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fmb-1837-03-31-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Julie Sophie Jeanrenaud in Frankfurt a. M. <lb></lb>Worms, 31. März 1837 Nur um mein Versprechen zu halten, schreibe ich Dir heut diese wenigen, eiligen Zeilen, nur um Dir eben zu sagen, was Du schon weißt, wie wir beide Deiner so oft so stündlich gedacht haben, wie Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1616

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. c. 31, fol. 14–15. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Julie Sophie Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Worms, 31. März 1837 Nur um mein Versprechen zu halten, schreibe ich Dir heut diese wenigen, eiligen Zeilen, nur um Dir eben zu sagen, was Du schon weißt, wie wir beide Deiner so oft so stündlich gedacht haben, wie

4 beschr. S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand. – Mehrfache Textverluste durch Siegelabriss, sinngemäße Textergänzung.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Ward Jones, Tagebuch der Hochzeitsreise, S. 138 f. (unter dem Datum 30. März 1837).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

31. März 1837 Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Worms Deutschland Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
An Julie Jeanrenaud.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Worms d. 30sten März 1837.Meine liebe Julie

Nur um mein Versprechen zu halten, schreibe ich Dir heut diese wenigen, eiligen Zeilen, nur um Dir eben zu sagen, was Du schon weißt, wie wir beide Deiner so oft so stündlich gedacht haben, wie ich Dir für all Deine Freundlichkeit zu mir, für alles Liebe meines letzten Frankfurter Aufenthaltes so dankbar bin, und es immer bleiben werde. Bleibe auch Du mir so freundlich und gut, wie Du mir es jetzt warst, meine liebe Julie. Glaube mir ich sehe es jetzt ganz ein, daß Du mir Anfangs gar nicht zugethan sein konntest, weil der Gedanke an eine Trennung von CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Dir gewiß der schmerzlichste sein mußte, das sehe ich jetzt erst so recht ein, wo mich ihre Nähe so überglücklich macht, wo ich in diesen Paar Tagen durch sie mehr Glück, mehr Freude erlebt habe, als in aller übrigen Zeit meines Lebens zusammen, und wo ich mirs gar nicht denken kann, daß ich nur auf eine Stunde von ihr fortgehe und sie nicht sehen sollte. Aber eben das ist auch das einzige Recht, das ich für mich anführen kann, daß ich das alles gewiß fühle und einsehe, wie es kein Andrer jemals gekonnt hätte, und deshalb darfst auch Du mir nicht mehr böse sein. Das ist aber alles zu gar nichts, Du bist mir ja nicht mehr böse, und das, warum ich Dich bitte, hast Du mir bei meinem letzten Besuch ja schon gewährt; habe denn Dank dafür, meine liebe Julie.

Ich muß Dirs doch noch erzählen, wie prächtig unsre Fahrt bis hieher war; der Wagen fährt sich so bequem, daß man darin schreiben könnte, und wenn die Kellner im Hofe herum stehn und ihn loben so freun wir uns beide darüber. In Mainz, wo wir gestern den ganzen Tag waren, lebten wir auf dem elegantesten Fuß, trotz reisenden Engländern; wir hatten einen Salon mit einem BalconRheinischer Hof (Hotel)MainzDeutschland nach dem Rhein heraus, und gingen darauf im Sonnenschein spazieren; (mit Pantoffeln, im Angesicht von ganz Mainz, CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) in den Ida BecherschenBecher, Ida Helena Wilhelmine Maria (1804-1888), ich in den CécilischenMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von Weihnachten her;) dann kauften wir uns ein langweiliges Reisebuch<name key="PSN0114691" style="hidden" type="author">Schreiber, Alois (Aloys) Wilhelm (1761-1841)</name><name key="CRT0110742" style="hidden" type="literature">Handbuch für Reisende am Rhein von Schafhausen bis Holland</name> über den ganzen Rhein, das studire ich [wie e]in Philister und will alle Denkwürdigkeiten [sehen], und CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) lacht mich aus, aber ich lasse mir[s] nicht ausreden, und habe mir schon den Mainzer Dom und den hiesigen mit großem Vergnügen mit ihr angesehen. Wenn nur das Wetter besser wird; heute Abend steht’s ganz bedenklich damit. Ich muß schließen, damit CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) noch zwei Worte heran schreiben kann; verzeih die wenigen Zeilen, natürlich sollen sie für keinen ordentlichen Brief gelten (der soll bei größerer Ruhe von Speyer aus erfolgen) sondern nur ein Lebenszeichen, ein gehaltenes Versprechen, und eine Bitte um Dein freundliches Andenken, liebe Julie. Dein

Felix
Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)

Liebe Julie, Wirklich nur zwei Worte, um Dir zu sagen wie sehr lieb ich Dich habe und wie glücklich und plaisirl. ich bin wie ich mich freue auf den ganzen Sommer, wo ich so viel Freude haben soll Euch noch alle zu sehen. Ich bitte Dich mich auch in der Ferne lieb zu behalten und meiner oft zu gedenken, wie wir so glückl zusammen waren und uns so lieb haben

Grüße alle Mädchen und wen Du siehst von mir, lieber Drachen.Cécile Mendelssohn Bartholdy
            Worms d. 30sten März 1837. Meine liebe Julie
Nur um mein Versprechen zu halten, schreibe ich Dir heut diese wenigen, eiligen Zeilen, nur um Dir eben zu sagen, was Du schon weißt, wie wir beide Deiner so oft so stündlich gedacht haben, wie ich Dir für all Deine Freundlichkeit zu mir, für alles Liebe meines letzten Frankfurter Aufenthaltes so dankbar bin, und es immer bleiben werde. Bleibe auch Du mir so freundlich und gut, wie Du mir es jetzt warst, meine liebe Julie. Glaube mir ich sehe es jetzt ganz ein, daß Du mir Anfangs gar nicht zugethan sein konntest, weil der Gedanke an eine Trennung von Cécile Dir gewiß der schmerzlichste sein mußte, das sehe ich jetzt erst so recht ein, wo mich ihre Nähe so überglücklich macht, wo ich in diesen Paar Tagen durch sie mehr Glück, mehr Freude erlebt habe, als in aller übrigen Zeit meines Lebens zusammen, und wo ich mirs gar nicht denken kann, daß ich nur auf eine Stunde von ihr fortgehe und sie nicht sehen sollte. Aber eben das ist auch das einzige Recht, das ich für mich anführen kann, daß ich das alles gewiß fühle und einsehe, wie es kein Andrer jemals gekonnt hätte, und deshalb darfst auch Du mir nicht mehr böse sein. Das ist aber alles zu gar nichts, Du bist mir ja nicht mehr böse, und das, warum ich Dich bitte, hast Du mir bei meinem letzten Besuch ja schon gewährt; habe denn Dank dafür, meine liebe Julie.
Ich muß Dirs doch noch erzählen, wie prächtig unsre Fahrt bis hieher war; der Wagen fährt sich so bequem, daß man darin schreiben könnte, und wenn die Kellner im Hofe herum stehn und ihn loben so freun wir uns beide darüber. In Mainz, wo wir gestern den ganzen Tag waren, lebten wir auf dem elegantesten Fuß, trotz reisenden Engländern; wir hatten einen Salon mit einem Balcon nach dem Rhein heraus, und gingen darauf im Sonnenschein spazieren; (mit Pantoffeln, im Angesicht von ganz Mainz, Cécile in den Ida Becherschen, ich in den Cécilischen von Weihnachten her; ) dann kauften wir uns ein langweiliges Reisebuch über den ganzen Rhein, das studire ich wie ein Philister und will alle Denkwürdigkeiten sehen, und Cécile lacht mich aus, aber ich lasse mirs nicht ausreden, und habe mir schon den Mainzer Dom und den hiesigen mit großem Vergnügen mit ihr angesehen. Wenn nur das Wetter besser wird; heute Abend steht’s ganz bedenklich damit. Ich muß schließen, damit Cécile noch zwei Worte heran schreiben kann; verzeih die wenigen Zeilen, natürlich sollen sie für keinen ordentlichen Brief gelten (der soll bei größerer Ruhe von Speyer aus erfolgen) sondern nur ein Lebenszeichen, ein gehaltenes Versprechen, und eine Bitte um Dein freundliches Andenken, liebe Julie. Dein
Felix
Liebe Julie, Wirklich nur zwei Worte, um Dir zu sagen wie sehr lieb ich Dich habe und wie glücklich und plaisirl. ich bin wie ich mich freue auf den ganzen Sommer, wo ich so viel Freude haben soll Euch noch alle zu sehen. Ich bitte Dich mich auch in der Ferne lieb zu behalten und meiner oft zu gedenken, wie wir so glückl zusammen waren und uns so lieb haben
Grüße alle Mädchen und wen Du siehst von mir, lieber Drachen. Cécile Mendelssohn Bartholdy          
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