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fmb-1836-08-18-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Frankfurt a. M. <lb></lb>’s-Gravenhage, 18. August 1836 Das ist ja eine fatale Nachricht, die Dein Brief mir giebt, und die der ganze verstimmte Ton darin bestätigt, daß Du langweilige, böse und kranke Zeit verlebt hast; ich möchte hoffen, daß Dir jetzt besser Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1408

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Köln D-KNa Köln, Historisches Archiv der Stadt Best. 1051 Bd. 23, S. 1005-1008. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand Hiller in Frankfurt a. M.; ’s-Gravenhage, 18. August 1836 Das ist ja eine fatale Nachricht, die Dein Brief mir giebt, und die der ganze verstimmte Ton darin bestätigt, daß Du langweilige, böse und kranke Zeit verlebt hast; ich möchte hoffen, daß Dir jetzt besser

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Hiller, Erinnerungen, S. 59-61.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

18. August 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) ’s-Gravenhage Niederlande Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) Frankfurt a. M. Deutschland deutsch
Mr. Mr. Ferdinand Hiller. à Francfort. s/m. (am Pfarreisen, in der Jägerschen Buchhandlung) franco.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Haag den 18ten Aug. 1836Lieber Ferdinand

Das ist ja eine fatale Nachricht, die Dein Brief mir giebt, und die der ganze verstimmte Ton darin bestätigt, daß Du langweilige, böse und kranke Zeit verlebt hast; ich möchte hoffen, daß Dir jetzt besser zu Muth ist, daß Dich vielleicht diese Zeilen schon wieder in ganz andrer Laune treffen, als die in der Du mir schriebst; aber da Du aufs Land gehn mußt, so ist die Sache gewiß hartnäckig gewesen, und wenn Du bei Deiner starken Natur Nervenzufälle bekömmst und an Mattigkeit leidest, das muß doch ernsthaft sein, und Du Armer mußt gewiß viel Geduld gehabt haben; wenns nur jetzt vorüber ist, und ich Dich wieder gesund und stark in Frankfurt finde! Sonderbar ists, daß ich mir auch seit 8-10 Tagen den Fuß im Bade verletzt habe (freilich viel weniger bedeutend als Du, nur versprungen) und seit der Zeit mühsam umherhinke, was zwar eine Art Sympathie zwischen uns ist, aber mir den Aufenthalt hier noch lästiger und ennüyanter macht; denn wenn man in solcher Badekur seinem Körper nicht einmal recht ordentlich freien Lauf lassen kann (im Doppelsinn) so hat man wirklich gar nichts zu thun. Überhaupt willst Du diesen Brief als Aufheiterungsmittel haben, aber ich fürchte, Du wirst den guten Willen für die That nehmen müssen; ich fange gar zu viel Grillen, seit ich hinken muß, und tauge schlecht zum Aufheiteren. Noch dazu hat sich SchadowSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) seit einigen Tagen fortgemacht, und mich hier, unter den „andersredenden“ Menschen allein gelassen, nun muß ich allen Ennui allein verspeisen, wir fluchten doch wenigstens zusammen. Das Bad schien ihn zu sehr anzugreifen, er fürchtete hier ernstlich krank zu werden, so konnte ich ihm zum Bleiben wenig zureden, und wahrscheinlich sitzt erSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) jetzt schon wieder behaglich und ruhig in Düsseldorf, während ich unser ganzes Logis allein bewohne, und wenn ich Lust habe in drei Betten schlafen kann. 21 Bäder, das ist was man die kleine Kur nennt, das minimum, das einem Menschen helfen kann, und wenn ich die fertig genommen habe, so fahre ich so Gott will ein Paar Stunden darauf fort, und freue mich auf Emmerich und die Preußische Gränze, als wäre es Neapel oder sonst was Schönes. Nächsten Montag ist dieser ersehnte 21ste Badetag, mein Plan ist dann mit dem Dampfboot rheinaufwärts zu gehn, da es leider keine schnellere Gelegenheit giebt; einen Tag muß ich mich in Horchheim beim OnkelMendelssohn, Joseph (1770-1848) aufhalten, da ich es auf der Hinreise fast gar nicht gethan, und so hoffe ich zu Gott, am Sonntag Abend, den 28sten August GoethesGoethe, Julius August Walter von (1789-1830) Geburtstag noch in Frankfurt mit Rheinwein zu feiern, und wie ich Dir das schreibe, so glaubst Du nicht, wie sehr ich mich schon dahin sehne. Werden wir denn den Abend gleich zusammen sein können? Ich fürchte immer Du wirst zu lange in Deinem Homburg bleiben; und wer weiß, ob mirs denn möglich sein würde Dich dort zu besuchen. Wo liegt denn das Homburg? Ists Homburg von der Höhe, oder Hessen-Homburg, von dem der Prinz<name key="PSN0112418" style="hidden" type="author">Kleist, Bernhard Heinrich Wilhelm von (1777-1811)</name><name key="CRT0109504" style="hidden" type="literature">Prinz Friedrich von Homburg</name> her ist, oder was für eins? Eben ist mirs, als hätte ich auch von einem im Taunus gehört; wenn das wäre, und es wäre das Deinige, könnten wir uns denn nicht vielleicht zwischen Frkft und Mainz am 28sten treffen? Das wäre sehr schön, und wir zögen zusammen bei der Warte vorbei in Frkft ein, und verplauderten den Abend gut. Ich bitte Dich, schreib mir darüber, und über Dein Befinden noch ein Paar Worte, Du thätest mir einen großen Gefallen, sage blos, wie und wann ich Dich treffen werde, und gieb mir gute Nachricht von Deinem Befinden, und dem der Deinigen. Wohl kann ichs Deinem Briefe ansehn, daß er Dir sehr schwer geworden ist, habe um desto mehr Dank dafür, daß Du ihn doch geschrieben, und mach wieder solch einen guten effort, wenn auch nur zu ein Paar Zeilen, adressire sie „an Hrn. MendelssohnMendelssohn, Joseph (1770-1848) in Coblenz“ so bekomme ich sie schnell und sicher. Ich zeichne viel und componire wenig, aber ich möchte ich wäre am Pfarreisen. Verzeih’ den dummen Brief, lebe wohl, auf frohes Wiedersehen, bei guter Gesundheit und am Main.

Stets DeinFelix MB.
            Haag den 18ten Aug. 1836Lieber Ferdinand
Das ist ja eine fatale Nachricht, die Dein Brief mir giebt, und die der ganze verstimmte Ton darin bestätigt, daß Du langweilige, böse und kranke Zeit verlebt hast; ich möchte hoffen, daß Dir jetzt besser zu Muth ist, daß Dich vielleicht diese Zeilen schon wieder in ganz andrer Laune treffen, als die in der Du mir schriebst; aber da Du aufs Land gehn mußt, so ist die Sache gewiß hartnäckig gewesen, und wenn Du bei Deiner starken Natur Nervenzufälle bekömmst und an Mattigkeit leidest, das muß doch ernsthaft sein, und Du Armer mußt gewiß viel Geduld gehabt haben; wenns nur jetzt vorüber ist, und ich Dich wieder gesund und stark in Frankfurt finde! Sonderbar ists, daß ich mir auch seit 8-10 Tagen den Fuß im Bade verletzt habe (freilich viel weniger bedeutend als Du, nur versprungen) und seit der Zeit mühsam umherhinke, was zwar eine Art Sympathie zwischen uns ist, aber mir den Aufenthalt hier noch lästiger und ennüyanter macht; denn wenn man in solcher Badekur seinem Körper nicht einmal recht ordentlich freien Lauf lassen kann (im Doppelsinn) so hat man wirklich gar nichts zu thun. Überhaupt willst Du diesen Brief als Aufheiterungsmittel haben, aber ich fürchte, Du wirst den guten Willen für die That nehmen müssen; ich fange gar zu viel Grillen, seit ich hinken muß, und tauge schlecht zum Aufheiteren. Noch dazu hat sich Schadow seit einigen Tagen fortgemacht, und mich hier, unter den „andersredenden“ Menschen allein gelassen, nun muß ich allen Ennui allein verspeisen, wir fluchten doch wenigstens zusammen. Das Bad schien ihn zu sehr anzugreifen, er fürchtete hier ernstlich krank zu werden, so konnte ich ihm zum Bleiben wenig zureden, und wahrscheinlich sitzt er jetzt schon wieder behaglich und ruhig in Düsseldorf, während ich unser ganzes Logis allein bewohne, und wenn ich Lust habe in drei Betten schlafen kann. 21 Bäder, das ist was man die kleine Kur nennt, das minimum, das einem Menschen helfen kann, und wenn ich die fertig genommen habe, so fahre ich so Gott will ein Paar Stunden darauf fort, und freue mich auf Emmerich und die Preußische Gränze, als wäre es Neapel oder sonst was Schönes. Nächsten Montag ist dieser ersehnte 21ste Badetag, mein Plan ist dann mit dem Dampfboot rheinaufwärts zu gehn, da es leider keine schnellere Gelegenheit giebt; einen Tag muß ich mich in Horchheim beim Onkel aufhalten, da ich es auf der Hinreise fast gar nicht gethan, und so hoffe ich zu Gott, am Sonntag Abend, den 28sten August Goethes Geburtstag noch in Frankfurt mit Rheinwein zu feiern, und wie ich Dir das schreibe, so glaubst Du nicht, wie sehr ich mich schon dahin sehne. Werden wir denn den Abend gleich zusammen sein können? Ich fürchte immer Du wirst zu lange in Deinem Homburg bleiben; und wer weiß, ob mirs denn möglich sein würde Dich dort zu besuchen. Wo liegt denn das Homburg? Ists Homburg von der Höhe, oder Hessen-Homburg, von dem der Prinz her ist, oder was für eins? Eben ist mirs, als hätte ich auch von einem im Taunus gehört; wenn das wäre, und es wäre das Deinige, könnten wir uns denn nicht vielleicht zwischen Frkft und Mainz am 28sten treffen? Das wäre sehr schön, und wir zögen zusammen bei der Warte vorbei in Frkft ein, und verplauderten den Abend gut. Ich bitte Dich, schreib mir darüber, und über Dein Befinden noch ein Paar Worte, Du thätest mir einen großen Gefallen, sage blos, wie und wann ich Dich treffen werde, und gieb mir gute Nachricht von Deinem Befinden, und dem der Deinigen. Wohl kann ichs Deinem Briefe ansehn, daß er Dir sehr schwer geworden ist, habe um desto mehr Dank dafür, daß Du ihn doch geschrieben, und mach wieder solch einen guten effort, wenn auch nur zu ein Paar Zeilen, adressire sie „an Hrn. Mendelssohn in Coblenz“ so bekomme ich sie schnell und sicher. Ich zeichne viel und componire wenig, aber ich möchte ich wäre am Pfarreisen. Verzeih’ den dummen Brief, lebe wohl, auf frohes Wiedersehen, bei guter Gesundheit und am Main.
Stets Dein
Felix MB.          
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Sonderbar ists, daß ich mir auch seit 8-10 Tagen den Fuß im Bade verletzt habe (freilich viel weniger bedeutend als Du, nur versprungen) und seit der Zeit mühsam umherhinke, was zwar eine Art Sympathie zwischen uns ist, aber mir den Aufenthalt hier noch lästiger und ennüyanter macht; denn wenn man in solcher Badekur seinem Körper nicht einmal recht ordentlich freien Lauf lassen kann (im Doppelsinn) so hat man wirklich gar nichts zu thun. Überhaupt willst Du diesen Brief als Aufheiterungsmittel haben, aber ich fürchte, Du wirst den guten Willen für die That nehmen müssen; ich fange gar zu viel Grillen, seit ich hinken muß, und tauge schlecht zum Aufheiteren. Noch dazu hat sich <persName xml:id="persName_8d489822-588c-417d-8d9e-33a921b57604">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> seit einigen Tagen fortgemacht, und mich hier, unter den „andersredenden“ Menschen allein gelassen, nun muß ich allen Ennui allein verspeisen, wir fluchten doch wenigstens zusammen. Das Bad schien ihn zu sehr anzugreifen, er fürchtete hier ernstlich krank zu werden, so konnte ich ihm zum Bleiben wenig zureden, und wahrscheinlich sitzt <persName xml:id="persName_b395d077-c142-48ad-8b72-7080725da742">er<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> jetzt schon wieder behaglich und ruhig in Düsseldorf, während ich unser ganzes Logis allein bewohne, und wenn ich Lust habe in drei Betten schlafen kann. 21 Bäder, das ist was man die kleine Kur nennt, das minimum, das einem Menschen helfen kann, und wenn ich die fertig genommen habe, so fahre ich so Gott will ein Paar Stunden darauf fort, und freue mich auf Emmerich und die Preußische Gränze, als wäre es Neapel oder sonst was Schönes. 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