fmb-1837-08-13-01
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Koblenz, 13. August 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse von Cécile Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel. – Datierung nach dem Poststempel.
Cécile Mendelssohn Bartholdy, Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Bis hierher sind wir auf unsrer behaglichen, schönen Reise sehr vergnügt und wohl gekommen, uns überall Zeit nehmend alles Schöne zu sehen, haben wir zur Fahrt von Bingen nach Coblenz zwei Tage gebraucht, wo das Dampfschiff in wenig Stunden die ganze Strecke durchfliegt. Ewig schade wäre es gewesen, hätten wir, wie es doch halb und halb unsre Absicht war, auch auf diese schnelle Art den Rhein gesehen, da t Goar wo wir übernachteten, ich bin viel zu faul dazu, denn bis ich mich auf einen schönen Punkt geschleift habe, bin ich auch so müde daß mir der erste Baumstamm, oder Stein oder auch die blose Erde zum Sitze dienen muß, von dem mich niemand herunterbringt bis es Zeit zum Weggehen ist. In Horchheim fand Felix Briefe von den
soviel Besuch bei Euch, wie eben bei uns, der ten, in Bonn oder sonst wo, an der Ahr, zusammen feiern können. Ich habe
tenSept. dirigiren, wobei mir
Und nun komme ich wieder an die Reihe und m[er]ke daß mir Felix nicht mehr viel Raum zugedach[t] h[at, ich] hätte Dir doch so viel zu erzählen, von Horchheim und wie sehr es mir da gefällt und wie alle die
Coblenz den 13. August 1837 Liebe Mutter! Bis hierher sind wir auf unsrer behaglichen, schönen Reise sehr vergnügt und wohl gekommen, uns überall Zeit nehmend alles Schöne zu sehen, haben wir zur Fahrt von Bingen nach Coblenz zwei Tage gebraucht, wo das Dampfschiff in wenig Stunden die ganze Strecke durchfliegt. Ewig schade wäre es gewesen, hätten wir, wie es doch halb und halb unsre Absicht war, auch auf diese schnelle Art den Rhein gesehen, da meine Schwester und ich, ihn zum erstenmal mit Verstand bewundern, und ich mich seit lange keiner so genußreichen Tage erinnre als eben die beiden in Hinsicht der Gegend waren. Felix hat viel gezeichnet in Bacherach, wo wir Mittag hielten und in St Goar wo wir übernachteten, ich bin viel zu faul dazu, denn bis ich mich auf einen schönen Punkt geschleift habe, bin ich auch so müde daß mir der erste Baumstamm, oder Stein oder auch die blose Erde zum Sitze dienen muß, von dem mich niemand herunterbringt bis es Zeit zum Weggehen ist. In Horchheim fand Felix Briefe von den Schwestern und Dir, liebe Mutter, die uns sehr erfreuten, jetzt werdet Ihr wohl auch über Einsamkeit nicht mehr zu klagen haben denn gewiß ist Cécile Mendelssohn Bartholdy soviel Besuch bei Euch, wie eben bei uns, der Cécile vom Schreiben abruft, und mir dagegen Zeit dazu macht. Übermorgen wollen wir weiter, und zwar über das Ahrthal nach Bonn und Cöln, sämmtliche Horchheimer haben versprochen die beiden ersten Reisetage, vielleicht die 3 ersten mitzumachen, so daß wir Onkels Geburtstag, den 15ten, in Bonn oder sonst wo, an der Ahr, zusammen feiern können. Ich habe Onkel niemals heiterer, gesünder und freundlicher gesehn, als diesmal; wir kommen täglich zusammen, besuchen die nahe und fernere Umgegend von Horchheim, und es scheint als fänden meine Damen an den Horchheimern und umgekehrt, ein rechtes Behagen. Draußen habe ich mein Concert ganz fertig gemacht, eine kleine Nonnenmusik zu den 2 andern um sie herauszugeben, ein neues Clavierstück angefangen, und nun werde ich bald in den sauern Englischen Apfel beißen müssen. Könnte Cécile mit mir reisen, so gäb es keinen süßeren. Denn ich habe Dir noch zu erzählen, liebe Mutter, daß mein Engl. Verleger durch Bingen kam, einen komischen Abend mit uns zubrachte, mir aber die angenehmsten Nachrichten mitbrachte; es scheint daß meine Musik durch den Paulus wieder mehr dort in Schwung gekommen ist, als zur Zeit meiner persönlichen Anwesenheit jemals, sie singen die Arien des Oratoriums in den Concerten, u. a. die des Paulus aus hmoll und die aus bdur im Philharm., eben so mit der Ouvertüre, auch hats mit der Aufführung in Boston seine Richtigkeit, sie haben ihn sogar 2mal dort gegeben, und ich werde ihn wahrscheinlich vor meiner Abreise nach Birmingh. in London am 12ten Sept. dirigiren, wobei mir mein Englishman eine Unmasse Zuhörer voraussagt, und was mir doppelt lieb wäre, da es für eine Probe aufs Musikfest hin gelten könnte, da die meisten Orchesterspieler mitwirken würden. Es ist dieselbe Gesellschaft in Exeter Hall die es im vorigen Winter aufgeführt hat, welche mir es jetzt in London geben will. Ich nehme das alles mit, aber nun kommt schon der September so nahe, daß ich oft an Leipzig, den Anfang der dortigen Concerte vor allem an mein Einbauen mit Cécile dort, denke und mich mehr drauf freue, als auf alles andre. Dann sind wir auch wieder näher zu einander, und ich hoffe es, daß der Winter nicht vergeht ohne daß wir alle einander gesehen haben. Es liegt viel noch dazwischen, aber so Gott will wird es geschehen, und wie freue ich mich auf alles dies, und wie dankbar bin ich für alles Vergangne Gute dieses schönen Jahres. Felix Mendelssohn Bartholdy Und nun komme ich wieder an die Reihe und merke daß mir Felix nicht mehr viel Raum zugedacht hat, ich hätte Dir doch so viel zu erzählen, von Horchheim und wie sehr es mir da gefällt und wie alle die neuen Verwandten, die ich dort kennengelernt so freundlich und liebenswürdig mit mir und den Meinigen sind, und wie wir uns zusammen amüsiren alle nur halb schönen Tage benutzend zu Ausflügen in die herrliche Gegend. Vor allem aber, wollte ich eine lange Bittschrift an Dich richten, liebe Mutter, daß Du mich während meiner Strohwittwenschaft nicht ganz vergessen mögest, und mir das Vergnügen von Deinen lieben Briefen zu lesen, das ich bis jetzt immer mit Felix genossen, nicht entziehen möchtest. Dagegen wollte ich Dir das feierliche Versprechen ablegen Felix Briefe, von England an Dich zu schicken und wo sie zu voluminös das Wichtigste Dir abzuschreiben, aufs aller pünktlichste und genauste so daß es Dir nie an Nachrichten fehlen soll. Aber liebe Mutter, ich bitte sehr, sehr schön, lasse mich auch manchmal etwas von Euch hören. – Und nun muß ich schon schließen, Felix wartet um den Brief auf die Post zu tragen, gleich wird er auf der Schiffbrücke, mit Benis Schimmel unter sich erscheinen. So leb’ wohl, theure Mutter, zum letztenmal grüßen wir Dich vereinigt, und in einigen Tagen gedenke meiner als einer, auf kurze Zeit, verlassnen Frau. Grüße alle aufs herzlichste Deine Cécile
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Dezember 1830<idno type="MWV">B 23</idno><idno type="op">39/3</idno></name></title> um sie herauszugeben, <title xml:id="title_dfb5fe1a-3e2e-4da5-989d-c770e4cd2221">ein neues Clavierstück<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3zdhzf15-vah3-fgbc-nk0w-n90dapdpq0w2"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100479" style="hidden">Andante E-Dur – Allegro e-Moll (»Capriccio«), 11. Juli 1837<idno type="MWV">U 139</idno><idno type="op">118</idno></name></title> angefangen, und nun werde ich bald in den <placeName xml:id="placeName_effe974f-696d-46f6-ac01-2bac4721b986">sauern Englischen Apfel<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> beißen müssen. Könnte Cécile mit mir reisen, so gäb es keinen süßeren. Denn ich habe Dir noch zu erzählen, liebe Mutter, daß <persName xml:id="persName_c2a78e47-90a0-4321-b64a-dc328a806d6f">mein Engl. Verleger<name key="PSN0113624" style="hidden">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> durch Bingen kam, einen komischen Abend mit uns zubrachte, mir aber die angenehmsten Nachrichten mitbrachte; es scheint daß <title xml:id="title_a40d4a21-ce6f-40fb-b300-8223301d178e">meine Musik durch den Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pexmrssx-lg3b-wt6k-etog-6cg6osrhdhfd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> wieder mehr dort in Schwung gekommen ist, als zur Zeit meiner persönlichen Anwesenheit jemals, sie singen die Arien des Oratoriums in den Concerten, u. a. die des <title xml:id="title_e4d3b7c6-9b81-4262-9938-232077281441">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hjde3pue-bc4s-5kfo-tjtv-f3tvxlvnd0ta"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> aus hmoll und die aus bdur im <placeName xml:id="placeName_447b02ff-9be7-44ba-baa2-60788e290f5f">Philharm.<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, eben so mit der <title xml:id="title_16970326-db42-4b31-a237-22bd87e6f805">Ouvertüre<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tghtdjz8-vlm6-i9xh-bj9m-8ft85qtsdxrj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>, auch hats mit der Aufführung in <placeName xml:id="placeName_49d49314-2f03-40d3-8059-8d381bb305b7">Boston<name key="NST0103223" style="hidden" subtype="" type="institution">Trinity Church</name><settlement key="STM0100537" style="hidden" type="">Boston</settlement><country style="hidden">USA</country></placeName> seine Richtigkeit, sie haben ihn sogar 2mal dort gegeben, und ich werde ihn wahrscheinlich vor meiner Abreise nach Birmingh. in London am 12<hi rend="superscript">ten</hi> Sept. dirigiren, wobei mir <persName xml:id="persName_1b62498a-e98d-45ae-a074-8a9d9c5d582e">mein Englishman<name key="PSN0113624" style="hidden">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> eine Unmasse Zuhörer voraussagt, und was mir doppelt lieb wäre, da es für eine Probe aufs <placeName xml:id="placeName_1f9e8fc7-5eee-4371-84a9-4dd442570612">Musikfest<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> hin gelten könnte, da die meisten Orchesterspieler mitwirken würden. Es ist dieselbe <placeName xml:id="placeName_9a520953-9cfd-4d9d-ba7c-93eb10a715b6">Gesellschaft<name key="NST0100544" style="hidden" subtype="" type="institution">Sacred Harmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> in <placeName xml:id="placeName_079de86f-911c-46bb-bc27-4e386e401b36">Exeter Hall<name key="SGH0100543" style="hidden" subtype="" type="sight">Exeter Hall</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> die es im vorigen Winter aufgeführt hat, welche mir es jetzt in London geben will. Ich nehme das alles mit, aber nun kommt schon der September so nahe, daß ich oft an Leipzig, den Anfang der dortigen <placeName xml:id="placeName_9bdac30a-4d72-45fc-a5a0-25b5b3ce556f">Concerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> vor allem an mein Einbauen mit <persName xml:id="persName_2d55aecb-a847-4cc1-adb1-88aa418af9f6">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> dort, denke und mich mehr drauf freue, als auf alles andre. Dann sind wir auch wieder näher zu einander, und ich hoffe es, daß der Winter nicht vergeht ohne daß wir alle einander gesehen haben. <seg type="closer" xml:id="seg_a42dc622-096d-4556-b237-83ecf4fecedf">Es liegt viel noch dazwischen, aber so Gott will wird es geschehen, und wie freue ich mich auf alles dies, und wie dankbar bin ich für alles Vergangne Gute dieses schönen Jahres.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_3632e6a3-7577-4b8e-bdaf-6d2975cce714"> <docAuthor key="PSN0113252" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113252" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Und nun komme ich wieder an die Reihe und m[er]ke daß mir Felix nicht mehr viel Raum zugedach[t] h[at, ich] hätte Dir doch so viel zu erzählen, von Horchheim und wie sehr es mir da gefällt und wie alle die <persName xml:id="persName_e6fcf005-0488-443e-8780-5178042cf182">neuen Verwandten<name key="PSN0113227" style="hidden">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name><name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name><name key="PSN0113222" style="hidden">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name><name key="PSN0113237" style="hidden">Mendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883)</name></persName>, die ich dort kennengelernt so freundlich und liebenswürdig mit mir und den Meinigen sind, und wie wir uns zusammen amüsiren alle nur halb schönen Tage benutzend zu Ausflügen in die herrliche Gegend. Vor allem aber, wollte ich eine lange Bittschrift an Dich richten, liebe Mutter, daß Du mich während meiner Strohwittwenschaft nicht ganz vergessen mögest, und mir das Vergnügen von Deinen lieben Briefen zu lesen, das ich bis jetzt immer mit Felix genossen, nicht entziehen möchtest. Dagegen wollte ich Dir das feierliche Versprechen ablegen Felix Briefe, von England an Dich zu schicken und wo sie zu voluminös das Wichtigste Dir abzuschreiben, aufs aller pünktlichste und genauste so daß es Dir nie an Nachrichten fehlen soll. Aber liebe Mutter, ich bitte sehr, sehr schön, lasse mich auch manchmal etwas von Euch hören. – Und nun muß ich schon schließen, Felix wartet um den Brief auf die Post zu tragen, gleich wird er auf der Schiffbrücke, mit <persName xml:id="persName_00c8931e-9b9f-45c8-b0f2-d7ca3535af9a">Benis<name key="PSN0113222" style="hidden">Mendelssohn, Georg Benjamin (Benny) (1794-1874)</name></persName> Schimmel unter sich erscheinen. So leb’ wohl, theure Mutter, zum letztenmal grüßen wir Dich vereinigt, und in einigen Tagen gedenke meiner als einer, auf kurze Zeit, verlassnen Frau.</p> <p> <seg type="closer" xml:id="seg_0684cb6b-9588-4669-966c-e3083df16b2d">Grüße alle aufs herzlichste</seg> </p> <signed rend="right">Deine Cécile</signed> </div> </body> </text></TEI>