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fmb-1836-12-12-03

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M. <lb></lb>Leipzig, 12. Dezember 1836 Obwohl ich gerade jetzt meine Feder am liebsten in tausend Stücke zerkaute vor Ungeduld, so muß ich Ihnen doch noch diese Zeilen schreiben, um Ihnen für Ihre lieben lieben Briefe, und noch für den gestern Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1498

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 18, fol. 20-21. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Elisabeth Jeanrenaud in Frankfurt a. M.; Leipzig, 12. Dezember 1836 Obwohl ich gerade jetzt meine Feder am liebsten in tausend Stücke zerkaute vor Ungeduld, so muß ich Ihnen doch noch diese Zeilen schreiben, um Ihnen für Ihre lieben lieben Briefe, und noch für den gestern

4 beschr. S.; Adresse.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

12. Dezember 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
An Mde. E. Jeanrenaud.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 12 Dec. 1836.Liebe Mama

Obwohl ich gerade jetzt meine Feder am liebsten in tausend Stücke zerkaute vor Ungeduld, so muß ich Ihnen doch noch diese Zeilen schreiben, um Ihnen für Ihre lieben lieben Briefe, und noch für den gestern erhaltenen zu danken. Dieser Dank kommt aber, wie ich hoffe, kaum 24 Stunden vor meinem mündlichen bei Ihnen an, denn Donnerstag Vormittag hoffe ich in Frankfurt zu sein. Das sagt eigentlich Alles. Visitencarten will ich schon mitbringen, wenn ich sie nur nicht auch wieder zurück mitnehmen muß, Gott gebe schönes Wetter damit die Leute spazierengehn, aber in solchen Sachen habe ich nun einmal guignon, ich weiß schon, sie sind alle zu Hause. Aber Dank daß Sie einstweilen schon für einige Gesellschaften vorgebaut haben, denn das ist wirklich nicht möglich, daß ich bei der kurzen, zu kurzen Zeit noch ein geselliges Thier abgeben sollte. Ich werde ohnedies schon etwas matt und müde in Frankfurt ankommen, ich bin in der letzten Zeit hier zu sehr angespannt gewesen, fast alle Abend bis Mitternacht in Gesellschaft (noch gestern bei SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.) und dabei fortwährend viel Musik gemacht, heut Abend muß ich noch zu guter Letzt ein großes Beethovensches Concert<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108018" style="hidden" type="music">5. Klavierkonzert Es-Dur, op. 73</name> spielen dann eine von meinen Ouvertüren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eavc0ecb-imfz-krom-gf49-tui4jns3ytn6"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> dirigiren, dann noch mehreres andre, dann noch in eine Gesellschaft, wenn ich also etwas gesellschaftsscheu werde, so ists mir wohl zu verzeihen – und auch wenn ich etwas schabig bin. Denn so werden Sie mich wohl finden, und ich möchte ich würde in Frankfurt gewendet (wie ein Rock) Ich schreibe aber dummes Zeug, verzeihn Sie es, liebe Mama, ich will auch schließen, mündlich, mündlich, jetzt zähle ich bald nach Stunden bis dahin. Und vergleichen Sie mich nicht mit den jungen Leuten die zum Spas im schlechten Wetter auf dem Main hin und her fahren, ich hoffe ich gleiche denen eben sowenig, als wieder anderen Schiffern, die im schlechten Wetter ihren Kahn fest anbinden, und um keiner Ursach willen sich herauswagen wollen. Und vor allem bleiben Sie mir gut, wenn wir uns jetzt wiedersehen, und verzeihen Sie mir meine vielen, und verschiedenen Fehler um des einen Guten willen, daß ich Ihre CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) so sehr von ganzem Herzen liebe. Und auf Wiedersehn.

IhrFelix Mendelssohn Bartholdy
            Leipzig d. 12 Dec. 1836. Liebe Mama
Obwohl ich gerade jetzt meine Feder am liebsten in tausend Stücke zerkaute vor Ungeduld, so muß ich Ihnen doch noch diese Zeilen schreiben, um Ihnen für Ihre lieben lieben Briefe, und noch für den gestern erhaltenen zu danken. Dieser Dank kommt aber, wie ich hoffe, kaum 24 Stunden vor meinem mündlichen bei Ihnen an, denn Donnerstag Vormittag hoffe ich in Frankfurt zu sein. Das sagt eigentlich Alles. Visitencarten will ich schon mitbringen, wenn ich sie nur nicht auch wieder zurück mitnehmen muß, Gott gebe schönes Wetter damit die Leute spazierengehn, aber in solchen Sachen habe ich nun einmal guignon, ich weiß schon, sie sind alle zu Hause. Aber Dank daß Sie einstweilen schon für einige Gesellschaften vorgebaut haben, denn das ist wirklich nicht möglich, daß ich bei der kurzen, zu kurzen Zeit noch ein geselliges Thier abgeben sollte. Ich werde ohnedies schon etwas matt und müde in Frankfurt ankommen, ich bin in der letzten Zeit hier zu sehr angespannt gewesen, fast alle Abend bis Mitternacht in Gesellschaft (noch gestern bei Schuncks) und dabei fortwährend viel Musik gemacht, heut Abend muß ich noch zu guter Letzt ein großes Beethovensches Concert spielen dann eine von meinen Ouvertüren dirigiren, dann noch mehreres andre, dann noch in eine Gesellschaft, wenn ich also etwas gesellschaftsscheu werde, so ists mir wohl zu verzeihen – und auch wenn ich etwas schabig bin. Denn so werden Sie mich wohl finden, und ich möchte ich würde in Frankfurt gewendet (wie ein Rock) Ich schreibe aber dummes Zeug, verzeihn Sie es, liebe Mama, ich will auch schließen, mündlich, mündlich, jetzt zähle ich bald nach Stunden bis dahin. Und vergleichen Sie mich nicht mit den jungen Leuten die zum Spas im schlechten Wetter auf dem Main hin und her fahren, ich hoffe ich gleiche denen eben sowenig, als wieder anderen Schiffern, die im schlechten Wetter ihren Kahn fest anbinden, und um keiner Ursach willen sich herauswagen wollen. Und vor allem bleiben Sie mir gut, wenn wir uns jetzt wiedersehen, und verzeihen Sie mir meine vielen, und verschiedenen Fehler um des einen Guten willen, daß ich Ihre Cécile so sehr von ganzem Herzen liebe. Und auf Wiedersehn.
Ihr
Felix Mendelssohn Bartholdy          
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Dieser Dank kommt aber, wie ich hoffe, kaum 24 Stunden vor meinem mündlichen bei Ihnen an, denn Donnerstag Vormittag hoffe ich in Frankfurt zu sein. Das sagt eigentlich Alles. Visitencarten will ich schon mitbringen, wenn ich sie nur nicht auch wieder zurück mitnehmen muß, Gott gebe schönes Wetter damit die Leute spazierengehn, aber in solchen Sachen habe ich nun einmal guignon, ich weiß schon, sie sind alle zu Hause. Aber Dank daß Sie einstweilen schon für einige Gesellschaften vorgebaut haben, denn das ist wirklich nicht möglich, daß ich bei der kurzen, zu kurzen Zeit noch ein geselliges Thier abgeben sollte. Ich werde ohnedies schon etwas matt und müde in Frankfurt ankommen, ich bin in der letzten Zeit hier zu sehr angespannt gewesen, fast alle Abend bis Mitternacht in Gesellschaft (noch gestern bei <persName xml:id="persName_979100db-cd3c-4caf-b9cf-79c58ad2cca4">Schuncks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName>) und dabei fortwährend viel Musik gemacht, heut Abend muß ich noch zu guter Letzt ein großes <title xml:id="title_95d18644-035e-4928-b7b1-deebed1efa41">Beethovensches Concert<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108018" style="hidden" type="music">5. 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Denn so werden Sie mich wohl finden, und ich möchte ich würde in Frankfurt gewendet (wie ein Rock) Ich schreibe aber dummes Zeug, verzeihn Sie es, liebe Mama, ich will auch schließen, mündlich, mündlich, jetzt zähle ich bald nach Stunden bis dahin. Und vergleichen Sie mich nicht mit den jungen Leuten die zum Spas im schlechten Wetter auf dem Main hin und her fahren, ich hoffe ich gleiche denen eben sowenig, als wieder anderen Schiffern, die im schlechten Wetter ihren Kahn fest anbinden, und um keiner Ursach willen sich herauswagen wollen. Und vor allem bleiben Sie mir gut, wenn wir uns jetzt wiedersehen, und verzeihen Sie mir meine vielen, und verschiedenen Fehler um des einen Guten willen, daß ich Ihre <persName xml:id="persName_bea71627-0e42-4d19-83d0-cd6a46ec4c63">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> so sehr von ganzem Herzen liebe. <seg type="closer" xml:id="seg_4a4fddab-7208-40f3-a9b9-6d7a16d9262f">Und auf Wiedersehn.</seg></p><signed rend="right">Ihr</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed></div></body> </text></TEI>