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fmb-1836-09-25-02

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 25. September 1836 Nun muß ich recht mit Muße zu Felix gratuliren, da ich ihn gesehen und gesprochen habe, Ihr glaubt nicht, wie wohl, hübsch, verjüngt er aussieht, und wie heiter, wie so recht innerlich glücklich und zufrieden Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1427

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung MA Depos. Berlin 37. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 25. September 1836 Nun muß ich recht mit Muße zu Felix gratuliren, da ich ihn gesehen und gesprochen habe, Ihr glaubt nicht, wie wohl, hübsch, verjüngt er aussieht, und wie heiter, wie so recht innerlich glücklich und zufrieden

4 beschr. S.; Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, mehrere Poststempel. – Die Jahresangabe wurde von fremder Hand unterhalb der Datierung in Klammern ergänzt.

Felix Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

25. September 1836 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Madame Mendelssohn Bartholdy in Berlin
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Leipzig den 25sten September.

Nun muß ich recht mit Muße zu Felix gratuliren, da ich ihn gesehen und gesprochen habe, Ihr glaubt nicht, wie wohl, hübsch, verjüngt er aussieht, und wie heiter, wie so recht innerlich glücklich und zufrieden er ist, mittheilender, freundlicher, wie seit langer Zeit. Aber nach allen kleinen Zügen, die er, und SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. von seiner CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) erzählen, muß sie auch ein ganz eigenthümlich reizendes Wesen seyn. Wenn wir sie nur erst kennten, aus einer Correspondenz unbekannter Weise mach ich mir nicht viel. Als ich in München die Nachricht bekam, war ich nicht wenig tentirt, nach Frankfurt zu gehen, Dir.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) redete mir auch zu, aber Mutter Vernunft war sehr dagegen. Es wäre denn durchaus kein Grund, warum ich nicht mit nach Achen gegangen wäre, und dann nach Düsseldorf, zu alle dem war die Zeit zu kurz, da ich das schnelle Reisen nicht gut vertragen kann. Also mit schwerstem Herzen nahm ich in Nürnberg von DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Abschied, und zog allein mit WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) und MineMine, Bedienstete der → Familie Lejeune Dirichlet in Berlin (1835/1836/1843) hierher, machte mir durch gute Trinkgelder die Postillone zu Freunden und Bedienten, die den Wagen nachsahen, Pferde bestellten und betrieben, und so sind wir sain und sauf am Freitag Abend hier angekommen, ich mit dem festen Vorsatze, Montag, als Morgen, nach Berlin abzureisen. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) hatte mir aber mit seiner gewohnten Weisheit unterwegs gesagt, er gäbe mir für alle Fälle im Voraus seinen Consens, hier zu bleiben, so lange ich wollte, und ihn hier zu erwarten; nun sagte Felix, ich wäre so anjenehm in Gesellschaft; und er hätte die ersten Tage so viel zu thun, und ich könnte von seinen Wirthsleuten noch eine Stube zubekommen, und in seinem Salon hausen, kannst Du mir es übel nehmen, liebe Mutter, daß ich sehr ge[rn] zusagte, bis zum ersten Concerte, heut über [acht] Tage, zu bleiben? Wir haben so schrecklich viel zu plaudern, da wir uns seit Weihnachten nicht gesehen haben, und Felix ist gar zu nett jetzt. Ihn von Tachles reden zu hören, ist aber zu komisch.

BenekeBenecke, Victor (1809-1853), der diesen Brief mitnimmt, reis’t morgen nach Berlin, die arme EmelineBenecke, Emmeline (1813-1877), die sehr piepig ist, muß aber noch hier bleiben, und wird mit mir reisen, gestern Mittag aß ich bei SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S., sie lag aber zu Bett; obgleich BenekesBenecke, Victor (1809-1853)Benecke, Emmeline (1813-1877) da wohnen, war Mad. SchunkSchunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862) doch so freundlich, mir eine Stube anzubieten, da es zur MesseMesseLeipzigDeutschland hier knapp ist; bisjetzt wohne ich im PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und Dir wohlbekannten Alcovenzimmer bei KistnerKistner, Carl Friedrich (1797-1844), ziehe aber heut Nachmittag zu Felix. Er wohnt jetzt wunderhübsch, auch in Reichels GartenReichels GartenLeipzigDeutschland, SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) und die andre Clique haben ihm Alles schon vorher eingerichtet, Bücher aufgestellt, Bilder aufgehängt, ein großer Kuchen, eine Kaffeetasse, und 2 prächtige Körbe mit Blumen und Früchten empfingen ihn. – Aber, AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879), c’est écrit là haut, daß ich SchlemmerSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) nicht zu sehen bekomme, erSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) ist noch nicht hier, und ich werde wieder nach Berlin zurückkommen, und noch nicht wissen, was ein feiner Mann ist.

Nun gratulire ich noch einmal, uns AllenMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, tutti quanti, und grüße Alles, und empfehle mich. O nein, noch eins. Liebe MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) od. FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), bestellt doch MinnaHensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893), ich hätte in Nürnberg auf dem Wirthshauscorridor die rührendste Erkennungsscene mit BreitingBreiting, Hermann (1804-1860) gefeiert, und einen Händedruck erduldet, der noch dauern würde, hätte ich nicht rasch auf die Eisenbahn gehen müssen, um noch mitgenommen zu werden. Nachher wollte erBreiting, Hermann (1804-1860) mich noch besuchen, hats aber wahrscheinlich vertrunken, und eine Stunde drauf saß ich im Reisewagen. Das wird MinnaHensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893) sehr riehren. Adieu.

Rebecka Lejeune Dirichlet
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Liebste Mutter! Ich kann mich nur eben anhängen, indem ich von einigen 100 Anschiedsvisiten zurückkomme, und noch lange nicht mit allen fertig bin. Wie dankbar ich Dir für Deinen lieben Brief bin, den ich am letzten Tage in Frankfurt erh[ielt,] brauche ich Dir wohl nicht zu sagen, und wie Du auch meine l[iebe] BrautMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) dadurch erfreut hast. Auch hat sie mir schon hieher geschri[eben,] daß sie einen so freundlichen Brief von Dir bekommen habe, aber die Verlobung darf nicht in die Berliner Zeitung, da[s] geht durchaus vor Weihnachten nicht an, und auch dann würde es mir nicht angenehm sein. Da die Sache bis dahin immer noch ein Geheimniß wenigstens vorstellt, so kann es keiner übel nehmen, ders nicht officiell erfährt. Aber ich muß schon schließen und BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) zu SchunksSchunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S. führen; wie froh bin ich, daß sie in den ersten Tagen meines Aufenthalts, die sonst gar zu nüchtern mir vorkommen würden, hier bleibt und mir das Leben ein wenig hell und vergnügt hier macht. Lebwohl, lebwohl, liebe Mutter, grüß FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), dem ich heut geschrieben, vielmals. Dein Felix.

            Leipzig den 25sten September. Nun muß ich recht mit Muße zu Felix gratuliren, da ich ihn gesehen und gesprochen habe, Ihr glaubt nicht, wie wohl, hübsch, verjüngt er aussieht, und wie heiter, wie so recht innerlich glücklich und zufrieden er ist, mittheilender, freundlicher, wie seit langer Zeit. Aber nach allen kleinen Zügen, die er, und Schunks von seiner Cécile erzählen, muß sie auch ein ganz eigenthümlich reizendes Wesen seyn. Wenn wir sie nur erst kennten, aus einer Correspondenz unbekannter Weise mach ich mir nicht viel. Als ich in München die Nachricht bekam, war ich nicht wenig tentirt, nach Frankfurt zu gehen, Dir. redete mir auch zu, aber Mutter Vernunft war sehr dagegen. Es wäre denn durchaus kein Grund, warum ich nicht mit nach Achen gegangen wäre, und dann nach Düsseldorf, zu alle dem war die Zeit zu kurz, da ich das schnelle Reisen nicht gut vertragen kann. Also mit schwerstem Herzen nahm ich in Nürnberg von Dirichlet Abschied, und zog allein mit Walter und Mine hierher, machte mir durch gute Trinkgelder die Postillone zu Freunden und Bedienten, die den Wagen nachsahen, Pferde bestellten und betrieben, und so sind wir sain und sauf am Freitag Abend hier angekommen, ich mit dem festen Vorsatze, Montag, als Morgen, nach Berlin abzureisen. Dirichlet hatte mir aber mit seiner gewohnten Weisheit unterwegs gesagt, er gäbe mir für alle Fälle im Voraus seinen Consens, hier zu bleiben, so lange ich wollte, und ihn hier zu erwarten; nun sagte Felix, ich wäre so anjenehm in Gesellschaft; und er hätte die ersten Tage so viel zu thun, und ich könnte von seinen Wirthsleuten noch eine Stube zubekommen, und in seinem Salon hausen, kannst Du mir es übel nehmen, liebe Mutter, daß ich sehr gern zusagte, bis zum ersten Concerte, heut über acht Tage, zu bleiben? Wir haben so schrecklich viel zu plaudern, da wir uns seit Weihnachten nicht gesehen haben, und Felix ist gar zu nett jetzt. Ihn von Tachles reden zu hören, ist aber zu komisch.
Beneke, der diesen Brief mitnimmt, reis’t morgen nach Berlin, die arme Emeline, die sehr piepig ist, muß aber noch hier bleiben, und wird mit mir reisen, gestern Mittag aß ich bei Schunks, sie lag aber zu Bett; obgleich Benekes da wohnen, war Mad. Schunk doch so freundlich, mir eine Stube anzubieten, da es zur Messe hier knapp ist; bisjetzt wohne ich im Pauls und Dir wohlbekannten Alcovenzimmer bei Kistner, ziehe aber heut Nachmittag zu Felix. Er wohnt jetzt wunderhübsch, auch in Reichels Garten, Schleinitz und die andre Clique haben ihm Alles schon vorher eingerichtet, Bücher aufgestellt, Bilder aufgehängt, ein großer Kuchen, eine Kaffeetasse, und 2 prächtige Körbe mit Blumen und Früchten empfingen ihn. – Aber, Albertine, c’est écrit là haut, daß ich Schlemmer nicht zu sehen bekomme, er ist noch nicht hier, und ich werde wieder nach Berlin zurückkommen, und noch nicht wissen, was ein feiner Mann ist.
Nun gratulire ich noch einmal, uns Allen, tutti quanti, und grüße Alles, und empfehle mich. O nein, noch eins. Liebe Mutter od. Fanny, bestellt doch Minna, ich hätte in Nürnberg auf dem Wirthshauscorridor die rührendste Erkennungsscene mit Breiting gefeiert, und einen Händedruck erduldet, der noch dauern würde, hätte ich nicht rasch auf die Eisenbahn gehen müssen, um noch mitgenommen zu werden. Nachher wollte er mich noch besuchen, hats aber wahrscheinlich vertrunken, und eine Stunde drauf saß ich im Reisewagen. Das wird Minna sehr riehren. Adieu.
Rebecka Lejeune Dirichlet
Liebste Mutter! Ich kann mich nur eben anhängen, indem ich von einigen 100 Anschiedsvisiten zurückkomme, und noch lange nicht mit allen fertig bin. Wie dankbar ich Dir für Deinen lieben Brief bin, den ich am letzten Tage in Frankfurt erhielt,  brauche ich Dir wohl nicht zu sagen, und wie Du auch meine liebe Braut dadurch erfreut hast. Auch hat sie mir schon hieher geschrieben,  daß sie einen so freundlichen Brief von Dir bekommen habe, aber die Verlobung darf nicht in die Berliner Zeitung, das geht durchaus vor Weihnachten nicht an, und auch dann würde es mir nicht angenehm sein. Da die Sache bis dahin immer noch ein Geheimniß wenigstens vorstellt, so kann es keiner übel nehmen, ders nicht officiell erfährt. Aber ich muß schon schließen und Beckchen zu Schunks führen; wie froh bin ich, daß sie in den ersten Tagen meines Aufenthalts, die sonst gar zu nüchtern mir vorkommen würden, hier bleibt und mir das Leben ein wenig hell und vergnügt hier macht. Lebwohl, lebwohl, liebe Mutter, grüß Fanny und Hensel und Paul, dem ich heut geschrieben, vielmals. Dein Felix.          
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Also mit schwerstem Herzen nahm ich in Nürnberg von <persName xml:id="persName_ac60e659-ac9e-4e76-b4e4-652f53698a25">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> Abschied, und zog allein mit <persName xml:id="persName_69bb8f03-c54d-4bb2-ad58-5f53c8bbb742">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> und <persName xml:id="persName_448761b0-7243-4053-9255-e23908576b3e">Mine<name key="PSN0113355" style="hidden">Mine, Bedienstete der → Familie Lejeune Dirichlet in Berlin (1835/1836/1843)</name></persName> hierher, machte mir durch gute Trinkgelder die Postillone zu Freunden und Bedienten, die den Wagen nachsahen, Pferde bestellten und betrieben, und so sind wir sain und sauf am Freitag Abend hier angekommen, ich mit dem festen Vorsatze, Montag, als Morgen, nach Berlin abzureisen. <persName xml:id="persName_b2419829-8f98-412b-a72f-84e288f1ad04">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> hatte mir aber mit seiner gewohnten Weisheit unterwegs gesagt, er gäbe mir für alle Fälle im Voraus seinen Consens, hier zu bleiben, so lange ich wollte, und ihn hier zu erwarten; nun sagte Felix, ich wäre so anjenehm in Gesellschaft; und er hätte die ersten Tage so viel zu thun, und ich könnte von seinen Wirthsleuten noch eine Stube zubekommen, und in seinem Salon hausen, kannst Du mir es übel nehmen, liebe Mutter, daß ich sehr ge[rn] zusagte, bis zum ersten Concerte, heut über [acht] Tage, zu bleiben? Wir haben so schrecklich viel zu plaudern, da wir uns seit Weihnachten nicht gesehen haben, und Felix ist gar zu nett jetzt. Ihn von <hi rend="underline">Tachles</hi> reden zu hören, ist aber zu komisch.</p><p><persName xml:id="persName_dc6cee80-7832-45cf-ad8b-99c43a097828">Beneke<name key="PSN0109835" style="hidden">Benecke, Victor (1809-1853)</name></persName>, der diesen Brief mitnimmt, reis’t morgen nach Berlin, <persName xml:id="persName_67ff5395-f51c-40da-b0d3-b94b7d6c3bd3">die arme Emeline<name key="PSN0109823" style="hidden">Benecke, Emmeline (1813-1877)</name></persName>, die sehr piepig ist, muß aber noch hier bleiben, und wird mit mir reisen, gestern Mittag aß ich bei <persName xml:id="persName_f1286b45-2707-4214-8555-3d5e1078430b">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName>, sie lag aber zu Bett; obgleich <persName xml:id="persName_13f74daf-8612-49b3-8176-7e616d5e1686">Benekes<name key="PSN0109835" style="hidden">Benecke, Victor (1809-1853)</name><name key="PSN0109823" style="hidden">Benecke, Emmeline (1813-1877)</name></persName> da wohnen, war <persName xml:id="persName_81a94c6e-c11a-45f2-b0ad-abcf569ea424">Mad. Schunk<name key="PSN0114769" style="hidden">Schunck, Juliane (Julie) Louise (1789-1862)</name></persName> doch so freundlich, mir eine Stube anzubieten, da es zur <placeName xml:id="placeName_10f16f12-4018-4233-adb9-92caece42701">Messe<name key="NST0100509" style="hidden" subtype="" type="institution">Messe</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hier knapp ist; bisjetzt wohne ich im <persName xml:id="persName_f3a13555-76e0-4f67-849e-1cf86c9a935f">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und Dir wohlbekannten Alcovenzimmer bei <persName xml:id="persName_14f12e7f-b34b-4869-941c-f83a227a35f6">Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName>, ziehe aber heut Nachmittag zu Felix. Er wohnt jetzt wunderhübsch, auch in <placeName xml:id="placeName_5240c053-421c-447d-ba72-27e049f18202">Reichels Garten<name key="NST0100310" style="hidden" subtype="" type="institution">Reichels Garten</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, <persName xml:id="persName_6b4bdcb4-7a8a-4749-a9c4-f3fc3766607d">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> und die andre Clique haben ihm Alles schon vorher eingerichtet, Bücher aufgestellt, Bilder aufgehängt, ein großer Kuchen, eine Kaffeetasse, und 2 prächtige Körbe mit Blumen und Früchten empfingen ihn. – Aber, <persName xml:id="persName_64e48baf-07c8-41f6-9011-de760978f19c">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, c’est écrit là haut, daß ich <persName xml:id="persName_f78b7fdd-46fa-43b7-adde-e381efd63e84">Schlemmer<name key="PSN0114573" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> nicht zu sehen bekomme, <persName xml:id="persName_85947ac7-87e3-49a7-94ca-56bccd3ec726">er<name key="PSN0114573" style="hidden">Schlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890)</name></persName> ist noch nicht hier, und ich werde wieder nach Berlin zurückkommen, und noch nicht wissen, was ein feiner Mann ist.</p><p>Nun gratulire ich noch einmal, <persName xml:id="persName_ee0946e1-89df-48ae-bb3e-0c7591163641">uns Allen<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, tutti quanti, und grüße Alles, und empfehle mich. O nein, noch eins. <persName xml:id="persName_1b9b27b3-5678-454e-bd4c-5183c09630b2">Liebe Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> od. <persName xml:id="persName_db1728d3-d3a8-456e-a742-648c09d825eb">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, bestellt doch <persName xml:id="persName_ef21da33-499a-4b3c-bc10-ac4128307a7e">Minna<name key="PSN0111900" style="hidden">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName>, ich hätte in Nürnberg auf dem Wirthshauscorridor die rührendste Erkennungsscene mit <persName xml:id="persName_51cfc584-d530-4e68-8807-05d60ae6a400">Breiting<name key="PSN0110110" style="hidden">Breiting, Hermann (1804-1860)</name></persName> gefeiert, und einen Händedruck erduldet, der noch dauern würde, hätte ich nicht rasch auf die Eisenbahn gehen müssen, um noch mitgenommen zu werden. Nachher wollte <persName xml:id="persName_53fd633d-4846-441e-b5fd-10c82511276e">er<name key="PSN0110110" style="hidden">Breiting, Hermann (1804-1860)</name></persName> mich noch besuchen, hats aber wahrscheinlich vertrunken, und eine Stunde drauf saß ich im Reisewagen. Das wird <persName xml:id="persName_0d741033-e8bd-4e29-8a74-aa9da765bc38">Minna<name key="PSN0111900" style="hidden">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> sehr riehren. <seg type="closer" xml:id="seg_45f55b88-c323-4c6c-9fcf-49a21057ccde">Adieu.</seg></p><signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_0867a515-e16a-4917-9b50-4f2efc2abc59"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Liebste Mutter!</seg> Ich kann mich nur eben anhängen, indem ich von einigen 100 Anschiedsvisiten zurückkomme, und noch lange nicht mit allen fertig bin. Wie dankbar ich Dir für Deinen lieben Brief bin, den ich am letzten Tage in Frankfurt erh[ielt,] brauche ich Dir wohl nicht zu sagen, und wie Du auch <persName xml:id="persName_e4069fa3-6880-4a3a-bfeb-57bfd44f84c0">meine l[iebe] Braut<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> dadurch erfreut hast. Auch hat sie mir schon hieher geschri[eben,] daß sie einen so freundlichen Brief von Dir bekommen habe, aber die Verlobung darf <hi rend="underline">nicht</hi> in die Berliner Zeitung, da[s] geht durchaus vor Weihnachten nicht an, und auch dann würde es mir nicht angenehm sein. Da die Sache bis dahin immer noch ein Geheimniß wenigstens <hi rend="underline">vorstellt</hi>, so kann es keiner übel nehmen, ders nicht officiell erfährt. Aber ich muß schon schließen und <persName xml:id="persName_5656d194-9306-46dd-a96f-b9c7c6b01fbc">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> zu <persName xml:id="persName_6eb6dfb0-4cca-4eb5-8cef-b28f828f1655">Schunks<name key="PSN0114759" style="hidden">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name></persName> führen; wie froh bin ich, daß sie in den ersten Tagen meines Aufenthalts, die sonst gar zu nüchtern mir vorkommen würden, hier bleibt und mir das Leben ein wenig hell und vergnügt hier macht. Lebwohl, lebwohl, liebe Mutter, grüß <persName xml:id="persName_5fb58e71-dffd-4377-967e-c893b0953ca4">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ea237266-e8f1-4b40-9d8f-fa3de51938a9">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9cbe2d0a-6d83-45b1-98c8-eac56433b6e1">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, dem ich heut geschrieben, <seg type="closer" xml:id="seg_dbe3aec4-fca2-47af-bf0f-597dabd4fecc">vielmals</seg><seg type="signed">. Dein Felix.</seg></p></div></body> </text></TEI>