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fmb-1837-12-01-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Bernus du Fay in Frankfurt a. M.<lb></lb>Leipzig, 1. Dezember 1837 Hier trage ich eine alte Schuld ab, deren Sie sich vielleicht kaum mehr entsinnen. Doch wird Ihnen, wenn Sie das Notenpapier aufmachen gewiß wieder Bingen, unsre netten Kahnfahrten, und endlich meine verlorne Wette einfallen, die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1791

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung N. Mus. ep. 483. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Franz Bernus du Fay in Frankfurt a. M.; Leipzig, 1. Dezember 1837 Hier trage ich eine alte Schuld ab, deren Sie sich vielleicht kaum mehr entsinnen. Doch wird Ihnen, wenn Sie das Notenpapier aufmachen gewiß wieder Bingen, unsre netten Kahnfahrten, und endlich meine verlorne Wette einfallen, die

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Autographe (?) Partitur mit zwei Liedern für vier Männerstimmen auf Texte von Franz Bernus du Fay MWV SH 37: 1. Im Süden MWV G 20, 2. Jagdlied MWV G 21; heutiger Standort unbekannt.

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,6/1,1.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Dezember 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Herrn Herrn Franz Bernus-Du fay in Frankfurt a/M.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Lieber Herr Bernus

Hier trage ich eine alte Schuld ab, deren Sie sich vielleicht kaum mehr entsinnen. Doch wird Ihnen, wenn Sie das Notenpapier aufmachen gewiß wieder Bingen, unsre netten Kahnfahrten, und endlich meine verlorne Wette einfallen, die ich nun so spät erst bezahle. Entschuldigen Sie das mit vielen Reisen und vielen Geschäften, in der ersten Zeit meines Hierseins kam ich wirklich kaum zu mir selbst, denn dies ist so ein curioses Nest, wo den ganzen Sommer über weder Gesellschaft, noch Fremd[e,] noch Musik zu finden ist, und im Herbst alle drei wie ein dicker Heuschreckenschwarm über einen Musikdirector, wie ich vorstellen soll, hereinbrechen. Da mußte ich mich durchschlagen, ehe ich an mein Notenpapier kommen konnte, welches mir eigentlich bei der CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) die übrigen Gesellschaften fast entbehrlich macht, und nun da ich Gottlob wieder dran bin, denke ich wieder lustiger vergangner Zeit und der lieben Freunde die sie lustig machten, und muß meine Wette abtragen. Glauben Sie mir daß mirs viel Freude gemacht hat die hübschen, wohlklingenden Worte<name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108214" style="hidden" type="literature">Im Süden</name><name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108215" style="hidden" type="literature">Jagdlied</name> zu componiren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_famiyzig-ejgo-khj5-uoww-e4du30fqwftt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100214" style="hidden">Im Süden / Auf dem Meere »Süße Düfte, milde Lüfte freundlich uns umziehn« für vier Männerstimmen (Chor), 24. 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Ihre Verse<name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108214" style="hidden" type="literature">Im Süden</name><name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108215" style="hidden" type="literature">Jagdlied</name> componiren sich leicht und wie von selbst, und so thäten Sie mir einen wahren Gefallen, wenn Sie mir mehr schickten. 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Wir setzen sie hoffentlich bald einmal im Leben fort, wenn ich auch kaum weiß wo und wann.

Als ich das letztemal durch Frankfurt kam that es mir herzlich leid, Sie verfehlt zu haben; aber ich war so in der Reisehast, und so aufgeregt von der schnellen Farth und dem Wunsch am Ziele der Reise zu sein, daß ich Ihnen doch nichts recht Gescheutes gesagt hätte. Sie waren seitdem wohl ein täglicher Gegenstand unsres Gespräches, Sie wissen mit welcher Liebe und Freundschaft meine FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) an der IhrigenBernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887) hängt und wie unsre Wünsche Sie beide überall begleiten. So wäre mirs auch aus dem Grunde lieb, wenn Sie mir zuweilen Verse zum Componiren schickten, weil ich dann von Ihnen hörte, meiner FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von der IhrigenBernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887) Nachricht geben könnte, und weil das ohnedies selten geschehen würde, während so die Worte und die Musik dazu häufiger Stoff zum Schreiben gäben. CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) selbst ist eine schlechte Brief- und sonstige Schreiberinn in diesem Augenblicke, das Sitzen und Bücken ist ihr so unbequem daß sie selbst die liebsten Briefe nur mit Anstrengung vollbringt; Ihrer FrauBernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887) geht es wahrscheinlich ebenso, und da sollten wir ihnen Nachricht von einander geben, da sie es nicht leicht können – im Sommer kehrt sichs vermuthlich wieder um. Vielleicht sagen Sie mir auch ein Wort von Ihrer Umgebung, von Musik und Bildern in Frankfurt, was VeitVeit, Philipp (1793-1877) malt, was Sie für Pläne für nächsten Sommer haben, kurz eben alles was Sie interessirt und in Anspruch nimmt. Ich meines Theils habe keine Pläne, sondern folge meiner alten Gewohnheit von einen Tag auf den andern zu leben und mich ihrer zu freuen – ich muß auch erst über eine gewisse Zeit dieses Winters weg sein, ehe ich wieder recht ruhig Pläne machen könnte; es wird Ihnen wohl auch so zu Muth sein. Es ist zu sonderbar, wie jedes neue Glück die neue Furcht und Sorge mit sich bringt, und wie man sich ihrer nicht erwehren kann, trotz aller Dankbarkeit. Die herzlichsten Grüße meiner FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) an die IhrigeBernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887) und an Sie habe ich zu sagen; wir ziehen heut in unsre neue WohnungLurgensteins GartenLeipzigDeutschland, was sie sehr beschäftigt und mit Directionssorgen erfüllt; sonst schriebe sie doch wohl selbst einige Zeilen. Leben Sie wohl; empfehlen Sie mich Ihrer lieben FrauBernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887) aufs Freundlichste und denken Sie zuweilen an

Ihren Felix Mendelssohn Bartholdy. Leipzig den 1sten Dec. 1837.
            Lieber Herr Bernus
Hier trage ich eine alte Schuld ab, deren Sie sich vielleicht kaum mehr entsinnen. Doch wird Ihnen, wenn Sie das Notenpapier aufmachen gewiß wieder Bingen, unsre netten Kahnfahrten, und endlich meine verlorne Wette einfallen, die ich nun so spät erst bezahle. Entschuldigen Sie das mit vielen Reisen und vielen Geschäften, in der ersten Zeit meines Hierseins kam ich wirklich kaum zu mir selbst, denn dies ist so ein curioses Nest, wo den ganzen Sommer über weder Gesellschaft, noch Fremde, noch Musik zu finden ist, und im Herbst alle drei wie ein dicker Heuschreckenschwarm über einen Musikdirector, wie ich vorstellen soll, hereinbrechen. Da mußte ich mich durchschlagen, ehe ich an mein Notenpapier kommen konnte, welches mir eigentlich bei der Cécile die übrigen Gesellschaften fast entbehrlich macht, und nun da ich Gottlob wieder dran bin, denke ich wieder lustiger vergangner Zeit und der lieben Freunde die sie lustig machten, und muß meine Wette abtragen. Glauben Sie mir daß mirs viel Freude gemacht hat die hübschen, wohlklingenden Worte zu componiren, namentlich das erste Lied, und wenn Sie mich erfreuen wollen, so schicken Sie mir einmal etwas mehr von Ihren Sachen, deren Sie viele haben, wie ich weiß. Ihre Verse componiren sich leicht und wie von selbst, und so thäten Sie mir einen wahren Gefallen, wenn Sie mir mehr schickten. Lassen Sie sich diese einmal vorsingen, jedoch muß jede Stimme wenigstens doppelt besetzt sein, und das erste Lied sehr leise und das zweite sehr schnell gehen, – und denken Sie dann dabei an mich soviel, wie ich während des Schreibens an Sie und Ihre mir sehr lieb gewordene Bekanntschaft. Wir setzen sie hoffentlich bald einmal im Leben fort, wenn ich auch kaum weiß wo und wann.
Als ich das letztemal durch Frankfurt kam that es mir herzlich leid, Sie verfehlt zu haben; aber ich war so in der Reisehast, und so aufgeregt von der schnellen Farth und dem Wunsch am Ziele der Reise zu sein, daß ich Ihnen doch nichts recht Gescheutes gesagt hätte. Sie waren seitdem wohl ein täglicher Gegenstand unsres Gespräches, Sie wissen mit welcher Liebe und Freundschaft meine Frau an der Ihrigen hängt und wie unsre Wünsche Sie beide überall begleiten. So wäre mirs auch aus dem Grunde lieb, wenn Sie mir zuweilen Verse zum Componiren schickten, weil ich dann von Ihnen hörte, meiner Frau von der Ihrigen Nachricht geben könnte, und weil das ohnedies selten geschehen würde, während so die Worte und die Musik dazu häufiger Stoff zum Schreiben gäben. Cécile selbst ist eine schlechte Brief- und sonstige Schreiberinn in diesem Augenblicke, das Sitzen und Bücken ist ihr so unbequem daß sie selbst die liebsten Briefe nur mit Anstrengung vollbringt; Ihrer Frau geht es wahrscheinlich ebenso, und da sollten wir ihnen Nachricht von einander geben, da sie es nicht leicht können – im Sommer kehrt sichs vermuthlich wieder um. Vielleicht sagen Sie mir auch ein Wort von Ihrer Umgebung, von Musik und Bildern in Frankfurt, was Veit malt, was Sie für Pläne für nächsten Sommer haben, kurz eben alles was Sie interessirt und in Anspruch nimmt. Ich meines Theils habe keine Pläne, sondern folge meiner alten Gewohnheit von einen Tag auf den andern zu leben und mich ihrer zu freuen – ich muß auch erst über eine gewisse Zeit dieses Winters weg sein, ehe ich wieder recht ruhig Pläne machen könnte; es wird Ihnen wohl auch so zu Muth sein. Es ist zu sonderbar, wie jedes neue Glück die neue Furcht und Sorge mit sich bringt, und wie man sich ihrer nicht erwehren kann, trotz aller Dankbarkeit. Die herzlichsten Grüße meiner Frau an die Ihrige und an Sie habe ich zu sagen; wir ziehen heut in unsre neue Wohnung, was sie sehr beschäftigt und mit Directionssorgen erfüllt; sonst schriebe sie doch wohl selbst einige Zeilen. Leben Sie wohl; empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau aufs Freundlichste und denken Sie zuweilen an
Ihren
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Leipzig den 1sten Dec. 1837.          
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Doch wird Ihnen, wenn Sie das Notenpapier aufmachen gewiß wieder Bingen, unsre netten Kahnfahrten, und endlich meine verlorne Wette einfallen, die ich nun so spät erst bezahle. Entschuldigen Sie das mit vielen Reisen und vielen Geschäften, in der ersten Zeit meines Hierseins kam ich wirklich kaum zu mir selbst, denn dies ist so ein curioses Nest, wo den ganzen Sommer über weder Gesellschaft, noch Fremd[e,] noch Musik zu finden ist, und im Herbst alle drei wie ein dicker Heuschreckenschwarm über einen Musikdirector, wie ich vorstellen soll, hereinbrechen. Da mußte ich mich durchschlagen, ehe ich an mein Notenpapier kommen konnte, welches mir eigentlich bei der <persName xml:id="persName_9c272447-201d-4bed-9927-876f02eae97f">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> die übrigen Gesellschaften fast entbehrlich macht, und nun da ich Gottlob wieder dran bin, denke ich wieder lustiger vergangner Zeit und der lieben Freunde die sie lustig machten, und muß meine Wette abtragen. Glauben Sie mir daß mirs viel Freude gemacht hat <title xml:id="title_1bec8f06-98fd-4d1a-b0b4-d7365a5e876c">die hübschen, wohlklingenden Worte<name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108214" style="hidden" type="literature">Im Süden</name><name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108215" style="hidden" type="literature">Jagdlied</name></title> zu <title xml:id="title_b56b8827-346c-4ca6-861f-9a84c7c16493">componiren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_famiyzig-ejgo-khj5-uoww-e4du30fqwftt"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100214" style="hidden">Im Süden / Auf dem Meere »Süße Düfte, milde Lüfte freundlich uns umziehn« für vier Männerstimmen (Chor), 24. November 1837<idno type="MWV">G 20</idno><idno type="op">120/3</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nngieix8-tvss-gcmz-g5hr-qfruosmavdzj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100215" style="hidden">Jagdlied / Jagdgesang »Auf, ihr Herrn und Damen schön« für vier Männerstimmen (Solostimmen und Chor), 27. November 1837<idno type="MWV">G 21</idno><idno type="op">120/1</idno></name></title>, namentlich <title xml:id="title_5e86bc23-f90f-4754-9a4b-f69895643154">das erste Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_w6ukmjgt-bpwk-udzm-wvs7-qocuqfzjyabq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100214" style="hidden">Im Süden / Auf dem Meere »Süße Düfte, milde Lüfte freundlich uns umziehn« für vier Männerstimmen (Chor), 24. November 1837<idno type="MWV">G 20</idno><idno type="op">120/3</idno></name></title>, und wenn Sie mich erfreuen wollen, so schicken Sie mir einmal etwas mehr von Ihren Sachen, deren Sie viele haben, wie ich weiß. <title xml:id="title_f68eec07-7ea5-4ebd-9a76-13d59199a3c3">Ihre Verse<name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108214" style="hidden" type="literature">Im Süden</name><name key="PSN0109898" style="hidden" type="author">Bernus (seit seiner Heirat 1836: Bernus du Fay), Franz Alfred Jacob (seit 1863) Freiherr von (1808-1884)</name><name key="CRT0108215" style="hidden" type="literature">Jagdlied</name></title> componiren sich leicht und wie von selbst, und so thäten Sie mir einen wahren Gefallen, wenn Sie mir mehr schickten. Lassen Sie sich diese einmal vorsingen, jedoch muß jede Stimme wenigstens doppelt besetzt sein, und <title xml:id="title_3a5749de-fa7d-4611-8f34-9b9814e29959">das erste Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7pwvmhxp-tisj-qcyv-1nkh-bjbtfisthkp7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100214" style="hidden">Im Süden / Auf dem Meere »Süße Düfte, milde Lüfte freundlich uns umziehn« für vier Männerstimmen (Chor), 24. November 1837<idno type="MWV">G 20</idno><idno type="op">120/3</idno></name></title> sehr leise und <title xml:id="title_5c8e07a3-3aa9-45bb-8a05-11d471da28d9">das zweite<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yzuiaiu1-lpag-9kif-jq8q-kqbwu5datgre"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_male_choir_or_male_voices" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100215" style="hidden">Jagdlied / Jagdgesang »Auf, ihr Herrn und Damen schön« für vier Männerstimmen (Solostimmen und Chor), 27. November 1837<idno type="MWV">G 21</idno><idno type="op">120/1</idno></name></title> sehr schnell gehen, – und denken Sie dann dabei an mich soviel, wie ich während des Schreibens an Sie und Ihre mir sehr lieb gewordene Bekanntschaft. Wir setzen sie hoffentlich bald einmal im Leben fort, wenn ich auch kaum weiß wo und wann.</p> <p>Als ich das letztemal durch Frankfurt kam that es mir herzlich leid, Sie verfehlt zu haben; aber ich war so in der Reisehast, und so aufgeregt von der schnellen Farth und dem Wunsch am Ziele der Reise zu sein, daß ich Ihnen doch nichts recht Gescheutes gesagt hätte. Sie waren seitdem wohl ein täglicher Gegenstand unsres Gespräches, Sie wissen mit welcher Liebe und Freundschaft <persName xml:id="persName_94c1d09b-1e60-4146-9d9c-3d614782de34">meine Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> an der <persName xml:id="persName_ffd3cbea-3104-442d-8b9d-f46e6095cf9a">Ihrigen<name key="PSN0109907" style="hidden">Bernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887)</name></persName> hängt und wie unsre Wünsche Sie beide überall begleiten. So wäre mirs auch aus dem Grunde lieb, wenn Sie mir zuweilen Verse zum Componiren schickten, weil ich dann von Ihnen hörte, <persName xml:id="persName_ec4cc97b-f9fe-44d6-89e2-93cdbf4869c6">meiner Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> von der <persName xml:id="persName_f030d2c9-b703-4bee-b595-30bd91317a1a">Ihrigen<name key="PSN0109907" style="hidden">Bernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887)</name></persName> Nachricht geben könnte, und weil das ohnedies selten geschehen würde, während so die Worte und die Musik dazu häufiger Stoff zum Schreiben gäben. <persName xml:id="persName_d434e315-8248-4339-8269-58cae63b98e0">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> selbst ist eine schlechte Brief- und sonstige Schreiberinn in diesem Augenblicke, das Sitzen und Bücken ist ihr so unbequem daß sie selbst die liebsten Briefe nur mit Anstrengung vollbringt; <persName xml:id="persName_11c55be1-f987-4605-a0c6-324fb309ea82">Ihrer Frau<name key="PSN0109907" style="hidden">Bernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887)</name></persName> geht es wahrscheinlich ebenso, und da sollten wir ihnen Nachricht von einander geben, da sie es nicht leicht können – im Sommer kehrt sichs vermuthlich wieder um. Vielleicht sagen Sie mir auch ein Wort von Ihrer Umgebung, von Musik und Bildern in Frankfurt, was <persName xml:id="persName_be1e030d-bd2d-4698-9daf-3698f8c054f4">Veit<name key="PSN0115472" style="hidden">Veit, Philipp (1793-1877)</name></persName> malt, was Sie für Pläne für nächsten Sommer haben, kurz eben alles was Sie interessirt und in Anspruch nimmt. Ich meines Theils habe keine Pläne, sondern folge meiner alten Gewohnheit von einen Tag auf den andern zu leben und mich ihrer zu freuen – ich muß auch erst über eine gewisse Zeit dieses Winters weg sein, ehe ich wieder recht ruhig Pläne machen könnte; es wird Ihnen wohl auch so zu Muth sein. Es ist zu sonderbar, wie jedes neue Glück die neue Furcht und Sorge mit sich bringt, und wie man sich ihrer nicht erwehren kann, trotz aller Dankbarkeit. Die herzlichsten Grüße <persName xml:id="persName_68279c30-b7cc-475e-ae90-1ae9098258b4">meiner Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> an die <persName xml:id="persName_3284f69f-da03-4e27-9451-40359b1bb6cc">Ihrige<name key="PSN0109907" style="hidden">Bernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887)</name></persName> und an Sie habe ich zu sagen; wir ziehen heut in unsre neue <placeName xml:id="placeName_e3658213-167e-4700-931c-e9ed8d085154">Wohnung<name key="NST0100540" style="hidden" subtype="" type="institution">Lurgensteins Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, was sie sehr beschäftigt und mit Directionssorgen erfüllt; sonst schriebe sie doch wohl selbst einige Zeilen. Leben Sie wohl; empfehlen Sie mich <persName xml:id="persName_c28491ea-dece-4c09-92ae-ce8cea638b83">Ihrer lieben Frau<name key="PSN0109907" style="hidden">Bernus du Fay, Marie Cornelie Magdalena (seit 1863) Freifrau von (1819-1887)</name></persName> aufs Freundlichste und <seg type="closer" xml:id="seg_f32563aa-bb78-4969-8726-6d4f0f3e667c">denken Sie zuweilen an</seg></p> <signed rend="right">Ihren</signed> <signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed> <dateline rend="left">Leipzig den <date cert="high" when="1837-12-01" xml:id="date_8a75f1d7-6af4-4859-a32a-893954cc6472">1<hi rend="superscript">sten</hi> Dec. 1837</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>