fmb-1837-10-29-01
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Leipzig, 29. Oktober 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
stenOct 1837
Gestern früh verließen uns
Und wie und wann sollen und dürfen wir Dich speciell einladen? Denn eigentlich thun wir es jeden Tag.
Heut will ich Dir nun ganz besonders für die schönen Silbertöpfe danken, die den Tag vor
Auch von Frankfurt sind die Kisten für
tenNov. sein soll. Aber auch darin kann ich Dich wieder nur an
Ein paar Zeilen muß ich auch beifügen, um für das schöne Geschenk zu danken, denn weiter kann ich heute nichts sagen,
Leipzig den 29sten Oct 1837. Liebe Mutter Gestern früh verließen uns Hensels und sind jetzt hoffentlich in wenig Stunden bei Euch glücklich angelangt. Sie werden Euch selbst am besten erzählen welch angenehme Tage sie uns bereitet haben; es war zwar als hätte sich alles verschworen, um uns zu stören, denn alle Fanny, Cécile, Hensel und Sebastian hatten mehrere Tage lang mit Unpäßlichkeiten zu thun, die sie für den Augenblick verstimmten; aber sobald es vorüber war ließen sie es nicht an sich kommen und jetzt denken wir kaum mehr daran, um desto mehr an das Vergnügte, dessen es so viel in der Zeit gegeben hat. Fanny hat sich wirklich wie Du mir schon früher schriebst, im Clavierspiel sehr vervollkommt, und uns die größte Freude durch ihre Musik gemacht, und Hensels Zeichenbücher hatten wir ganz und gar zu Hause, Cécile konnte sich nicht satt an ihnen sehn und bewundern. Die beiden schönen Portraits von ihr werden Dir gewiß auch sehr gefallen, wie sie es uns gethan. Alles das siehst Du und hörst Du nun mündlich beschreiben. Wir denken bald (in vielleicht 3 Wochen) in unsre neue Wohnung zu ziehen; kommst Du dann einmal selbst um es Dir anzusehen? Und wie und wann sollen und dürfen wir Dich speciell einladen? Denn eigentlich thun wir es jeden Tag. Heut will ich Dir nun ganz besonders für die schönen Silbertöpfe danken, die den Tag vor Hensels Abreise hier ankamen und mir ganz apart lieb sind. Sie erinnern mich so an zu Hause, und ich habe nicht eher geruht bis sie auch in täglichen Gebrauch genommen worden sind, wie sonst bei uns. Kartoffeln und Reis und alle mögliche schönen Sachen erscheinen nun darin und bleiben so warm und schmecken so gut. Die Idee mir ein Säckchen mit Reis und Bohnen hineinzulegen und der Zettel daran hat uns auch nicht wenig gefallen und gefreut; tausend Dank hab für all das, meine liebe Mutter. Auch von Frankfurt sind die Kisten für Cécile eingetroffen, so daß wir jetzt nur gleich einziehen müßten, um alle die Silbersachen, und die vielen Kaffee und Theezeuge gehörig zu placiren und zu ordnen. Ich sperre mich gegen eine „servante“ aus allen Kräften, aber am Ende wird es doch nicht ohne das abgehen; überhaupt versteht Cécile das alles viel besser als ich, drum rede ich gar nicht mehr viel hinein, und lasse sie machen; es wird nur um sobesser darum. Auch habe ich mancherlei zu thun mit den wöchentlichen Concerten, in deren nächsten die Novello in einer Arie von Mozart und einer von Bellini auftritt, und mit dem Messias der am 16ten Nov. sein soll. Aber auch darin kann ich Dich wieder nur an Fanny verweisen, die Dir auch die Tapeten, Aussicht und Sonne unsres neuen logis, als seine drei Haupteigenschaften detailliren muß. Ich will noch an Beckchen schreiben, und schließe. Lebwohl, liebe Mutter, auf frohes und vielleicht baldiges Wiedersehen! Bleib gut Deinem Felix. Liebe Mutter Ein paar Zeilen muß ich auch beifügen, um für das schöne Geschenk zu danken, denn weiter kann ich heute nichts sagen, Fanny wird Dir erzählt haben wie eine langweilige kränkliche Person sie an mir jetzt gefunden, und wie zu meinem großen Leid, ich allen die schönen Tage des Zusammenseins oft verbittert. Wie lieb ich sie aber habe, diese Fanny das mußt Du auch wissen und wie ich sie bewundre. Dann nochmals schönen, besten Dank für die wundervollen Casserollen die uns jeden Tag wieder erfreuen und für den Zuschuss in die Haushaltung an vielgeliebtem Reis und Bohnen, und dann meine herzlichen Grüße an Alle mit denen ich schließe, liebe Mutter, Deine Cécile.
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