fmb-1837-02-19-01
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Leipzig, 19. Februar 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy, Cécile Jeanrenaud
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenFebruar
Mit schwerem Herzen nehme ich heute die Feder, wäre alles glücklich gegangen so könnte ich mich schon heute mündlich unterhalten mit Dir, und
Aber ich will dieß Klagelied aufhören, und mich mit der schönen Hoffnung trösten in einigen Tagen ganz lustig des Weges nach Berlin zu ziehen, freilich ist dann Felix Zeit sehr beschränkt, und es wird auch Euch vielleicht nicht so passen,
Leipzig den 19ten Februar Liebe Mutter! Mit schwerem Herzen nehme ich heute die Feder, wäre alles glücklich gegangen so könnte ich mich schon heute mündlich unterhalten mit Dir, und den lieben Geschwistern. Statt dessen bekommst Du nun bald die böse Hiobspost, und ich sitze bei meiner kranken Mutter, und gräme mich erstlich, daß sie unwohl ist und dann über die verunglückte Reise. – Aber ich kann die Hoffnung nicht aufgeben, Euch noch zu sehen, sonst wäre es aus, mit aller meiner Fassung und ich könnte vor Betrübniß auch noch die häßliche grippe bekommen, wie es mir der Arzt heute prophezeihen wollte. Ich hoffe aber gewiß die Mutter wird morgen wieder aufstehen können, so daß wir Dienstag oder Mittwoch reisen. Gestern Abend hatte sie starkes Fieber, Halsweh und alle Anhängsel der grippe, und ich legte mich recht ängstlich zu Bette, das scheint aber der Ausbruch der Krankheit gewesen zu sein, denn heute ist sie ganz ohne Fieber, viel muntrer, viel wohler. Wie leid ist es mir, daß Euch diese Tage so getrübt sind, liebe Mutter; ich kenne nichts grämlicheres als umsonst jemanden erwartet zu haben, und doch wäre es noch unangenehmer für Euch wenn die Mutter in Berlin unwohl geworden wäre, wo wir nur so wenig Tage haben. Was mir vielen Kummer macht und mich beständig wieder an das Mißgeschick erinnert ist das prächtige Frühlingswetter, ich meine, wenn es jetzt uns zu Gefallen ein wenig hagelte oder schneite, wäre es noch besser auszuhalten, aber so scheint es als hätte der Himmel gerade diese beiden letzten Tage zum Reisen eingerichtet. Aber ich will dieß Klagelied aufhören, und mich mit der schönen Hoffnung trösten in einigen Tagen ganz lustig des Weges nach Berlin zu ziehen, freilich ist dann Felix Zeit sehr beschränkt, und es wird auch Euch vielleicht nicht so passen,
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-02-19" xml:id="date_e6cd15eb-ea0b-49d4-a902-eed2378b4e37">19. 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