fmb-1836-10-23-01
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Leipzig, 23. Oktober 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel. – Mehrfach Textverlust durch Siegelabriss.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
nebstein[em] Ex[empl.]
tenNovember aufgeführt; sage es doch
tenzu Deinem Geburtstage wird er wahrscheinlich wiederholt werden sollen. Die
Das freut mich was Du mir von gar nicht hübsch von Dir, daß Du mir
Leipzig d. 23 Oct. 1836Meine liebe Fanny es ist wohl Unrecht, daß ich Dir so lange nicht einen eignen Brief geschrieben habe, und deshalb hat mich Dein vorgestern angekommener doppelt gefreut; auch war ich an dem Tage ohnedas im Begriff an Dich zu schreiben, aber es ist doch nicht Recht von Dir, daß Du erst noch sagst „Du nähmest mirs nicht übel“ und dann dazusetzst „Du würdest doch am Ende Dich und den Hörer ermüden. “ Das ist wohl noch mehr Unrecht, daß Du mit mir so rechnest, als wenn ich so lange nicht schreibe; daß Mutter es nicht anders thut, und mir nur dann einen Brief schickt, wenn ich den vorigen beantwortet habe, thut mir leid genug, ich meine sie müsse mich und meine Liebe zu ihr doch während der 7 Jahre, die ich nun fast vom Hause abwesend bin, wissen und kennen, und ich habe es in der Zeit auch wohl mit dem Correspondiren gezeigt, wie ich immer und überall mit Euch war und bin – aber daß auch Du daran noch irgend einen Zweifel hegen konntest, oder nur irgend darüber sprichst, ist mir wohl noch mehr leid gewesen, und so hat mich Dein lieber Brief doppelt beruhigt und erfreut. Denn freilich machte ich mir selbst zuweilen Vorwürfe. Aber dann dachte ich, daß Du doch wohl wissest, daß nach wie vor meine Briefe an Mutter eigentlich an Dich und Beckchen und Paul mit sind, und daß es schön wäre, wenn ich mich nicht eben immer durch Briefe ins Gedächtniß zu rufen brauchte in einer Zeit, wo ich wirklich kaum zu einer ruhigen Minute bis spät auf den Abend kommen kann. Denn daß meine neuen Verwandten in Frankfurt noch nicht so denken, ist natürlich; sie kennen mich wenig, erst seit einem halben Jahr, ich kann auch meiner Braut nicht Briefe schreiben, wie unsre Familienbriefe, ihre Schwester wünscht auch von mir zu hören und glaubt sich leicht vernachlässigt, wenn ich nicht mitunter schreibe, auch der Mde. Jeanrenaud muß ich oft schreiben, auch wohl an die Großeltern, und jede Antwort von ihnen muß ich wieder beantworten, wie gesagt, weil sie das von mir nicht voraussetzen können, was Ihr dort gewiß voraussetzen könnt. So habe ich noch keinem meiner nächsten Freunde geschrieben, und sehe noch keine Zeit ab, wo ichs könnte; die täglichen Arbeiten kommen hinzu, und daß ich mich noch niemals entschließen wollte, Dir oder Mutter obenhin zu schreiben, nur um geschrieben zu haben, das nimmst Du mir gewiß nicht übel. Laß mich auch jetzt es nicht thun, mein liebes Schwesterlein, laß mich mit derselben Sicherheit und Ruhe an Euch alle denken, wie auf den langen Reisen, und bei der langen Entfernung, laß mich glauben, daß es denn doch Dinge auf der Erde giebt, die nicht anders werden mit der Zeit, und schreibe mir recht bald wieder, daß auch Du so denkst, ich mag oft oder selten von mir hören lassen, daß Du mich kennst nach wie vor. – Eigentlich brauche ich das alles ja gar nicht zu sagen, es versteht sich ja von selbst. – Die Correctur des ersten Theiles (Partitur) von Paulus habe ich von Frankfurt mitgebracht und sie noch immer nicht durchsehen können; Beckchen wird ja erzählt haben, wie es hier hergeht, und noch scheint es nicht nachlassen zu wollen. Der ClavierAuszug muß aber spätestens in 14 Tagen kommen, und dann erhältst Du ihn gleich, nebst einem Exempl. gedruckter Chorstimmen, das versteht sich. Hast Du denn gar nicht neues componirt? Du sagst mir nichts davon, und auch Beckchen wußte wenig darüber zu melden. Unser Israel wird nun wahrscheinlich am 7ten November aufgeführt; sage es doch Paul, und frage ihn, ob er wohl bis dahin hier sein kann, am 14ten zu Deinem Geburtstage wird er wahrscheinlich wiederholt werden sollen. Die Orgelstimme habe ich fertig, sie wird glaube ich einen herrlichen Effect machen. Am nächsten Donnerstag geben wir Lachners (Preis-) Symphonie, die aber wenig schön ist; 8 Tage darauf spiele ich Beethovens g dur Concert; 8 Tage nach Neujahr sollen die Proben zu Paulus anfangen. Da hast Du meinen ganzen Sack der Leipziger musikalischen Neuigkeiten. Das freut mich was Du mir von Ceciles Briefe schreibst, und Deine Aufträge an sie habe ich ihr gestern wörtlich copirt. Daß es solch ein liebes, gutes Kind noch in der Welt geben könne, daran hatte ich ganz den Glauben verloren, je mehr ich mich darin herumgetrieben hatte; noch jetzt ist mirs als sollte ich nicht glauben, daß sie mir wirklich auch gut wäre und meine Braut. Es ist so sehr viel über allem was ich mir je gewünscht und gedacht hätte. Aber das ist gar nicht hübsch von Dir, daß Du mir ihren Brief mit der Verlobung nicht schicken willst; morgen gehen die beiden zurück, die mir Mutter geschickt hat, und wie ich mich darüber gefreut, das schreibe ich selbst dabei. – Könnte ich nur auf ein Paar Tage kommen! Aber es ist unmöglich in diesem Winter. Das Gedränge ist zu groß. Lebwohl, Fanny! Grüß Hensel und Sebastian vielmal von mir und schreib mir sehr bald Antwort hierauf. Dein F.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-10-23" xml:id="date_6b68859b-23bd-4ccf-aec4-d288e71fbf56">23. 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Klavierkonzert G-Dur, op. 58</name></title> Concert; 8 Tage nach Neujahr sollen die Proben zu <title xml:id="title_e15632f1-d0b0-4a72-b6e3-958f7f0823fa">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sbida8sp-lmqp-hdle-zvhy-ksjsylf59nnu"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> anfangen. Da hast Du meinen ganzen Sack der Leipziger musikalischen Neuigkeiten.</p><p>Das freut mich was Du mir von <persName xml:id="persName_6495cfcc-22f4-4701-96c5-49ff5e85b742">Ceciles<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Briefe schreibst, und Deine Aufträge an sie habe ich ihr gestern wörtlich copirt. Daß es solch ein liebes, gutes Kind noch in der Welt geben könne, daran hatte ich ganz den Glauben verloren, je mehr ich mich darin herumgetrieben hatte; noch jetzt ist mirs als sollte ich nicht glauben, daß sie mir wirklich auch gut wäre und meine Braut. Es ist so sehr viel über allem was ich mir je gewünscht und gedacht hätte. Aber das ist <hi rend="underline">gar nicht</hi> hübsch von Dir, daß Du mir <persName xml:id="persName_2e1652f2-1acd-4720-8497-5991b0bd0f8d">ihren<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> Brief mit der Verlobung nicht schicken willst; morgen gehen die beiden zurück, die mir <persName xml:id="persName_e8087095-f808-4d2a-a37d-d7774791447e">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> geschickt hat, und wie ich mich darüber gefreut, das schreibe ich selbst dabei. – Könnte ich nur auf ein Paar Tage kommen! Aber es ist unmöglich in diesem Winter. Das Gedränge ist zu groß. Lebwohl, Fanny! Grüß <persName xml:id="persName_a2223ca6-88da-4ab8-9300-13b1348590f1">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a41f8dde-f2cd-4c73-8367-01207d6a1062">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> vielmal von mir und <seg type="closer" xml:id="seg_19e37173-14ef-4932-9c6e-405c2a6e8c11">schreib mir sehr bald Antwort hierauf.</seg> <seg type="signed">Dein F.</seg></p></div></body></text></TEI>