fmb-1837-08-29-01
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London, 29. August 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy, Carl Klingemann
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin
single
Ich schreibe Dir um meine glückliche Ankunft hier zu melden, aber zugleich zu sagen, wie sehr es mir leid thut und mich nun auch anfängt zu beunruhigen, daß ich so lange keine Nachricht von Euch gehabt habe. Da ich in Düsseldorf keinen Brief fand hoffte ich hier darauf bin aber wieder getäuscht, und heut ist Dein letzter Brief einen Monat alt. Bitte sag mir, was es ist – der ten Sept. nach Birmingham, wohne bei ten fängt das sten nach dem letzten Concert will ich mich in den Wagen setzen, und in einem fort fahren, bis ich wieder bei
Und nun lebtwohl, für heut – dies stellt wieder einen Familienbrief vor, und
Darf ich mich denn noch anhängen? Auf wäre gescheuter, denn Sie sind sehr böse auf mich, und ich bin es auch, aber wer kann für schlechte Zeiten? Daß ich die gehabt habe, wissen Sie aus den Zeitungen, und was wollen Sie am Ende machen, Sie müssen mich doch lesen, und sind mir doch gut, und in diesem Augenblicke besonders, wo ich Ihnen den Felix aufhebe und wo wir allerlei Gutes in alter Weise zusammen erleben und demnächst würde sagen. – Wir sind zwar älter geworden, finden uns aber, wie sonst schon, Gottlob unverändert, und genießen gute Momente. Wie wohlthuend ist mir Felixens Anblick! Ein weiter Unterschied vom Düsseldorfer Mai, – ich hatte ihm geschrieben, er darf hier nun ohne
kannich das nicht, ich bin nicht competent, glaube aber innerlich, daß für den Augenblick
gar nichtsdarin zu thun ist. Was geschehen mag, muß rein ihm und seinen eignen Eingebungen überlaßen bleiben, und der Zeit anheim gegeben werden. So glaube ichs. Hätte ich noch Zeit, hätte ich doch keinen Platz, aber ich verdiene mir Ihre und meiner Freundinnen Vergebung an folgenden Posttagen und namentlich durch treuen Bericht aus Birmingham, wohin ich zu gehen gedenke.
London 4 Hobart Place Pimlico29 Aug. 1837. Liebe Mutter Ich schreibe Dir um meine glückliche Ankunft hier zu melden, aber zugleich zu sagen, wie sehr es mir leid thut und mich nun auch anfängt zu beunruhigen, daß ich so lange keine Nachricht von Euch gehabt habe. Da ich in Düsseldorf keinen Brief fand hoffte ich hier darauf bin aber wieder getäuscht, und heut ist Dein letzter Brief einen Monat alt. Bitte sag mir, was es ist – der alte Woringen hatte nach Dssldf geschrieben, und danach schien alles wohl und munter zu sein – dennoch werde ich nun wieder bange. Ists wahr mit der Cholera? Und wie geht’s Beckchen? Ich bin nach einer abscheulichen Seefahrt, 30 Stunden von Rotterdam bis zum Customhouse, vorgestern Nachmittag hier angekommen, Klingemann kam auf einem Kahn ans Dampfboot; meine Sachen mußte ich sämmtlich bis gestern entbehren, weils Sonntag war, indeß hüllte ich mich in meine gentlemantality die aus den schabigen Kleidern hervorleuchten mußte, wir fuhren nach Pimlico, zum Essen kam Rosen und die beiden Beneckes, und heut bin ich schon wieder ganz eingewohnt und bekannt in London. Klingem: wohnt allerliebst und ist so behaglich eingerichtet, mit so hübschen Zimmern Decken, Sophas, einem so ordentlichen alten John BullBedienten und dito Köchinn, einem so netten Flügel, daß mirs unschätzbar ist hier bei ihm zu wohnen, und wie er sagt ganz London als einen Spielball zu tractiren. Rosen ist wohl, vergnügt, liebenswürdig wie immer, und ganz unverändert der Alte. So fand ich auch alle Horsleys, mit denen ich gestern einen sehr vergnügten Abend zubrachte, und deren fortgesetzte Freundschaft mir sehr viel Freude machte. Am liebsten habe ich die Frühstunde mit Klingem., wo geplaudert, musicirt, und Eurer aller so viel gedacht wird. Und dennoch brauche ich Dir kaum zu sagen, wie sehr ich die Stunden zähle, bis ich wieder in Deutschland bei meiner Cécile bin. In Düsseldorf am Donnerstag trennten wir uns, und jetzt habe ich noch 3 Wochen hier zu bleiben. Wahrscheinlich gehe ich am 13ten Sept. nach Birmingham, wohne bei Hrn. Moore, dem Aepfelbaumschäker, am 19ten fängt das Fest an, und am 22sten nach dem letzten Concert will ich mich in den Wagen setzen, und in einem fort fahren, bis ich wieder bei meiner Cécile bin. Zu thun geben sie mir genug, denn jetzt bin ich noch dazu in eine Correspondenz mit dem Birmingh. people gerathen, die nicht leiden wollen, daß ich meinen Paulus bei der hiesigen Aufführung dirigire, weil ich ihnen mit Leib und Leben gehören soll für die ganze Zeit. Mich ärgert das eigentlich, und ich suche loszukommen, aber wenn sie darauf bestehn, will ich nachgeben um keinen Scandal zu haben, das giebt nun die feinsten Engl. Briefe, an denen Klingem. mithilft. Alexanders werde ich wohl erst heut zu sehn bekommen, und daß Moscheles und Taylors nicht hier sind, wißt Ihr wohl. Bitte, liebe Mutter, frage Paul ob ich nicht das Geld eben so gut an Benecke (Schunck Souchay & Co) wie an Doxat zahlen könnte; es wäre mir viel lieber, weil Benecke nach Birmingh. kommt, und ich mich dann bei der Rückkehr nicht in London mit diesem Geschäft aufzuhalten brauchte. Bitte vergiß nicht mir hierauf seinen Bescheid zu sagen. Und nun lebtwohl, für heut – dies stellt wieder einen Familienbrief vor, und Klingemann will sich wieder anhängen. Beruhigt mich bald, bald durch Nachrichten, und durch gute so Gott will und bleibt mir unverändert. Leb wohl, liebe Mutter, auf Wiedersehn. Dein Felix. Darf ich mich denn noch anhängen? Auf wäre gescheuter, denn Sie sind sehr böse auf mich, und ich bin es auch, aber wer kann für schlechte Zeiten? Daß ich die gehabt habe, wissen Sie aus den Zeitungen, und was wollen Sie am Ende machen, Sie müssen mich doch lesen, und sind mir doch gut, und in diesem Augenblicke besonders, wo ich Ihnen den Felix aufhebe und wo wir allerlei Gutes in alter Weise zusammen erleben und demnächst würde sagen. – Wir sind zwar älter geworden, finden uns aber, wie sonst schon, Gottlob unverändert, und genießen gute Momente. Wie wohlthuend ist mir Felixens Anblick! Ein weiter Unterschied vom Düsseldorfer Mai, – ich hatte ihm geschrieben, er darf hier nun ohne seine Frau fidgetty seyn, darauf wären wir gefaßt, – er schwur mir aber gleich im Boote, das Dampfboot kaum im Rücken, er wäre es nicht und würde es nimmer, und hält würklich Wort. Er ist glücklich und klar und eben, wie seine Musik, und man hat an und von Allem sein Plaisir. Alle Züge in denen er seine Frau vorführt, sind gar reizend und anmutig, – es ist ein Glück daß sie so liebenswürdig ist, aber es ist auch eins daß sie Jemand gefunden hat der so würdig ist sie zu lieben. Sie hören nächstens mehr von uns, von mir viel, jetzt wo die Eile keine Zeit hat, und von Geschäften und das Nothwendigste. Mein Undank ist der schwärzeste, Sie haben mir geschrieben und ich hab nicht geantwortet, – Ihre Tochter Hensel, und ich war stumm, – Ihre Tochter Dirichlet, gar mit einem schönen Kupferstich für meine leeren Wände, und ich dankte nicht, es ist schändlich. Mit dem letztern, dem reellen Schönen, wollte ich anfangen, und zog mich mit solchen Vorsätzen durch die Krankheit des Königs, seinen Tod, den Regierungswechsel und allen hannöverschen Ereignissen und aller Ungewißheit die sie für mein persönliches Ergehen mit sich führten, in steriler Unlust hin. Verzeihen Sie, aber sehen Sie nach. Das wurde mit der Zeit beßer, ich setzte mich wieder ruhig zurecht, um so mehr, da es mir immer klarer wurde, daß ich ziemlich so verbleiben würde wie ichs grade bin, nämlich hier, bei der Gesandschaft, und als uralter Londoner Inquilius, und nun wartete ich auf Felix, der schon vorigen Mittwoch kommen sollte und am Sonntag kam. Was der mir nun in Ihrem Namen für Texte liest, erneuert und erhöht meine Reue. Wegen des Looses soll ich mich erklären: habe ich denn die erste Anfrage bekommen? Mein Gedächtniß wird kurz. Aber ich flehe: spielen Sie weiter für mich, – eben so wie früher. – Ferner: ich muß tief in Ihrer oder Pauls Geldschuld seyn – Laßen Sie mich das tilgen. Paul zieht wohl auf mich; 3 Tage Sicht. An den, meinen herzlich lieben alten Genoß, hab ich auch schon lange schreiben wollen, und nun bleibts vorerst wieder beim Grüßen. Auch sollte ich eine Anfrage wegen Goldschmidt beantworten, – leider aber kann ich das nicht, ich bin nicht competent, glaube aber innerlich, daß für den Augenblick gar nichts darin zu thun ist. Was geschehen mag, muß rein ihm und seinen eignen Eingebungen überlaßen bleiben, und der Zeit anheim gegeben werden. So glaube ichs. Hätte ich noch Zeit, hätte ich doch keinen Platz, aber ich verdiene mir Ihre und meiner Freundinnen Vergebung an folgenden Posttagen und namentlich durch treuen Bericht aus Birmingham, wohin ich zu gehen gedenke. Herzlichste Grüße an Alle. Immer Ihr CKl.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-08-29" xml:id="date_e3763c4d-dc31-4059-8f69-36e24d167d89">29. 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Ich bin nach einer abscheulichen Seefahrt, 30 Stunden von Rotterdam bis zum Customhouse, vorgestern Nachmittag hier angekommen, <persName xml:id="persName_73917204-8708-4465-9e0f-d3397736cab5">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> kam auf einem Kahn ans Dampfboot; meine Sachen mußte ich sämmtlich bis gestern entbehren, weils Sonntag war, indeß hüllte ich mich in meine gentlemantality die aus den schabigen Kleidern hervorleuchten mußte, wir fuhren nach Pimlico, zum Essen kam <persName xml:id="persName_358c7968-bc59-47c6-9609-803e3488a667">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> und <persName xml:id="persName_23a93d95-611a-45de-bc22-b69361d58d42">die beiden Beneckes<name key="PSN0109835" style="hidden">Benecke, Victor (1809-1853)</name><name key="PSN0109825" style="hidden">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName>, und heut bin ich schon wieder ganz eingewohnt und bekannt in London. <persName xml:id="persName_ffbfb58a-91b4-4332-88e0-7d160dd092b3">Klingem:<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> wohnt allerliebst und ist so behaglich eingerichtet, mit so hübschen Zimmern Decken, Sophas, einem so ordentlichen alten John BullBedienten und dito Köchinn, einem so netten Flügel, daß mirs unschätzbar ist hier bei ihm zu wohnen, und wie er sagt ganz London als einen Spielball zu tractiren. <persName xml:id="persName_800a5d10-fa13-479e-bf09-4c979b5e7ad2">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> ist wohl, vergnügt, liebenswürdig wie immer, und ganz unverändert der Alte. 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April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> bei der hiesigen Aufführung dirigire, weil ich ihnen mit Leib und Leben gehören soll für die ganze Zeit. Mich ärgert das eigentlich, und ich suche loszukommen, aber wenn sie darauf bestehn, will ich nachgeben um keinen Scandal zu haben, das giebt nun die feinsten Engl. Briefe, an denen <persName xml:id="persName_7200f124-67be-4d10-8593-4eb202548d5b">Klingem.<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> mithilft. <persName xml:id="persName_a5de95e9-c6c8-4328-9b7c-618475e90369">Alexanders<name key="PSN0109427" style="hidden">Alexander, Familie von → Mary A.</name></persName> werde ich wohl erst heut zu sehn bekommen, und daß <persName xml:id="persName_fd1b72f4-b7ce-4ab9-928b-8d68b7b2f7e8">Moscheles<name key="PSN0113434" style="hidden">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName> und <persName xml:id="persName_d724a204-58ad-4ea0-9a8b-ba2eecb63b5c">Taylors<name key="PSN0115264" style="hidden">Taylor, Familie von → John T.</name></persName> nicht hier sind, wißt Ihr wohl. Bitte, liebe Mutter, frage <persName xml:id="persName_7acd5633-523b-4c39-9a7b-db072f306c42">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> ob ich nicht das Geld eben so gut an <persName xml:id="persName_44c6241d-e408-420b-aa02-7b08ab0736a6">Benecke<name key="PSN0109825" style="hidden">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName> (<persName xml:id="persName_d62c963f-aef2-488e-b9b1-36775adbc5ea">Schunck Souchay & Co<name key="PSN0114778" style="hidden">Schunck, Souchay & Co., Waren- und Kommissionsgeschäfte in London, Manchester, Belfield und Leeds</name></persName>) wie an <persName xml:id="persName_6755b4bb-4da0-4171-aff3-fd1020ce0857">Doxat<name key="PSN0110729" style="hidden">Doxat & Co., Bankhaus in London</name></persName> zahlen könnte; es wäre mir viel lieber, weil <persName xml:id="persName_4a1b33f4-59a0-4db0-9750-b65aa1782888">Benecke<name key="PSN0109825" style="hidden">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName> nach Birmingh. kommt, und ich mich dann bei der Rückkehr nicht in London mit diesem Geschäft aufzuhalten brauchte. Bitte vergiß nicht mir hierauf seinen Bescheid zu sagen.</p><p>Und nun lebtwohl, für heut – dies stellt wieder einen Familienbrief vor, und <persName xml:id="persName_d3740f02-0cfc-4da5-886d-88c318bbca36">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> will sich wieder anhängen. Beruhigt mich bald, bald durch Nachrichten, und durch gute so Gott will und bleibt mir unverändert. <seg type="closer" xml:id="seg_7c5cb58e-68d9-4e76-a7ac-c53265789beb">Leb wohl, liebe Mutter, auf Wiedersehn.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_5c0b5fcf-ea99-4f75-8bed-4c811d3ff6c1"><docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor><docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">Darf ich mich denn noch anhängen? <hi rend="underline">Auf</hi> wäre gescheuter, denn Sie sind sehr böse auf mich, und ich bin es auch, aber wer kann für schlechte Zeiten? Daß ich die gehabt habe, wissen Sie aus den Zeitungen, und was wollen Sie am Ende machen, Sie müssen mich doch lesen, und sind mir doch gut, und in diesem Augenblicke besonders, wo ich Ihnen den Felix aufhebe und wo wir allerlei Gutes in alter Weise zusammen erleben und demnächst würde sagen. – Wir sind zwar älter geworden, finden uns aber, wie sonst schon, Gottlob unverändert, und genießen gute Momente. Wie wohlthuend ist mir Felixens Anblick! Ein weiter Unterschied vom Düsseldorfer Mai, – ich hatte ihm geschrieben, er darf hier nun ohne <persName xml:id="persName_acef8278-849c-4c05-afc2-7a578b55d94e">seine Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> fidgetty seyn, darauf wären wir gefaßt, – er schwur mir aber gleich im Boote, das Dampfboot kaum im Rücken, er wäre es nicht und würde es nimmer, und hält würklich Wort. Er ist glücklich und klar und eben, wie seine Musik, und man hat an und von Allem sein Plaisir. Alle Züge in denen er <persName xml:id="persName_2e75fc02-2a1e-41f2-b5a0-4b992bf8c3c0">seine Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> vorführt, sind gar reizend und anmutig, – es ist ein Glück daß sie so liebenswürdig ist, aber es ist auch eins daß sie Jemand gefunden hat der so würdig ist sie zu lieben. Sie hören nächstens mehr von uns, von mir viel, jetzt wo die Eile keine Zeit hat, und von Geschäften und das Nothwendigste. Mein Undank ist der schwärzeste, Sie haben mir geschrieben und ich hab nicht geantwortet, – <persName xml:id="persName_b8f8edfa-f2ff-4290-8f44-1b66c7a39e4d">Ihre Tochter Hensel<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, und ich war stumm, – <persName xml:id="persName_0fe59f7d-827e-451c-8aec-d03afcbc64cd">Ihre Tochter Dirichlet<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, gar mit <title xml:id="title_b9675c60-f6e4-496d-9ade-c9efdff39511">einem schönen Kupferstich<name key="PSN0110302" style="hidden" type="author">Caspar, Joseph (1799-1880)</name><name key="CRT0108343" style="hidden" type="art">Mädchen mit Fruchtschale (Kupferstich nach → Tizian)</name></title> für meine leeren Wände, und ich dankte nicht, es ist schändlich. Mit dem letztern, dem reellen Schönen, wollte ich anfangen, und zog mich mit solchen Vorsätzen durch die Krankheit des <persName xml:id="persName_54f5f971-0cc6-4e4d-a76a-65f40c3ed34d">Königs<name key="PSN0111578" style="hidden">Großbritannien, Irland und Hannover, Wilhelm IV. Heinrich von (1765-1837)</name></persName>, seinen Tod, den Regierungswechsel und allen hannöverschen Ereignissen und aller Ungewißheit die sie für mein persönliches Ergehen mit sich führten, in steriler Unlust hin. Verzeihen Sie, aber sehen Sie nach. Das wurde mit der Zeit beßer, ich setzte mich wieder ruhig zurecht, um so mehr, da es mir immer klarer wurde, daß ich ziemlich so verbleiben würde wie ichs grade bin, nämlich hier, bei der Gesandschaft, und als uralter Londoner Inquilius, und nun wartete ich auf Felix, der schon vorigen Mittwoch kommen sollte und am Sonntag kam. Was der mir nun in Ihrem Namen für Texte liest, erneuert und erhöht meine Reue. Wegen des Looses soll ich mich erklären: habe ich denn die erste Anfrage bekommen? Mein Gedächtniß wird kurz. Aber ich flehe: spielen Sie weiter für mich, – eben so wie früher. – Ferner: ich muß tief in Ihrer oder <persName xml:id="persName_5aad0db9-41a5-44a0-b190-4330235c2ee3">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> Geldschuld seyn – Laßen Sie mich das tilgen. <persName xml:id="persName_75777885-43fd-49ed-a031-ddeb288a8630">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> zieht wohl auf mich; 3 Tage Sicht. An den, meinen herzlich lieben alten Genoß, hab ich auch schon lange schreiben wollen, und nun bleibts vorerst wieder beim Grüßen. Auch sollte ich eine Anfrage wegen <persName xml:id="persName_abbf2d9e-59c6-4cd3-9941-19a395cf272b">Goldschmidt<name key="PSN0111441" style="hidden">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName> beantworten, – leider aber <hi rend="underline">kann</hi> ich das nicht, ich bin nicht competent, glaube aber innerlich, daß für den Augenblick <hi rend="underline">gar nichts</hi> darin zu thun ist. Was geschehen mag, muß rein ihm und seinen eignen Eingebungen überlaßen bleiben, und der Zeit anheim gegeben werden. So glaube ichs. Hätte ich noch Zeit, hätte ich doch keinen Platz, aber ich verdiene mir Ihre und meiner Freundinnen Vergebung an folgenden Posttagen und namentlich durch treuen Bericht aus Birmingham, wohin ich zu gehen gedenke. <seg type="closer" xml:id="seg_7cedbbeb-5a24-49a8-972d-baa6cb985ccc">Herzlichste Grüße an Alle.</seg></p><signed rend="right">Immer Ihr</signed><signed rend="right">CKl.</signed></div></body> </text></TEI>