fmb-1837-02-18-01
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Leipzig, 18. Februar 1837
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusätze von fremder Hand auf der Adressenseite: »Citissime [lat., eiligst]. / Da der Inhalt dieses / Briefs sehr pressant / ist, so wird um / sofortige Bestellung / desselben ergebenst ersucht / v. OberPostaRath Hebenstreit« sowie »Botenlohn«.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Durch den widerwärtigsten aller Zufälle muß dieser Brief statt meiner erscheinen, gestern gegen Abend als alles gepackt war bekam
Ich tröste sie so gut ich kann, und sage daß wir vielleicht noch am Mittwoch reisen könnten, was allerdings immer noch möglich ist, wenn ich dann Freitag Abend mit der Schnellpost herreis’te, und die
Aber ich muß selbst gestehen, daß dieser fatale Zufall mir allen guten Humor nimmt und daß ich selbst lieber mitklagen möchte, statt vernünftig zu trösten. Es ist zu unangenehm, und unser späteres Reisen ist allerdings auch sehr unwahrscheinlich, denn ich glaube nicht daß solch eine Grippe in 3 Tagen abgemacht sein kann. Ich kann Dir nicht sagen, wie leid mir das thut, und wenn ich gar an Euern Verdruß denke, so weiß ich mich gar nicht recht zu fassen. Lebwohl für heut, und grüß die
Liebe Mutter Durch den widerwärtigsten aller Zufälle muß dieser Brief statt meiner erscheinen, gestern gegen Abend als alles gepackt war bekam Mde. Jeanrenaud, die ein wenig erkältet gewesen war, starke Halsschmerzen, legte sich zu Bette um desto sichrer heut wohl zu sein, aber leider ist die häßliche Grippe mit all ihren Fatalitäten heut Morgen gekommen, Fieber, Husten &c. und an Reisen ist nicht zu denken. Clarus sagt sie dürfe in keinem Falle vor Dinstag das Bett verlassen, die Koffer werden wieder ausgepackt, und meine Cécile weint die bittersten hellen Thränen. Ich tröste sie so gut ich kann, und sage daß wir vielleicht noch am Mittwoch reisen könnten, was allerdings immer noch möglich ist, wenn ich dann Freitag Abend mit der Schnellpost herreis’te, und die Damen später nachkämen. Aber ich muß selbst gestehen, daß dieser fatale Zufall mir allen guten Humor nimmt und daß ich selbst lieber mitklagen möchte, statt vernünftig zu trösten. Es ist zu unangenehm, und unser späteres Reisen ist allerdings auch sehr unwahrscheinlich, denn ich glaube nicht daß solch eine Grippe in 3 Tagen abgemacht sein kann. Ich kann Dir nicht sagen, wie leid mir das thut, und wenn ich gar an Euern Verdruß denke, so weiß ich mich gar nicht recht zu fassen. Lebwohl für heut, und grüß die Schwestern und Schwäger, ich muß schließen weil ich durch besondre Empfehlung Dir den Brief gern morgen früh zukommen lassen möchte, ehe Du uns erwarten kannst. Lebwohl morgen will ich wieder schreiben. DeinFelix MB. Leipzig 18 Febr. 1837
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-02-18" xml:id="date_1f1218b7-a445-492b-a444-f737b2e20ad5">18. 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Es ist zu unangenehm, und unser späteres Reisen ist allerdings auch sehr unwahrscheinlich, denn ich glaube nicht daß solch eine Grippe in 3 Tagen abgemacht sein kann. Ich kann Dir nicht sagen, wie leid mir das thut, und wenn ich gar an Euern Verdruß denke, so weiß ich mich gar nicht recht zu fassen. 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