fmb-1837-11-17-01
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Leipzig, 16. und 17. November 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Felix Mendelssohn Bartholdy datierte den Briefbeginn auf den 17. November, schrieb aber Z. 28 f. »heute endlich ist der Messias in der Kirche«, was auf das Schreibedatum 16. November 1837 weist. Der Leipziger Poststempel datiert vom 17. November.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenNovember 1837
Obwohl ich erst um Verzeihung bitten sollte, so fängt der Brief doch gleich damit an, Dich um Antwort zu bitten – ich käme auch jetzt nicht zum Schreiben, wenn michs nicht täglich quälte, nichts von Dir zu wissen. Thu mir den Gefallen und sag mir drum, wenn auch nur mit 2 Zeilen, ob all die veränderten, verdrehten Verhältnisse, die seit einigen Wochen über Euch gekommen sind, Deine Lage unverändert gelassen haben, oder lassen werden, ob trotz
t, Portland Place, mit einer Rechnung vom May 1833, für geliehne Zeitungen 8 sh., 2 pce; ich weiß kein Wort davon, glaube immer alles bezahlt zu haben; soll ich demnach besagte Rechnung zahlen oder nicht? – Es schneit mit Macht, und wenn ich die kahlen Bäume ansehe, möchte ich auf unser Clima schimpfen, wie
Das ist ein verdrießlicher Brief, und handelt meistens von mir; wüßt ich was von Dir so wäre er lustiger. Sag mir bald etwas, wenns auch nur wenig wäre, ich schreibe dann gleich und besser wieder, als ichs jetzt kann.
Leipzig den 17ten November 1837Lieber Freund Obwohl ich erst um Verzeihung bitten sollte, so fängt der Brief doch gleich damit an, Dich um Antwort zu bitten – ich käme auch jetzt nicht zum Schreiben, wenn michs nicht täglich quälte, nichts von Dir zu wissen. Thu mir den Gefallen und sag mir drum, wenn auch nur mit 2 Zeilen, ob all die veränderten, verdrehten Verhältnisse, die seit einigen Wochen über Euch gekommen sind, Deine Lage unverändert gelassen haben, oder lassen werden, ob trotz Omptedas Zurücktritt Du in London bleibst, was Du von seinem Nachfolger erwarten darfst – Du weißt nun schon alles, was ich wissen möchte, und antwortest mir bestimmt gleich. Ich lese gar keine Zeitungen keiner Art, und erfahre deshalb diese alten Nachrichten so spät. Bitte, sage mir gleich, wie und ob es Dich persönlich afficiren kann – wenn ich das weiß, ist mein Interesse an der Geschichte für jetzt vorüber, denn ich habe nur das einzige dabei. Aber darüber beruhige mich bald. Ich hatte von Tage zu Tage gehofft Du würdest mir schreiben, trotz meines Stillschweigens, ich verdiente es nicht, aber ich hoffte es. Du hattest ja selbst prophezeit, daß ich in meinem Leben nicht aus der Hetze herauskommen würde; war das den Sommer nicht eingetroffen, so rächt sich der Herbst dafür. Erlebtes wüßt ich Dir nur wenig aus der Zeit der letzten Wochen zu melden, oder vielmehr Gearbeitetes, und doch gehörte kaum eine Stunde mir. Wäre meine Cécile nicht da, deren bloßes Ansehn, und gar ihr Wesen und ihre Gegenwart mich mehr erfrischen und beleben, als alles in der Welt, so hätte ich verzweifeln mögen, über die fortlaufende Kette von Störungen, aus denen mein Leben im vorigen Monat bestand. Im Anfang unsres Hierseins war es hübsch, es kamen Woringens durch, und noch während deren Anwesenheit kam Fanny, Hensel, und Sebastian und blieben 14 Tage hier, die ganze Zeit bei uns und mit uns zubringend. Aber seit die fort sind, und die Fremden sich nun immer wieder ablösen, und ich täglich Probe oder Concert hatte, ist es zu arg; heute endlich ist der Messias in der Kirche, von dem allerdings die meiste Arbeit und Scheererei herkam, und ich hoffe, daß ich nun zu mir selbst wieder kommen werde. Bunsen, Novello’s, Charles Kemble mit seiner Tochter, Franz Savigny, Taubert, 4 oder 5 andre fremde Virtuosen, ein Justizrath aus Danzig Mitglied der Zelterschen Freitagsmusiken, ein andrer, Zuhörer von Lichtenstein mit mir zusammen, mehrere Frankfurter, das alles durch einander gemengt mit Proben des Abonnement-Concerts und des Messias – so sah es bunt um mich herum aus, und so war mirs zuweilen wie auf dem Rotterdamer Dampfboot, wo man gar zu gern aussteigen möchte, aber nichts thun kann als sich weiter schaukeln und wühlen lassen. Ich sage Dir das alles, damit Du Dir erklärst und mir verzeihst, daß ich nicht längst geschrieben habe; nicht, um mich zu beklagen. Denn ich sehe ganz deutlich ein, wie es damit nicht anders sein kann, so lang ich eine öffentliche Stelle habe; es wäre sogar kaum erwünscht, wenn sich da nicht solch ein Gedränge und Zulauf fände; ob ich aber Recht thue, eine öffentliche Stelle zu haben, ob ich nicht besseres und bleibenderes ohne das wirken könnte, ist doch sehr die Frage. Wir haben ja auch viel drüber gesprochen. Mich erfreut alles das nun einmal gar nicht. Die Novello hat hier wahres furore gemacht; ihr non più di fiori hat die Leute zu Thränen gerührt, und die Polacca aus den Puritanern wurde rasend encoret, was hier selten geschehen ist; nun danken mir alle Leute dafür, und loben mich, weil sie so gut singt – und wieder wenn das Orchester pianissimo spielt, was sie wirklich zuweilen prächtig thun, dann loben sie mich. Was habe ich mit alle dem zu schaffen? Sängerinnen und pianissimos giebt es genug auf der Welt, und wenn sie die nicht ohne mich haben können, so mache ich mir wenig aus der ganzen Geschichte. Indeß stecke ich einmal drin, und habe es auf mehrere Jahre noch übernommen, und laß es nicht liegen, und habe auch hin und wieder Freude dabei. Jedoch wenig; sie setzen mich jetzt in die deutschen Zeitungen als Hummels Nachfolger in Weimar; das wäre nun gar was für mich, an einen kleinen Hof zu kommen, sie könnten mich zum Großherzog machen, ich thäte es nimmermehr. Das ist das curioseste, daß ich recht gut einsehe, daß diese Stelle hier für mich besser paßt, als irgend eine andre in der Welt, daß ich sie niemals erwünschter finden kann, und daß ich sie doch zuweilen oft ins Pfefferland verwünsche. – Nun vielleicht kommt mein scorn nur von den letzten Wochen, und ich sollte dies nicht schreiben, aber das ist wie ich sprechen würde, und Du magst lachen oder mich schriftlich ausputzen, – auch, wie Du sprechen würdest, aber schreib mir nur bald. Was ich seitdem von England gehört habe hat mich wenig erbaut; freilich war es hauptsächlich ein Aufsatz im Spectator und einer in der Times über Birmingham, die ich hier gelesen und die mir denn doch etwas lumpig vorkamen – daß man aber, wie mir Novellos gestern sagten, den alten Schafkopf zum lecturer wählt, und also gegen Horsley vorzieht, – das ist eben wenig erbaulich, und erinnert mich an manche Gespräche, die ich oder wir mit Rosen gehabt haben. Chappell hat mir 300 Pf. für die Partitur einer Oper geboten; soll ichs annehmen und eine für England schreiben? In dem „für England“ liegt mir was Unausstehliches, und doch habe ich oft Lust dazu – und es wäre so vernünftig. Schreib mir davon. Sage Horsley’s daß ich ihrer wohl täglich von ganzem Herzen dankbar gedenke, daß ich sie sehr bitte mir immer gut und freundlich zu bleiben, und grüße diese lieben Freunde vielmal und herzlich von mir. Meine Frau wollte an Fanny schreiben, um für die schönen duftenden Kissen zu danken, jedoch bereite ich eine größere Sendung nach England vor, mit einiger Musik für Joanna Alexander und Briefen an sie von uns beiden – und dann sollen all diese Briefe zusammengehn. Sag ihnen das und erkläre und entschuldige den Verzug. Unter den Briefen, die Du mir in der Nacht an der stage gabst, und die ich bei Canterbury den andern Morgen las, war einer von einem stationer White in Foley St, Portland Place, mit einer Rechnung vom May 1833, für geliehne Zeitungen 8 sh., 2 pce; ich weiß kein Wort davon, glaube immer alles bezahlt zu haben; soll ich demnach besagte Rechnung zahlen oder nicht? – Es schneit mit Macht, und wenn ich die kahlen Bäume ansehe, möchte ich auf unser Clima schimpfen, wie Hensel thut, es ist wirklich kaum erst grün geworden. „Von mir was Schönes“ sagt Cécile, die eben ins Zimmer tritt, und schon weiß, wem ich schreibe. Und noch eine Bitte fällt mir ein; möchtest Du wohl in diesen Tagen an G. Cooper (Attwoods Stellvertreter) in Heralds College, Doctors Commons ein Billet schreiben, und ihm sagen ich hätte ihm damals in Birming. nicht gleich antworten können, jedoch seinen Bachschen Catalog richtig erhalten, und sie wären mir alle unbekannt, bis auf die aus h moll und fis moll, no. 5 und 6, und ob er wohl eventuell eine Abschrift von den mir unbekannten Stücken geben würde? Entschuldige diesen Auftrag und die Belästigung, ich möchte ihm und mir gern das Porto sparen. – Längst schon hätte ich Dir das Henselsche Portrait von Rosen geschickt, aber es lag in Frankfurt in dem grünen Buch unter Céciles Sachen, und ist erst vor wenig Tagen hier angekommen. Sobald eine Gelegenheit geht, schicke ich es; oder willst Du mir sagen ob ich wieder so wie sonst an Hattendorf nach Hannover für Dich adressiren soll? Es wäre mir lieb, wenn Du mich darüber benachrichtigen wolltest, da ich doch manchmal was an Dich schicken möchte, und sonst so lange warten muß. Vor allem aber schreib mir bald. Das ist ein verdrießlicher Brief, und handelt meistens von mir; wüßt ich was von Dir so wäre er lustiger. Sag mir bald etwas, wenns auch nur wenig wäre, ich schreibe dann gleich und besser wieder, als ichs jetzt kann. Lebwohl und bleib gut Deinem alten Felix MB
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-11-16" xml:id="date_9ce12287-3bf2-4d05-8381-56f564dea8c1">16.</date> und <date cert="high" when="1837-11-17" xml:id="date_07b7c41e-0204-49ee-b383-4151bb7be8e9">17. 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Aber seit die fort sind, und die Fremden sich nun immer wieder ablösen, und ich täglich Probe oder <placeName xml:id="placeName_157e31c2-685b-4e39-bc09-1483b32c7847">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hatte, ist es zu arg; heute endlich ist der <title xml:id="title_6d4faabc-659a-422d-b8dc-e841d29d3ef0">Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110119" style="hidden" type="music">Der Messias KV 572 (Bearbeitung von → Georg Friedrich Händels Messiah HWV 56)</name></title> in der <placeName xml:id="placeName_565daf10-1c14-4e65-9333-3c487717efa0">Kirche<name key="SGH0100195" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Pauli (Universitätskirche)</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, von dem allerdings die meiste Arbeit und Scheererei herkam, und ich hoffe, daß ich nun zu mir selbst wieder kommen werde. <persName xml:id="persName_47129cdd-db80-4293-81f5-45005bbabe0a">Bunsen<name key="PSN0110195" style="hidden">Bunsen, Christian Carl Josias (seit 1858) Freiherr von (1791-1860)</name></persName>, <persName xml:id="persName_38acf090-78ce-49eb-846d-6434ed7fe7ae">Novello’s<name key="PSN0113620" style="hidden">Novello, Familie von → Vincent N.</name></persName>, <persName xml:id="persName_52d2f87b-44ed-4470-9006-970ab6c53ba5">Charles Kemble<name key="PSN0112350" style="hidden">Kemble, Charles (1775-1854)</name></persName> <persName xml:id="persName_7d9c2533-2b55-4902-bf7c-fe99a77e5f65">mit seiner Tochter<name key="PSN0112349" style="hidden">Kemble, Adelaide (?-1879)</name></persName>, <persName xml:id="persName_ea7b62c8-bcdc-4c07-a04c-322aec1f12cf">Franz Savigny<name key="PSN0114480" style="hidden">Savigny, Franz Carl Georg von (1808-1852)</name></persName>, <persName xml:id="persName_094b5cce-6da2-47cc-85e3-63f274902a33">Taubert<name key="PSN0115254" style="hidden">Taubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891)</name></persName>, 4 oder 5 andre fremde Virtuosen, ein <persName xml:id="persName_6856a637-2dfd-4469-a62d-cf5859d57cb4">Justizrath<name key="PSN0113126" style="hidden">Matthias, Gustav Emil Ferdinand</name></persName> aus Danzig Mitglied der <placeName xml:id="placeName_7a685889-c4c4-4b8e-aa97-82665e8445d3">Zelterschen Freitagsmusiken<name key="NST0100260" style="hidden" subtype="" type="institution">Freitagsmusiken von Carl Friedrich Zelter</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, ein andrer, Zuhörer von <persName xml:id="persName_a24b2d76-fbee-4840-aa13-e54ce8b42118">Lichtenstein<name key="PSN0112826" style="hidden">Lichtenstein, Martin H(e)inrich Karl (1780-1857)</name></persName> mit mir zusammen, mehrere Frankfurter, das alles durch einander gemengt mit Proben des <placeName xml:id="placeName_8f73b0da-73d4-451b-9877-d45ce7b528f7">Abonnement-Concerts<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und des <title xml:id="title_c0db43dd-b413-4ea8-81c2-7755f8838a4e">Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110119" style="hidden" type="music">Der Messias KV 572 (Bearbeitung von → Georg Friedrich Händels Messiah HWV 56)</name></title> – so sah es bunt um mich herum aus, und so war mirs zuweilen wie auf dem Rotterdamer Dampfboot, wo man gar zu gern aussteigen möchte, aber nichts thun kann als sich weiter schaukeln und wühlen lassen. Ich sage Dir das alles, damit Du Dir erklärst und mir verzeihst, daß ich nicht längst geschrieben habe; nicht, um mich zu beklagen. Denn ich sehe ganz deutlich ein, wie es damit nicht anders sein kann, so lang ich eine öffentliche Stelle habe; es wäre sogar kaum erwünscht, wenn sich da nicht solch ein Gedränge und Zulauf fände; ob ich aber Recht thue, eine öffentliche Stelle zu haben, ob ich nicht besseres und bleibenderes ohne das wirken könnte, ist doch sehr die Frage. Wir haben ja auch viel drüber gesprochen. Mich erfreut alles das nun einmal gar nicht. Die <persName xml:id="persName_bfd9f131-8e9d-4202-bfb4-73ac9384c4cf">Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> hat hier wahres furore gemacht; ihr <title xml:id="title_85ae8af7-19b4-4bff-99c7-be9809b5c7b9">non più di fiori<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name></title> hat die Leute zu Thränen gerührt, und die <title xml:id="title_a1f73252-42a8-49bb-884f-a9a4b761c856">Polacca aus den Puritanern<name key="PSN0109794" style="hidden" type="author">Bellini, Vincenzo Salvatore Carmelo Francesco (1801-1835)</name><name key="CRT0108118" style="hidden" type="music">I puritani</name></title> wurde rasend encoret, was hier selten geschehen ist; nun danken mir alle Leute dafür, und loben mich, weil sie so gut singt – und wieder wenn das Orchester pianissimo spielt, was <persName xml:id="persName_42922200-29bd-4557-bc09-a0556992704c">sie<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> wirklich zuweilen prächtig thun, dann loben sie mich. Was habe ich mit alle dem zu schaffen? Sängerinnen und pianissimos giebt es genug auf der Welt, und wenn sie die nicht ohne mich haben können, so mache ich mir wenig aus der ganzen Geschichte. Indeß stecke ich einmal drin, und habe es auf mehrere Jahre noch übernommen, und laß es nicht liegen, und habe auch hin und wieder Freude dabei. Jedoch wenig; sie setzen mich jetzt in die deutschen Zeitungen als <persName xml:id="persName_b969990e-ab3f-464f-942f-e381f83cd533">Hummels<name key="PSN0112147" style="hidden">Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837)</name></persName> Nachfolger in Weimar; das wäre nun gar was für mich, an einen kleinen Hof zu kommen, sie könnten mich zum Großherzog machen, ich thäte es nimmermehr. Das ist das curioseste, daß ich recht gut einsehe, daß diese Stelle hier für mich besser paßt, als irgend eine andre in der Welt, daß ich sie niemals erwünschter finden kann, und daß ich sie doch zuweilen oft ins Pfefferland verwünsche. – Nun vielleicht kommt mein scorn nur von den letzten Wochen, und ich sollte dies nicht schreiben, aber das ist wie ich sprechen würde, und Du magst lachen oder mich schriftlich ausputzen, – auch, wie Du sprechen würdest, aber schreib mir nur bald. Was ich seitdem von England gehört habe hat mich wenig erbaut; freilich war es hauptsächlich ein Aufsatz im Spectator und einer in der Times über <placeName xml:id="placeName_7cafae0e-fdbd-446f-a4f9-ff9f646c2c7c">Birmingham<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, die ich hier gelesen und die mir denn doch etwas lumpig vorkamen – daß man aber, wie mir <persName xml:id="persName_6d140812-920a-49ef-bece-8eb6a07d2a26">Novellos<name key="PSN0113620" style="hidden">Novello, Familie von → Vincent N.</name></persName> gestern sagten, <persName xml:id="persName_ec54bdff-5097-4268-ba46-1cdddd11071c">den alten Schafkopf<name key="PSN0115268" style="hidden">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> zum lecturer wählt, und also gegen <persName xml:id="persName_9b288f90-3fb1-411d-9c18-f1f40565f240">Horsley<name key="PSN0112109" style="hidden">Horsley, William (1774-1858)</name></persName> vorzieht, – das ist eben wenig erbaulich, und erinnert mich an manche Gespräche, die ich oder wir mit <persName xml:id="persName_811e9f2c-5aa8-4e32-8d75-6abe19c45581">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> gehabt haben. <persName xml:id="persName_b687cc9e-bfb8-43df-b728-af0af5491dab">Chappell<name key="PSN0110351" style="hidden">Chappell, William (1809-1888)</name></persName> hat mir 300 Pf. für die <title xml:id="title_d2374579-c2f2-4de4-b003-d1a614a7c340">Partitur einer Oper<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7xp8xztt-ozej-hfhz-e7vz-uytwfhzopj5p"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="works_not_executed" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100703" style="hidden">The Brothers (auch: Edward III and the Siege of Calais / Eduard III. und die Belagerung von Calais)<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> geboten; soll ichs annehmen und eine für England schreiben? In dem „für England“ liegt mir was Unausstehliches, und doch habe ich oft Lust dazu – und es wäre so vernünftig. Schreib mir davon. Sage <persName xml:id="persName_709979e3-22b1-4042-b35e-2f3a21b6dd09">Horsley’s<name key="PSN0112100" style="hidden">Horsley, Familie von → William H.</name></persName> daß ich ihrer wohl täglich von ganzem Herzen dankbar gedenke, daß ich sie sehr bitte mir immer gut und freundlich zu bleiben, und grüße diese lieben Freunde vielmal und herzlich von mir. <persName xml:id="persName_8ccc05de-14a6-448c-90e7-bf3262506571">Meine Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> wollte an <persName xml:id="persName_efadc40f-c952-4d65-b9a8-8a839c38568d">Fanny<name key="PSN0112105" style="hidden">Horsley, Frances Arabella (Fanny) → Thompson (1815-1849)</name></persName> schreiben, um für die schönen duftenden Kissen zu danken, jedoch bereite ich eine größere Sendung nach England vor, mit einiger Musik für <persName xml:id="persName_af722bed-9a45-4ffd-b30a-5be4957e4b7c">Joanna Alexander<name key="PSN0109428" style="hidden">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name></persName> und Briefen an sie von uns beiden – und dann sollen all diese Briefe zusammengehn. Sag ihnen das und erkläre und entschuldige den Verzug. Unter den Briefen, die Du mir in der Nacht an der stage gabst, und die ich bei Canterbury den andern Morgen las, war einer von <persName xml:id="persName_ae02fc57-e734-4150-aaf3-2e892567550b">einem stationer White<name key="PSN0115750" style="hidden">White, James, Buch- und Schreibwarenhändler in London</name></persName> in Foley S<hi rend="superscript">t</hi>, Portland Place, mit einer Rechnung vom May 1833, für geliehne Zeitungen 8 sh., 2 pce; ich weiß kein Wort davon, glaube immer alles bezahlt zu haben; soll ich demnach besagte Rechnung zahlen oder nicht? – Es schneit mit Macht, und wenn ich die kahlen Bäume ansehe, möchte ich auf unser Clima schimpfen, wie <persName xml:id="persName_822ad5cc-1ee7-4cb6-9a3e-b3568ee8c4e0">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> thut, es ist wirklich kaum erst grün geworden. „Von mir was Schönes“ sagt <persName xml:id="persName_efeb18f4-5212-4275-b91b-d6ad3ad76c88">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, die eben ins Zimmer tritt, und schon weiß, wem ich schreibe. Und noch eine Bitte fällt mir ein; möchtest Du wohl in diesen Tagen an <persName xml:id="persName_6d500308-745a-4103-9c0d-cca8aed4f056">G. Cooper<name key="PSN0110455" style="hidden">Cooper, George (?-1843)</name></persName> (<persName xml:id="persName_42e4a272-fc7e-48e4-bf3a-e9451b0265ba">Attwoods<name key="PSN0109576" style="hidden">Attwood, Thomas (1765-1838)</name></persName> Stellvertreter) in Heralds College, Doctors Commons ein Billet schreiben, und ihm sagen ich hätte ihm damals in Birming. nicht gleich antworten können, jedoch seinen <persName xml:id="persName_2efe65c2-0b2a-4486-9a9d-6b4b2f76257a">Bachschen<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> Catalog richtig erhalten, und sie wären mir alle unbekannt, bis auf <title xml:id="title_0fc28eb0-71d5-4388-aef8-1c65e2578d5b">die aus h moll<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107748" style="hidden" type="music">Fuge über ein Thema von Tomaso Albinoni h-Moll, BWV 951</name></title> und <title xml:id="title_4cbf4aba-9c9d-49f1-85d1-ee568f46d161">fis moll<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107908" style="hidden" type="music">Toccata fis-Moll, BWV 910</name></title>, no. 5 und 6, und ob er wohl eventuell eine Abschrift von den mir unbekannten Stücken geben würde? Entschuldige diesen Auftrag und die Belästigung, ich möchte ihm und mir gern das Porto sparen. – Längst schon hätte ich Dir das <title xml:id="title_2de8b5ca-6e86-45bd-8481-41e435fd3c11">Henselsche Portrait<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109180" style="hidden" type="art">Friedrich Rosen (Zeichnung 1829, verschollen)</name></title> von <persName xml:id="persName_09b98976-6465-4c46-94d6-f83598531c3b">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> geschickt, aber es lag in Frankfurt in dem grünen Buch unter <persName xml:id="persName_2ecb8b5b-8738-4bee-a023-a8f06edb35a8">Céciles<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Sachen, und ist erst vor wenig Tagen hier angekommen. Sobald eine Gelegenheit geht, schicke ich es; oder willst Du mir sagen ob ich wieder so wie sonst an <persName xml:id="persName_ea58d1f7-9895-4bfe-8255-95e443d70edf">Hattendorf<name key="PSN0111758" style="hidden">Hattendorf (Hattendorff), Friedrich Heinrich (1772-1866)</name></persName> nach Hannover für Dich adressiren soll? Es wäre mir lieb, wenn Du mich darüber benachrichtigen wolltest, da ich doch manchmal was an Dich schicken möchte, und sonst so lange warten muß. Vor allem aber schreib mir bald.</p><p>Das ist ein verdrießlicher Brief, und handelt meistens von mir; wüßt ich was von Dir so wäre er lustiger. Sag mir bald etwas, wenns auch nur wenig wäre, ich schreibe dann gleich und besser wieder, als ichs jetzt kann. <seg type="closer" xml:id="seg_e0fbcecb-2784-4c31-8cdf-13862221833a">Lebwohl und bleib gut Deinem alten</seg></p><signed rend="right">Felix MB</signed></div></body> </text></TEI>