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fmb-1837-01-28-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 28. Januar 1837 Ich habe Dich heut um eine neue Formalitäts-Sache zu bitten. Das Militairzeugniß, das Du mir neulich schicktest, bescheinigt zwar von Seiten der K. KreisErsatzCommission daß ich zum 2ten Aufgebot gehöre (es ist vom 24ten Oct. Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1549

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVa/47 (300). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 28. Januar 1837 Ich habe Dich heut um eine neue Formalitäts-Sache zu bitten. Das Militairzeugniß, das Du mir neulich schicktest, bescheinigt zwar von Seiten der K. KreisErsatzCommission daß ich zum 2ten Aufgebot gehöre (es ist vom 24ten Oct.

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

28. Januar 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 28 Jan. 1837.Liebe Mutter

Ich habe Dich heut um eine neue Formalitäts-Sache zu bitten. Das Militairzeugniß, das Du mir neulich schicktest, bescheinigt zwar von Seiten der K. KreisErsatzCommission daß ich zum 2ten Aufgebot gehöre (es ist vom 24ten Oct. 1832) jedoch mit Vorbehalt der Genehmigung einer andern Behörde (ich weiß nicht auswendig, welcher, da ich das Papier nicht vor mir habe, indem es beim hies: Rathe jetzt liegt) Nun verlangen die Herren hier aber ein definitives Zeugniß, daß ich zum 2ten Aufgebot gehöre. Und ich bitte Dich also mir ein solches, wo möglich zu verschaffen. Wenn ich noch keines der Art habe, oder es sich nicht findet, so würde ich Dich bitten es direct von der KreisErsatzCommission zu verlangen, die es gewiß ohne Anstand ausfertigen wird, oder wenigstens angeben, wo man es bekommen kann. Freilich hätte ichs gern bald hier. Entschuldige aber nur die vielen Umständlichkeiten, die ich Dir mit allen diesen Dingen mache, da ich Dir noch kaum für die letzte Sendung der Papiere und Deinen lieben Brief gedankt habe.

Darin schreibst Du mir aber, auf meine Stelle wegen Deiner Reise hieher und der Zusammenkunft hier mit JeanrenaudsJeanrenaud, Familie von → Elisabeth Wilhelmine J., Du wollest den Plan dennoch beibehalten, und Deine Freuden erringen und erkämpfen. Bitte, liebe Mutter, thue das nicht, ich kann Dich nicht genug darum bitten, – es ist da etwas darin, was mich unruhig und besorgt machen würde, und doppelt und dreifach, weil es Dich und meine BrautMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) betrifft. – Das ist ja doch, so Gott will, nur eine mismuthige Anwandlung von Dir, daß Du sagst, Du könnest keine Pläne auf Monate voraus machen, denn dem widerspricht ja Gottlob Deine jetzige Gesundheit, Dein ganzer lebendiger Brief – aber daß Du Dich eben nicht zu sehr anstrengen darfst, und daß eine Reise in dieser Jahreszeit und zu solch bewegten Tagen, wie das hier sein würden, für Dich das aller Aufregendste sein würde, das weiß ich auch, und so bitte ich Dich noch einmal thue es um unser beider willen nicht. Das wolle Gott nicht, daß Du um meiner oder meiner BrautMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) willen jetzt etwas zu erringen oder zu erkämpfen habest – ist Dir so viel daran gelegen, daß Du es eines Kampfs für werth hältst, so ist es wie gesagt meine Schuldigkeit zu versuchen, sie auf ein Paar Tage nach Berlin zu bringen – es würde freilich schwer sein und ich kanns nicht versprechen – aber in jedem Fall wäre mirs lieber, als wenn Du ihr entgegenkämst, oder wenn Du gar meine CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) nicht gleich in ihrer ganzen Liebenswürdigkeit sähest, wie das bei den fremden Umgebungen hier möglich wäre, wie das bei Dir zu Haus nicht möglich ist. Am liebsten wäre es mir, wenn es beim Familien-Congreß im Sommer bliebe. Jedoch werde ich vielleicht schon Anfang Juni kommen müssen, da stark die Rede davon ist, daß ich mit CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) im Spätsommer nach England reise. Alles dies kann ich Dir erst in der nächsten Woche genau schreiben, ich lebe seit einigen Tagen in einer rechten Unruhe und Aufregung, vorvorgestern schrieb Mde. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) mir, sie wür[de] vielleicht gar nicht, frühestens in einigen Wochen herkommen können, vorgestern kam ein andrer Brief daß sie wahrscheinlich schon in der nächsten Woche kom[men] werde, und noch immer habe ich keine bestimmtere Nachricht, und möchte vor Ungeduld vergehen. Freilich ist es nicht die Schuld der Md. JeanrenaudJeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871), die immer in einer Art von Abhängigkeit von ihren ElternSouchay, Helene Elisabeth (1774-1851)Souchay, Cornelius Carl (1768-1838), namentlich der Mde SouchaySouchay, Helene Elisabeth (1774-1851) lebt, und ihre Pläne verändern und modificiren muß – aber ich bin drum nicht weniger ungeduldig, und hoffe immer nur sie bald zu sehn. Lebwohl für heut liebe Mutter, verzeih die eilfertigen, verwirrten Zeilen, da Du den Grund davon weißt. Lebwohl.

DeinFelix.
            Leipzig d. 28 Jan. 1837. Liebe Mutter
Ich habe Dich heut um eine neue Formalitäts-Sache zu bitten. Das Militairzeugniß, das Du mir neulich schicktest, bescheinigt zwar von Seiten der K. KreisErsatzCommission daß ich zum 2ten Aufgebot gehöre (es ist vom 24ten Oct. 1832) jedoch mit Vorbehalt der Genehmigung einer andern Behörde (ich weiß nicht auswendig, welcher, da ich das Papier nicht vor mir habe, indem es beim hies: Rathe jetzt liegt) Nun verlangen die Herren hier aber ein definitives Zeugniß, daß ich zum 2ten Aufgebot gehöre. Und ich bitte Dich also mir ein solches, wo möglich zu verschaffen. Wenn ich noch keines der Art habe, oder es sich nicht findet, so würde ich Dich bitten es direct von der KreisErsatzCommission zu verlangen, die es gewiß ohne Anstand ausfertigen wird, oder wenigstens angeben, wo man es bekommen kann. Freilich hätte ichs gern bald hier. Entschuldige aber nur die vielen Umständlichkeiten, die ich Dir mit allen diesen Dingen mache, da ich Dir noch kaum für die letzte Sendung der Papiere und Deinen lieben Brief gedankt habe.
Darin schreibst Du mir aber, auf meine Stelle wegen Deiner Reise hieher und der Zusammenkunft hier mit Jeanrenauds, Du wollest den Plan dennoch beibehalten, und Deine Freuden erringen und erkämpfen. Bitte, liebe Mutter, thue das nicht, ich kann Dich nicht genug darum bitten, – es ist da etwas darin, was mich unruhig und besorgt machen würde, und doppelt und dreifach, weil es Dich und meine Braut betrifft. – Das ist ja doch, so Gott will, nur eine mismuthige Anwandlung von Dir, daß Du sagst, Du könnest keine Pläne auf Monate voraus machen, denn dem widerspricht ja Gottlob Deine jetzige Gesundheit, Dein ganzer lebendiger Brief – aber daß Du Dich eben nicht zu sehr anstrengen darfst, und daß eine Reise in dieser Jahreszeit und zu solch bewegten Tagen, wie das hier sein würden, für Dich das aller Aufregendste sein würde, das weiß ich auch, und so bitte ich Dich noch einmal thue es um unser beider willen nicht. Das wolle Gott nicht, daß Du um meiner oder meiner Braut willen jetzt etwas zu erringen oder zu erkämpfen habest – ist Dir so viel daran gelegen, daß Du es eines Kampfs für werth hältst, so ist es wie gesagt meine Schuldigkeit zu versuchen, sie auf ein Paar Tage nach Berlin zu bringen – es würde freilich schwer sein und ich kanns nicht versprechen – aber in jedem Fall wäre mirs lieber, als wenn Du ihr entgegenkämst, oder wenn Du gar meine Cécile nicht gleich in ihrer ganzen Liebenswürdigkeit sähest, wie das bei den fremden Umgebungen hier möglich wäre, wie das bei Dir zu Haus nicht möglich ist. Am liebsten wäre es mir, wenn es beim Familien-Congreß im Sommer bliebe. Jedoch werde ich vielleicht schon Anfang Juni kommen müssen, da stark die Rede davon ist, daß ich mit Cécile im Spätsommer nach England reise. Alles dies kann ich Dir erst in der nächsten Woche genau schreiben, ich lebe seit einigen Tagen in einer rechten Unruhe und Aufregung, vorvorgestern schrieb Mde. Jeanrenaud mir, sie würde vielleicht gar nicht, frühestens in einigen Wochen herkommen können, vorgestern kam ein andrer Brief daß sie wahrscheinlich schon in der nächsten Woche kommen werde, und noch immer habe ich keine bestimmtere Nachricht, und möchte vor Ungeduld vergehen. Freilich ist es nicht die Schuld der Md. Jeanrenaud, die immer in einer Art von Abhängigkeit von ihren Eltern, namentlich der Mde Souchay lebt, und ihre Pläne verändern und modificiren muß – aber ich bin drum nicht weniger ungeduldig, und hoffe immer nur sie bald zu sehn. Lebwohl für heut liebe Mutter, verzeih die eilfertigen, verwirrten Zeilen, da Du den Grund davon weißt. Lebwohl.
Dein
Felix.          
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