]> Brief: fmb-1836-12-11-02

fmb-1836-12-11-02

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London <lb></lb>Leipzig, 11. Dezember 1836 Mein lieber Freund nur zwei Worte heute, als Antwort Deiner gestern erhaltenen. Unsre Briefe haben sich gekreuzt, Du hast mir drum hoffentlich nun auch mein langes Stillschweigen verziehen, und vielleicht kreuzt sich dieser wieder mit Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1495

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung 55 Ep 591. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 11. Dezember 1836 Mein lieber Freund nur zwei Worte heute, als Antwort Deiner gestern erhaltenen. Unsre Briefe haben sich gekreuzt, Du hast mir drum hoffentlich nun auch mein langes Stillschweigen verziehen, und vielleicht kreuzt sich dieser wieder mit

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Felix Mendelssohn Bartholdy adressierte falsch mit »35 Bury Street«. Klingemann wohnte in Nr. 37 der Straße.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Klingemann, Briefwechsel, S. 209. Hartung & Hartung, München, Auktion 108, 4.–6. November 2003, Nr. 2250 (Teildruck, mit Faksimile der ersten Briefseite und der Adressenseite, S. 365). Hartung & Hartung, München, Auktion 110, 2.–4. November 2004, Nr. 2494 (Teildruck, mit Faksimile der ersten Briefseite und der Adressenseite, S. 453).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

11. Dezember 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) London Großbritannien deutsch
C. Klingemann Esqure London 35 Bury Street, St James fr.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 11ten Dec 36.

Mein lieber Freund nur zwei Worte heute, als Antwort Deiner gestern erhaltenen. Unsre Briefe haben sich gekreuzt, Du hast mir drum hoffentlich nun auch mein langes Stillschweigen verziehen, und vielleicht kreuzt sich dieser wieder mit einem den Du mir nach Frankfurt schreibst. Dahin reise ich nun übermorgen ab, und wie ich mich auf die Tage freue, brauche ich Dir nicht zu sagen, Du kennst mich ja, und weißt daß ich so etwas noch anders fühlen und dankbar genießen kann, als viele die drum auch eine Braut wiedersehn, und sich glücklich preisen. Es ist alles das nicht so, als eben etwas das sich nicht beschreiben läßt, das mich bei dem Gedanken so froh und thätig und vergnügt leben macht. Du weißt es ja eben.

Wenn ich GoltermannGoltermann, Johann Heinrich Gerhard (1759-1836) jemal begegne, so hoffe ich es soll freundlich und gut zugehn, ich bin ihm dankbar dafür daß Du ihm dankbar sein kannst, wie Du sagst, hoffentlich erfahre ich nun bald das Nähere, viel und alles détail. Der Besen und der drawingroom die Du so en passant erwähnst gefallen mir schon. BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) schrieb mir gestern sie habe von SievekingSieveking, (seit 1886) Sir Edward Henry (1816-1904) in Berlin gehört, Du seiest durch den Tod des alten GoltermannGoltermann, Johann Heinrich Gerhard (1759-1836) an seine Stelle gerückt, habest 1 200 Pfund Gehalt, und seiest verlobt. Was habe ich dazu zu sagen?

Nun eine wichtige Bitte. Du erinnerst Dich eines versiegelten Blattes das ich Dir in Düsseldorf gab, und daß Du es seiner Zeit entweder öffnen oder verbrennen solltest. Verbrenne es nun, ungelesen. Es ist nicht mehr nothwendig. Schreibe mir auch umgehend, daß Du es verbrannt hast, Du weißt, es ist mir daran gelegen.

Das Paket mit den Briefen ist noch nicht abgegangen. Briefschulden sind wie ein andres Laster, man plumpt immer tiefer hinein, mit jedem Tage. Aber ich kann nicht wieder heraus. Du hast keinen Begriff, wie es geht; so habe ich im vergangnen Monat über 20 rt. an Porto zu zahlen gehabt, und Du weißt, was das in Deutschland heißt. Ich habe im Durchschnitt 2 Briefe täglich empfangen und geschrieben, und die wenigsten waren nett, eigentlich keine außer die Frankfurter und die von Haus und Deine. Aber die alle sind rar genug. Ich sage Dir das nicht damit Du mich bei MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) und HorsleysHorsley, Familie von → William H. entschuldigen sollst, (sprich lieber gar nicht davon, sonst mußt Du für mich erröthen) aber nur damit Du weißt wie es kommt. Ich kanns nicht alles vereinigen.

Dazu spannen mich die Leipziger diesmal nich[t] bitter an; morgen Abend muß ich z. B. vor meiner Abreise noch Beethovens es dur Concert<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108018" style="hidden" type="music">5. Klavierkonzert Es-Dur, op. 73</name> spielen, meine Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_a1qdjv4l-ixe3-zaf8-ocu9-vlmplrnuccmp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name> darauf dirigiren, dann ein Finale aus Leonore<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name> von Beethoven und dgl. Je mehr Freude es macht desto mehr strengt es auch an, und ich wollte ich wär in Frankfurt, bei meiner BrautMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), in aller Ruhe und Fröhlichkeit und in all dem Glück, das ich nach vorigem Jahr um diese Zeit nicht erwarten konnte.

Lebwohl, mein Freund, grüße RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837), bleib mir gut und schreibe baldDeinemFelix.
            Leipzig d. 11ten Dec 36. Mein lieber Freund nur zwei Worte heute, als Antwort Deiner gestern erhaltenen. Unsre Briefe haben sich gekreuzt, Du hast mir drum hoffentlich nun auch mein langes Stillschweigen verziehen, und vielleicht kreuzt sich dieser wieder mit einem den Du mir nach Frankfurt schreibst. Dahin reise ich nun übermorgen ab, und wie ich mich auf die Tage freue, brauche ich Dir nicht zu sagen, Du kennst mich ja, und weißt daß ich so etwas noch anders fühlen und dankbar genießen kann, als viele die drum auch eine Braut wiedersehn, und sich glücklich preisen. Es ist alles das nicht so, als eben etwas das sich nicht beschreiben läßt, das mich bei dem Gedanken so froh und thätig und vergnügt leben macht. Du weißt es ja eben.
Wenn ich Goltermann jemal begegne, so hoffe ich es soll freundlich und gut zugehn, ich bin ihm dankbar dafür daß Du ihm dankbar sein kannst, wie Du sagst, hoffentlich erfahre ich nun bald das Nähere, viel und alles détail. Der Besen und der drawingroom die Du so en passant erwähnst gefallen mir schon. Beckchen schrieb mir gestern sie habe von Sieveking in Berlin gehört, Du seiest durch den Tod des alten Goltermann an seine Stelle gerückt, habest 1 200 Pfund Gehalt, und seiest verlobt. Was habe ich dazu zu sagen?
Nun eine wichtige Bitte. Du erinnerst Dich eines versiegelten Blattes das ich Dir in Düsseldorf gab, und daß Du es seiner Zeit entweder öffnen oder verbrennen solltest. Verbrenne es nun, ungelesen. Es ist nicht mehr nothwendig. Schreibe mir auch umgehend, daß Du es verbrannt hast, Du weißt, es ist mir daran gelegen.
Das Paket mit den Briefen ist noch nicht abgegangen. Briefschulden sind wie ein andres Laster, man plumpt immer tiefer hinein, mit jedem Tage. Aber ich kann nicht wieder heraus. Du hast keinen Begriff, wie es geht; so habe ich im vergangnen Monat über 20 rt. an Porto zu zahlen gehabt, und Du weißt, was das in Deutschland heißt. Ich habe im Durchschnitt 2 Briefe täglich empfangen und geschrieben, und die wenigsten waren nett, eigentlich keine außer die Frankfurter und die von Haus und Deine. Aber die alle sind rar genug. Ich sage Dir das nicht damit Du mich bei Moscheles und Horsleys entschuldigen sollst, (sprich lieber gar nicht davon, sonst mußt Du für mich erröthen) aber nur damit Du weißt wie es kommt. Ich kanns nicht alles vereinigen.
Dazu spannen mich die Leipziger diesmal nicht bitter an; morgen Abend muß ich z. B. vor meiner Abreise noch Beethovens es dur Concert spielen, meine Meeresstille darauf dirigiren, dann ein Finale aus Leonore von Beethoven und dgl. Je mehr Freude es macht desto mehr strengt es auch an, und ich wollte ich wär in Frankfurt, bei meiner Braut, in aller Ruhe und Fröhlichkeit und in all dem Glück, das ich nach vorigem Jahr um diese Zeit nicht erwarten konnte.
Lebwohl, mein Freund, grüße Rosen, bleib mir gut und schreibe baldDeinem
Felix.          
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