]> Brief: fmb-1837-11-11-01

fmb-1837-11-11-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an William Sterndale Bennett in London, adressiert an Coventry & Hollier <lb></lb>Leipzig, 11. November 1837 Haben Sie tausend Dank für Ihr liebes, liebenswürdiges Geschenk, & die grosse Freude die Sie mir dadurch gemacht haben. Und namentlich dadurch, dass Sie meiner so freundlich gedachten mir solch einen lieben Brief dabei schrieben Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1760

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section Dep. c. 797/5. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an William Sterndale Bennett in London, adressiert an Coventry & Hollier; Leipzig, 11. November 1837 Haben Sie tausend Dank für Ihr liebes, liebenswürdiges Geschenk, & die grosse Freude die Sie mir dadurch gemacht haben. Und namentlich dadurch, dass Sie meiner so freundlich gedachten mir solch einen lieben Brief dabei schrieben

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Felix Mendelssohn Bartholdy verwendete, da er an einen Deutsch sprechenden Ausländer schrieb, ausschließlich die lateinische Schrift und vermied den Buchstaben »ß«.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Bennett, Life of William Sterndale Bennett, S. 66-68 (engl. Übersetzung).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. November 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875) London Großbritannien deutsch
W. Sterndale Bennett Esqure care of Mess. Coventry & Hollier musicellers London
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Lieber Bennett

Haben Sie tausend Dank für Ihr liebes, liebenswürdiges Geschenk, & die grosse Freude die Sie mir dadurch gemacht haben. Und namentlich dadurch, dass Sie meiner so freundlich gedachten mir solch einen lieben Brief dabei schrieben – für alles zusammen. Der Bleistift ist gar so zierlich & elegant, und mein netter Namenszug darauf ist (wie die Leute hier sagen) ganz English – womit sie meinen dass er ein Inbegriff alles Eleganten und Zweckmässigen sei. Es macht mir grosse Freude dass Sie meiner so gedenken und eigentlich bin ich etwas beschämt über Ihre Freundlichkeit mich noch zu beschenken, da ich schon durch Ihr blosses Angedenken so herzlich erfreut wäre. Erhalten Sie mir das lebendig, und geben Sie mir zuweilen ein Zeichen davon durch einen Brief, wodurch Sie mir jederzeit ein Paar sehr frohe Stunden bereiten werden. Zunächst hoffe ich jetzt daß mir die neuen Compositionen, von denen Sie schreiben das Vergnügen von Ihnen zu hören, verschaffen werden; denn ich bitte Sie, schicken Sie sie sobald als möglich, Sie wissen welch eine Freude Sie allen Musikfreunden hier bereiten werden, & daß wir sie mit aller Liebe und Sorgfalt aufführen wollen. Schicken Sie nur recht, recht bald. Von ihren früheren Ouvertüren habe ich die Najaden<name key="PSN0109864" style="hidden" type="author">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name><name key="CRT0108158" style="hidden" type="music">The Naiades D-Dur, op. 15</name> bereits angesetzt, und möchte nun sehr gern bald wissen, was ich von neuen Sachen anzusetzen habe. Es geht hier alles den alten Gang, den Sie kennen, und der viel Gutes und Schlechtes an sich hat. Die hiesigen Freunde sind alle wohl; SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881), DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. sehe ich oft und sie erwiedern Ihre Grüsse sehr vielmal & gedenken Ihrer oft in Freundschaft; SchumannSchumann, Robert Alexander (1810-1856) sehe ich jetzt sehr selten, da ich ihn sonst immer im hotelHôtel de BavièreLeipzigDeutschland traf, aus dem ich jetzt ganz ausgeschieden bin. Aber wie nett es jetzt bei mir ist, wie schön meine FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) (hang the liberty!!!) mir meine ganze Existenz, und wie lieb sie mir mein Leben zu machen weiss, das sollten Sie selbst mit ansehen, und ich möchte nur Sie thäten es bald. In Kurzem ziehe ich in meine neue WohnungLurgensteins GartenLeipzigDeutschland, neben Reichels GartenReichels GartenLeipzigDeutschland, in einem neugebauten Hause, wo ich den SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. in die Fenster sehn kann, einstweilen wohne ich noch im alten Reichelschen Hause, nur eine Treppe tiefer als sonst. Gestern Abend war sogar eine Gesellschaft bei mir, wo Charles KembleKemble, Charles (1775-1854) war, und uns einen Act von Hamlet<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name> vorlas, zum Entzücken aller Anwesenden, MohnickeMonicke, Charles (Christian) Henry (1800-1860) war im Himmel vor Freude; seine Tochter AdelaideKemble, Adelaide (?-1879) sang sehr viel, auch ein Duett mit Herrn LimburgerLimburger, Jacob Bernhard (1770-1847), (!) und ein deutsches Lied. Sie ist allerdings eine ganz bewundernswürdige Erscheinung. Ausserdem geht es wieder diesen Winter so toll mit Musik und Musikern hier wie im vorigen, oder noch toller. Die Clara NovelloNovello, Clara Anastasia (1818-1908) macht gewaltiges Furore – das Publicum ist ganz ausser sich, wenn sie so rein und leicht und sicher singt, und halb Leipzig ist verliebt in sie; man klatscht wie besessen und neulich riefen sie sogar so lange da Capo bis sie wiederkommen und wiedersingen musste. Eine Seltenheit bei uns Leipzigern! Dann ist nächsten Donnerstag der Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110119" style="hidden" type="music">Der Messias KV 572 (Bearbeitung von → Georg Friedrich Händels Messiah HWV 56)</name> in der PaulinerkircheSt. Pauli (Universitätskirche)LeipzigDeutschland, heute giebt eine Sängerinn, Mlle. SchlegelSchlegel, Isabella Magdalena Louise (1823-1905) Concert, übermorgen der Violinist VieuxtempsVieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881), vor einigen Tagen der Cellist KummerKummer, Friedrich August (1797-1879), und der Klarinettist KotteKotte, Johann Gottlieb (1797-1857) aus Dresden, nächste Woche der Pianist TaubertTaubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891) aus Berlin, ferner Herr TaeglichsbeckTäglichsbeck (Taeglichsbeck), Thomas (1799-1867) aus Hechingen, Herr SchunckeSchuncke (Schunke), Carl August Ferdinand (1811-1879), Herr EichlerEichler, Friedrich Wilhelm (1809-1859) &c &c &c &c &c. – mir brummt der Kopf von alle dem – zum Componiren bin ich gar noch nicht gekommen – und möchte es doch so gern. Verzeihen Sie deshalb auch den zerstreuten Brief, ich finde kaum Zeit ihn zu schreiben und wollte Ihnen doch schon lange so gern danken für Ihr liebes Geschenk, und Ihren lieben Brief. Bleiben Sie mir gut und schreiben Sie bald wieder Ihrem Freunde

Felix Mendelssohn Bartholdy.Leipzig 11 Nov. 1837
            Lieber Bennett
Haben Sie tausend Dank für Ihr liebes, liebenswürdiges Geschenk, & die grosse Freude die Sie mir dadurch gemacht haben. Und namentlich dadurch, dass Sie meiner so freundlich gedachten mir solch einen lieben Brief dabei schrieben – für alles zusammen. Der Bleistift ist gar so zierlich & elegant, und mein netter Namenszug darauf ist (wie die Leute hier sagen) ganz English – womit sie meinen dass er ein Inbegriff alles Eleganten und Zweckmässigen sei. Es macht mir grosse Freude dass Sie meiner so gedenken und eigentlich bin ich etwas beschämt über Ihre Freundlichkeit mich noch zu beschenken, da ich schon durch Ihr blosses Angedenken so herzlich erfreut wäre. Erhalten Sie mir das lebendig, und geben Sie mir zuweilen ein Zeichen davon durch einen Brief, wodurch Sie mir jederzeit ein Paar sehr frohe Stunden bereiten werden. Zunächst hoffe ich jetzt daß mir die neuen Compositionen, von denen Sie schreiben das Vergnügen von Ihnen zu hören, verschaffen werden; denn ich bitte Sie, schicken Sie sie sobald als möglich, Sie wissen welch eine Freude Sie allen Musikfreunden hier bereiten werden, & daß wir sie mit aller Liebe und Sorgfalt aufführen wollen. Schicken Sie nur recht, recht bald. Von ihren früheren Ouvertüren habe ich die Najaden bereits angesetzt, und möchte nun sehr gern bald wissen, was ich von neuen Sachen anzusetzen habe. Es geht hier alles den alten Gang, den Sie kennen, und der viel Gutes und Schlechtes an sich hat. Die hiesigen Freunde sind alle wohl; Schleinitz, David, Schuncks sehe ich oft und sie erwiedern Ihre Grüsse sehr vielmal & gedenken Ihrer oft in Freundschaft; Schumann sehe ich jetzt sehr selten, da ich ihn sonst immer im hotel traf, aus dem ich jetzt ganz ausgeschieden bin. Aber wie nett es jetzt bei mir ist, wie schön meine Frau (hang the liberty!!!) mir meine ganze Existenz, und wie lieb sie mir mein Leben zu machen weiss, das sollten Sie selbst mit ansehen, und ich möchte nur Sie thäten es bald. In Kurzem ziehe ich in meine neue Wohnung, neben Reichels Garten, in einem neugebauten Hause, wo ich den Schuncks in die Fenster sehn kann, einstweilen wohne ich noch im alten Reichelschen Hause, nur eine Treppe tiefer als sonst. Gestern Abend war sogar eine Gesellschaft bei mir, wo Charles Kemble war, und uns einen Act von Hamlet vorlas, zum Entzücken aller Anwesenden, Mohnicke war im Himmel vor Freude; seine Tochter Adelaide sang sehr viel, auch ein Duett mit Herrn Limburger, (!) und ein deutsches Lied. Sie ist allerdings eine ganz bewundernswürdige Erscheinung. Ausserdem geht es wieder diesen Winter so toll mit Musik und Musikern hier wie im vorigen, oder noch toller. Die Clara Novello macht gewaltiges Furore – das Publicum ist ganz ausser sich, wenn sie so rein und leicht und sicher singt, und halb Leipzig ist verliebt in sie; man klatscht wie besessen und neulich riefen sie sogar so lange da Capo bis sie wiederkommen und wiedersingen musste. Eine Seltenheit bei uns Leipzigern! Dann ist nächsten Donnerstag der Messias in der Paulinerkirche, heute giebt eine Sängerinn, Mlle. Schlegel Concert, übermorgen der Violinist Vieuxtemps, vor einigen Tagen der Cellist Kummer, und der Klarinettist Kotte aus Dresden, nächste Woche der Pianist Taubert aus Berlin, ferner Herr Taeglichsbeck aus Hechingen, Herr Schuncke, Herr Eichler &c &c &c &c &c. – mir brummt der Kopf von alle dem – zum Componiren bin ich gar noch nicht gekommen – und möchte es doch so gern. Verzeihen Sie deshalb auch den zerstreuten Brief, ich finde kaum Zeit ihn zu schreiben und wollte Ihnen doch schon lange so gern danken für Ihr liebes Geschenk, und Ihren lieben Brief. Bleiben Sie mir gut und schreiben Sie bald wieder Ihrem Freunde
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Leipzig 11 Nov. 1837          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1837-11-11-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1837-11-11-01" xml:id="title_3eebd0fc-3996-41d3-924d-77ca0ee36353">Felix Mendelssohn Bartholdy an William Sterndale Bennett in London, adressiert an Coventry &amp; Hollier <lb></lb>Leipzig, 11. November 1837</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_0d40d143-4734-4321-9b65-e8fe294ed225">Haben Sie tausend Dank für Ihr liebes, liebenswürdiges Geschenk, &amp; die grosse Freude die Sie mir dadurch gemacht haben. Und namentlich dadurch, dass Sie meiner so freundlich gedachten mir solch einen lieben Brief dabei schrieben</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_2808f730-3bf4-4971-9dcd-118f5e95e264">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 5, 1760</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_9939ce35-1a54-4283-abde-b77df96deef3"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">Dep. c. 797/5.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1837-11-11-01" type="letter" xml:id="title_b3308a68-eec2-4b5f-a723-1787d54f14ec">Felix Mendelssohn Bartholdy an William Sterndale Bennett in London, adressiert an Coventry &amp; Hollier; Leipzig, 11. November 1837</title> <incipit>Haben Sie tausend Dank für Ihr liebes, liebenswürdiges Geschenk, &amp; die grosse Freude die Sie mir dadurch gemacht haben. Und namentlich dadurch, dass Sie meiner so freundlich gedachten mir solch einen lieben Brief dabei schrieben</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Felix Mendelssohn Bartholdy verwendete, da er an einen Deutsch sprechenden Ausländer schrieb, ausschließlich die lateinische Schrift und vermied den Buchstaben »ß«.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Bennett, Life of William Sterndale Bennett, S. 66-68 (engl. Übersetzung).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-11-11" xml:id="date_bf1cdff9-abdb-48d5-95be-b43a3af0f7c9">11. November 1837</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_9accb2bb-731b-4e80-9849-c2a09653792d">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_6b304d33-b896-4989-a5f9-db0df841a3e6"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0109864" resp="receiver" xml:id="persName_30bf94b1-3377-4e45-95bf-3e8fbb14f08f">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_c38521d0-c232-4880-9465-d2578ae0dda1"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_198f7540-fc36-43ba-9ee4-2e0336ee06bc"> <head> <address> <addrLine>W. Sterndale Bennett</addrLine> <addrLine>Esqure</addrLine> <addrLine>care of Mess. Coventry &amp; Hollier</addrLine> <addrLine>musicellers</addrLine> <addrLine>London</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_696431c8-19fd-4674-9411-e5a86182fc44"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><salute rend="left">Lieber Bennett</salute><p style="paragraph_without_indent">Haben Sie tausend Dank für Ihr liebes, liebenswürdiges Geschenk, &amp; die grosse Freude die Sie mir dadurch gemacht haben. Und namentlich dadurch, dass Sie meiner so freundlich gedachten mir solch einen lieben Brief dabei schrieben – für alles zusammen. Der Bleistift ist gar so zierlich &amp; elegant, und mein netter Namenszug darauf ist (wie die Leute hier sagen) ganz English – womit sie meinen dass er ein Inbegriff alles Eleganten und Zweckmässigen sei. Es macht mir grosse Freude dass Sie meiner so gedenken und eigentlich bin ich etwas beschämt über Ihre Freundlichkeit mich noch zu beschenken, da ich schon durch Ihr blosses Angedenken so herzlich erfreut wäre. Erhalten Sie mir das lebendig, und geben Sie mir zuweilen ein Zeichen davon durch einen Brief, wodurch Sie mir jederzeit ein Paar sehr frohe Stunden bereiten werden. Zunächst hoffe ich jetzt daß mir die neuen Compositionen, von denen Sie schreiben das Vergnügen von Ihnen zu hören, verschaffen werden; denn ich bitte Sie, <hi rend="underline">schicken Sie sie sobald als möglich</hi>, Sie wissen welch eine Freude Sie allen Musikfreunden hier bereiten werden, &amp; daß wir sie mit aller Liebe und Sorgfalt aufführen wollen. Schicken Sie nur recht, recht bald. Von ihren früheren Ouvertüren habe ich die <title xml:id="title_46eea1cb-3d13-42a9-828e-48dbd1b2bba0">Najaden<name key="PSN0109864" style="hidden" type="author">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name><name key="CRT0108158" style="hidden" type="music">The Naiades D-Dur, op. 15</name></title> bereits angesetzt, und möchte nun sehr gern bald wissen, was ich von neuen Sachen anzusetzen habe. Es geht hier alles den alten Gang, den Sie kennen, und der viel Gutes und Schlechtes an sich hat. Die hiesigen Freunde sind alle wohl; <persName xml:id="persName_8f1877d7-b4ef-4332-844f-0921ffe1e0c0">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName>, <persName xml:id="persName_30e97881-147b-491a-8386-8972a1663ac5">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, <persName xml:id="persName_5163852d-b961-4729-a0dc-eb9eda276f06">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> sehe ich oft und sie erwiedern Ihre Grüsse sehr vielmal &amp; gedenken Ihrer oft in Freundschaft; <persName xml:id="persName_a745586c-2218-46fb-8069-d082f3428f0c">Schumann<name key="PSN0114758" style="hidden">Schumann, Robert Alexander (1810-1856)</name></persName> sehe ich jetzt sehr selten, da ich ihn sonst immer im <placeName xml:id="placeName_8ddebda4-7477-4e01-b485-e982d2e24ece">hotel<name key="NST0100515" style="hidden" subtype="" type="institution">Hôtel de Bavière</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> traf, aus dem ich jetzt ganz ausgeschieden bin. Aber wie nett es jetzt bei mir ist, wie schön <persName xml:id="persName_27b88a41-8d50-496f-b015-ddf6313cedb2">meine Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> (hang the liberty!!!) mir meine ganze Existenz, und wie lieb sie mir mein Leben zu machen weiss, das sollten Sie selbst mit ansehen, und ich möchte nur Sie thäten es bald. In Kurzem ziehe ich in meine neue <placeName xml:id="placeName_0a3312df-6e19-4575-ae6f-34c0d394cea3">Wohnung<name key="NST0100540" style="hidden" subtype="" type="institution">Lurgensteins Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, neben <placeName xml:id="placeName_cffbf8f7-df7a-48b6-ba36-04727928ad2a">Reichels Garten<name key="NST0100310" style="hidden" subtype="" type="institution">Reichels Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, in einem neugebauten Hause, wo ich den <persName xml:id="persName_694c9af6-a816-4d95-ae8c-a140b9512684">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> in die Fenster sehn kann, einstweilen wohne ich noch im alten Reichelschen Hause, nur eine Treppe tiefer als sonst. Gestern Abend war sogar eine Gesellschaft bei mir, wo <persName xml:id="persName_88a5f649-3ca8-4f3e-81cb-19e3bd2fe25e">Charles Kemble<name key="PSN0112350" style="hidden">Kemble, Charles (1775-1854)</name></persName> war, und uns <title xml:id="title_e96d5f8f-4314-48ee-bfeb-dd4ad9b4a46d">einen Act von Hamlet<name key="PSN0114889" style="hidden" type="author">Shakespeare, William (1564-1616)</name><name key="CRT0110859" style="hidden" type="dramatic_work">Hamlet (The Tragedy of Hamlet, Prince of Denmark)</name></title> vorlas, zum Entzücken aller Anwesenden, <persName xml:id="persName_64a0b63c-9150-4bf7-ab44-aed50e9c5c2e">Mohnicke<name key="PSN0113397" style="hidden">Monicke, Charles (Christian) Henry (1800-1860)</name></persName> war im Himmel vor Freude; <persName xml:id="persName_9464d037-f21f-47c7-845c-807713bc5c53">seine Tochter Adelaide<name key="PSN0112349" style="hidden">Kemble, Adelaide (?-1879)</name></persName> sang sehr viel, auch ein Duett mit <persName xml:id="persName_c92145b0-05cd-47ea-9a45-5d0fadc23d66">Herrn Limburger<name key="PSN0112847" style="hidden">Limburger, Jacob Bernhard (1770-1847)</name></persName>, (!) und ein deutsches Lied. Sie ist allerdings eine ganz bewundernswürdige Erscheinung. Ausserdem geht es wieder diesen Winter so toll mit Musik und Musikern hier wie im vorigen, oder noch toller. Die <persName xml:id="persName_fa973891-7481-447d-b0a1-431d8bbae0f9">Clara Novello<name key="PSN0113621" style="hidden">Novello, Clara Anastasia (1818-1908)</name></persName> macht gewaltiges Furore – das Publicum ist ganz ausser sich, wenn sie so rein und leicht und sicher singt, und halb Leipzig ist verliebt in sie; man klatscht wie besessen und neulich riefen sie sogar so lange da Capo bis sie wiederkommen und wiedersingen musste. Eine Seltenheit bei uns Leipzigern! Dann ist nächsten Donnerstag der <title xml:id="title_8c7f2980-3545-4c2a-ab1f-cd2959e9dac7">Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110119" style="hidden" type="music">Der Messias KV 572 (Bearbeitung von → Georg Friedrich Händels Messiah HWV 56)</name></title> in der <placeName xml:id="placeName_9f9cce2c-3d19-41e0-ad18-400eaae28130">Paulinerkirche<name key="SGH0100195" style="hidden" subtype="" type="sight">St. Pauli (Universitätskirche)</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, heute giebt eine <persName xml:id="persName_04fc184e-6562-46e3-bc8f-9b1fda13e8d3">Sängerinn, Mlle. Schlegel<name key="PSN0114562" style="hidden">Schlegel, Isabella Magdalena Louise (1823-1905)</name></persName> Concert, übermorgen der <persName xml:id="persName_b51dd4cf-9202-4ed7-9670-29dda49ea2a0">Violinist Vieuxtemps<name key="PSN0115516" style="hidden">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881)</name></persName>, vor einigen Tagen der <persName xml:id="persName_7ea87758-ff88-41a5-ab32-77673f62dd40">Cellist Kummer<name key="PSN0112588" style="hidden">Kummer, Friedrich August (1797-1879)</name></persName>, und der <persName xml:id="persName_75880114-ff2a-48e1-a272-5c528874257b">Klarinettist Kotte<name key="PSN0112508" style="hidden">Kotte, Johann Gottlieb (1797-1857)</name></persName> aus Dresden, nächste Woche <persName xml:id="persName_49b46f38-84ca-4e89-a82e-bc4d71165ec2">der Pianist Taubert<name key="PSN0115254" style="hidden">Taubert, Carl Gottfried Wilhelm (1811-1891)</name></persName> aus Berlin, ferner <persName xml:id="persName_0bf88484-bf7b-46a4-943a-909e175beab0">Herr Taeglichsbeck<name key="PSN0115236" style="hidden">Täglichsbeck (Taeglichsbeck), Thomas (1799-1867)</name></persName> aus Hechingen, <persName xml:id="persName_6fabbff1-3236-4dc5-9bd8-fafdf3a648e0">Herr Schuncke<name key="PSN0114780" style="hidden">Schuncke (Schunke), Carl August Ferdinand (1811-1879)</name></persName>, <persName xml:id="persName_27632a7f-b7dc-4ad3-8bd8-5d96531b7226">Herr Eichler<name key="PSN0110855" style="hidden">Eichler, Friedrich Wilhelm (1809-1859)</name></persName> &amp;c &amp;c &amp;c &amp;c &amp;c. – mir brummt der Kopf von alle dem – zum Componiren bin ich gar noch nicht gekommen – und möchte es doch so gern. Verzeihen Sie deshalb auch den zerstreuten Brief, ich finde kaum Zeit ihn zu schreiben und wollte Ihnen doch schon lange so gern danken für Ihr liebes Geschenk, und Ihren lieben Brief. <seg type="closer" xml:id="seg_f7d617ad-e9c0-4bbc-b7e0-4f385b75caa2">Bleiben Sie mir gut und schreiben Sie bald wieder Ihrem Freunde</seg></p><signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed><dateline rend="left">Leipzig <date cert="high" when="1837-11-11" xml:id="date_09341850-697a-4b6f-8349-c40eb78f5727">11 Nov. 1837</date></dateline></div></body> </text></TEI>