]> Brief: fmb-1837-03-23-02

fmb-1837-03-23-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Juliane Louise Schunck in Leipzig <lb></lb>Frankfurt a. M., 23. März 1837 Es scheint mir Pflicht Ihnen unsre glückliche Ankunft hier gleich mitzutheilen, obwohl ich in diesen ersten Tagen des troubles es nur mit wenigen Worten thun kann. Sie werden aber genügen, Ihnen zu sagen wie vergnügt Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1611

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. c. 31, fol. 34-35. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Juliane Louise Schunck in Leipzig; Frankfurt a. M., 23. März 1837 Es scheint mir Pflicht Ihnen unsre glückliche Ankunft hier gleich mitzutheilen, obwohl ich in diesen ersten Tagen des troubles es nur mit wenigen Worten thun kann. Sie werden aber genügen, Ihnen zu sagen wie vergnügt

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

23. März 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Frankfurt a. M. Deutschland Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) Leipzig Deutschland deutsch
An Madame Julie Schunck in Leipzig Reichels Garten, Vorderhaus. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Frankfurt den 23 März 1837Liebste Tante

Es scheint mir Pflicht Ihnen unsre glückliche Ankunft hier gleich mitzutheilen, obwohl ich in diesen ersten Tagen des troubles es nur mit wenigen Worten thun kann. Sie werden aber genügen, Ihnen zu sagen wie vergnügt und froh wir hier angekommen sind, Ihrer und aller der Ihrigen eingedenk und alles Guten der vergangnen Zeit. Aber gehagen sind wir gar nicht worden, im Gegentheil von allen Seiten mit größter Freundlichkeit aufgenommen, und da nun auch schon über die bewußten Kleider, Schleier &c. conferirt wird, so hat Mde. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) auch ganz ihre gute Laune wieder bekommen. Wir sind schnell gereis’t, in 3 Tagen, mit manichfachem Aufenthalt, unter andern in Schlüchtern, wo die MutterFischbach, Frau von Dem. FischbachFischbach, Elise besucht wurde, aber trotz Kälte, und Schnee und gefrornen Wagenfenstern wars doch meine schönste liebste Reise, das werden Sie sich denken können. Hier kamen wir vorgestern um 8 Abends an, fanden Mde. SouchaySouchay, Helene Elisabeth (1774-1851) sehr wohl aussehend, besser als vorher wie mir scheint, und fast gar nicht mehr angegriffen, Herr SouchaySouchay, Cornelius Carl (1768-1838) mit dem AugustSouchay, Wilhelm August (1811-1887) waren gerade in der Oper, CarlJeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891) und JulieJeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) kamen uns vor dem Hause schon entgegen weil sie auf den Wagenlärm gewartet hatten, der Dr. SchlemmerSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) aß gerade bei RothschildsRothschild, Bankiersfamilie, begründet von → Mayer Amschel R. (1744-1812) (-) und hatte den ganzen Morgen Orgel gespielt, EduardSouchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872) und HeleneSouchay de la Duboissière, Johanna Helene (1804-1888) kamen später zum Nachtessen, und so sehen Sie daß das ganze Haus wohl ist so, wie Sie es kennen. Wie oft nun seitdem alle détails unsres Aufenthalts bei Ihnen durchgegangen sind, wie wir alles und jedes erzählen mußten, wie alle Leipziger Freuden und Leiden geschildert wurden (unter den letzten steht der Salat bei Mde. HarkortHarkort, Auguste (Augusta) (1794-1857) oben an, über den JulieJeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875) heut noch lacht) und wie ich immer noch behaupte in Reichels GartenReichels GartenLeipzigDeutschland im Vorderhaus eine schöne Wohnung für mich zu finden, das alles wissen Sie. Was mich betrifft so hab’ ich heute nach Mainz geschrieben, um Quartier für uns auf einige Tage zu bestellen, denn am Dinstag Nachmittag denke ich mit CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) abzureisen, und mich dann nach Süden zu wenden, vielleicht nach Strasburg, oder wohin es sonst ist. Da brauche ich nichts weiter hinzuzusetzen.

Doch noch das, liebste Tante, daß ich Ihnen und dem OnkelSchunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843) gern einmal meinen Dank, so wie ich ihn fühle, gesagt hätte, für alle tausendfache Güte und Herzlichkeit, die Sie mir erwiesen, aber eben da ist nichts davon auszusprechen, wenigstens kann ichs nicht. Sie wissen es aber wohl selbst, welch unvergeßlich frohe Tage ich Ihnen zu danken habe, und ich glaube es giebt gar nichts Schöneres, Lieberes wofür ich irgend hätte danken können, als diese eben vergangene Zeit. Sie wird mir wohl in meinem ganzen Leben so hell und froh da stehn, und der bloße Gedanke daran mich glücklich machen, und weil ichs weiß, wie ich nichts davon ohne Sie hätte so ganz genießen können, so wird auch mein Dank wie die Erinnerung daran sich niemals ändern. Glauben Sie mir das, liebste Tante, und denken Sie zuweilen freundlich an den, dem Sie so glückliche Tage geschenkt haben. Meine besten herzlichsten Grüße an Herrn SchunckSchunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843), an JulieSchunck, Julie (1819-1899) und CornelieSchunck, Cornelie (1821-1910), so wie an Fräulein AgnesAgnes, Haushälterin (?) der → Familie von Friedrich Philipp Daniel Schunck in Leipzig (1837) (-) und den JuliusSchunck, Julius (1809-1889), und meine besten Wünsche für Ihr und der Ihrigen Wohl.

Stets IhrergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy
            Frankfurt den 23 März 1837Liebste Tante
Es scheint mir Pflicht Ihnen unsre glückliche Ankunft hier gleich mitzutheilen, obwohl ich in diesen ersten Tagen des troubles es nur mit wenigen Worten thun kann. Sie werden aber genügen, Ihnen zu sagen wie vergnügt und froh wir hier angekommen sind, Ihrer und aller der Ihrigen eingedenk und alles Guten der vergangnen Zeit. Aber gehagen sind wir gar nicht worden, im Gegentheil von allen Seiten mit größter Freundlichkeit aufgenommen, und da nun auch schon über die bewußten Kleider, Schleier &c. conferirt wird, so hat Mde. Jeanrenaud auch ganz ihre gute Laune wieder bekommen. Wir sind schnell gereis’t, in 3 Tagen, mit manichfachem Aufenthalt, unter andern in Schlüchtern, wo die Mutter von Dem. Fischbach besucht wurde, aber trotz Kälte, und Schnee und gefrornen Wagenfenstern wars doch meine schönste liebste Reise, das werden Sie sich denken können. Hier kamen wir vorgestern um 8 Abends an, fanden Mde. Souchay sehr wohl aussehend, besser als vorher wie mir scheint, und fast gar nicht mehr angegriffen, Herr Souchay mit dem August waren gerade in der Oper, Carl und Julie kamen uns vor dem Hause schon entgegen weil sie auf den Wagenlärm gewartet hatten, der Dr. Schlemmer aß gerade bei Rothschilds und hatte den ganzen Morgen Orgel gespielt, Eduard und Helene kamen später zum Nachtessen, und so sehen Sie daß das ganze Haus wohl ist so, wie Sie es kennen. Wie oft nun seitdem alle détails unsres Aufenthalts bei Ihnen durchgegangen sind, wie wir alles und jedes erzählen mußten, wie alle Leipziger Freuden und Leiden geschildert wurden (unter den letzten steht der Salat bei Mde. Harkort oben an, über den Julie heut noch lacht) und wie ich immer noch behaupte in Reichels Garten im Vorderhaus eine schöne Wohnung für mich zu finden, das alles wissen Sie. Was mich betrifft so hab’ ich heute nach Mainz geschrieben, um Quartier für uns auf einige Tage zu bestellen, denn am Dinstag Nachmittag denke ich mit Cécile abzureisen, und mich dann nach Süden zu wenden, vielleicht nach Strasburg, oder wohin es sonst ist. Da brauche ich nichts weiter hinzuzusetzen.
Doch noch das, liebste Tante, daß ich Ihnen und dem Onkel gern einmal meinen Dank, so wie ich ihn fühle, gesagt hätte, für alle tausendfache Güte und Herzlichkeit, die Sie mir erwiesen, aber eben da ist nichts davon auszusprechen, wenigstens kann ichs nicht. Sie wissen es aber wohl selbst, welch unvergeßlich frohe Tage ich Ihnen zu danken habe, und ich glaube es giebt gar nichts Schöneres, Lieberes wofür ich irgend hätte danken können, als diese eben vergangene Zeit. Sie wird mir wohl in meinem ganzen Leben so hell und froh da stehn, und der bloße Gedanke daran mich glücklich machen, und weil ichs weiß, wie ich nichts davon ohne Sie hätte so ganz genießen können, so wird auch mein Dank wie die Erinnerung daran sich niemals ändern. Glauben Sie mir das, liebste Tante, und denken Sie zuweilen freundlich an den, dem Sie so glückliche Tage geschenkt haben. Meine besten herzlichsten Grüße an Herrn Schunck, an Julie und Cornelie, so wie an Fräulein Agnes und den Julius, und meine besten Wünsche für Ihr und der Ihrigen Wohl.
Stets Ihr
ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1837-03-23-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1837-03-23-02" xml:id="title_124d8d29-338e-42f8-807f-146dddc57f82">Felix Mendelssohn Bartholdy an Juliane Louise Schunck in Leipzig <lb></lb>Frankfurt a. M., 23. März 1837</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_c356d5bd-9514-4645-9a9c-d10bdcedaa2d">Es scheint mir Pflicht Ihnen unsre glückliche Ankunft hier gleich mitzutheilen, obwohl ich in diesen ersten Tagen des troubles es nur mit wenigen Worten thun kann. Sie werden aber genügen, Ihnen zu sagen wie vergnügt</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_fba0a72e-dc76-4707-8b2c-a47a02a75ad3">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 5, 1611</idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_b170ef53-0f8e-42e1-8f51-60608a23ea69"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. c. 31, fol. 34-35.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1837-03-23-02" type="letter" xml:id="title_94b676d2-c89c-4307-958e-b30d20484db0">Felix Mendelssohn Bartholdy an Juliane Louise Schunck in Leipzig; Frankfurt a. M., 23. März 1837</title> <incipit>Es scheint mir Pflicht Ihnen unsre glückliche Ankunft hier gleich mitzutheilen, obwohl ich in diesen ersten Tagen des troubles es nur mit wenigen Worten thun kann. Sie werden aber genügen, Ihnen zu sagen wie vergnügt</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-03-23" xml:id="date_bb8bb855-3abb-42c8-9d09-1b6a76d8c70b">23. März 1837</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_45941412-c231-448f-91f7-f20492f322d2">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_e6c775a3-3384-4f84-be4a-722456b917b5"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. M.</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0114769" resp="receiver" xml:id="persName_feab9c94-f763-474c-a776-25a789562ce1">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_299abc8d-482c-42e1-8f14-9aebce947f63"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_d2e95ce0-189e-4a8a-80a2-56b3b89b2c3c"> <head> <address> <addrLine>An Madame Julie Schunck</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>Reichels Garten, Vorderhaus.</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">frei</hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_cb09c6a7-b806-442e-9fd9-0935071b4ac3"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Frankfurt den <date cert="high" when="1837-03-23" xml:id="date_97b6a146-75bb-4991-904a-92da8407c8b4">23 März 1837</date></dateline><salute rend="left">Liebste Tante</salute><p style="paragraph_without_indent">Es scheint mir Pflicht Ihnen unsre glückliche Ankunft hier gleich mitzutheilen, obwohl ich in diesen ersten Tagen des troubles es nur mit wenigen Worten thun kann. Sie werden aber genügen, Ihnen zu sagen wie vergnügt und froh wir hier angekommen sind, Ihrer und aller der Ihrigen eingedenk und alles Guten der vergangnen Zeit. Aber gehagen sind wir gar nicht worden, im Gegentheil von allen Seiten mit größter Freundlichkeit aufgenommen, und da nun auch schon über die bewußten Kleider, Schleier &amp;c. conferirt wird, so hat <persName xml:id="persName_8355a4d6-3ac6-4974-a841-85dd288edc51">Mde. Jeanrenaud<name key="PSN0112228" style="hidden">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> auch ganz ihre gute Laune wieder bekommen. Wir sind schnell gereis’t, in 3 Tagen, mit manichfachem Aufenthalt, unter andern in Schlüchtern, wo die <persName xml:id="persName_fe0262cb-1e74-4d08-bb07-9c2c5d549941">Mutter<name key="PSN0111053" style="hidden">Fischbach, Frau</name></persName> von <persName xml:id="persName_c5ba85c9-02c0-43fb-87f1-bb9aefb0838c">Dem. Fischbach<name key="PSN0111054" style="hidden">Fischbach, Elise</name></persName> besucht wurde, aber trotz Kälte, und Schnee und gefrornen Wagenfenstern wars doch meine schönste liebste Reise, das werden Sie sich denken können. Hier kamen wir vorgestern um 8 Abends an, fanden <persName xml:id="persName_1089279f-c776-473f-8bfb-fde3a26b8dc5">Mde. Souchay<name key="PSN0114987" style="hidden">Souchay, Helene Elisabeth (1774-1851)</name></persName> sehr wohl aussehend, besser als vorher wie mir scheint, und fast gar nicht mehr angegriffen, <persName xml:id="persName_c706795a-89b6-44d0-8f32-f935e2dd7cf5">Herr Souchay<name key="PSN0114984" style="hidden">Souchay, Cornelius Carl (1768-1838)</name></persName> mit dem <persName xml:id="persName_dca84520-57ef-4231-ba7e-0681efe71c1b">August<name key="PSN0114993" style="hidden">Souchay, Wilhelm August (1811-1887)</name></persName> waren gerade in der Oper, <persName xml:id="persName_d98bf428-f921-44cf-866d-9585fdd63b6c">Carl<name key="PSN0112224" style="hidden">Jeanrenaud, Carl Cornelius (1814-1891)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e0db3618-fb89-44c8-8f94-2cbe3e9a9f7f">Julie<name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> kamen uns vor dem Hause schon entgegen weil sie auf den Wagenlärm gewartet hatten, der <persName xml:id="persName_110f5271-4bf7-4ec8-b84f-07bcd7574e76">Dr. Schlemmer<name key="PSN0114573" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> aß gerade bei <persName xml:id="persName_65e623a8-0ab4-482d-ab45-bb757c540b44">Rothschilds<name key="PSN0114304" style="hidden">Rothschild, Bankiersfamilie, begründet von → Mayer Amschel R. (1744-1812) (-)</name></persName> und hatte den ganzen Morgen Orgel gespielt, <persName xml:id="persName_66d11ff5-13a2-43fd-ae6f-8b9fb3edf74e">Eduard<name key="PSN0114995" style="hidden">Souchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872)</name></persName> und <persName xml:id="persName_d467d27e-8047-4d16-be42-8521ddf46875">Helene<name key="PSN0114997" style="hidden">Souchay de la Duboissière, Johanna Helene (1804-1888)</name></persName> kamen später zum Nachtessen, und so sehen Sie daß das ganze Haus wohl ist so, wie Sie es kennen. Wie oft nun seitdem alle détails unsres Aufenthalts bei Ihnen durchgegangen sind, wie wir alles und jedes erzählen mußten, wie alle Leipziger Freuden und Leiden geschildert wurden (unter den letzten steht der Salat bei <persName xml:id="persName_dcc496b2-23b1-46e7-a7cf-ef70b31a076c">Mde. Harkort<name key="PSN0111706" style="hidden">Harkort, Auguste (Augusta) (1794-1857)</name></persName> oben an, über den <persName xml:id="persName_5e13cf9e-6454-471e-9984-b31528110495">Julie<name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> heut noch lacht) und wie ich immer noch behaupte in <placeName xml:id="placeName_747c194b-7cd8-41b2-8175-bce174825c89">Reichels Garten<name key="NST0100310" style="hidden" subtype="" type="institution">Reichels Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> im Vorderhaus eine schöne Wohnung für mich zu finden, das alles wissen Sie. Was mich betrifft so hab’ ich heute nach Mainz geschrieben, um Quartier für uns auf einige Tage zu bestellen, denn am Dinstag Nachmittag denke ich mit <persName xml:id="persName_6dcf807a-7b2b-4d5b-91a3-42f7d7f4ab12">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> abzureisen, und mich dann nach Süden zu wenden, vielleicht nach Strasburg, oder wohin es sonst ist. Da brauche ich nichts weiter hinzuzusetzen.</p><p>Doch noch das, liebste Tante, daß ich Ihnen und dem <persName xml:id="persName_36d5c6f4-aef6-4343-9110-f8880d6df5c0">Onkel<name key="PSN0114765" style="hidden">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName> gern einmal meinen Dank, so wie ich ihn fühle, gesagt hätte, für alle tausendfache Güte und Herzlichkeit, die Sie mir erwiesen, aber eben da ist nichts davon auszusprechen, wenigstens kann ichs nicht. Sie wissen es aber wohl selbst, welch unvergeßlich frohe Tage ich Ihnen zu danken habe, und ich glaube es giebt gar nichts Schöneres, Lieberes wofür ich irgend hätte danken können, als diese eben vergangene Zeit. Sie wird mir wohl in meinem ganzen Leben so hell und froh da stehn, und der bloße Gedanke daran mich glücklich machen, und weil ichs weiß, wie ich nichts davon ohne Sie hätte so ganz genießen können, so wird auch mein Dank wie die Erinnerung daran sich niemals ändern. Glauben Sie mir das, liebste Tante, und denken Sie zuweilen freundlich an den, dem Sie so glückliche Tage geschenkt haben. Meine besten herzlichsten Grüße an <persName xml:id="persName_17eb4dbc-ba01-4b9b-8137-f464647a2a60">Herrn Schunck<name key="PSN0114765" style="hidden">Schunck, Friedrich Philipp Daniel (1776-1843)</name></persName>, an <persName xml:id="persName_7569a691-9cde-4eef-a973-d4fe281ae123">Julie<name key="PSN0114770" style="hidden">Schunck, Julie (1819-1899)</name></persName> und <persName xml:id="persName_537d4a6b-293b-406d-9ef0-b456353e1991">Cornelie<name key="PSN0114762" style="hidden">Schunck, Cornelie (1821-1910)</name></persName>, so wie an <persName xml:id="persName_2b2f9727-2db9-4488-8b57-78eeee1f615d">Fräulein Agnes<name key="PSN0109399" style="hidden">Agnes, Haushälterin (?) der → Familie von Friedrich Philipp Daniel Schunck in Leipzig (1837) (-)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_332a1ccf-3af7-4eba-ad46-68a4a16a91c0">Julius<name key="PSN0114772" style="hidden">Schunck, Julius (1809-1889)</name></persName>, und <seg type="closer" xml:id="seg_b240f7ba-d1e2-41bf-9918-d8a66251f414">meine besten Wünsche für Ihr und der Ihrigen Wohl.</seg></p><signed rend="right">Stets Ihr</signed><signed rend="right">ergebner</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed></div></body> </text></TEI>