fmb-1836-12-25-01
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Frankfurt a. M., 25. Dezember 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S., Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel. – Das Haus des in der Adresse genannten Otto von Woringen befand sich in der Düsseldorfer Breitestraße Nr. 8 (Heinrich Ferber, Historische Wanderung durch die alte Stadt Düsseldorf, hrsg. vom Düsseldorfer Geschichtsverein, 2. Lieferung, Düsseldorf 1889, S. 97).
Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Jeanrenaud
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Ihren lieben Brief mit der gar zu
Ich schreibe Ihnen unordentlich, und möchte doch gern so recht von Herzen danken für alle die Freude, die Sie mir gemacht. Aber die Worte thun es doch nicht, Sie wissen wohl selbst, wie schön Ihr liebes Geschenk ist, wie dankbar ich mich Ihnen fühle. Und gerade hier und heut kann ich weniger gut schreiben, als je, hier sitzt die
Aber musikalisch will ich danken, sobald ich nach Leipzig zurückkomme – und dann soll auch der alte Schweinslederne aufgesucht und darüber berichtet werden sobald ich ankomme und den Antiquar sammt dem Buch finden kann – und nun noch eine Bitte, eben bekomme ich einen Brief von
Sehr wenig hätte ich im vorigen Jahre gedacht, als ich
Frankfurt 25 Dec. 1836 Lieber Steinbrück Ihren lieben Brief mit der gar zu schönen Zeichnung bekam ich in Leipzig eine halbe Stunde ehe ich mich in die Schnellpost setzte, um hieher zu fahren. Ich konnte noch eben das Packet öffnen die Zeichnung sehen, mich an ihr freuen, Ihnen in Gedanken danken, aber dann gings weiter mit dem Packen, mit der Abreise, und Ihren lieben Brief konnte ich erst zwischen Weimar und Erfurt lesen, als es wieder Tag wurde. Nun kam ich hier an, da hätte ich wohl gleich danken sollen, aber da war ich bei meiner Braut, und da verflogen die Tage, und dann dachte ich nach Weihnachten könnte sie Ihnen selbst danken, und das will sie nun heut auch, und drum thue auch ich es erst heut nach dem gestrigen FestAbend. Aber hätten Sie, lieber Steinbrück die große herzliche Freude, die Sie meiner lieben Braut durch Ihr Bild gemacht haben, so brauchte ich Ihnen gewiß weiter gar nicht von Dank zu sprechen. Doch muß ich sagen, daß es auch mir über alle Maßen gefällt, die zarte liebliche Idee und die Ausführung dazu. Und wenn Sie mich der Neutraltinte abspenstig machen wollen, so sagen Sie nur nicht daß da welche drin sei, denn jetzt brauche ich sie noch einmal so viel. Ich schreibe Ihnen unordentlich, und möchte doch gern so recht von Herzen danken für alle die Freude, die Sie mir gemacht. Aber die Worte thun es doch nicht, Sie wissen wohl selbst, wie schön Ihr liebes Geschenk ist, wie dankbar ich mich Ihnen fühle. Und gerade hier und heut kann ich weniger gut schreiben, als je, hier sitzt die Cécile neben mir, und wartet bis ich fertig bin, und will dann auch schreiben, und ich denke, die verstehts doch besser, und deren Dank ist Ihnen doch noch lieber, als meiner. Aber musikalisch will ich danken, sobald ich nach Leipzig zurückkomme – und dann soll auch der alte Schweinslederne aufgesucht und darüber berichtet werden sobald ich ankomme und den Antiquar sammt dem Buch finden kann – und nun noch eine Bitte, eben bekomme ich einen Brief von Woringen, ich kann ihm nicht gleich selbst antworten, und bitte Sie deshalb ihm zu sagen, ich würde es besorgen daß die Partitur zurückgeschickt würde von Bonn aus – und ich dankte ihm vorläufig für seinen Brief. – Entschuldigen Sie die flüchtigen, wenigen Worte, lieber Steinbrück. Aber übermorgen soll ich schon wieder reisen, und meine Braut möchte ich noch so recht genießen, so viel mit ihr plaudern, da will die Feder nicht fort. Meinen herzlichen Dank sage ich Ihnen noch einmal für Ihr liebes, schönes Geschenk und nun lebewohl, und auf frohes Wiedersehen. Ihr Felix Mendelssohn Bartholdy. Verehrter Herr. Sehr wenig hätte ich im vorigen Jahre gedacht, als ich Ihre schöne Genoveva bewunderte, daß ich auch bald etwas von Ihrer geschickten Hand besitzen würde, und für diese große, unverdiente Güte komme ich Ihnen aus ganzem Herzen zu danken. Ich kann Ihnen nicht ausdrücken, und werde es niemals können, wie sehr sie mich durch das reizende Bildchen beglückt haben, aber ich kann doch dem Wunsche nicht wiederstehen, Sie durch ein paar Zeilen meiner Dankbarkeit zu versichern. – Ich sehe mir das schöne fromme Gesicht der jungen Frau, und das liebliche Kind jeden Tag an, und freue mich immer von neuem, und finde es jedesmal noch schöner, so erbaulich wenn man es lange ansieht. Empfangen Sie nochmals meinen innigsten Dank dafür, und empfehlen Sie mich Ihrer lieben Frau Gemahlinn. Hochachtungsvoll Cécile Jeanrenaud
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