fmb-1837-08-23-01
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Düsseldorf, 23. August 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S. – Cécile Mendelssohn Bartholdy datierte den Brief falsch. Er wurde am 23. August 1837, dem Tag vor Felix Mendelssohn Bartholdys Abreise von Düsseldorf nach England, geschrieben (vgl. Z. 36). Darauf weisen auch der Düsseldorfer Poststempel vom 23. August sowie Cécile Mendelssohn Bartholdys Tagebucheintrag an diesem Tag hin: »Ich schreibe an Mutter und packe« (Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 104). Mehrfach Textverlust durch Beschädigung der Seitenränder in beiden Briefteilen, Textergänzung.
Cécile Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy
-
2 beschr. S., Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenAugust
In Mitten des zwiefältigen Packens und aller Freundschafts und Höflichkeits Visiten schreibe ich Dir diese wenigen Zeilen, theils aus Sehnsucht nach Nachrichten von Euch, die wir lange vermissen, theils um in Felix Namen für das schöne Blatt in der
Hier neben mir steht das schöne Buch, das
Einstweilen hören wir hier ängstliche Nachrichten aus Berlin über die cholera.
Ich muß morgen abreisen und kann nur wenig Wort[e] schreiben. Wir haben hier keine Nachrichten von Euch, obwoh[l] wir von Coblenz aus geschrieben haben, und die Cholera soll in Berlin sein – da bitte ich Dich doppelt schreibe mir bald und beruhige mich. Adressire in London an
Geht es den
Dir, lieber Hensel, wollte ich einen eignen Brief schreiben um Dir für
Die Freunde nehmen alle freie Zeit in Anspruch,
Düsseldorf den 24ten AugustLiebe Mutter In Mitten des zwiefältigen Packens und aller Freundschafts und Höflichkeits Visiten schreibe ich Dir diese wenigen Zeilen, theils aus Sehnsucht nach Nachrichten von Euch, die wir lange vermissen, theils um in Felix Namen für das schöne Blatt in der Prachtausgabe des Paulus, Hensel den besten Dank zu sagen. Gerne würde er es selbst gethan haben, denn die schönen Zeichnungen machen ihm gar viele Freude, aber der arme Kerl ist so überhäuft von Bekannten, von Besorgungen und Arbeiten die vor der englischen Reise durchaus abgemacht werden müssen, daß ich selbst ihn an diesen letzten Tagen sehr wenig sehe und spreche, was übrigens sehr gut ist! Hier neben mir steht das schöne Buch, das Herr Rietz gleich in der ersten Stunde mit einem höchst schmeichelhaften Schreiben Felix überreichte. Es ist sehr schön und elegant gebunden, und auf großem Velinpapier sehr nett gedruckt. Zuerst kommt ein allerliebstes Titelblatt vom Maler Schrötter, die Muse der Musik vorstellend, wie sie eben Felix Namen auf ein Palmblatt unter andre löbliche Gesellschaft schreibt. Der Palmbaum endigt in wunderschöne Arabesquen, worunter das drolligste Zeug, Pauker die mit Händen und Füssen ausschlagen, lächerliche Bassgeiger und dergleichen mehr. Dann folgen an den passenden Stellen zwei Zeichnungen von Hubner Stephanus der den Himmel offen sieht, und eine trauernde Figur bei der Arie „Jerusalem“ die mich ganz entzücken. Dann noch eine Zeichnung von Mücke, glaub’ ich, die Steinigung, und nachher Paulus auf dem Wege nach Damaskus von Steinbrück sehr brillant und meiner Meinung nach, schön gemalt. Von einem jungen Maler hier, den Felix nicht kennt Paulus und Ananias, ein leeres Blatt für Bendemann und das schöne Bild meines Herrn Schwagers, für dessen Anblick ich auch danken darf, machen den Schluß. Wenn wir erst in Leipzig sind mußt Du das Ganze geschickt bekommen; es wird Dir gewiß gefallen. Einstweilen hören wir hier ängstliche Nachrichten aus Berlin über die cholera. Herr Fränkel den wir hier trafen, reißt schleunig dahin, Herr von Woringen besthätigte die Neuigkeit, und wir haben lange keine Briefe von Euch. Felix, obgleich ohne Angst für seine Lieben, verlangt sehr nach einem Zeigen des Wohlseins, o bitte, liebe Mutter, laß bald etwas von Dir hören, schreibe aber an Felix zuerst nach England, weil der Brief sonst durch meine Rückreise aufgehalten werden könnte, und ich möchte ihn so gerne in England, wo er ein so geschäftiges unruhiges Leben führen muß, ruhig über uns alle wissen. Morgen um zehne geht er mit dem Dampfschiff. Ich erzähle Dir gar nichts von unserm hießigen Aufenthalt auf Herrn von Woringen’s Rednergabe rechnend, der nächsten Samstag direckt zu Euch wandert. Wir haben hier schöne Tage verlebt. Ich grüße Euch nur alle aufs freundlichste, und schreibe ausführlicher, wenn ich Felix ersten Brief erhalten. Ich bin, gottlob so wohl als man nur sein kann und Deine treue Tochter Cécile Liebe liebe Mutter Ich muß morgen abreisen und kann nur wenig Worte schreiben. Wir haben hier keine Nachrichten von Euch, obwohl wir von Coblenz aus geschrieben haben, und die Cholera soll in Berlin sein – da bitte ich Dich doppelt schreibe mir bald und beruhige mich. Adressire in London an Klingemann und laß mich doch wenigstens alle 8 Tage von Hause hören. Geht es den Schwestern wohl? Was macht Beckchen? Dir, lieber Hensel, wollte ich einen eignen Brief schreiben um Dir für die wundervolle Zeichnung zu danken mit der Du meine Partitur geschmückt hast. Ganz herrlich ist sie Dir gelungen, und wo alles meine Lieblingsfiguren in der schönen Composition sind und meine Lieblingspuncte. Das wollte ich Dir ausführlich schreiben, oder müßte es mündl. eigentlich thun können. Nun bleibt mir blos ein Augenblick um Dir meinen herzlichen, herzlichen Dank zu sagen. Den nimm aber freundlich an. Die Freunde nehmen alle freie Zeit in Anspruch, Woringen wird Euch mündlich von uns allen erzählen. Morgen muß ich fort und mir ist bös zu Muth. Wäre die Trennung von Cécile erst vorüber. Von England aus schreibe ich Euch bald aber ich hoffe bestimmt bald Nachricht zu erhalten, ich sehne mich sehr danach. Und nun lebt wohl! Auf glückliches Wiedersehen!Euer Felix MB
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Wenn wir erst in Leipzig sind mußt Du das Ganze geschickt bekommen; es wird Dir gewiß gefallen.</p><p>Einstweilen hören wir hier ängstliche Nachrichten aus Berlin über die cholera. <persName xml:id="persName_e6247955-adac-4868-a86b-fd3ac4b0748e">Herr Fränkel<name key="PSN0111141" style="hidden">Fränkel, Joseph Maximilian (1787-1857)</name></persName> den wir hier trafen, reißt schleunig dahin, <persName xml:id="persName_6f2f34f9-4bcf-4d69-8acb-a3c76a826a5f">Herr von Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> besthätigte die Neuigkeit, und wir haben lange keine Briefe von Euch. Felix, obgleich ohne Angst für seine Lieben, verlangt sehr nach einem Zeigen des Wohlseins, o bitte, liebe Mutter, laß bald etwas von Dir hören, schreibe aber an Felix zuerst nach England, weil der Brief sonst durch meine Rückreise aufgehalten werden könnte, und ich möchte ihn so gerne in England, wo er ein so geschäftiges unruhiges Leben führen muß, ruhig über uns alle wissen. Morgen um zehne geht er mit dem Dampfschiff. Ich erzähle Dir gar nichts von unserm hießigen Aufenthalt auf <persName xml:id="persName_fdb9d4eb-cce9-46b1-8cd6-6a7f2ef56a0d">Herrn von Woringen’s<name key="PSN0115884" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> Rednergabe rechnend, der nächsten Samstag direckt zu Euch wandert. Wir haben hier schöne Tage verlebt. Ich grüße Euch nur alle aufs freundlichste, und schreibe ausführlicher, wenn ich Felix ersten Brief erhalten. <seg type="closer" xml:id="seg_d1fafef3-44cd-4ff1-9b71-0dfc284903bc">Ich bin, gottlob so wohl als man nur sein kann und Deine treue Tochter</seg></p><signed rend="right">Cécile</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_5cf96e2b-0776-4042-a915-fe02ff4ff190"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><salute rend="left">Liebe liebe Mutter</salute><p style="paragraph_without_indent">Ich muß morgen abreisen und kann nur wenig Wort[e] schreiben. Wir haben hier keine Nachrichten von Euch, obwoh[l] wir von Coblenz aus geschrieben haben, und die Cholera soll in Berlin sein – da bitte ich Dich doppelt schreibe mir bald und beruhige mich. Adressire in London an <persName xml:id="persName_df80e280-670b-46c1-848b-2abbde673d0c">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> und laß mich doch wenigstens alle 8 Tage von Hause hören.</p><p>Geht es den <persName xml:id="persName_8038886c-4237-4646-a48f-4018905aeaf8">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> wohl? Was macht <persName xml:id="persName_7edecfd2-e563-4255-9966-b66c6376c0e1">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>?</p><p>Dir, lieber Hensel, wollte ich einen eignen Brief schreiben um Dir für <title xml:id="title_ef71deee-77a0-49be-91b1-930e09996b46">die wundervolle Zeichnung<name key="PSN0111899" style="hidden" type="author">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="CRT0109200" style="hidden" type="art">Paulus (Zeichnung 1837)</name></title> zu danken mit der Du <title xml:id="title_a4132af9-7223-4459-b015-e9759ae9cc8e">meine Partitur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jw53gtmb-ljxx-lau0-b4sm-wqs3tn9ps2i2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> geschmückt hast. Ganz herrlich ist sie Dir gelungen, und wo alles meine Lieblingsfiguren in der schönen Composition sind und meine Lieblingspuncte. Das wollte ich Dir ausführlich schreiben, oder müßte es mündl. eigentlich thun können. Nun bleibt mir blos ein Auge[n]blick um Dir meinen herzlichen, herzlichen Dank zu sagen. De[n] nimm aber freundlich an.</p><p>Die Freunde nehmen alle freie Zeit in Anspruch, <persName xml:id="persName_a3710a36-b7f6-4c51-80dc-89cd8345e1b6">Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> wird Euch mündlich von uns allen erzählen. Morgen muß ich fort und mir ist bös zu Muth. Wäre die Trennung von <persName xml:id="persName_1a381ea2-8946-4c82-9a16-d425e94770bc">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> erst vorüber. Von England aus schreibe ich Euch bald aber ich hoffe bestimmt bald Nachricht zu erhalten, ich sehne mich sehr danach.</p><closer rend="left" xml:id="closer_2ab571d3-1f1b-4196-b719-2b8229360b34">Und nun lebt wohl! Auf glückliches Wiedersehen!</closer><signed rend="right">Euer</signed><signed rend="right">Felix MB</signed></div></body> </text></TEI>