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fmb-1837-01-10-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Frankfurt a. M. <lb></lb>Leipzig, 10. Januar 1837 Vor allen Dingen habe Dank für die geliehenen nervos rerum, die hiebei zurück erfolgen, und die mir wahrlich sehr Noth thaten, denn ich hatte gar nicht viel übrig, als ich hier ankam. Doch glaube ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1519

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Köln D-KNa Köln, Historisches Archiv der Stadt Best. 1051 Bd. 23, S. 1033-1036. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Frankfurt a. M.; Leipzig, 10. Januar 1837 Vor allen Dingen habe Dank für die geliehenen nervos rerum, die hiebei zurück erfolgen, und die mir wahrlich sehr Noth thaten, denn ich hatte gar nicht viel übrig, als ich hier ankam. Doch glaube ich

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Geld, das sich Felix Mendelssohn Bartholdy Ende 1836 in Frankfurt a. M. von Ferdinand Hiller geliehen hatte.

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,32,3. Mendelssohn, Briefe 1833-1847, S. 137 f. (Teildruck). Hiller, Erinnerungen, S. 70-72.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Januar 1837 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig 10ten Jan. 1837.Lieber Ferdinand!(Altes Drama!)

Vor allen Dingen habe Dank für die geliehenen nervos rerum, die hiebei zurück erfolgen, und die mir wahrlich sehr Noth thaten, denn ich hatte gar nicht viel übrig, als ich hier ankam. Doch glaube ich nicht, daß das der Hauptgrund war, weshalb ich den Abend meiner Zurückkunft hier so entsetzlich traurig mich fühlte, als ich wieder in meinem Zimmer war, aber so traurig, daß ich glaube sogar Du, Du Kieselherz<name key="PSN0111496" style="hidden" type="author">Gozzi, Carlo Conte (1720-1806)</name><name key="CRT0108889" style="hidden" type="dramatic_work">Turandot</name><name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110672" style="hidden" type="dramatic_work">Turandot. Prinzessin von China (dt. Übersetzung von → Carlo Gozzis Turandot)</name>, hättest mich beklagt; ich saß zwei Stunden lang ganz still, und that nichts als auf die Abonnement-ConcerteGewandhausLeipzigDeutschland im Innern fluchen. Und mit diesem Lied und Wendung sind wir wieder bei Hafisen<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108865" style="hidden" type="literature">Im Gegenwärtigen Vergangnes</name>, nämlich ich wollt ich wäre am Pfarreisen. Allda ist mirs immer sehr wohl. Sag’ selbst, was soll ich jetzt an den übrigen 9 ConcertenGewandhausLeipzigDeutschland für Plaisir haben, an der Symphonie von Hetsch<name key="PSN0111953" style="hidden" type="author">Hetsch, Carl Ludwig (Louis) Friedrich (1806-1872)</name><name key="CRT0109249" style="hidden" type="music">Sinfonie Es-Dur</name>, und an der Symphonie von Strauss<name key="PSN0115175" style="hidden" type="author">Strauss, Joseph (1793-1866)</name><name key="CRT0111000" style="hidden" type="music">Sinfonie Es-Dur</name>? 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Nun wollte ich Dir erst nächsten Freitag schreiben, aber da sichs um 8 Tage verschiebt, und ich meinen Ruf als solides Haus retten will, so will ich dann zum zweitenmal schreiben (also sieh zu, daß Du bis dahin schon geantwortet hast, sonst schimpfe ich auf Deine Ouvertüre<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name><name key="CRT0109286" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Faust d-Moll, op. 32</name>, oder vielmehr ich lasse sie schlecht gehen, und intriguire dagegen, secundum ordinem Melchisedech, i. e. LachnerLachner, Franz Paul (1803-1890)) Du hast es einmal an meiner hiesigen Stelle gelobt, daß ich mir alle Deutschen Componisten zu Freunden machte; umgekehrt. Mit allen verschütte ichs diesen Winter, 6 neue Symphonieen<name key="PSN0114129" style="hidden" type="author">Reißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859)</name><name key="CRT0110442" style="hidden" type="music">1. 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Wann kriege ich mein Clavierstück<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name><name key="CRT0109282" style="hidden" type="music">Konzertstück für Piano mit Orchester für Felix Mendelssohn (unvollendet)</name>, Drama? Ich habe heute meine 6 Präludien und Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qgs6ojz1-nats-aa8g-xkee-vgqfwjpejccb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name> in die Druckerei geschickt; sie werden wenig gespielt werden, fürchte ich, dennoch möchte ich gern Du sähest sie Dir seiner Zeit mal durch, und es gefiele Dir was darin und Du sagtest es mir, sammt dem vorkommenden Gegentheil. Auch drei Orgelfugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wuwgxmht-plfm-61cm-awry-xarkiidjmp09"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100631" style="hidden">Drei Präludien und Fugen für Orgel, 1837/1838; enthält MWV W 21 und W 18, W 22 und W 20, W 23 und W 13<idno type="MWV">SD 15</idno><idno type="op">37</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wkifqi02-n7ws-nyfv-je3w-eqqsgxrqsj9b"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100519" style="hidden">Fuge c-Moll, 30. 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Ich habe aber meinen DirectorenGewandhausLeipzigDeutschland erklärt, ich müsse unmittelbar nach dem letzten ConcertGewandhausLeipzigDeutschland abreisen (d. 17 März) und könne kein Oratorium weder meins<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mivxdeme-xq3n-1yh9-d6rx-u7ucth8azksa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. 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DeinemFelix MB.
            Leipzig 10ten Jan. 1837. Lieber Ferdinand!
(Altes Drama!)
Vor allen Dingen habe Dank für die geliehenen nervos rerum, die hiebei zurück erfolgen, und die mir wahrlich sehr Noth thaten, denn ich hatte gar nicht viel übrig, als ich hier ankam. Doch glaube ich nicht, daß das der Hauptgrund war, weshalb ich den Abend meiner Zurückkunft hier so entsetzlich traurig mich fühlte, als ich wieder in meinem Zimmer war, aber so traurig, daß ich glaube sogar Du, Du Kieselherz, hättest mich beklagt; ich saß zwei Stunden lang ganz still, und that nichts als auf die Abonnement-Concerte im Innern fluchen. Und mit diesem Lied und Wendung sind wir wieder bei Hafisen, nämlich ich wollt ich wäre am Pfarreisen. Allda ist mirs immer sehr wohl. Sag’ selbst, was soll ich jetzt an den übrigen 9 Concerten für Plaisir haben, an der Symphonie von Hetsch, und an der Symphonie von Strauss? Übermorgen ist die Symphonie von Molique, und deshalb schreibe ich Dir. Denn wir haben deshalb Deine Ouvertüre auf das nächstfolgende Concert verschoben, (in dem außerdem noch Bennetts Clavier-Concert, die Opferscene aus Idomeneo und die bdur Symph. von Beethoven vorkommen. ) Nun wollte ich Dir erst nächsten Freitag schreiben, aber da sichs um 8 Tage verschiebt, und ich meinen Ruf als solides Haus retten will, so will ich dann zum zweitenmal schreiben (also sieh zu, daß Du bis dahin schon geantwortet hast, sonst schimpfe ich auf Deine Ouvertüre, oder vielmehr ich lasse sie schlecht gehen, und intriguire dagegen, secundum ordinem Melchisedech, i. e. Lachner) Du hast es einmal an meiner hiesigen Stelle gelobt, daß ich mir alle Deutschen Componisten zu Freunden machte; umgekehrt. Mit allen verschütte ichs diesen Winter, 6 neue Symphonieen liegen da, wie sie sind, mag Gott wissen, (ich wüßt’ es lieber nicht) keine davon wird gefallen – und daran trägt kein Mensch die Schuld, als ich, der ich keinen andern Componisten, als mich aufkommen lasse, namentlich im Symphonieenfach. Schock Blitz! Sollten sich die Kapellmeister nicht schämen, und in ihren Busen greifen? Aber das verfluchte künstlerische Bewußtsein, das sie allesammt haben, und der infame göttliche Funken, von dem sie so oft lesen, die verderben alles. Wann kriege ich mein Clavierstück, Drama? Ich habe heute meine 6 Präludien und Fugen in die Druckerei geschickt; sie werden wenig gespielt werden, fürchte ich, dennoch möchte ich gern Du sähest sie Dir seiner Zeit mal durch, und es gefiele Dir was darin und Du sagtest es mir, sammt dem vorkommenden Gegentheil. Auch drei Orgelfugen sollen nächsten Monat gedruckt werden, me voilà peruque. Gott lasse mir bald eine recht lustige Clavier Passage einfallen, damit ich den übeln Eindruck verwischen kann. Ach was! Eigentlich scheere ich mich nur um eins, um den Kalender. Ostern fällt früh, ich wollt’ es fiele jetzt. Ich habe aber meinen Directoren erklärt, ich müsse unmittelbar nach dem letzten Concert abreisen (d. 17 März) und könne kein Oratorium weder meins noch vom Engel Gabriel, nachher mehr dirigiren, Familienverhältnisse halber. Das sehn die Leute ein, und finden es auch billig. Wär’ ich nur erst so weit. Wie oft muß es noch thauen, und frieren und regnen, und wie oft muß ich mich noch Morgens barbiren lassen und Caffee trinken und Symphonieen dirigiren und spazieren gehen bis es März werden will. Schumann und David und Schleinitz (unbekannterweise) grüßen Dich, ich muß nun aufhören, und zu Tisch gehn, Nachmittag ist Probe von Molique, Abends fête für das neue Ehepaar David, seine Frau ist wirklich da, und ist eine Russinn, und er ist mit ihr verheirathet, und der Schwager des Fürsten Lieven, und unser Concertmeister. Mehr sage ich nicht. Nun noch viele Grüße und Wünsche Deiner lieben Mutter, viele Empfehlungen an Dem. Joye, und lebwohl und bleibe gut
Deinem
Felix MB.          
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(Teildruck).</bibl> <bibl type="printed_letter">Hiller, Erinnerungen, S. 70-72.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1837-01-10" xml:id="date_f1795eca-acf3-4540-825e-5a910c00ddc1">10. Januar 1837</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_06be6bce-81b1-44a5-b565-dd28eca1622f">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_3db8a3b7-f369-48c2-9775-01b43a87239d"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0112003" resp="receiver" xml:id="persName_a0f3a07f-125e-41b6-821c-553af9e1bb5b">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_d21b6937-7c1a-458d-b3ca-80377a211b92"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. M.</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_c0e75c7a-e712-4cee-8fae-0c4c4e4e0f5e"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig <date cert="high" when="1837-01-10" xml:id="date_fa75b066-af79-4c32-a4fd-020e9918b9e2">10<hi rend="superscript">ten</hi> Jan. 1837</date>.</dateline><salute rend="left">Lieber Ferdinand!</salute><salute rend="left">(Altes Drama!)</salute><p style="paragraph_without_indent">Vor allen Dingen habe Dank für die geliehenen nervos rerum, die hiebei zurück erfolgen, und die mir wahrlich sehr Noth thaten, denn ich hatte gar nicht viel übrig, als ich hier ankam. Doch glaube ich nicht, daß das der Hauptgrund war, weshalb ich den Abend meiner Zurückkunft hier so entsetzlich traurig mich fühlte, als ich wieder in meinem Zimmer war, aber so traurig, daß ich glaube sogar Du, Du <title xml:id="title_ee97ba17-eaa8-4ac5-8e96-376c43fc9519">Kieselherz<name key="PSN0111496" style="hidden" type="author">Gozzi, Carlo Conte (1720-1806)</name><name key="CRT0108889" style="hidden" type="dramatic_work">Turandot</name><name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110672" style="hidden" type="dramatic_work">Turandot. Prinzessin von China (dt. Übersetzung von → Carlo Gozzis Turandot)</name></title>, hättest mich beklagt; ich saß zwei Stunden lang ganz still, und that nichts als auf die <placeName xml:id="placeName_5f5d40bb-b050-4214-8f36-9fff54fd65fb">Abonnement-Concerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> im Innern fluchen. Und mit diesem Lied und Wendung sind wir wieder bei <title xml:id="title_61afd0a2-8789-4a5b-a3ff-139fc777abaf">Hafisen<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108865" style="hidden" type="literature">Im Gegenwärtigen Vergangnes</name></title>, nämlich ich wollt ich wäre am Pfarreisen. Allda ist mirs immer sehr wohl. Sag’ selbst, was soll ich jetzt an den übrigen 9 <placeName xml:id="placeName_a1e07e48-4ea4-4502-87d6-25d576f0f0b9">Concerten<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> für Plaisir haben, an der <title xml:id="title_39a6c65c-b7d5-482a-904a-6de3e012928b">Symphonie von Hetsch<name key="PSN0111953" style="hidden" type="author">Hetsch, Carl Ludwig (Louis) Friedrich (1806-1872)</name><name key="CRT0109249" style="hidden" type="music">Sinfonie Es-Dur</name></title>, und an der <title xml:id="title_63c9346a-70b4-41b6-8f60-9bbed411ca59">Symphonie von Strauss<name key="PSN0115175" style="hidden" type="author">Strauss, Joseph (1793-1866)</name><name key="CRT0111000" style="hidden" type="music">Sinfonie Es-Dur</name></title>? Übermorgen ist die <title xml:id="title_481cd040-6337-4c16-8cdf-336ba1367a43">Symphonie von Molique<name key="PSN0113381" style="hidden" type="author">Molique, Wilhelm Bernhard (1802-1869)</name><name key="CRT0109996" style="hidden" type="music">1. Sinfonie D-Dur</name></title>, und deshalb schreibe ich Dir. Denn wir haben deshalb <title xml:id="title_fc822b11-1f73-4f98-88bd-1eecd3e12f92">Deine Ouvertüre<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name><name key="CRT0109286" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Faust d-Moll, op. 32</name></title> auf das nächstfolgende <placeName xml:id="placeName_a435bb7d-1f4f-4af8-a205-26773854a93b">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> verschoben, (in dem außerdem noch <title xml:id="title_453423a9-00fd-4f68-b078-e5898758d2a5">Bennetts Clavier-Concert<name key="PSN0109864" style="hidden" type="author">Bennett, (seit 1871) Sir William Sterndale (1816-1875)</name><name key="CRT0108150" style="hidden" type="music">3. Klavierkonzert c-Moll, op. 9</name></title>, die <title xml:id="title_f0910b90-e80b-45e2-abbf-4ee9b9262aa2">Opferscene aus Idomeneo<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110094" style="hidden" type="music">Idomeneo KV 366</name></title> und die <title xml:id="title_a1b0890c-be2f-4448-9c0e-ff8b0da6056f">bdur Symph. von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108065" style="hidden" type="music">4. Sinfonie B-Dur, op. 60</name></title> vorkommen.) Nun wollte ich Dir erst nächsten Freitag schreiben, aber da sichs um 8 Tage verschiebt, und ich meinen Ruf als solides Haus retten will, so will ich dann zum zweitenmal schreiben (also sieh zu, daß Du bis dahin schon geantwortet hast, sonst schimpfe ich auf <title xml:id="title_880678ad-f95c-400c-9eaa-3a9d047e0fcb">Deine Ouvertüre<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name><name key="CRT0109286" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Faust d-Moll, op. 32</name></title>, oder vielmehr ich lasse sie schlecht gehen, und intriguire dagegen, secundum ordinem Melchisedech, i. e. <persName xml:id="persName_880d5692-222b-4bf0-ba38-ccf846ecace6">Lachner<name key="PSN0112638" style="hidden">Lachner, Franz Paul (1803-1890)</name></persName>) Du hast es einmal an meiner hiesigen Stelle gelobt, daß ich mir alle Deutschen Componisten zu Freunden machte; umgekehrt. Mit allen verschütte ichs diesen Winter, <title xml:id="title_28daff7a-ae0b-4f4a-8c65-9e4b752829aa">6 neue Symphonieen<name key="PSN0114129" style="hidden" type="author">Reißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859)</name><name key="CRT0110442" style="hidden" type="music">1. Sinfonie Es-Dur, op. 120</name><name key="PSN0113381" style="hidden" type="author">Molique, Wilhelm Bernhard (1802-1869)</name><name key="CRT0109996" style="hidden" type="music">1. Sinfonie D-Dur</name><name key="PSN0111953" style="hidden" type="author">Hetsch, Carl Ludwig (Louis) Friedrich (1806-1872)</name><name key="CRT0109249" style="hidden" type="music">Sinfonie Es-Dur</name><name key="PSN0112638" style="hidden" type="author">Lachner, Franz Paul (1803-1890)</name><name key="CRT0109625" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 52 (Passionata)</name><name key="PSN0115175" style="hidden" type="author">Strauss, Joseph (1793-1866)</name><name key="CRT0111000" style="hidden" type="music">Sinfonie Es-Dur</name><name key="PSN0113111" style="hidden" type="author">Marxsen, Eduard (1806-1887)</name><name key="CRT0109912" style="hidden" type="music">Sinfonie A-Dur (Bearbeitung von → Ludwig van Beethovens Violinsonate A-Dur, op. 47 [»Kreutzer«], für großes Orchester)</name></title> liegen da, wie sie sind, mag Gott wissen, (ich wüßt’ es lieber nicht) keine davon wird gefallen – und daran trägt kein Mensch die Schuld, als ich, der ich keinen andern Componisten, als mich aufkommen lasse, namentlich im Symphonieenfach. Schock Blitz! Sollten sich die Kapellmeister nicht schämen, und in ihren Busen greifen? Aber das verfluchte künstlerische Bewußtsein, das sie allesammt haben, und der infame göttliche Funken, von dem sie so oft lesen, die verderben alles. Wann kriege ich <title xml:id="title_1ac52478-55f2-4062-8ef1-5915ea5a08be">mein Clavierstück<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name><name key="CRT0109282" style="hidden" type="music">Konzertstück für Piano mit Orchester für Felix Mendelssohn (unvollendet)</name></title>, Drama? Ich habe heute meine <title xml:id="title_5cd10f5d-2d05-4aa9-a0ac-8698c8a7bd12">6 Präludien und Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qgs6ojz1-nats-aa8g-xkee-vgqfwjpejccb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name></title> in die Druckerei geschickt; sie werden wenig gespielt werden, fürchte ich, dennoch möchte ich gern Du sähest sie Dir seiner Zeit mal durch, und es gefiele Dir was darin und Du sagtest es mir, sammt dem vorkommenden Gegentheil. Auch <title xml:id="title_3087243c-cd8b-4e57-aae5-855e8b66c593">drei Orgelfugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wuwgxmht-plfm-61cm-awry-xarkiidjmp09"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100631" style="hidden">Drei Präludien und Fugen für Orgel, 1837/1838; enthält MWV W 21 und W 18, W 22 und W 20, W 23 und W 13<idno type="MWV">SD 15</idno><idno type="op">37</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wkifqi02-n7ws-nyfv-je3w-eqqsgxrqsj9b"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100519" style="hidden">Fuge c-Moll, 30. Juli 1834<idno type="MWV">W 18</idno><idno type="op">37/1b</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ga08usnc-n0iq-plxm-ebye-eyu0pbxro8i1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100516" style="hidden">Fuge d-Moll, 29. März 1833<idno type="MWV">W 13</idno><idno type="op">37/3b</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xchm0l00-i9vs-izuj-jsnc-sftyrowiq6dx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_one_player" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100521" style="hidden">Fuge G-Dur, 1. Dezember 1836<idno type="MWV">W 20</idno><idno type="op">37/2b</idno></name></title> sollen nächsten Monat gedruckt werden, me voilà peruque. Gott lasse mir bald eine recht lustige Clavier Passage einfallen, damit ich den übeln Eindruck verwischen kann. Ach was! Eigentlich scheere ich mich nur um eins, um den Kalender. Ostern fällt früh, ich wollt’ es fiele jetzt. Ich habe aber meinen <placeName xml:id="placeName_bdad04ce-4d68-47f0-b95d-3ff8ee5772dc">Directoren<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erklärt, ich müsse unmittelbar nach dem letzten <placeName xml:id="placeName_1de3217d-286c-47d6-b678-0152523faea9">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> abreisen (d. 17 März) und könne kein Oratorium weder <title xml:id="title_9b9a6d0b-9874-4f7b-8445-ce333d6f159f">meins<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mivxdeme-xq3n-1yh9-d6rx-u7ucth8azksa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> noch vom Engel Gabriel, nachher mehr dirigiren, Familienverhältnisse halber. Das sehn die Leute ein, und finden es auch billig. Wär’ ich nur erst so weit. Wie oft muß es noch thauen, und frieren und regnen, und wie oft muß ich mich noch Morgens barbiren lassen und Caffee trinken und Symphonieen dirigiren und spazieren gehen bis es März werden will. <persName xml:id="persName_dddaf977-ec5d-4dc8-a792-3d41209dc7d9">Schumann<name key="PSN0114758" style="hidden">Schumann, Robert Alexander (1810-1856)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fabc7936-3fd5-43d4-a6fb-ffe841b77606">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> und <persName xml:id="persName_70c89fdc-73b6-446a-bc3a-8c5bcd52cc0f">Schleini[tz]<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> (unbekannterweise) grüßen Dich, ich muß nun aufhören, und zu Tisch gehn, Nachmittag ist <title xml:id="title_3729fb31-f7d6-4c91-9020-b415bc53c991">Probe von Molique<name key="PSN0113381" style="hidden" type="author">Molique, Wilhelm Bernhard (1802-1869)</name><name key="CRT0109996" style="hidden" type="music">1. Sinfonie D-Dur</name></title>, Abends fête für das <persName xml:id="persName_badf203e-cb85-4df0-8ca2-e6de1ea54695">neue Ehepaar David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name><name key="PSN0110574" style="hidden">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a24df4f7-8d28-4ef8-b481-d1d26ac5491f">seine Frau<name key="PSN0110574" style="hidden">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName> ist wirklich da, und ist eine Russinn, und er ist mit ihr verheirathet, und der Schwager des <persName xml:id="persName_0b4ba63b-8595-47ca-b1a5-c69e93a5d172">Fürsten Lieven<name key="PSN0112838" style="hidden">Lieven, Carl Heinrich Fürst von (1799-1881)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_6237bf68-b8cf-4bad-a6f4-3138a01a333f">unser Concertmeister<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>. Mehr sage ich nicht. Nun noch viele Grüße und Wünsche <persName xml:id="persName_f5292574-82e9-4d49-93a7-68bd6e19fa34">Deiner lieben Mutter<name key="PSN0112008" style="hidden">Hiller, Regine (1783-1839)</name></persName>, viele Empfehlungen an <persName xml:id="persName_66807c37-7fa2-457f-ba64-6c45aba3cb44">Dem. Joye<name key="PSN0112280" style="hidden">Joye, Mlle.</name></persName>, und <seg type="closer" xml:id="seg_5eb1f6fd-3d98-426e-bb16-960a62581ae0">lebwohl und bleibe gut</seg></p><signed rend="right">Deinem</signed><signed rend="right">Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>