fmb-1836-10-17-01
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Leipzig, 17. Oktober 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Jeanrenaud.
frei.
tenOct. 1836
Wie haben Sie Recht, in Ihrem lieben, lieben Briefe, mit meiner Ungeduld und Spannung und Ängstlichkeit, und wie gern möchte ich Ihnen gehorchen, und all diese Fehler mit einem Male ablegen! Aber ginge es nur so geschwind, wie der Wille dazu da ist. Ich weiß es selbst, wie Unrecht ich habe, und wenn ich gerade nicht so ungeduldig bin, nehme ich mir recht fest vor es nimmer wieder zu werden, und kommt es dann so vergesse ich doch einmal wieder Vorsätze und Alles und bin wieder, wie ich nicht sollte. Werden nur Sie darüber nicht ungeduldig mit mir; und zürnen Sie mir nicht, wenn ich nicht gleich mich sichtlich bessern kann; ich will mir alle Mühe darum geben, und nach und nach gelingt es mir auch wohl. Mir ist der böse Fehler halb von Natur gekommen, halb durch die lange Trennung von allen denen, die ich so recht liebte, durch das viele Reisen, und die Gewohnheit so mit Menschen zu leben, die mir fremd waren, und ich ihnen auch; da hat sich diese Unruhe eingeschlichen, und mich viel gequält, und doch konnte ich sie nicht los werden. Sogar gegen mich selbst bin ich so ungeduldig und mistrauisch gewesen, und habe mir dadurch die schlimmsten Stunden gemacht, auch weil ich eben 6 Jahre lang fast ganz allein auf mich angewiesen war, und immer fürchtete, ich sey nicht gut und fleißig genug, oder ich hätte kein rechtes Talent zu meinem Fach, und was dergleichen böse Gedanken mehr waren. – Aber durch das bloße Jawort von Fuß geht es immer noch langweilig; der
Und was sind denn das für Predigten, die er als Johannes und Sie als Heidinn dazu, das kommt mir curios vor. Und was haben Sie zum
Der Brief sollte nun schon vor einigen Tagen abgehen, und ich kam nicht dazu; sehe ich ihn jetzt wieder durch, mit den unendlichen raturen und dem vielen ausgestrichnen dummen Zeug, so sollte ich ihn billigerweise nicht abschicken, und erst copiren, wie ich in Scheveningen 4mal that. Aber Sie haben mir ja versprochen, Sie wollten das nicht übel nehmen, und sonst käme ich am Ende auch heut nicht bis zum Abschicken. Daß ich jetzt hier wieder in nur eben einmal hineingucken. Einstweilen zähle ich bis Weihnachten. Nächsten Donnerstag ist unser 3tes
Leipzig, den 17ten Oct. 1836. O meine liebe Mama Wie haben Sie Recht, in Ihrem lieben, lieben Briefe, mit meiner Ungeduld und Spannung und Ängstlichkeit, und wie gern möchte ich Ihnen gehorchen, und all diese Fehler mit einem Male ablegen! Aber ginge es nur so geschwind, wie der Wille dazu da ist. Ich weiß es selbst, wie Unrecht ich habe, und wenn ich gerade nicht so ungeduldig bin, nehme ich mir recht fest vor es nimmer wieder zu werden, und kommt es dann so vergesse ich doch einmal wieder Vorsätze und Alles und bin wieder, wie ich nicht sollte. Werden nur Sie darüber nicht ungeduldig mit mir; und zürnen Sie mir nicht, wenn ich nicht gleich mich sichtlich bessern kann; ich will mir alle Mühe darum geben, und nach und nach gelingt es mir auch wohl. Mir ist der böse Fehler halb von Natur gekommen, halb durch die lange Trennung von allen denen, die ich so recht liebte, durch das viele Reisen, und die Gewohnheit so mit Menschen zu leben, die mir fremd waren, und ich ihnen auch; da hat sich diese Unruhe eingeschlichen, und mich viel gequält, und doch konnte ich sie nicht los werden. Sogar gegen mich selbst bin ich so ungeduldig und mistrauisch gewesen, und habe mir dadurch die schlimmsten Stunden gemacht, auch weil ich eben 6 Jahre lang fast ganz allein auf mich angewiesen war, und immer fürchtete, ich sey nicht gut und fleißig genug, oder ich hätte kein rechtes Talent zu meinem Fach, und was dergleichen böse Gedanken mehr waren. – Aber durch das bloße Jawort von Cécile ist der größte Theil von allen diesen Griesgramigkeiten schon weit weg verbannt gewesen, und mir wird wieder wohl und frei; denn seit ich weiß, daß sie mir gut ist, bin ichs mir erst selbst wieder, und freue mich so recht, daß ich lebe. Wenn ich ihrer nur so recht werth werden könnte. Sie ist gar zu gut. Wie schön und liebenswürdig all ihre Briefe sind, das kann ich nicht ausdrücken – ich finde es doch wieder natürlich daß ich darauf ungeduldig bin, es ist meine einzige Freude, ihre lieben Zeilen zu lesen, wie sie so ganz schreibt wie sie ist und spricht. Meine Mutter, die sich aufs Schreiben ein ganzes Theil besser versteht als ich, kann mir gar nicht genug von den Briefen sagen die sie von der Cecile gelesen hat, und wie sie davon entzückt ist, und wie meine Schwester hier sich mit allem freute, was ich ihr von den Briefen vorlesen konnte, das war mir selbst wieder eine neue Lust. Aber à propos, was habe ich denn da für einfältiges Zeug geschrieben, daß Sie sagen „einige in meinen Briefen enthaltene Fragen brächten Sie auf den Gedanken ein Brief von Ihnen könne meine Mutter ermüden. “ Da muß ich mich gewiß schön ausgedrückt haben, daß es ein Misverständniß sein muß, wissen Sie wohl selbst, und daß meine Mutter ganz beglückt über Ihren Brief war, hat sie Ihnen gewiß schon wieder geschrieben, noch in dem Brief von ihr, den ich heut erhielt, spricht sie mir von der „überaus großen Freude, die Sie ihr dadurch und durch die Mittheilung Ihres Lebensabrißes bereitet hätten. “ Ich würde mirs nicht vergeben, wenn durch meine Schuld ihr diese Freude einmal weniger zu Theil würde. Mit meinem höchst langweiligen Fuß geht es immer noch langweilig; der Chirurg sagt, es sey gar nicht das mindeste damit, aber so was könne noch Monate lang weh thun, ehe es ganz verginge, und verschreibt mir schöne graue Salbe, die mich noch mehr ennüyirt, als das Übel selbst, die ich aber sehr regelmäßig brauche, weil Sie sonst schelten würden, und die mir auch weiter nicht viel schadet. Aber verzeihen Sie diese détails, Sie haben Sie wissen wollen, sonst brauchte ich gar nichts davon zu schreiben, wie ich auch nicht daran denke – bis Weihnachten ist der Fuß lange wieder gut und nun gar bis Ostern! Ich war gewiß mein Lebtag ein rechter Hypochonder, und verzärtelte mich selbst gar nicht wenig – aber da Sie mir nun noch schreiben, ich müsse für meine Gesundheit sorgen, sonst wollten Sie von Ostern nichts mehr hören, so lasse ichs gewiß an nichts fehlen um alle möglichen Gesundheitsmaßregeln zu beobachten, gehe spazieren, schlafe schon vor 11, arbeite Abends spät nichts, bin das Muster eines Hypochonders. Nur meine Musiker kann ich nicht wegjagen, wie Sie es wollen, und noch dazu glaube ich, daß mir dies Mittel gar nicht gut thun würde; fortgesetztes und recht lebendiges Arbeiten ist das allereinzige, was mir diese Zeit einigermaßen vertreiben kann, geselliger Umgang gar nicht; Sie können sichs aber nicht denken, wie unerträglich mir diese lange Trennung wird, und wie mich der Gedanke gerade in die Gesellschaften am meisten verfolgt, so daß ich mich recht bei der Arbeit zusammennehmen muß, um an etwas Bestimmtes (nicht in Frankfurt) zu denken. Das bekommt aber auch meiner Gesundheit immer, wenn ich recht fleißig bin, und seit die vielen Visiten aufgehört haben bin ich auch nicht mehr so verwirrt und unbehaglich, und alle Leute sagen mir, sie erkennten mich gegen den vorigen Winter nicht wieder, weil ich so vergnügt und wohl aussähe. Das wären also gute Aspecten für Ostern, und ich bitte nur Gott, daß er uns froh einander zu Weihnachten wiederfinden lasse, und daß Sie mir dann Ihr liebes, liebes Versprechen wieder erneuern mögen. Nicht wahr, Sie wollen es thun? Und was sind denn das für Predigten, die Fritz Schlemmer gehalten hat? Ich bin ganz neugierig, denn er als Johannes und Sie als Heidinn dazu, das kommt mir curios vor. Und was haben Sie zum Ritter Neukomm, diesem ächten Talleyrandschen Freunde, gesagt? Haben Sie ihn oft gesehn? Noch immer kein Bendemann hier, und keine Brennnessel, (auf die freue ich mich nicht wenig. ) Und wie begierig bin ich, was der mir von Cecile erzählen wird; er ist ein rechter, echter Künstler, und bei all seiner Schüchternheit und Ruhe, so fein und scharfsehend, und solch ein durch und durch guter Mensch, wie’s wenige giebt. Meine Mutter schreibt mir, daß Lenchen Hehl, die Pfaffendörferinn, die meine Tante begleitete, gleich nach ihrer Ankunft in Berlin gelaufen kam, um den ganzen Besuch bei der Tante Schlegel zu beschreiben, und daß die Tante ein Paar Stunden später auch nachkam, und gar nicht genug erzählen und auseinandersetzen konnte, um ihre große Freude kund zu geben. Ich glaubs wohl. Der Brief sollte nun schon vor einigen Tagen abgehen, und ich kam nicht dazu; sehe ich ihn jetzt wieder durch, mit den unendlichen raturen und dem vielen ausgestrichnen dummen Zeug, so sollte ich ihn billigerweise nicht abschicken, und erst copiren, wie ich in Scheveningen 4mal that. Aber Sie haben mir ja versprochen, Sie wollten das nicht übel nehmen, und sonst käme ich am Ende auch heut nicht bis zum Abschicken. Daß ich jetzt hier wieder in meinem alten Quartier wohne, bei Mde. Pensa, die eine Art Cousine oder so was von Herrn Bernay ist, habe ich wohl schon geschrieben; sie erzählte mir, sie habe auf einer Insel bei Frankfurt, die ihrem Onkel oder Schwager Hrn Pensa gehört habe vor etwa 6 Jahren die Fräulein Jeanrenauds gesehn, die damals so nette Kinder gewesen wären, und die eine habe ein wenig dunkleres Haar und so ganz lange Augenwimpern gehabt, ob das nun meine Braut sei? Ich sagte, ich glaubte fast, die sei es. Aber es sieht hübsch hier bei mir aus, o könnten Sie nur eben einmal hineingucken. Einstweilen zähle ich bis Weihnachten. Nächsten Donnerstag ist unser 3tes Abonnement-Concert, dann habe ich noch 9 Wochen, bis ich abreisen kann. Indeß sind doch bald 4 vorüber. Nun muß ich aber schließen. Verzeihen Sie den überlangen Brief. Aber bitte, bitte, liebe Mama, schreiben Sie mir bald, recht bald wieder, und wieder solch einen schönen, reichen, langen Brief, wie den letzten, und sagen Sie mir, daß Sie mir noch gut sind, trotz meiner Ungeduld, und Ängstlichkeit und meiner andern Fehler, und daß Sie meine liebe, liebe Mama sind und bleiben wollen, und daß Sie mich nicht vergessen Ihren Felix.
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Aber ginge es nur so geschwind, wie der Wille dazu da ist. Ich weiß es selbst, wie Unrecht ich habe, und wenn ich gerade nicht so ungeduldig bin, nehme ich mir recht fest vor es nimmer wieder zu werden, und kommt es dann so vergesse ich doch einmal wieder Vorsätze und Alles und bin wieder, wie ich nicht sollte. Werden nur Sie darüber nicht ungeduldig mit mir; und zürnen Sie mir nicht, wenn ich nicht gleich mich sichtlich bessern kann; ich will mir alle Mühe darum geben, und nach und nach gelingt es mir auch wohl. Mir ist der böse Fehler halb von Natur gekommen, halb durch die lange Trennung von allen denen, die ich so recht liebte, durch das viele Reisen, und die Gewohnheit so mit Menschen zu leben, die mir fremd waren, und ich ihnen auch; da hat sich diese Unruhe eingeschlichen, und mich viel gequält, und doch konnte ich sie nicht los werden. Sogar gegen mich selbst bin ich so ungeduldig und mistrauisch gewesen, und habe mir dadurch die schlimmsten Stunden gemacht, auch weil ich eben 6 Jahre lang fast ganz allein auf mich angewiesen war, und immer fürchtete, ich sey nicht gut und fleißig genug, oder ich hätte kein rechtes Talent zu meinem Fach, und was dergleichen böse Gedanken mehr waren. – Aber durch das bloße Jawort von <persName xml:id="persName_3a2109b8-1228-4b2b-b85e-f7c20e5103f8">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> ist der größte Theil von allen diesen Griesgramigkeiten schon weit weg verbannt gewesen, und mir wird wieder wohl und frei; denn seit ich weiß, daß sie mir gut ist, bin ichs mir erst selbst wieder, und freue mich so recht, daß ich lebe. Wenn ich ihrer nur so recht werth werden könnte. Sie ist gar zu gut. Wie schön und liebenswürdig all ihre Briefe sind, das kann ich nicht ausdrücken – ich finde es doch wieder natürlich daß ich darauf ungeduldig bin, es ist meine einzige Freude, ihre lieben Zeilen zu lesen, wie sie so ganz schreibt wie <persName xml:id="persName_3aa1293c-8bd2-4c21-9960-08dd48eb8f8e">sie<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> ist und spricht. <persName xml:id="persName_7c8e81ab-6ebb-4c53-be13-87573c9d755b">Meine Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, die sich aufs Schreiben ein ganzes Theil besser versteht als ich, kann mir gar nicht genug von den Briefen sagen die sie von der <persName xml:id="persName_78b36b72-951c-4428-86c0-9882813c45b9">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> gelesen hat, und wie sie davon entzückt ist, und wie <persName xml:id="persName_015ea082-3c3e-436f-9b33-41e039ea6c30">meine Schwester<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hier sich mit allem freute, was ich ihr von den Briefen vorlesen konnte, das war mir selbst wieder eine neue Lust. 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Ich war gewiß mein Lebtag ein rechter Hypochonder, und verzärtelte mich selbst gar nicht wenig – aber da Sie mir nun noch schreiben, ich müsse für meine Gesundheit sorgen, sonst wollten Sie von Ostern nichts mehr hören, so lasse ichs gewiß an nichts fehlen um alle möglichen Gesundheitsmaßregeln zu beobachten, gehe spazieren, schlafe schon vor 11, arbeite Abends spät nichts, bin das Muster eines Hypochonders. Nur meine Musiker kann ich nicht wegjagen, wie Sie es wollen, und noch dazu glaube ich, daß mir dies Mittel gar nicht gut thun würde; fortgesetztes und recht lebendiges Arbeiten ist das allereinzige, was mir diese Zeit einigermaßen vertreiben kann, geselliger Umgang gar nicht; Sie können sichs aber nicht denken, wie unerträglich mir diese lange Trennung wird, und wie mich der Gedanke gerade in die Gesellschaften am meisten verfolgt, so daß ich mich recht bei der Arbeit zusammennehmen muß, um an etwas Bestimmtes (nicht in Frankfurt) zu denken. Das bekommt aber auch meiner Gesundheit immer, wenn ich recht fleißig bin, und seit die vielen Visiten aufgehört haben bin ich auch [nicht] mehr so verwirrt und unbehaglich, und alle Leute sagen mir, sie erkennten mich [gegen] den vorigen Winter nicht wieder, weil ich so vergnügt und wohl aussähe. Das wären also gute Aspecten für Ostern, und ich bitte nur Gott, daß er uns froh einander zu Weihnachten wiederfinden lasse, und daß Sie mir dann Ihr liebes, liebes Versprechen wieder erneuern mögen. Nicht wahr, Sie wollen es thun?</p><p>Und was sind denn das für Predigten, die <persName xml:id="persName_7e7152be-f829-4535-ac80-bc1d068867cd">Fritz Schlemmer<name key="PSN0114573" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> gehalten hat? Ich bin ganz neugierig, denn <hi rend="underline">er</hi> als Johannes und <hi rend="underline">Sie</hi> als Heidinn dazu, das kommt mir curios vor. Und was haben Sie zum <persName xml:id="persName_2aff4498-fbd8-47a7-9be8-214a161ca7da">Ritter Neukomm<name key="PSN0113580" style="hidden">Neukomm, Sigismund (seit 1815) Ritter von (1778-1858)</name></persName>, diesem ächten <persName xml:id="persName_f81f1329-d66f-4765-9082-ee0962107109">Talleyrandschen<name key="PSN0115240" style="hidden">Talleyrand-Périgord, Charles Maurice (1754-1838)</name></persName> Freunde, gesagt? Haben Sie ihn oft gesehn? Noch immer kein <persName xml:id="persName_66003678-78c7-4bf0-a55b-cb8bc35c3cec">Bendemann<name key="PSN0109806" style="hidden">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name></persName> hier, und keine Brennnessel, (auf die freue ich mich nicht wenig.) Und wie begierig bin ich, was der mir von <persName xml:id="persName_a4972943-272c-4170-be4f-e93a8c6664e2">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> erzählen wird; er ist ein rechter, echter Künstler, und bei all seiner Schüchternheit und Ruhe, so fein und scharfsehend, und solch ein durch und durch guter Mensch, wie’s wenige giebt. <persName xml:id="persName_aafc2247-d0c0-444b-8af2-5f6400921657">Meine Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> schreibt mir, daß <persName xml:id="persName_25d83c96-a344-41ea-ba52-093d9505a5f4">Lenchen Hehl<name key="PSN0111806" style="hidden">Hehl, Madelaine (Lenchen)</name></persName>, die Pfaffendörferinn, die meine <persName xml:id="persName_40b2f590-38be-4f66-b9e2-b911c7432f1e">Tante<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> begleitete, gleich nach ihrer Ankunft in Berlin gelaufen kam, um den ganzen Besuch bei der <persName xml:id="persName_2d7c6286-55c1-447f-8b43-71c63f10609d">Tante Schlegel<name key="PSN0114561" style="hidden">Schlegel, gesch. Veit, Dorothea Friederike (bis 1815 Brendel) (seit 1815) von (1764-1839)</name></persName> zu beschreiben, und daß die <persName xml:id="persName_fae1e62a-9403-4712-b734-9cf98b95b52b">Tante<name key="PSN0113223" style="hidden">Mendelssohn, Henriette (Hinni) (1776-1862)</name></persName> ein Paar Stunden später auch nachkam, und gar nicht genug erzählen und auseinandersetzen konnte, um ihre große Freude kund zu geben. Ich glaubs wohl.</p><p>Der Brief sollte nun schon vor einigen Tagen abgehen, und ich kam nicht dazu; sehe ich ihn jetzt wieder durch, mit den unendlichen raturen und dem vielen ausgestrichnen dummen Zeug, so sollte ich ihn billigerweise nicht abschicken, und erst copiren, wie ich in Scheveningen 4mal that. Aber Sie haben mir ja versprochen, Sie wollten das nicht übel nehmen, und sonst käme ich am Ende auch heut nicht bis zum Abschicken. Daß ich jetzt hier wieder in <placeName xml:id="placeName_04ce3ce5-ebef-42d9-a0a5-b56effdb5954">meinem alten Quartier<name key="NST0100310" style="hidden" subtype="" type="institution">Reichels Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wohne, bei <persName xml:id="persName_88e05128-a203-4db9-8a94-cd5edd86ea06">Mde. Pensa<name key="PSN0113796" style="hidden">Pensa, Maria Catharina (1767-1857)</name></persName>, die eine Art Cousine oder so was von <persName xml:id="persName_c627ecb6-e835-4467-989a-bb25b155d555">Herrn Bernay<name key="PSN0109891" style="hidden">Bernay, Joseph Anton (1767-1844)</name></persName> ist, habe ich wohl schon geschrieben; sie erzählte mir, sie habe auf einer Insel bei Frankfurt, die ihrem Onkel oder Schwager <persName xml:id="persName_256d6c1f-9b73-48c9-b4bb-d2a177a7353b">Hrn Pensa<name key="PSN0113794" style="hidden">Pensa, Franz (?-1790)</name></persName> gehört habe vor etwa 6 Jahren die <persName xml:id="persName_c514e201-ed10-475d-8652-1b71d5ce71c8">Fräulein Jeanrenauds<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name><name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> gesehn, die damals so nette Kinder gewesen wären, und die eine habe ein wenig dunkleres Haar und so ganz lange Augenwimpern gehabt, ob das nun <persName xml:id="persName_bfdee2be-4995-4f96-a69d-f4fe45819b94">meine Braut<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> sei? Ich sagte, ich glaubte fast, die sei es. Aber es sieht hübsch hier bei mir aus, o könnten Sie <hi rend="underline">nur</hi> eben einmal hineingucken. Einstweilen zähle ich bis Weihnachten. Nächsten Donnerstag ist unser 3<hi rend="superscript">tes</hi> <placeName xml:id="placeName_c2eec9ac-e000-4f62-b392-30c329d72369">Abonnement-Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, dann habe ich noch 9 Wochen, bis ich abreisen kann. Indeß sind doch bald 4 vorüber. Nun muß ich aber schließen. Verzeihen Sie den überlangen Brief. Aber bitte, bitte, liebe Mama, schreiben Sie mir bald, recht bald wieder, und wieder solch einen schönen, reichen, langen Brief, wie den letzten, und sagen Sie mir, daß Sie mir noch gut sind, trotz meiner Ungeduld, und Ängstlichkeit und meiner andern Fehler, und <seg type="closer" xml:id="seg_41671cce-316b-4d90-b74e-a3fd7aacecdb">daß Sie meine liebe, liebe Mama sind und bleiben wollen, und daß Sie mich nicht vergessen</seg></p><signed rend="right">Ihren Felix.</signed></div></body> </text></TEI>