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fmb-1836-10-27-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 27. Oktober 1836 Diese Zeilen schreibe ich Dir eigentlich nur um über Beckchen etwas zu hören, von der Du mir in Deinem letzten Briefe schriebst, sie sey unwohl; darauf sagten mir Schuncks Julie habe nur von einer ganz Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1451

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVa/22 (288). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 27. Oktober 1836 Diese Zeilen schreibe ich Dir eigentlich nur um über Beckchen etwas zu hören, von der Du mir in Deinem letzten Briefe schriebst, sie sey unwohl; darauf sagten mir Schuncks Julie habe nur von einer ganz

3 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

27. Oktober 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 27 Oct. 36.Liebe Mutter

Diese Zeilen schreibe ich Dir eigentlich nur um über BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) etwas zu hören, von der Du mir in Deinem letzten Briefe schriebst, sie sey unwohl; darauf sagten mir SchuncksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. JulieSchunck, Julie (1819-1899) habe nur von einer ganz unbedeutenden Unpäßlichkeit geschrieben, und FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) erwähnte in Ihrem Briefe gar nichts davon – aber da ich nun so lange nichts wieder gehört habe, so werde ich doch unruhig, und möchte gern wissen, ob sie wieder ganz hergestellt ist; bitte sage mir einige Worte und befreie mich von der Sorge.

Ich wollte Dir und BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) täglich schreiben, es ist aber unmöglich, ich habe jeden Tag wenigstens eine große Probe, jeden Nachmittag 2 Lectionen, dazu war BendemannBendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889) 3 Tage hier und blos um mich zu besuchen hergereis’t, und nächste Woche geht erst der rechte Scandal los, da Israel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name> am 7ten sein soll, und noch alles dazu zu beschaffen ist. Vergieb mir darum, daß ich Dir so lange nicht für die übergroße Freude danken konnte, die Du mir durch die Briefe gemacht (sie erfolgen hiebei zurück) Aber Du thust mir doch Unrecht, wenn Du meinst, ich möchte zuletzt den Deinigen auch lesen; denn da ich an demselben Tag Nachricht von dem Wohlsein meiner BrautMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) gehabt hatte und darüber nicht im Zweifel sein konnte, so kann ich Dich versichern, daß ich Deinen Brief erst durch und durch las und mich daran erfreute, ehe ich den ihrigen aufmachte. Wie mir aber der Anblick desselben so lieb war, das brauche ich Dir wohl nicht zu sagen; sie schreibt so recht wie ein Kind, und weil ihr Hals ein wenig bräunlich ist, so ist die Phrase mit dem häßlichen Hals nicht etwa eine Phrase sondern ihre feste Überzeugung. – Habe tausend Dank für die Freude, die Du mir durch alle 3 Briefe gemacht hast, und nur das eine bitte ich Dich, sage mir nicht wieder, daß man discret mit Verlobten sein müsse, daß ich Deinen Brief ganz am Ende auch lesen würde u. s. w. was doch wohl Dein Ernst nicht sein kann, weil es mich sonst zu sehr schmerzen würde, und auch ohne das mich fast betrübt. Verzeih diese Bitte, liebe Mutter; gewiß Du kannst es nicht so meinen, aber auch Dir nicht denken wie leid mir der geringste Zweifel an der Unveränderlichkeit so heiliger Dinge für das ganze Leben thut.

Und nun muß ich schon schließen, und ins ConcertGewandhausLeipzigDeutschland, wo wir Lachners Preis-Symphonie<name key="PSN0112638" style="hidden" type="author">Lachner, Franz Paul (1803-1890)</name><name key="CRT0109625" style="hidden" type="music">5. Sinfonie c-Moll, op. 52 (Passionata)</name> zum erstenmal aufführen, ein so lärmendes und langes Stück, daß mir schon wieder vor dem Dirigiren graut. – Lebewohl, liebste Mutter, theile PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) die Nachricht vom Israel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108989" style="hidden" type="music">Israel in Egypt HWV 54</name> mit, sage mir ob Aussicht ist ihn schon dann hier zu sehen, und vor allem bitte beruhige mich sogleich wegen BeckchensDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Gesundheit, sage mir was es war und was es ist, und grüße sie und FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) vielmals und herzlich. Lebewohl, liebe Mutter

DeinFelix.
            Leipzig d. 27 Oct. 36. Liebe Mutter
Diese Zeilen schreibe ich Dir eigentlich nur um über Beckchen etwas zu hören, von der Du mir in Deinem letzten Briefe schriebst, sie sey unwohl; darauf sagten mir Schuncks Julie habe nur von einer ganz unbedeutenden Unpäßlichkeit geschrieben, und Fanny erwähnte in Ihrem Briefe gar nichts davon – aber da ich nun so lange nichts wieder gehört habe, so werde ich doch unruhig, und möchte gern wissen, ob sie wieder ganz hergestellt ist; bitte sage mir einige Worte und befreie mich von der Sorge.
Ich wollte Dir und Beckchen und Paul täglich schreiben, es ist aber unmöglich, ich habe jeden Tag wenigstens eine große Probe, jeden Nachmittag 2 Lectionen, dazu war Bendemann 3 Tage hier und blos um mich zu besuchen hergereis’t, und nächste Woche geht erst der rechte Scandal los, da Israel am 7ten sein soll, und noch alles dazu zu beschaffen ist. Vergieb mir darum, daß ich Dir so lange nicht für die übergroße Freude danken konnte, die Du mir durch die Briefe gemacht (sie erfolgen hiebei zurück) Aber Du thust mir doch Unrecht, wenn Du meinst, ich möchte zuletzt den Deinigen auch lesen; denn da ich an demselben Tag Nachricht von dem Wohlsein meiner Braut gehabt hatte und darüber nicht im Zweifel sein konnte, so kann ich Dich versichern, daß ich Deinen Brief erst durch und durch las und mich daran erfreute, ehe ich den ihrigen aufmachte. Wie mir aber der Anblick desselben so lieb war, das brauche ich Dir wohl nicht zu sagen; sie schreibt so recht wie ein Kind, und weil ihr Hals ein wenig bräunlich ist, so ist die Phrase mit dem häßlichen Hals nicht etwa eine Phrase sondern ihre feste Überzeugung. – Habe tausend Dank für die Freude, die Du mir durch alle 3 Briefe gemacht hast, und nur das eine bitte ich Dich, sage mir nicht wieder, daß man discret mit Verlobten sein müsse, daß ich Deinen Brief ganz am Ende auch lesen würde u. s. w. was doch wohl Dein Ernst nicht sein kann, weil es mich sonst zu sehr schmerzen würde, und auch ohne das mich fast betrübt. Verzeih diese Bitte, liebe Mutter; gewiß Du kannst es nicht so meinen, aber auch Dir nicht denken wie leid mir der geringste Zweifel an der Unveränderlichkeit so heiliger Dinge für das ganze Leben thut.
Und nun muß ich schon schließen, und ins Concert, wo wir Lachners Preis-Symphonie zum erstenmal aufführen, ein so lärmendes und langes Stück, daß mir schon wieder vor dem Dirigiren graut. – Lebewohl, liebste Mutter, theile Paul die Nachricht vom Israel mit, sage mir ob Aussicht ist ihn schon dann hier zu sehen, und vor allem bitte beruhige mich sogleich wegen Beckchens Gesundheit, sage mir was es war und was es ist, und grüße sie und Fanny vielmals und herzlich. Lebewohl, liebe Mutter
Dein
Felix.          
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Verzeih diese Bitte, liebe Mutter; gewiß Du kannst es nicht so meinen, aber auch Dir nicht denken wie leid mir der geringste Zweifel an der Unveränderlichkeit so heiliger Dinge für das ganze Leben thut.</p><p>Und nun muß ich schon schließen, und ins <placeName xml:id="placeName_36a84273-bc09-43f3-b9e6-ef55d7e8e99c">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wo wir <title xml:id="title_f3000286-8d2f-40bc-8ae7-a3e41b6dc93c">Lachners Preis-Symphonie<name key="PSN0112638" style="hidden" type="author">Lachner, Franz Paul (1803-1890)</name><name key="CRT0109625" style="hidden" type="music">5. 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