fmb-1836-10-02-01
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Leipzig, 2. Oktober 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel. – Mehrfach Textverluste durch Beschädigung des Papiers an Faltstellen und durch Siegelabriss, Textergänzung.
Rebecka Lejeune Dirichlet, Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Und nun will ich, in Felixens Auftrage und mit dem besten Gewissen von der Welt Felix entschuldigen, wenn er nicht regelmäßig schreibt. Aber Du hast keinen Begriff davon, wie es bei ihm zugeht, ein Taubenschlag ist eine Wochenstube dagegen. Von früh Morgens bis spät Abends: Schüler Briefe, Billete, Compositionen aus Fulda und Gott weiß woher, Amtsangelegenheiten, Bürge[r]meister, Visiten, es endet nie, und nun noch die Liebesbriefe an und aus Frankfurt. Nächsten Winter wirds besser seyn, wenn
Über Felixens Gesundheit mache Dir nur ja keine cachots en Espagne, auf Ehre, er sieht wohler aus, als seit langer Zeit, macht Spatziergänge mit 2 gesunden Füß[en,] ißt, trinkt schläft, neulich hat er zwar schlecht geschlafen, er hat 12 schlagen hören, und einen gewaltigen Platzregen verschlafen, sonst aber befindet er sich sehr wohl und denkt weder an Doctor noch an Blutigel. Wir leben hier sehr angenehm zusammen, essen M[it]tags meistens zu Haus, sehen
Ich muß aufhören, mich anziehen, und bei
Leipzig den 2ten October. Liebe Mutter, was soll ich anfangen? Nun habe ich 8 Tage hier zugebracht, heut ist das Concert, und nun kommt Felix und ist so gut so gräulich zu seyn, und mir zu sagen, ich soll noch bis zum 2ten Concert bleiben, er will spielen, und es soll eine von seinen Ouvertüren gemacht werden, und David sagt, 8 Tage wären gar keine Anwesenheit, 14 Tage wären erst eine Woche, u. s. w. Ich fürchte aber beinahe, ich werde es doch nicht abwarten, aber bitte, erwarte mich nicht, mit einem Mal sind wir da, so Gott will. Und nun will ich, in Felixens Auftrage und mit dem besten Gewissen von der Welt Felix entschuldigen, wenn er nicht regelmäßig schreibt. Aber Du hast keinen Begriff davon, wie es bei ihm zugeht, ein Taubenschlag ist eine Wochenstube dagegen. Von früh Morgens bis spät Abends: Schüler Briefe, Billete, Compositionen aus Fulda und Gott weiß woher, Amtsangelegenheiten, Bürgermeister, Visiten, es endet nie, und nun noch die Liebesbriefe an und aus Frankfurt. Nächsten Winter wirds besser seyn, wenn Cécile erst schreibt, die wird schon pünktlicher seyn. Dirichlet ist in diesen Tagen nach Achen mit seinen Eltern gegangen; die Mutter hat er, trotz aller Leiden und Strapazen, wohl und kräftig getroffen; ich muß immer an die selige Großmutter denken, die sagte Gott möge dem Menschen nicht Alles zuschicken, was er aushalten könnte. Sie hat mir auch ein paar Worte geschrieben. Über Felixens Gesundheit mache Dir nur ja keine cachots en Espagne, auf Ehre, er sieht wohler aus, als seit langer Zeit, macht Spatziergänge mit 2 gesunden Füßen, ißt, trinkt schläft, neulich hat er zwar schlecht geschlafen, er hat 12 schlagen hören, und einen gewaltigen Platzregen verschlafen, sonst aber befindet er sich sehr wohl und denkt weder an Doctor noch an Blutigel. Wir leben hier sehr angenehm zusammen, essen Mittags meistens zu Haus, sehen Schleinitzen und die andre Klique fast alle Tage, z. B. gestern wurde Schleinitzens Geburtstag gefeiert, mit Schunks, Franks, der kleine ist auch da, und David; und die Hebriden und Melusine wurde 20händig ausgeführt, vorher aber spielte Felix ernsthaft die c dur Sonate v. Beethoven. Für Fanny bring ich was Liebes mit, ein Duett ohne Worte . Ich muß aufhören, mich anziehen, und bei Härtels Visite machen, wo morgen Abend Lipinsky spielt. Wir sehen uns ja, so Gott will, bald wieder. Adieu. Grüß Hensels und Pauls. Rebecka Lejeune Dirichlet Liebe Mutter auch heut kann ich Dir wieder nur meinen kurzen Dank und Gruß sagen; Deine beiden lieben Briefe und das Gute, was Du von mir und von meiner lieben Cecile sagst erfreut mich gar zu sehr. Aber heut Abend ist das erste Concert, und außerdem auch muß ich erst meine Wintereinrichtungen treffen, ehe alles im gehörigen Geleise ist mit den Visiten, Schülern &c. bin ich kaum ein Mensch. Aber laß Du mich das nicht entgelten, und schreibe mir doch nur zuweilen ein Paar Zeilen in dieser Zeit; sage und wiederhole mir, daß Dir mein gar zu großes Glück auch Freude macht, und vergiß nur Du mich nicht – was mich betrifft, so weißt Du wohl, wie ich immer bei Euch und mit Euch bin. Sobald ich in Ruhe bin schreibe ich regelmäßig und ausführlichst. Auch an Fanny, der ich sehr einen Brief schuldig bin. – Aber lebwohl, liebe Mutter, verzeih mir meine jetzigen Lakonismen, und vergilt mir nicht Gleiches mit Gleichem. Dein Felix
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Sie hat mir auch ein paar Worte geschrieben.</p><p>Über Felixens Gesundheit mache Dir nur ja keine cachots en Espagne, auf Ehre, er sieht wohler aus, als seit langer Zeit, macht Spatziergänge mit 2 gesunden Füß[en,] ißt, trinkt schläft, neulich hat er zwar schlecht geschlafen, er hat 12 schlagen hören, und einen gewaltigen Platzregen verschlafen, sonst aber befindet er sich sehr wohl und denkt weder an Doctor noch an Blutigel. Wir leben hier sehr angenehm zusammen, essen M[it]tags meistens zu Haus, sehen <persName xml:id="persName_cc6a047d-158a-458b-955c-8a9b8560bb5a">Schleinitze[n]<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> und die andre Klique fast alle Tage, z. 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Für <persName xml:id="persName_9d5efdb5-4351-4640-87c9-5b74ba155d97">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> bring ich was Liebes mit, ein <title xml:id="title_a6b8c3e5-86ac-43f5-a47c-f5e04600ea4c">Duett ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ycdqnwis-wopl-ciar-ugyr-itilzc8ivgbv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100464" style="hidden">Lied ohne Worte (Duett) As-Dur, 27. Juni 1836<idno type="MWV">U 119</idno><idno type="op">38/6</idno></name></title>.</p><p>Ich muß aufhören, mich anziehen, und bei <persName xml:id="persName_20d12316-8f7f-4e76-8881-f331b6bc4211">Härtels<name key="PSN0111726" style="hidden">Härtel, Raymund (1810-1888)</name></persName> Visite machen, wo morgen Abend <persName xml:id="persName_af46978b-56e1-4d0d-8d37-762d3ed1edf7">Lipinsky<name key="PSN0112885" style="hidden">Lipiński, Karol Józef (Karl Joseph) (1790-1861)</name></persName> spielt. Wir sehen uns ja, so Gott will, bald wieder. Adieu. Grüß <persName xml:id="persName_009dd92b-a42c-4840-aa30-85bf3bf00459">Hensels<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_773e91fd-d806-484e-9565-449ae20e2b6e">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>.</p><signed rend="right">[Rebecka Lejeune Dirichlet]</signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_efd40ae1-7519-4723-bb78-ebfcce8d77a9"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Liebe Mutter</seg> auch heut kann ich Dir wieder nur m[einen] kurzen Dank und Gruß sagen; Deine beiden lieben Br[iefe und] das Gute, was Du von mir und von <persName xml:id="persName_eaa10c64-c024-47f0-859c-c73a20276ae4">meiner lieben Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> sagst erfreut mich gar zu sehr. Aber heut Abend ist das erste <placeName xml:id="placeName_bc17b7b1-084f-438f-a5be-d6bf0d1c435c">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und außerdem auch muß ich erst meine Wintereinrichtungen treffen, ehe alles im gehörigen Geleise ist mit den Visiten, Schülern &c. bin ich kaum ein Mensch. Aber laß Du mich das nicht entgelten, und schreibe mir doch nur zuweilen ein Paar Zeilen in dieser Zeit; sage und wiederhole mir, daß Dir mein gar zu großes Glück auch Freude macht, und vergiß nur Du mich nicht – was mich betrifft, so weißt Du wohl, wie ich immer bei Euch und mit Euch bin. Sobald ich in Ruhe bin schreibe ich regelmäßig und ausführlichst. Auch an <persName xml:id="persName_a66e4cd6-b3dc-43dd-b048-2999b2ad46a9">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, der ich sehr einen Brief schuldig bin. – <seg type="closer" xml:id="seg_a0844629-fbcf-4a2c-ac88-811bde25a053">Aber lebwohl, liebe Mutter, verzeih mir meine jetzigen Lakonismen, und vergilt mir nicht Gleiches mit Gleichem.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix</signed></div></body> </text></TEI>