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fmb-1837-05-29-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Frankfurt a. M., 29. Mai 1837 Dein lieber Brief den ich vorgestern empfing hat mich so sehr erfreut, daß ich Dir von ganzem Herzen dafür danken muß. Bitte schreibe mir nur oft so viel, so Liebes und so froh, Du mußt Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1648

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVb/4 (318). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Frankfurt a. M., 29. Mai 1837 Dein lieber Brief den ich vorgestern empfing hat mich so sehr erfreut, daß ich Dir von ganzem Herzen dafür danken muß. Bitte schreibe mir nur oft so viel, so Liebes und so froh, Du mußt

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief von Cécile Mendelssohn Bartholdys an Lea Mendelssohn Bartholdy vom 28. Mai 1837 (US-NYp, *MNY++ Mendelssohn Letters, Vol. IVb/2 [317]). Brief fmb-1837-05-29-02 von Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel vom 29. Mai 1837 (Nr. 1649). Brief fmb-1837-05-29-03 von Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet vom 29. Mai 1837 (Nr. 1650).

-

Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 166 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

29. Mai 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Frankfurt a. M. Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) a mFrankfurt am d. 29 Mai 1837.Liebe Mutter

Dein lieber Brief den ich vorgestern empfing hat mich so sehr erfreut, daß ich Dir von ganzem Herzen dafür danken muß. Bitte schreibe mir nur oft so viel, so Liebes und so froh, Du mußt es ja wissen, wie das in die Ferne hin nach langer Zeit noch die Deinigen erquickt und dieselbe heitere Stimmung für lange bei ihnen verbreitet. Daß Ihr alle wohl und gesund seid, sagten mir AlexanderMendelssohn, Alexander (1798-1871) und seine TöchterMendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)Mendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890), die vor einigen Tagen hier durchkamen und Euch kurz vor der Abreise gesehen hatten; sie sagten mir aber auch die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) seien mir böse, weil ich den Sommer nicht nach Berlin kommen kann, und ihr langes Stillschweigen läßt mich wirklich so etwas befürchten. Ich schreibe ihnen beiden heut deshalb, aber um so mehr muß ich Dir danken, liebe Mutter, daß Du nicht aufgehört hast mir zu schreiben, und so liebe Briefe zu schreiben, und ich denke am Ende auch daß die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) nicht sehr arg zürnen, sondern nur schreibfaul sind. PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hat mir ja seit meiner Verheirathung noch gar nicht geschrieben und unseren Freiburger Brief gar nicht beantwortet. Ich klage, klage, klage! – aber es geht mir selbst kaum besser, wenn ich soviel zu erleben habe, wie jetzt, und schon sind es fast 14 Tage her seit meinem letzten Brief an Dich.

Wie die verflossen sind, brauche ich Dir kaum zu sagen, gar zu heiter und vergnügt; ich hatte mirs gar nicht denken können, daß ich so ganz glücklich jemals in meinem Leben werden würde, und nun bin ichs. Für mein Leben und für meine Kunst ist das solch eine glückliche Zeit, daß ich nie weiß, wie ich Gott genug dafür danken soll; musikalische Gedanken und Arbeiten vollauf zu neuen Sachen, und die alten machen den Eindruck, den ich mir nur wünschen konnte, meinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vlpmq6y0-2zhy-ygr0-rxgd-5pfj0ygdtpxg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> haben sie hier in einer Woche 2mal aufgeführt bei vollem Hause und sprechen sogar von einer 3ten Aufführung jetzt nach 4 Wochen; so darf ich hoffen, daß ich einmal mit der Zeit etwas schreiben werde, das dem nahe kommt was ich immer so gern ausdrücken möchte, und nur so selten kann – und zugleich diese glücklichen Tage mit meiner FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), die ich jetzt noch weit mehr liebe, als ichs je möglich gedacht hätte, die ich mit jedem Tage so viel liebenswürdiger finde, und mit all den angenehmen lustigen Menschen hier – es wäre zuviel Glück, und ich weiß, daß die meisten Leute sich fürchten ein solches Gefühl auszusprechen, aber eben weil ichs mit voller Dankbarkeit thue, so darf ichs auch wohl ohne Furcht, und ich weiß, daß es Dich freut.

Es hat mich sehr interessirt, was Du mir von HenseltsHenselt, Georg Martin Adolph (seit 1876) von (1814-1889) Spiel schreibst, und auch von andern Seiten höre ich Dein Urtheil über sein Concert in Berlin bestätigt. Das ist eben was ich in meinem letzten Briefe meinte, daß all die Fertigkeit und Coquetterie mit Fertigkeit selbst das Publikum nicht mehr leicht verblendet, es muß Geist sein, wenn es sie alle fortziehen soll, und drum höre ich vielleicht DöhlerDöhler, Theodor (seit 1846) von (1814-1856) lieber eine Stundelang, als FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) eine Stundelang, aber nach 8 Tagen kann ich ihnDöhler, Theodor (seit 1846) von (1814-1856) nicht mehr vor langer Weile anhören, und dann fange ich erst an mich in das andere Spiel hineinzuhören, und das ist das Rechte. Was Du mir von der Wohnung schreibst, die noch unvermiethet ist, so thut mirs leid, weil es Dir Sorge zu machen scheint, aber ich weiß nicht warum ich sie nicht theilen kann, und immer denke, daß eine schöne Wohnung in einem schönen Hause nicht lange leer stehn kann. Es mag wohl einmal eine Zeitlang der Fall sein – aber auf lange, meine ich, gewiß nicht, und vor dem Angreifen des Kapitals ist mir nun erst gar nicht bange. Am Ende ist schon der solideste Miether da gewesen, während ich dies schreibe, und Du denkst nicht mehr daran. Für Deine Erzählungen über die Prinzessinn v. MeklemburgMecklenburg-Schwerin, Helene Luise Elisabeth Prinzessin von (1814-1858) habe auch noch besonderen Dank; sie interessirten mich sehr, weil hier wie bei Euch in den letzten Tagen von ihr viel die Rede war; aber ich bin ein größerer DirichletianerDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) als jemals, und lasse mich durch nichts rühren, was in der Zeitung steht, und behaupte, wie es VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) that, daß eine Prinzessinn weder Kopf- noch Zahnschmerzen noch sonstige Gefühle haben kann, wodurch ich hier im Hause großes Aufsehen errege. Nun lebewohl liebe Mutter, schreibe mir recht bald und sehr viel wieder, ich bleibe noch bis zum Juli hier um mein Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wngde04o-d1w0-rnex-fwf4-ev7ljd1eonpj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name> und andre Arbeiten hier fertig zu machen, und ich hoffe daß Du mir oft die Freude gönnen willst von Dir zu lesen und von Deinem und aller Wohlsein zu hören. Lebewohl.

DeinFelix.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Wenn Du Gelegenheit hast, es zu erfahren, so laß mich doch wissen, ob ein Brief an E. DevrientDevrient, Philipp Eduard (1801-1877) von mir richtig angekommen ist. Und bitte frage PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), ob der alte SchlesingerSchlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838) bezahlt hat; wo nicht, so möchte ich sehr gern meine Manuscripte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cat3hgsx-urg8-2dj6-k1yv-ef44p1fcrc5x"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100662" style="hidden">Drei Volkslieder für zwei Singstimmen und Klavier, 1858; enthält MWV J 1, J 2 und J 3<idno type="MWV">SD 52</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oi7gqf4c-hxwg-z85a-nbqk-7h361giixq8i"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100235" style="hidden">Volkslied »Wie kann ich froh und lustig sein«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 1</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bl23qp0c-ib7o-aphi-oivy-ypz6wwf2f9br"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100236" style="hidden">Abendlied (Volkslied) »Wenn ich auf dem Lager liege«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 2</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_v28l5peb-d2gg-7bav-mcsl-rs9y9ngdkwtq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100237" style="hidden">Wasserfahrt (Volkslied) »Ich stand gelehnet an den Mast«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 3</idno><idno type="op"></idno></name> wieder haben, und ihn mit den 10 Louis laufen lassen. Fünf muß er zahlen, da hilft kein Gott. – Beiliegenden Brief von CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und viele Grüße

            a mFrankfurt am d. 29 Mai 1837. Liebe Mutter
Dein lieber Brief den ich vorgestern empfing hat mich so sehr erfreut, daß ich Dir von ganzem Herzen dafür danken muß. Bitte schreibe mir nur oft so viel, so Liebes und so froh, Du mußt es ja wissen, wie das in die Ferne hin nach langer Zeit noch die Deinigen erquickt und dieselbe heitere Stimmung für lange bei ihnen verbreitet. Daß Ihr alle wohl und gesund seid, sagten mir Alexander und seine Töchter, die vor einigen Tagen hier durchkamen und Euch kurz vor der Abreise gesehen hatten; sie sagten mir aber auch die Schwestern seien mir böse, weil ich den Sommer nicht nach Berlin kommen kann, und ihr langes Stillschweigen läßt mich wirklich so etwas befürchten. Ich schreibe ihnen beiden heut deshalb, aber um so mehr muß ich Dir danken, liebe Mutter, daß Du nicht aufgehört hast mir zu schreiben, und so liebe Briefe zu schreiben, und ich denke am Ende auch daß die Schwestern nicht sehr arg zürnen, sondern nur schreibfaul sind. Paul hat mir ja seit meiner Verheirathung noch gar nicht geschrieben und unseren Freiburger Brief gar nicht beantwortet. Ich klage, klage, klage! – aber es geht mir selbst kaum besser, wenn ich soviel zu erleben habe, wie jetzt, und schon sind es fast 14 Tage her seit meinem letzten Brief an Dich.
Wie die verflossen sind, brauche ich Dir kaum zu sagen, gar zu heiter und vergnügt; ich hatte mirs gar nicht denken können, daß ich so ganz glücklich jemals in meinem Leben werden würde, und nun bin ichs. Für mein Leben und für meine Kunst ist das solch eine glückliche Zeit, daß ich nie weiß, wie ich Gott genug dafür danken soll; musikalische Gedanken und Arbeiten vollauf zu neuen Sachen, und die alten machen den Eindruck, den ich mir nur wünschen konnte, meinen Paulus haben sie hier in einer Woche 2mal aufgeführt bei vollem Hause und sprechen sogar von einer 3ten Aufführung jetzt nach 4 Wochen; so darf ich hoffen, daß ich einmal mit der Zeit etwas schreiben werde, das dem nahe kommt was ich immer so gern ausdrücken möchte, und nur so selten kann – und zugleich diese glücklichen Tage mit meiner Frau, die ich jetzt noch weit mehr liebe, als ichs je möglich gedacht hätte, die ich mit jedem Tage so viel liebenswürdiger finde, und mit all den angenehmen lustigen Menschen hier – es wäre zuviel Glück, und ich weiß, daß die meisten Leute sich fürchten ein solches Gefühl auszusprechen, aber eben weil ichs mit voller Dankbarkeit thue, so darf ichs auch wohl ohne Furcht, und ich weiß, daß es Dich freut.
Es hat mich sehr interessirt, was Du mir von Henselts Spiel schreibst, und auch von andern Seiten höre ich Dein Urtheil über sein Concert in Berlin bestätigt. Das ist eben was ich in meinem letzten Briefe meinte, daß all die Fertigkeit und Coquetterie mit Fertigkeit selbst das Publikum nicht mehr leicht verblendet, es muß Geist sein, wenn es sie alle fortziehen soll, und drum höre ich vielleicht Döhler lieber eine Stundelang, als Fanny eine Stundelang, aber nach 8 Tagen kann ich ihn nicht mehr vor langer Weile anhören, und dann fange ich erst an mich in das andere Spiel hineinzuhören, und das ist das Rechte. Was Du mir von der Wohnung schreibst, die noch unvermiethet ist, so thut mirs leid, weil es Dir Sorge zu machen scheint, aber ich weiß nicht warum ich sie nicht theilen kann, und immer denke, daß eine schöne Wohnung in einem schönen Hause nicht lange leer stehn kann. Es mag wohl einmal eine Zeitlang der Fall sein – aber auf lange, meine ich, gewiß nicht, und vor dem Angreifen des Kapitals ist mir nun erst gar nicht bange. Am Ende ist schon der solideste Miether da gewesen, während ich dies schreibe, und Du denkst nicht mehr daran. Für Deine Erzählungen über die Prinzessinn v. Meklemburg habe auch noch besonderen Dank; sie interessirten mich sehr, weil hier wie bei Euch in den letzten Tagen von ihr viel die Rede war; aber ich bin ein größerer Dirichletianer als jemals, und lasse mich durch nichts rühren, was in der Zeitung steht, und behaupte, wie es Vater that, daß eine Prinzessinn weder Kopf- noch Zahnschmerzen noch sonstige Gefühle haben kann, wodurch ich hier im Hause großes Aufsehen errege. Nun lebewohl liebe Mutter, schreibe mir recht bald und sehr viel wieder, ich bleibe noch bis zum Juli hier um mein Concert und andre Arbeiten hier fertig zu machen, und ich hoffe daß Du mir oft die Freude gönnen willst von Dir zu lesen und von Deinem und aller Wohlsein zu hören. Lebewohl.
Dein
Felix.
Wenn Du Gelegenheit hast, es zu erfahren, so laß mich doch wissen, ob ein Brief an E. Devrient von mir richtig angekommen ist. Und bitte frage Paul, ob der alte Schlesinger bezahlt hat; wo nicht, so möchte ich sehr gern meine Manuscripte wieder haben, und ihn mit den 10 Louis laufen lassen. Fünf muß er zahlen, da hilft kein Gott. – Beiliegenden Brief von Cécile und viele Grüße          
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Mai 1837</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_3bfd4b44-e527-47fc-8c60-42600e24c2d9">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_cc423144-846e-4cfb-a120-7449cfceac10"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. 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Bitte schreibe mir nur oft so viel, so Liebes und so froh, Du mußt es ja wissen, wie das in die Ferne hin nach langer Zeit noch die Deinigen erquickt und dieselbe heitere Stimmung für lange bei ihnen verbreitet. Daß Ihr alle wohl und gesund seid, sagten mir <persName xml:id="persName_87a24488-bc6d-4e37-bce3-d8c6c48d393c">Alexander<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4273f840-a34f-4de0-a33d-b6f1acaa7d9d">seine Töchter<name key="PSN0113231" style="hidden">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name><name key="PSN0113229" style="hidden">Mendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890)</name></persName>, die vor einigen Tagen hier durchkamen und Euch kurz vor der Abreise gesehen hatten; sie sagten mir aber auch die <persName xml:id="persName_787c268b-8e89-487d-9055-ce25979a03f6">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> seien mir böse, weil ich den Sommer nicht nach Berlin kommen kann, und ihr langes Stillschweigen läßt mich wirklich so etwas befürchten. Ich schreibe ihnen beiden heut deshalb, aber um so mehr muß ich Dir danken, liebe Mutter, daß Du nicht aufgehört hast mir zu schreiben, und so liebe Briefe zu schreiben, und ich denke am Ende auch daß die <persName xml:id="persName_e9a29e01-be9b-4d4f-94e6-d288275a6599">Schwestern<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> nicht sehr arg zürnen, sondern nur schreibfaul sind. <persName xml:id="persName_ba034cb5-0318-4fff-865d-e3964efd443d">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hat mir ja seit meiner Verheirathung noch gar nicht geschrieben und unseren Freiburger Brief gar nicht beantwortet. Ich klage, klage, klage! – aber es geht mir selbst kaum besser, wenn ich soviel zu erleben habe, wie jetzt, und schon sind es fast 14 Tage her seit meinem letzten Brief an Dich.</p><p>Wie die verflossen sind, brauche ich Dir kaum zu sagen, gar zu heiter und vergnügt; ich hatte mirs gar nicht denken können, daß ich so ganz glücklich jemals in meinem Leben werden würde, und nun bin ichs. Für mein Leben und für meine Kunst ist das solch eine glückliche Zeit, daß ich nie weiß, wie ich Gott genug dafür danken soll; musikalische Gedanken und Arbeiten vollauf zu neuen Sachen, und die alten machen den Eindruck, den ich mir nur wünschen konnte, <title xml:id="title_ae3037f0-9bda-4ea8-ae19-6d0b6e00a83a">meinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vlpmq6y0-2zhy-ygr0-rxgd-5pfj0ygdtpxg"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> haben sie hier in einer Woche 2mal aufgeführt bei vollem Hause und sprechen sogar von einer 3<hi rend="superscript">ten</hi> Aufführung jetzt nach 4 Wochen; so darf ich hoffen, daß ich einmal mit der Zeit etwas schreiben werde, das dem nahe kommt was ich immer so gern ausdrücken möchte, und nur so selten kann – und zugleich diese glücklichen Tage mit <persName xml:id="persName_b2a7c339-bd3d-4132-b3cf-ef3bef4d327e">meiner Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, die ich jetzt noch weit mehr liebe, als ichs je möglich gedacht hätte, die ich mit jedem Tage so viel liebenswürdiger finde, und mit all den angenehmen lustigen Menschen hier – es wäre zuviel Glück, und ich weiß, daß die meisten Leute sich fürchten ein solches Gefühl auszusprechen, aber eben weil ichs mit voller Dankbarkeit thue, so darf ichs auch wohl ohne Furcht, und ich weiß, daß es Dich freut.</p><p>Es hat mich sehr interessirt, was Du mir von <persName xml:id="persName_70f36917-0531-451e-9d0b-b9fc0f4d833a">Henselts<name key="PSN0111901" style="hidden">Henselt, Georg Martin Adolph (seit 1876) von (1814-1889)</name></persName> Spiel schreibst, und auch von andern Seiten höre ich Dein Urtheil über sein Concert in Berlin bestätigt. Das ist eben was ich in meinem letzten Briefe meinte, daß all die Fertigkeit und Coquetterie mit Fertigkeit selbst das Publikum nicht mehr leicht verblendet, es muß Geist sein, wenn es sie alle fortziehen soll, und drum höre ich vielleicht <persName xml:id="persName_0ee44649-afb6-4121-b6ca-e1ccc18b0ea7">Döhler<name key="PSN0110686" style="hidden">Döhler, Theodor (seit 1846) von (1814-1856)</name></persName> lieber eine Stundelang, als <persName xml:id="persName_56920674-886e-44b6-80ca-e27f8401df77">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> eine Stundelang, aber nach 8 Tagen kann ich <persName xml:id="persName_73783036-f05f-4bef-a959-2e379e9a88b9">ihn<name key="PSN0110686" style="hidden">Döhler, Theodor (seit 1846) von (1814-1856)</name></persName> nicht mehr vor langer Weile anhören, und dann fange ich erst an mich in das andere Spiel hineinzuhören, und das ist das Rechte. Was Du mir von der Wohnung schreibst, die noch unvermiethet ist, so thut mirs leid, weil es Dir Sorge zu machen scheint, aber ich weiß nicht warum ich sie nicht theilen kann, und immer denke, daß eine schöne Wohnung in einem schönen Hause nicht lange leer stehn kann. Es mag wohl einmal eine Zeitlang der Fall sein – aber auf lange, meine ich, gewiß nicht, und vor dem Angreifen des Kapitals ist mir nun erst gar nicht bange. Am Ende ist schon der solideste Miether da gewesen, während ich dies schreibe, und Du denkst nicht mehr daran. Für Deine Erzählungen über die <persName xml:id="persName_2cea9e2d-ddc8-43d1-bc1f-2caf9fae3386">Prinzessinn v. Meklemburg<name key="PSN0113164" style="hidden">Mecklenburg-Schwerin, Helene Luise Elisabeth Prinzessin von (1814-1858)</name></persName> habe auch noch besonderen Dank; sie interessirten mich sehr, weil hier wie bei Euch in den letzten Tagen von ihr viel die Rede war; aber ich bin ein größerer <persName xml:id="persName_967f2426-925d-4f4a-a6f3-f195a646ed27">Dirichletianer<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> als jemals, und lasse mich durch nichts rühren, was in der Zeitung steht, und behaupte, wie es <persName xml:id="persName_c0612f6f-9d95-4f3a-9e20-555e438585e5">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> that, daß eine Prinzessinn weder Kopf- noch Zahnschmerzen noch sonstige Gefühle haben kann, wodurch ich hier im Hause großes Aufsehen errege. Nun lebewohl liebe Mutter, schreibe mir recht bald und sehr viel wieder, ich bleibe noch bis zum Juli hier um <title xml:id="title_a006d9f0-ac48-4200-8e31-2183d32cd3f0">mein Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wngde04o-d1w0-rnex-fwf4-ev7ljd1eonpj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name></title> und andre Arbeiten hier fertig zu machen, und <seg type="closer" xml:id="seg_6c5e7d6a-71dc-4e74-b37b-273b2adcddb8">ich hoffe daß Du mir oft die Freude gönnen willst von Dir zu lesen und von Deinem und aller Wohlsein zu hören. Lebewohl.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix.</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_ec4a3223-f916-4e76-ad71-f80b3f237391"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent">Wenn Du Gelegenheit hast, es zu erfahren, so laß mich doch wissen, ob ein Brief an <persName xml:id="persName_1ffaa6c7-dd8a-453c-9627-2eb08810f4bb">E. Devrient<name key="PSN0110637" style="hidden">Devrient, Philipp Eduard (1801-1877)</name></persName> von mir richtig angekommen ist. Und bitte frage <persName xml:id="persName_36ff0519-c4a9-4337-8392-15eecbdfe634">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, ob <persName xml:id="persName_07aa1e06-e0e9-4f38-bfa3-0c33967cb4ca">der alte Schlesinger<name key="PSN0114576" style="hidden">Schlesinger, Adolph Martin (bis 1812: Abraham Moses) (1769-1838)</name></persName> bezahlt hat; wo nicht, so möchte ich sehr gern <title xml:id="title_bccc214d-d077-4914-a2ea-1077168d8fbe">meine Manuscripte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_cat3hgsx-urg8-2dj6-k1yv-ef44p1fcrc5x"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100662" style="hidden">Drei Volkslieder für zwei Singstimmen und Klavier, 1858; enthält MWV J 1, J 2 und J 3<idno type="MWV">SD 52</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oi7gqf4c-hxwg-z85a-nbqk-7h361giixq8i"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100235" style="hidden">Volkslied »Wie kann ich froh und lustig sein«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 1</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bl23qp0c-ib7o-aphi-oivy-ypz6wwf2f9br"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100236" style="hidden">Abendlied (Volkslied) »Wenn ich auf dem Lager liege«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 2</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_v28l5peb-d2gg-7bav-mcsl-rs9y9ngdkwtq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100237" style="hidden">Wasserfahrt (Volkslied) »Ich stand gelehnet an den Mast«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 3</idno><idno type="op"></idno></name></title><hi rend="underline"> wieder haben</hi>, und ihn mit den 10 Louis laufen lassen. Fünf muß er zahlen, da hilft kein Gott. – Beiliegenden Brief von <persName xml:id="persName_009209b0-9fe9-4228-a22d-930716064f67">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und viele Grüße </p></div></body></text></TEI>