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fmb-1837-04-27-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M. <lb></lb>Freiburg im Breisgau, 27. April 1837 Ihr gestriger lieber Brief hat mich recht sehr betrübt, weil ich daraus sehe oder zu sehn glaube, daß Sie sich wegen unsrer beunruhigen und viele Sorgen machen, daß Sie Cécile für unwohl und mich für Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1635

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 18, fol. 41–42. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Freiburg im Breisgau, 27. April 1837 Ihr gestriger lieber Brief hat mich recht sehr betrübt, weil ich daraus sehe oder zu sehn glaube, daß Sie sich wegen unsrer beunruhigen und viele Sorgen machen, daß Sie Cécile für unwohl und mich für

4 beschr. S; Adresse.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 154 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

27. April 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Freiburg im Breisgau Deutschland Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
An Mde. E. Jeanrenaud Wohlgeb.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Freyburg im Breisgau d. 27 April 1837.Liebe Mama

Ihr gestriger lieber Brief hat mich recht sehr betrübt, weil ich daraus sehe oder zu sehn glaube, daß Sie sich wegen unsrer beunruhigen und viele Sorgen machen, daß Sie CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) für unwohl und mich für unbedacht halten, daß Sie fürchten ich möchte sie nicht genug in Acht nehmen. Könnte ich Sie doch von all diesen Sorgen mit einem Male befreien, möchten Sie mirs doch glauben, wie wohl und munter CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) ist, wie von einer Kränklichkeit und Schwächlichkeit auch in ihrem ganzen Wesen keine Spur. Darin haben Sie wohl Recht, daß ich nicht genug weiß, wie man sich in solchen Krankheitsfällen zu benehmen hätte, daß ich darin sehr unerfahren und dumm bin, aber das macht mich wohl eher zu ängstlich als das Gegentheil, und manchmal lacht mich CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) aus. Es ist nur der einzige Spaziergang, von dem sie Ihnen schrieb, den wir bis jetzt als etwas Außergewöhnliches gemacht haben, und auch der war nur eine Stunde hin und eine zurück, also gewiß keine übergroße Anstrengung, indeß habe ich mirs auf Ihr Anrathen dennoch vorgesetzt so lange Wege künftig nicht mehr zu Fuß zu machen, und es soll gewiß nicht wieder geschehen. Daß wir überhaupt aber bei gutem Wetter gehen und viel in der Luft sind, werden Sie gewiß auch recht finden, weil es gewiß nur zuträglich sein kann, und vor dem Uebermaß will ich CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) wie gesagt, gewiß in Acht nehmen. Wenn ich nur hoffen könnte, Sie durch diese Worte auch zu beruhigen, Ihnen die Sorge und Angst dadurch zu ersparen, die Sie sich wegen CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) machen, während sie so gesund und heiter ist, und wenn Sie nur auch unsrer so froh und ruhig gedenken wollten, wie wir beide Ihrer jeden Tag mit neuer Liebe und Dankbarkeit.

Sie wollen von unsern ferneren Plänen wissen, aber wir wissen sie selbst noch nicht recht. In die Schweiz denke ich in keinem Falle zu gehen, doch werden Sie es hoffentlich nicht tadeln, daß ich gern noch einige schöne Tage hier abwarten möchte, ehe wir wieder nach Norden aufbrechen; gestern war der erste vollkommne Frühlingstag, heut regnet es mit Macht aber warm, drum hoffe ich in wenig Tagen das Grün heraus zu sehen, und wir haben bisjetzt so viel in der Stube sitzen müssen, daß wir nun auch gern einmal recht im Freien auf unsrer Hochzeitreise gewesen wären, und darauf lieber noch einige Zeit hier warten wollen. CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) zeichnet viel und wunderhübsch, namentlich hat sie eine Zeichnung von Mainz<name key="PSN0113252" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name><name key="CRT0109948" style="hidden" type="art">Der Dom von Mainz (Zeichnung 1837)</name> für Sie ausgeführt, die Ihnen gewiß gefallen wird, dann hält sie eine Art von Tagebuch mit Zeichnungen, Portraits und allerlei sonstigen Zugaben (auch von meiner Pfote) womit wir uns ganz kindisch amüsiren, und schon manchen regnigten Nachmittag damit zugebracht haben. Dann sehe ich ein Paar bunte Pantoffeln vor meinen Augen wachsen und gedeihen, und wie sehr sich meine Garderobe hier schon durch CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) erholt hat, wie viele Knöpfe und Nähte ihr ihre vollständige Besserung verdanken, das verschweige ich lieber. Und was mich betrifft so habe ich ein Clavier auf dem Zimmer, componire ziemlich fleißig, so wenden wir die Regenzeit, sowie die schöne gut an. In der Mitte des nächsten Monats denken wir wieder in Frankfurt zu sein, und bis Juli zu bleiben, wenn Sie uns so lange behalten wollen, dann habe ich das Engl. MusikfestThe Birmingham Triennial Music FestivalBirminghamGroßbritannien nun bestimmt angenommen, und gebe CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) alle Abend eine Englische Lection, wobei es mich in Erstaunen setzt, wie schnell sie lernt und welch prächtiges Gedächtniß sie hat. Überhaupt, liebe Mama – Sie klagen mir es, daß sie Ihnen fehlt, das hätte ich wohl niemals mehr mitfühlen können, als jetzt wo ich so täglich von neuem einsehe welch ein Glück ihre Nähe giebt. Ich weiß auch nichts Ihnen darauf zu sagen, als das alte, daß ich gewiß versuchen will, dieses Glücks recht würdig zu sein, obwohl ich weiß, daß ichs kaum sein werde, als eben durch meine Dankbarkeit. Aber doch noch das, liebe Mama, daß Sie ja nicht vergessen müssen, daß wir, so Gott will, niemals lange Zeit zubringen werden, ohne einander zu sehen; daß Sie versprochen haben uns dort zu besuchen, daß wir wenn wir mobil sind, wohl in jedem Sommer durch Frankfurt kommen werden, dann Sie wieder zu uns, und daß wir eigentlich näher zu einander sind, obwohl dem Wege nach weiter, als ich zu meiner FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, die ich zwar in einem Tage erreichen kann, von der mich aber mein gewöhnlicher Reiseweg nach dem Rhein und dem Süden immer entfernt. – Ich möchte Ihnen noch so vieles sagen, aber dann denke ich wieder, daß dieser Brief Sie erst nach so viel Tagen trifft, wo Ihre Stimmung hoffentlich weniger trüb ist, daß er sie also am Ende wieder betrübt, statt Sie zu beruhigen, indem er Sie an alles das wieder erinnert. Dann lesen Sie ihn gar nicht wieder durch, sondern denken Sie nur mit Liebe an Ihre KinderMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und auch an

IhrenFelix MB
            Freyburg im Breisgau d. 27 April 1837. Liebe Mama
Ihr gestriger lieber Brief hat mich recht sehr betrübt, weil ich daraus sehe oder zu sehn glaube, daß Sie sich wegen unsrer beunruhigen und viele Sorgen machen, daß Sie Cécile für unwohl und mich für unbedacht halten, daß Sie fürchten ich möchte sie nicht genug in Acht nehmen. Könnte ich Sie doch von all diesen Sorgen mit einem Male befreien, möchten Sie mirs doch glauben, wie wohl und munter Cécile ist, wie von einer Kränklichkeit und Schwächlichkeit auch in ihrem ganzen Wesen keine Spur. Darin haben Sie wohl Recht, daß ich nicht genug weiß, wie man sich in solchen Krankheitsfällen zu benehmen hätte, daß ich darin sehr unerfahren und dumm bin, aber das macht mich wohl eher zu ängstlich als das Gegentheil, und manchmal lacht mich Cécile aus. Es ist nur der einzige Spaziergang, von dem sie Ihnen schrieb, den wir bis jetzt als etwas Außergewöhnliches gemacht haben, und auch der war nur eine Stunde hin und eine zurück, also gewiß keine übergroße Anstrengung, indeß habe ich mirs auf Ihr Anrathen dennoch vorgesetzt so lange Wege künftig nicht mehr zu Fuß zu machen, und es soll gewiß nicht wieder geschehen. Daß wir überhaupt aber bei gutem Wetter gehen und viel in der Luft sind, werden Sie gewiß auch recht finden, weil es gewiß nur zuträglich sein kann, und vor dem Uebermaß will ich Cécile wie gesagt, gewiß in Acht nehmen. Wenn ich nur hoffen könnte, Sie durch diese Worte auch zu beruhigen, Ihnen die Sorge und Angst dadurch zu ersparen, die Sie sich wegen Cécile machen, während sie so gesund und heiter ist, und wenn Sie nur auch unsrer so froh und ruhig gedenken wollten, wie wir beide Ihrer jeden Tag mit neuer Liebe und Dankbarkeit.
Sie wollen von unsern ferneren Plänen wissen, aber wir wissen sie selbst noch nicht recht. In die Schweiz denke ich in keinem Falle zu gehen, doch werden Sie es hoffentlich nicht tadeln, daß ich gern noch einige schöne Tage hier abwarten möchte, ehe wir wieder nach Norden aufbrechen; gestern war der erste vollkommne Frühlingstag, heut regnet es mit Macht aber warm, drum hoffe ich in wenig Tagen das Grün heraus zu sehen, und wir haben bisjetzt so viel in der Stube sitzen müssen, daß wir nun auch gern einmal recht im Freien auf unsrer Hochzeitreise gewesen wären, und darauf lieber noch einige Zeit hier warten wollen. Cécile zeichnet viel und wunderhübsch, namentlich hat sie eine Zeichnung von Mainz für Sie ausgeführt, die Ihnen gewiß gefallen wird, dann hält sie eine Art von Tagebuch mit Zeichnungen, Portraits und allerlei sonstigen Zugaben (auch von meiner Pfote) womit wir uns ganz kindisch amüsiren, und schon manchen regnigten Nachmittag damit zugebracht haben. Dann sehe ich ein Paar bunte Pantoffeln vor meinen Augen wachsen und gedeihen, und wie sehr sich meine Garderobe hier schon durch Cécile erholt hat, wie viele Knöpfe und Nähte ihr ihre vollständige Besserung verdanken, das verschweige ich lieber. Und was mich betrifft so habe ich ein Clavier auf dem Zimmer, componire ziemlich fleißig, so wenden wir die Regenzeit, sowie die schöne gut an. In der Mitte des nächsten Monats denken wir wieder in Frankfurt zu sein, und bis Juli zu bleiben, wenn Sie uns so lange behalten wollen, dann habe ich das Engl. Musikfest nun bestimmt angenommen, und gebe Cécile alle Abend eine Englische Lection, wobei es mich in Erstaunen setzt, wie schnell sie lernt und welch prächtiges Gedächtniß sie hat. Überhaupt, liebe Mama – Sie klagen mir es, daß sie Ihnen fehlt, das hätte ich wohl niemals mehr mitfühlen können, als jetzt wo ich so täglich von neuem einsehe welch ein Glück ihre Nähe giebt. Ich weiß auch nichts Ihnen darauf zu sagen, als das alte, daß ich gewiß versuchen will, dieses Glücks recht würdig zu sein, obwohl ich weiß, daß ichs kaum sein werde, als eben durch meine Dankbarkeit. Aber doch noch das, liebe Mama, daß Sie ja nicht vergessen müssen, daß wir, so Gott will, niemals lange Zeit zubringen werden, ohne einander zu sehen; daß Sie versprochen haben uns dort zu besuchen, daß wir wenn wir mobil sind, wohl in jedem Sommer durch Frankfurt kommen werden, dann Sie wieder zu uns, und daß wir eigentlich näher zu einander sind, obwohl dem Wege nach weiter, als ich zu meiner Familie, die ich zwar in einem Tage erreichen kann, von der mich aber mein gewöhnlicher Reiseweg nach dem Rhein und dem Süden immer entfernt. – Ich möchte Ihnen noch so vieles sagen, aber dann denke ich wieder, daß dieser Brief Sie erst nach so viel Tagen trifft, wo Ihre Stimmung hoffentlich weniger trüb ist, daß er sie also am Ende wieder betrübt, statt Sie zu beruhigen, indem er Sie an alles das wieder erinnert. Dann lesen Sie ihn gar nicht wieder durch, sondern denken Sie nur mit Liebe an Ihre Kinder und auch an
Ihren
Felix MB          
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Ich weiß auch nichts Ihnen darauf zu sagen, als das alte, daß ich gewiß versuchen will, dieses Glücks recht würdig zu sein, obwohl ich weiß, daß ichs kaum sein werde, als eben durch meine Dankbarkeit. Aber doch noch das, liebe Mama, daß Sie ja nicht vergessen müssen, daß wir, so Gott will, niemals lange Zeit zubringen werden, ohne einander zu sehen; daß Sie versprochen haben uns dort zu besuchen, daß wir wenn wir mobil sind, wohl in jedem Sommer durch Frankfurt kommen werden, dann Sie wieder zu uns, und daß wir eigentlich näher zu einander sind, obwohl dem Wege nach weiter, als ich zu <persName xml:id="persName_eadb56fd-aff8-4ee6-b30a-f5e985894a58">meiner Familie<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, die ich zwar in einem Tage erreichen kann, von der mich aber mein gewöhnlicher Reiseweg nach dem Rhein und dem Süden immer entfernt. – Ich möchte Ihnen noch so vieles sagen, aber dann denke ich wieder, daß dieser Brief Sie erst nach so viel Tagen trifft, wo Ihre Stimmung hoffentlich weniger trüb ist, daß er sie also am Ende wieder betrübt, statt Sie zu beruhigen, indem er Sie an alles das wieder erinnert. Dann lesen Sie ihn gar nicht wieder durch, sondern <seg type="closer" xml:id="seg_0eaad542-78b3-4729-922d-7efa902c43e6">denken Sie nur mit Liebe an </seg><persName xml:id="persName_0029791f-a34f-4e41-8e85-56b7a493a754">Ihre Kinder<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName><seg type="closer" xml:id="seg_6a598fa2-8c58-434a-908f-dc29048c30ed"> und auch an</seg></p><signed rend="right">Ihren</signed><signed rend="right">Felix MB</signed></div></body> </text></TEI>