fmb-1837-05-01-01
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Freiburg im Breisgau, 30. April und 1. Mai 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse von Cécile Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Esqure
London.
stenApril 1837
Ich weiß es, hierauf antwortest Du mir gleich drum frage ich noch was, das ohnedies ein Loch in unsre Correspondenz reißen könnte – erfüllst Du mir bald Deine Zusage, wegen des
einWerk zu wirken, es muß durch eine Folge, unablässig geschehen, und aus der sondert sich dann das eine, beste heraus, wenn sie alle ernst gemeint sind. Ich möchte darum gern bald noch etwas im Kirchenstyl schreiben da sich zu einer Oper immer noch keine Aussicht zeigt; vielleicht ist das gut; es scheint mir mit allen deutschen Bühnen für den Augenblick so schlecht zu stehn, daß fast nirgend auf eine gute Aufführung zu rechnen wäre, so hats wohl noch ein Paar Jahre Zeit, und geht dann vielleicht um so eher; daß ich aber welche schreiben muß, von dem Gedanken kann ich nicht loskommen. Und jetzt im Augenblick sind die Singvereine gut, und sehnen sich nach Neuem, da möchte ich denn ihnen was liefern, das mir mehr gefiele als
Daß
steMai, da will ich meinen Brief schließen.
ste
tenfeire ich mit
Freyburg im Breisgau den 30sten April 1837. Lieber Alter da hast Du mich als Ehemann, und jetzt verdiene ich den Alterstitel mehr als Du Junggesell. O Klingemann, es ist ein süßes Ding um so eine Hochzeitreise, und doch noch weniger um die Reise, als um die ganze Zeit, die sollte eigentlich Hochzeit heißen nicht blos der eine Tag. Wenn Du mich auslachst, so wollte ich ich schriebe Dir gar nicht sondern sagte alles mündlich, denn Du weißt es wohl, daß ich nun bestimmt nach England komme – oder vielmehr wir. Freust Du Dich denn nur halb so sehr darauf, als ich? Daß ich Dir meine liebe Cécile so bald werde bringen können, daß Du sie sobald recht liebgewinnen wirst (denn ich weiß das) daß wir wieder in London solch ein glückliches Stück Leben zubringen können, alles das ist gar zu schön. Ich denke in der ersten Hälfte des Juli von Frankfurt wegzugehen und da ich mich in Coblenz, Cöln und Düsseldorf aufhalten muß, gegen Ende Juli erst in London zu sein, dort aber bis in den September zu bleiben, wo ich dann nach Birmingham zum Musikfest muß. Ich habe es erst vor einigen Tagen bestimmt angenommen, deshalb schreibe ich es Dir erst jetzt; nachdem es schon in den Zeitungen gestanden hat, die wußtens wieder früher, als es richtig war. Und Du bist nun solch ein schön solider Mann, mit Geschäften und Grundstücken, der gar nicht vom Platze kann, und den ich ganz sicher antreffe. Das soll wieder ein lustig Leben werden, wenn ich Euch nun solch einen neuen Freund zuführe, der Cécile heißt, und Humor hat, und froh ist, und gut und überhaupt prächtig. Du ladest mich ja in Deinem lieben Briefe ein, in Deinem grünen drawing room zu wohnen! Vor allem habe Dank dafür, Du Freund; aber nun sag mir mal so aufrichtig, wie wir alles mit einander besprechen, soll und kann ich denn das annehmen? Erstlich Deinetwegen, wegen aller Englischen gêne und Bestimmtheit, die so was sehr schwer macht, was anderswo leichter wäre. Dann meinetwegen nämlich was Du die Etiquette in Deinem Briefe nennst; geht es denn auf Englisch an, daß ich mit meiner Frau bei Dir wohne? Es ist am Ende dumm, daß ich Dich das frage, aber ich werde doch nicht etwa einen andern drum fragen sollen? – Und ich selbst weiß den Teufel davon, und möchte nur nicht gern meine Engländer raisonniren machen. Bei Benecke’s, wie Du meinst, würden wir wohl in keinem Falle wohnen – das wäre mir zu weit von Euch Freunden, die ich täglich sehn muß, und von der Stadt selbst – aber eben da das nicht geht, scheint mir es das Beste, wenn ich wieder, nach wie vor, beim Ironmonger wohnte, obwohl in dem Logis freilich manichfache ernste Erinnerungen hausen. Nun sag mir, was zu alle dem zu sagen ist. Ich weiß es, hierauf antwortest Du mir gleich drum frage ich noch was, das ohnedies ein Loch in unsre Correspondenz reißen könnte – erfüllst Du mir bald Deine Zusage, wegen des Elias ↂ? Verzeih mir, daß ich dränge, aber ich thue es nicht, sondern die Umstände. Ich halte es immer mehr für Irrthum, wenn man sich einbilden will durch ein Werk zu wirken, es muß durch eine Folge, unablässig geschehen, und aus der sondert sich dann das eine, beste heraus, wenn sie alle ernst gemeint sind. Ich möchte darum gern bald noch etwas im Kirchenstyl schreiben da sich zu einer Oper immer noch keine Aussicht zeigt; vielleicht ist das gut; es scheint mir mit allen deutschen Bühnen für den Augenblick so schlecht zu stehn, daß fast nirgend auf eine gute Aufführung zu rechnen wäre, so hats wohl noch ein Paar Jahre Zeit, und geht dann vielleicht um so eher; daß ich aber welche schreiben muß, von dem Gedanken kann ich nicht loskommen. Und jetzt im Augenblick sind die Singvereine gut, und sehnen sich nach Neuem, da möchte ich denn ihnen was liefern, das mir mehr gefiele als mein voriges Oratorium, und dazu verhilf Du mir und schick mir ein neues. Daß meine ältere Schwester wieder ein so betrübter Unfall betroffen hat, wirst Du schon wissen, zum Glück ist sie ganz wohl auf, und hat mir schon wieder in recht guter Laune geschrieben. Sonst geht es alles gut zu Haus, und wir bekommen oft lustige Briefe von da. Hier führen wir ein curioses nettes Leben, die Gegend ist wunderschön und wir kennen keine Katze hier, das sind zwei Hauptvorzüge der Stadt; nun will aber der Frühling nicht kommen, es regnet oder schneit immer fort, da sitzen wir den ganzen Tag zu Haus, und freuen uns, daß wir zu Haus sitzen können. Ein altes Clavier haben mir die Wirthsleute auf mein Zimmer gestellt, da componire ich fleißig und Cécile zeichnet, die Tage und Wochen fliegen. In wenig Tagen müssen wir aber doch wieder zurück nach Frankfurt, und denken dort bis zur Englischen Reise zu bleiben. Ich habe hier ein Paar Orgelpräludien zu Fugen, die ich in Leipzig gelassen hatte, fertig gemacht und fortgeschickt und auch ein neues Heft Lieder ohne Worte . In den nächsten Tagen denke ich einen neuen Psalm zu beendigen, und ein Violinquartett, aber ein Concert machte ich mir so gern für England, und kann immer noch nicht dazu kommen. Ich möchte wissen, warum mir das so schwer wird. – Du schreibst mir so schön von den Moschelesschen soiréen, schreib mir doch mehr, recht ausführlich davon und überhaupt über die Englische Musik von dieser saison. Und grüß Moscheles und sie, vielmal und frag ob mein Brief aus Speyer angekommen ist. Und grüß Beneckes beide sehr vielmal und sag ich wollte nächstens schreiben, und bäte eigentlich um Verzeihung, daß ichs nicht schon gethan. Verzeih daß ich den Brief an Rosen einlege, ich weiß seine Adresse nicht mehr; die meinige bleibt fortwährend nach Frankfurt an M. I. Herz. Dein voriger Brief schloß mit dem Frühlingsregen und warmem lauen Wetter. Der Frühling ist aber nicht gekommen seitdem, vielleicht thut ers bis morgen, da ist der 1ste Mai, da will ich meinen Brief schließen. d. 1ste Mai. Und sonderbarer Weise ist heut früh plötzlich das herrlichste Wetter, klare blaue Luft, der wahre Frühling da. Jetzt brechen wir in einer halben Stunde nach dem Höllenthale und dem Wiesenthal auf, schließen die Thür unsres Zimmers zu, und kommen vielleicht heute über 8 Tage, vielleicht heut Abend wieder. Die Zeichenbücher gehn mit, und heut vor einem Jahre um diese Zeit reis’te ich trüb von Leipzig ab um in Düsseldorf meinen Paulus zu dirigiren, und den 4ten feire ich mit Cécile unsre jährige Bekanntschaft. Gönne mir mein Glück, Du Freund, und freue Dich mit mir darüber und lebewohl. Cécile grüßt Dich und ich sage auf Wiedersehn. Dein Felix
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-05-01" xml:id="date_d1dfee17-4186-49ed-9b4f-6c01a96b096c">30. April und 1. 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O Klingemann, es ist ein süßes Ding um so eine Hochzeitreise, und doch noch weniger um die Reise, als um die ganze Zeit, die sollte eigentlich Hochzeit heißen nicht blos der eine Tag. Wenn Du mich auslachst, so wollte ich ich schriebe Dir gar nicht sondern sagte alles mündlich, denn Du weißt es wohl, daß ich nun bestimmt nach England komme – oder vielmehr wir. Freust Du Dich denn nur halb so sehr darauf, als ich? Daß ich Dir <persName xml:id="persName_da07ca78-9b96-4411-9430-0c0dcd98bc3b">meine liebe Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> so bald werde bringen können, daß Du sie sobald recht liebgewinnen wirst (denn ich weiß das) daß wir wieder in London solch ein glückliches Stück Leben zubringen können, alles das ist gar zu schön. 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Dann meinetwegen nämlich was Du die Etiquette in Deinem Briefe nennst; geht es denn auf Englisch an, daß ich mit <persName xml:id="persName_6bb24d88-e74c-4a89-b24a-f42bc28dbc27">meiner Frau<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> bei Dir wohne? Es ist am Ende dumm, daß ich Dich das frage, aber ich werde doch nicht etwa einen andern drum fragen sollen? – Und ich selbst weiß den Teufel davon, und möchte nur nicht gern meine Engländer raisonniren machen. 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April 1837<idno type="MWV">W 21</idno><idno type="op">37/1a</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_be4znu0u-aunc-shvs-h6s0-hnv1spnat65o"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100523" style="hidden">Präludium G-Dur, 4. April 1837<idno type="MWV">W 22</idno><idno type="op">37/2a</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_aqdij8bu-psmc-yvpq-n6uw-dbfckqajeuh8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100524" style="hidden">Präludium d-Moll, 6. April 1837<idno type="MWV">W 23</idno><idno type="op">37/3a</idno></name></title> zu <title xml:id="title_b06f037b-81e0-43de-84b4-8e5a9b473a39">Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_bkprcjun-v4ml-xosw-bpa5-hbeoavqs708h"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100519" style="hidden">Fuge c-Moll, 30. Juli 1834<idno type="MWV">W 18</idno><idno type="op">37/1b</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0nffnltu-jqzh-mrwg-wdb8-l0isvyjswx7f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100516" style="hidden">Fuge d-Moll, 29. März 1833<idno type="MWV">W 13</idno><idno type="op">37/3b</idno></name></title>, die ich in Leipzig gelassen hatte, fertig gemacht und fortgeschickt und auch ein <title xml:id="title_d2867a1c-5893-4712-ad85-79e05fb852ba">neues Heft Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_i4o0sjyf-cmom-c8oa-uvsk-vyl2wfzam6wx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100632" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 3. Heft, 1837; enthält MWV U 121, U 115, U 107, U 120, U 137 und U 119<idno type="MWV">SD 16</idno><idno type="op">38</idno></name></title>. In den nächsten Tagen denke ich einen <title xml:id="title_781a1098-488e-45a0-86b2-dcc561ff15ca">neuen Psalm<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ir5gstua-stex-nm6l-e7jj-t4a96gdkkyh9"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title> zu beendigen, und ein <title xml:id="title_1468b01a-5cb2-4436-941d-23d52d84a044">Violinquartett<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xb4pacln-yehp-oti5-bs5c-kz6oo8r0ofqk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100395" style="hidden">Quartett e-Moll für zwei Violinen, Viola und Violoncello, [April 1837] bis 18. Juni 1837<idno type="MWV">R 26</idno><idno type="op">44/2</idno></name></title>, aber ein <title xml:id="title_d398fba9-dd0f-476f-a851-2521961d51bc">Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zmthnled-qnp9-tr2k-eidl-u6gafiloigav"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name></title> machte ich mir so gern für <placeName xml:id="placeName_62dfcdaa-9f4e-4ea9-b29c-e15e227eb284">England<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>, und kann immer noch nicht dazu kommen. Ich möchte wissen, warum mir das so schwer wird. – Du schreibst mir so schön von den <persName xml:id="persName_d1935680-cb25-4499-b10c-8fb4d0e7b2ad">Moschelesschen<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> soiréen, schreib mir doch mehr, recht ausführlich davon und überhaupt über die Englische Musik von dieser saison. Und grüß <persName xml:id="persName_32fd0513-613c-4243-a327-0d55190ac8b2">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> und <persName xml:id="persName_48a0e202-b5c0-4eaf-8b64-a0dcbdf1450a">sie<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>, vielmal und frag ob mein Brief aus Speyer angekommen ist. Und grüß <persName xml:id="persName_3e1ed5de-5ac7-4398-8992-77c4a8c59a32">Beneckes<name key="PSN0109825" style="hidden">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name><name key="PSN0109821" style="hidden">Benecke, Elisabetha Henrietta (1807-1893)</name></persName> beide sehr vielmal und sag ich wollte nächstens schreiben, und bäte eigentlich um Verzeihung, daß ichs nicht schon gethan. Verzeih daß ich den Brief an <persName xml:id="persName_2f8afefc-947d-46b0-96d4-8102763c0b6a">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> einlege, ich weiß seine Adresse nicht mehr; die meinige bleibt fortwährend nach Frankfurt an <persName xml:id="persName_2ddede14-2561-41a3-805f-277645d8b984">M. I. Herz<name key="PSN0111935" style="hidden">Hertz, Moses Isaak (1778-1848)</name></persName>. Dein voriger Brief schloß mit dem Frühlingsregen und warmem lauen Wetter. Der Frühling ist aber nicht gekommen seitdem, vielleicht thut ers bis morgen, da ist der 1<hi rend="superscript">ste</hi> Mai, da will ich meinen Brief schließen.</p><p><seg type="inline">d. <date cert="high" when="1837-05-01" xml:id="date_5922fbd7-f4be-40b2-8e2b-d5ae3846a281">1</date></seg><date cert="high" when="1837-05-01" xml:id="date_e1ee53cc-1f12-4783-a76d-0d3f15b18b2d"><hi rend="superscript">ste</hi><seg type="inline"> Mai.</seg></date> Und sonderbarer Weise ist heut früh plötzlich das herrlichste Wetter, klare blaue Luft, der wahre Frühling da. Jetzt brechen wir in einer halben Stunde nach dem Höllenthale und dem Wiesenthal auf, schließen die Thür unsres Zimmers zu, und kommen vielleicht heute über 8 Tage, vielleicht heut Abend wieder. Die Zeichenbücher gehn mit, und heut vor einem Jahre um diese Zeit reis’te ich trüb von Leipzig ab um in <placeName xml:id="placeName_e4968daf-6d4f-4e47-a3ed-7e7a8570dbd5">Düsseldorf<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <title xml:id="title_629a8da5-40e0-4f38-b999-b7c239b827cf">meinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ri0ajbv9-pzts-afcd-4o1p-kh9xs7vxalo8"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> zu dirigiren, und den 4<hi rend="superscript">ten</hi> feire ich mit <persName xml:id="persName_01af10b9-4f87-4c57-9e00-b46a1343a95f">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> unsre jährige Bekanntschaft. Gönne mir mein Glück, Du Freund, und freue Dich mit mir darüber und lebewohl. <persName xml:id="persName_d31809c7-70db-4f6b-81b6-1b96abd476d3">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> grüßt Dich und <seg type="closer" xml:id="seg_76f5ccf1-392d-4629-9901-fc119e6a97f3">ich sage auf Wiedersehn.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix</signed></div></body></text></TEI>