fmb-1837-09-14-01
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Birmingham, 14. September 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
Briefzitat in Cécile Mendelssohn Bartholdys Brief an Lea Mendelssohn Bartholdy vom 21. September 1837 (Autograph: US-NYp, *MNY++ Mendelssohn Letters, Vol. IVb/17 [333]).
Cécile Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
[…] Am Dienstag, während
tenTheils wieder an meinen Platz auf der Gallerie wollte, sahen mich einige vom Publikum unten, drehten sich um und fingen an meinen Namen zu rufen und in demselben Augenblick drehte sich die ganze Menschenmasse herum, und applaudirten rasend, und wehten mit den Schnupftüchern, und brachten mir ein Hurrah, daß ich vom Dienermachen ganz müde wurde, und derselbe Scandal und Geschrei ging nach dem Schlusse des Ganzen los und dauerte noch länger – es wollte kein Ende nehmen. Neben mir saß
… Am Dienstag, während Rosen’s Krankheit, war ein Tag den ich nie vergessen werde, es war so recht ein Tag in der Welt, mit ihrem räthselhaften, unbegreiflichen Gange, tausend verschiedene Menschen gingen an mir vorüber, ich mußte mit ihnen verkehren, und keinen kümmerte, was mich bewegte, und keinem lag daran ob ich traurig oder froh, und Rosen wurde immer kränker, keinem lag daran, ob er lebte oder starb, und sie meinten es doch alle so gut – Früh morgens schrieb ich Dir, und ging dann die Orgel zu spielen; wohl an tausend Menschen waren da zusammen, die Kirche gedrängt voll, ich konnte mich kaum nach der Orgelbank durchdrängen, und da saß ein 78 jähriger Organist der berühmteste hier, Wesley, der hatte sich, alt und schwach, von seinen Töchtern dahin bringen lassen, und setzte sich, auf meine Bitte, auf die Orgelbank, und spielte, und es war so rührend, daß seine Tochter in die bittersten Thränen ausbrach und herunter in die Sakristei geführt werden mußte. Ich spielte sehr viel, und es war dann eine Art Tumult, ein Händeschütteln und Drängen um mich her, wie man es nur in England kennt, es kommen Hände von allen Seiten, und Anreden von so vielen Stimmen, man weiß nicht, wohin man sich wenden soll. Die Kirchenvorsteher hatten mir eine Art Frühstück bereitet, an dem der Pfarrer auch Theil nahm, und ich konnte nur mit Mühe fortkommen und zu Rosen hin, den ich sehr verändert, sehr bedenklich fand, die Aerzte mit ernsten Gesichtern und dann noch hätte ich mir ein so schnelles Ende nimmermehr möglich gedacht. Klingemann blieb bei ihm; ich mußte in die Aufführung meines Oratoriums, die um 7 anfing, und aus der ich wegen all dem Zeitungsscandal nicht wegbleiben durfte. Ich hörte mein Oratorium zum erstenmale, und das würde mich an einem andern Tage schon allein ergriffen haben, während ich an dem Tag kaum etwas davon merkte; die Aufführung war weit über meine Erwartung, in einigen Stücken ganz herrlich, nur schändlich in den Recitativen. Dagegen ein wahrhaft himmlischer Klang in dem immensen Saal von den vielen Stimmen und Instrumenten. Die Arie „Jerusalem, die Altarie, der Choral „wachet auf, das Duett der beiden Apostel, und der Haidenchor aus a dur wurden sämmtlich da Capo verlangt und gesungen. Als ich kurz vor dem Anfang des 2ten Theils wieder an meinen Platz auf der Gallerie wollte, sahen mich einige vom Publikum unten, drehten sich um und fingen an meinen Namen zu rufen und in demselben Augenblick drehte sich die ganze Menschenmasse herum, und applaudirten rasend, und wehten mit den Schnupftüchern, und brachten mir ein Hurrah, daß ich vom Dienermachen ganz müde wurde, und derselbe Scandal und Geschrei ging nach dem Schlusse des Ganzen los und dauerte noch länger – es wollte kein Ende nehmen. Neben mir saß Benedict, den ich in Neapel gekannt hatte, Freunde vom Rhein, eine ganze Familie aus Rom, die ich nimmermehr in London vermuthet hätte, kamen und standen plötzlich wieder vor mir, Fanny Horsley, brachte mir ein Paar niedliche Arbeiten die sie für Dich gemacht, und so wurde es nach 11 Uhr. Als ich endlich zu Rosen kam, so ging mir Klingemann entgegen und sagte mir, daß wir ihn verloren hätten, und wir gingen tief traurig nach Hause. Den andern Morgen früh um 7 reiste ich hieher ab und beschloß meinen diesmaligen Londner Aufenthalt. …
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