]> Brief: fmb-1836-07-21-01

fmb-1836-07-21-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London <lb></lb>Frankfurt a. M., 20. und 21. Juli 1836 Lieber Freund hab Dank für Deinen lieben letzten Brief, und für Dein gutes Festhalten am Pactum. Aber Du schreibst mir nichts von den Vormittagstunden (in denen ich z. B. Tenor singen sollte) und das ist Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 5, 1387

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

- - - Autograph, ehemals Klingemann-Nachlass (Mikrofilmkopie vor 1960). - - Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Frankfurt a. M., 20. und 21. Juli 1836 Lieber Freund hab Dank für Deinen lieben letzten Brief, und für Dein gutes Festhalten am Pactum. Aber Du schreibst mir nichts von den Vormittagstunden (in denen ich z. B. Tenor singen sollte) und das ist

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Klingemann, Briefwechsel, S. 202-204. J. A. Stargardt, Marburg, Katalog 619, Autographen und Urkunden 1800-1840, 2. Reihe, H. 4, o. J., Nr. 373 (Textauszüge, mit Faksimile der ersten Seite, S. 113). Hans-Rudolf Wiedemann, Briefe und Albumblätter großer Komponisten und Interpreten in Handschriften, Lübeck 1990, S. 162-167 (mit Faksimile der ersten bis dritten Seite).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

20. und 21. Juli 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Frankfurt a. M. Deutschland Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) London Großbritannien deutsch
C. Klingemann Esqure. London 37. Bury Street, St James’.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Frankfurt den 20 Juli 36

Lieber Freund hab Dank für Deinen lieben letzten Brief, und für Dein gutes Festhalten am Pactum. Aber Du schreibst mir nichts von den Vormittagstunden (in denen ich z. B. Tenor singen sollte) und das ist mir doch von allem das Wichtigste und Liebste. Hältst Du sie? Mir ists als hinge, Gott weiß, wie viel davon ab. Ich kann Dir heut nichts schreiben, als dies Lebenszeichen; mein hiesiges Treiben ist so fortgegangen wie ich Dir es beschrieben habe, und in einer Stunde gehe ich nach dem CaecilienvereinCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland, den ich zum letztenmale heut dirigire. In 8 Tagen etwa muß ich dann nach dem Haag abreisen (adressire viele Briefe dahin poste restante), SchadowSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) macht die Badereise mit, und kommt her mich abzuholen; gegen das Ende des nächsten Monats will ich wieder hier sein, noch einige Tage bleiben, dann nach Leipzig zurück. Dank Dir, daß Du gute Worte über mein Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_v8bigpej-vtgx-0wep-yljz-1tcj4wplppoo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> gesagt hast; in der letzten Arbeit die ich jetzt damit vorgenommen habe, hat es glaube ich bedeutend gewonnen, namentlich der Anfang des ersten und das Ende des zweiten Theiles<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_okmn17yl-olh5-ogdl-lluc-n3stjqqvfi8l"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. 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Benecke’sBenecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)Benecke, Elisabetha Henrietta (1807-1893) sind seit 14 Tagen fort, aber die Bekanntschaft mit der FamilieSouchay, Familie von → Cornelius Carl S.Jeanrenaud, Familie von → Elisabeth Wilhelmine J. ist mir geblieben, und wird mir nun immer das Andenken und den Aufenthalt von Frankfurt lieb machen. – Noch ehe ich Deinen Brief mit dem Rath das Orator.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nx721o7c-ywov-g7tu-qkmn-c7edltndfdef"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. 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TaylorTaylor, Edward (1784-1863) werde es<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ibnmbst1-3tqk-x6ve-6s1r-w7jqhm7r0y1g"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> übersetzen, und der, SmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867) und er (NovelloNovello, Joseph Alfred (1810-1896)) würden die selection machen. Gott gebe, daß sie es gnädig behandeln; aber wenn Du etwas Senf dazu geben könntest, so wäre ich doch über die Auswahl ruhiger. Wäre das denn nicht zu machen? O bitte, wenn Du kannst, so schmiege Dich an Sir GeorgeSmart, Sir George Thomas (1776-1867) und inspirire ihn, als sein und mein guter Engel. Denn Du weißt, wie es klingt, was sich allein ausnehmen wird, und kannst am besten entscheiden. NovelloNovello, Joseph Alfred (1810-1896) schreibt, ich möge ihm 2 Chöre und eine Arie bezeichnen, um sie bei besagtem MusikfestMusical Festival (1836)LiverpoolGroßbritannien zu geben, da man meine Meinung darüber wünsche; ich werde ihm aber schreiben, das sey viel zu wenig, unter 6 oder 7 Nummern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_z2k05xmt-omxd-lvmt-jcfj-ado9vezpwj2f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. 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Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Jetzt ist schon wieder der 21ste, fast 8 Tage später, als ich schreiben sollte, und der Brief ist so ledern wie ein Feuereimer, oder als wäre ich ein angehender Comtoirist. à propos ich habe Deinen Aufsatz<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109507" style="hidden" type="literature">Account of the Musical Festival at Düsseldorf. Mendelssohn’s new oratorio »St. Paul«</name> über das Musikfest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland doch gelesen, und danke vielmals; ein angehender Comtoirist hat ihn für BeneckeBenecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865) abgeschrieben, und hergeschickt, mitten in einem Handlungsbrief steht er, und so bekam ich ihn zu lesen. Und was Du am Ende über die Beethovensche Symphonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name> gesagt hast, ist sehr wahr und sehr gut, und auch dafür habe Dank.

In welchem trouble ich hier die vorigen Wochen zubrachte ist kaum säglich; unter andern kam eines Abends plötzlich LindbladLindblad, Adolf Fredrik (1801-1878) – der alte LindbladLindblad, Adolf Fredrik (1801-1878) ins Zimmer; blühend, munter aussehend, viel harmonischer und behaglicher als sonst, mit dem wurden 4 vergnügte Tage verlebt, aber es brachte mich herunter so den ganzen Tag in Gesellschaft, und mit so curiosen Erinnerungen zu sein, er kam Morgens früh zum Frühstück, und wir trennten uns erst um Mitternacht. Dann ging er nach Schweden zurück, und ich weiß kaum zu sagen, ob er mir einen angenehmen Eindruck gemacht hat; es war gar zu viel unselbstständiges, und kränkliches immer noch in ihm, aber das machte mir Freude, jemandLindblad, Adolf Fredrik (1801-1878) nach 10 Jahren so viel jünger, und muntrer und hübscher wieder zu finden, und das ist auch wohl ein großes Lob. Hierauf kam Alexander MendelssohnMendelssohn, Alexander (1798-1871) mit seiner ganzen FamilieMendelssohn, Familie von → Alexander M. und seinen zwei nun auch erwachsenden TöchternMendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)Mendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890) durch; dabei gehn die Frankfurter Musikgesellschaften ihren Gang fort, ich habe aber ihrer, und aller andern in der Welt übergenug und bin sie satt; nur wenn ich Abends bei HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) bin und mit ihm plaudere, oder bei den schönen NichtenMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875), da wird mir wohl, und ich habe wieder einige frohe Stunden, die ersten seit so langer Zeit. Dann verwünsche ich alle Gesellschaften, die Öffentlichkeit, und den vielen Lärm, und möchte ich lebte ruhig, und wir wären zusammen. Lebe wohl, Du lieber Mensch; verzeih diesen Feuereimer, und lebewohl. Dein

Felix MB
            Frankfurt den 20 Juli 36Lieber Freund hab Dank für Deinen lieben letzten Brief, und für Dein gutes Festhalten am Pactum. Aber Du schreibst mir nichts von den Vormittagstunden (in denen ich z. B. Tenor singen sollte) und das ist mir doch von allem das Wichtigste und Liebste. Hältst Du sie? Mir ists als hinge, Gott weiß, wie viel davon ab. Ich kann Dir heut nichts schreiben, als dies Lebenszeichen; mein hiesiges Treiben ist so fortgegangen wie ich Dir es beschrieben habe, und in einer Stunde gehe ich nach dem Caecilienverein, den ich zum letztenmale heut dirigire. In 8 Tagen etwa muß ich dann nach dem Haag abreisen (adressire viele Briefe dahin poste restante), Schadow macht die Badereise mit, und kommt her mich abzuholen; gegen das Ende des nächsten Monats will ich wieder hier sein, noch einige Tage bleiben, dann nach Leipzig zurück. Dank Dir, daß Du gute Worte über mein Oratorium gesagt hast; in der letzten Arbeit die ich jetzt damit vorgenommen habe, hat es glaube ich bedeutend gewonnen, namentlich der Anfang des ersten und das Ende des zweiten Theiles ; ich bin sehr begierig Deine Meinung darüber zu hören. – Aber hättest Du mir doch nur die Lieder für die hübschen Nichten von denen Du schreibst, geschickt; ich meine, ich hätte niemals so liebe Mädchen gekannt, wie die, und hätte schon was nettes componiren mögen. Benecke’s sind seit 14 Tagen fort, aber die Bekanntschaft mit der Familie ist mir geblieben, und wird mir nun immer das Andenken und den Aufenthalt von Frankfurt lieb machen. – Noch ehe ich Deinen Brief mit dem Rath das Orator. auch in England erscheinen zu lassen erhielt, hatte mir Novello deshalb geschrieben, ich ihm geantwortet, und gestern habe ich seinen zweiten Brief bekommen, worin er meine Forderung bewilligt, und ganz geschwind die Partitur haben will, um in einem großen Musikfeste wenigstens etwas daraus zu geben, da es zum Ganzen zu spät sei. Ich werde ihm das Ende des ersten Theiles von „mache dich auf“ an, und ein großes Stück des zweiten in den nächsten Tagen schicken; er schreibt mir Edw. Taylor werde es übersetzen, und der, Smart und er (Novello) würden die selection machen. Gott gebe, daß sie es gnädig behandeln; aber wenn Du etwas Senf dazu geben könntest, so wäre ich doch über die Auswahl ruhiger. Wäre das denn nicht zu machen? O bitte, wenn Du kannst, so schmiege Dich an Sir George und inspirire ihn, als sein und mein guter Engel. Denn Du weißt, wie es klingt, was sich allein ausnehmen wird, und kannst am besten entscheiden. Novello schreibt, ich möge ihm 2 Chöre und eine Arie bezeichnen, um sie bei besagtem Musikfest zu geben, da man meine Meinung darüber wünsche; ich werde ihm aber schreiben, das sey viel zu wenig, unter 6 oder 7 Nummern wäre durchaus nichts mit mir anzufangen. Darüber schreib mir doch auch etwas, und was soll das für ein Musikfest werden? In ExeterHall, oder Norwich, oder York oder Irland oder wo sonst?
Jetzt ist schon wieder der 21ste, fast 8 Tage später, als ich schreiben sollte, und der Brief ist so ledern wie ein Feuereimer, oder als wäre ich ein angehender Comtoirist. à propos ich habe Deinen Aufsatz über das Musikfest doch gelesen, und danke vielmals; ein angehender Comtoirist hat ihn für Benecke abgeschrieben, und hergeschickt, mitten in einem Handlungsbrief steht er, und so bekam ich ihn zu lesen. Und was Du am Ende über die Beethovensche Symphonie gesagt hast, ist sehr wahr und sehr gut, und auch dafür habe Dank.
In welchem trouble ich hier die vorigen Wochen zubrachte ist kaum säglich; unter andern kam eines Abends plötzlich Lindblad – der alte Lindblad ins Zimmer; blühend, munter aussehend, viel harmonischer und behaglicher als sonst, mit dem wurden 4 vergnügte Tage verlebt, aber es brachte mich herunter so den ganzen Tag in Gesellschaft, und mit so curiosen Erinnerungen zu sein, er kam Morgens früh zum Frühstück, und wir trennten uns erst um Mitternacht. Dann ging er nach Schweden zurück, und ich weiß kaum zu sagen, ob er mir einen angenehmen Eindruck gemacht hat; es war gar zu viel unselbstständiges, und kränkliches immer noch in ihm, aber das machte mir Freude, jemand nach 10 Jahren so viel jünger, und muntrer und hübscher wieder zu finden, und das ist auch wohl ein großes Lob. Hierauf kam Alexander Mendelssohn mit seiner ganzen Familie und seinen zwei nun auch erwachsenden Töchtern durch; dabei gehn die Frankfurter Musikgesellschaften ihren Gang fort, ich habe aber ihrer, und aller andern in der Welt übergenug und bin sie satt; nur wenn ich Abends bei Hiller bin und mit ihm plaudere, oder bei den schönen Nichten, da wird mir wohl, und ich habe wieder einige frohe Stunden, die ersten seit so langer Zeit. Dann verwünsche ich alle Gesellschaften, die Öffentlichkeit, und den vielen Lärm, und möchte ich lebte ruhig, und wir wären zusammen. Lebe wohl, Du lieber Mensch; verzeih diesen Feuereimer, und lebewohl. Dein
Felix MB          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-07-20" xml:id="date_be9614ca-776a-4fcf-95fe-088fe0a8185f">20.</date> und <date cert="high" when="1836-07-21" xml:id="date_7d8e7e6d-1dcf-4916-aa2f-66825e058ca7">21. Juli 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_06793b97-7284-4b17-85b4-5f0ede7b2711">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_32da3cab-faf6-416c-a216-cc131c62b97c"> <settlement key="STM0100204">Frankfurt a. 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Bury Street, St James’.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_b556ecda-c606-4e84-9341-41c0d700657f"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Frankfurt den <date cert="high" when="1836-07-20" xml:id="date_b32aae86-43b7-42f5-9bbc-b2a11a795f05">20 Juli 36</date></dateline><p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Freund</seg> hab Dank für Deinen lieben letzten Brief, und für Dein gutes Festhalten am Pactum. Aber Du schreibst mir nichts von den Vormittagstunden (in denen ich z. B. Tenor singen sollte) und das ist mir doch von allem das Wichtigste und Liebste. Hältst Du sie? Mir ists als hinge, Gott weiß, wie viel davon ab. Ich kann Dir heut nichts schreiben, als dies Lebenszeichen; mein hiesiges Treiben ist so fortgegangen wie ich Dir es beschrieben habe, und in einer Stunde gehe ich nach dem <placeName xml:id="placeName_ee59be62-2090-467a-a8d0-ab6adc522884">Caecilienverein<name key="NST0100338" style="hidden" subtype="" type="institution">Cäcilienverein</name><settlement key="STM0100204" style="hidden" type="">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, den ich zum letztenmale heut dirigire. In 8 Tagen etwa muß ich dann nach dem Haag abreisen (adressire viele Briefe dahin poste restante), <persName xml:id="persName_1d726608-97d1-451f-bc57-ec3706293d04">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> macht die Badereise mit, und kommt her mich abzuholen; gegen das Ende des nächsten Monats will ich wieder hier sein, noch einige Tage bleiben, dann nach Leipzig zurück. Dank Dir, daß Du gute Worte über <title xml:id="title_4015aac6-2fd4-414a-ad6a-9e165337653a">mein Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_v8bigpej-vtgx-0wep-yljz-1tcj4wplppoo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> gesagt hast; in der letzten Arbeit die ich jetzt damit vorgenommen habe, hat es glaube ich bedeutend gewonnen, namentlich der Anfang des ersten und das <title xml:id="title_4f8f9469-fd3b-4e88-bc4f-517039329c40">Ende des zweiten Theiles<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_okmn17yl-olh5-ogdl-lluc-n3stjqqvfi8l"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>; ich bin sehr begierig Deine Meinung darüber zu hören. – Aber hättest Du mir doch nur die Lieder für die <persName xml:id="persName_a1d227f0-7b95-4910-96a7-1a0e24a0aa8f">hübschen Nichten<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name><name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> von denen Du schreibst, geschickt; ich meine, ich hätte niemals so liebe Mädchen gekannt, wie die, und hätte schon was nettes componiren mögen. <persName xml:id="persName_40c84ca2-1f8a-4920-9f8e-299cac5e5349">Benecke’s<name key="PSN0109825" style="hidden">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name><name key="PSN0109821" style="hidden">Benecke, Elisabetha Henrietta (1807-1893)</name></persName> sind seit 14 Tagen fort, aber die Bekanntschaft mit der <persName xml:id="persName_76446807-ff66-4444-9236-a0469dd6e7a6">Familie<name key="PSN0114977" style="hidden">Souchay, Familie von → Cornelius Carl S.</name><name key="PSN0112220" style="hidden">Jeanrenaud, Familie von → Elisabeth Wilhelmine J.</name></persName> ist mir geblieben, und wird mir nun immer das Andenken und den Aufenthalt von Frankfurt lieb machen. – Noch ehe ich Deinen Brief mit dem Rath das <title xml:id="title_3131f88b-3d6c-4a32-a64a-56539b3c453d">Orator.<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nx721o7c-ywov-g7tu-qkmn-c7edltndfdef"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> auch in England erscheinen zu lassen erhielt, hatte mir <persName xml:id="persName_21df852e-72d9-4f17-b8b2-8bf874774c3e">Novello<name key="PSN0113624" style="hidden">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> deshalb geschrieben, ich ihm geantwortet, und gestern habe ich seinen zweiten Brief bekommen, worin er meine Forderung bewilligt, und ganz geschwind die Partitur haben will, um in einem großen <placeName xml:id="placeName_844588f0-234f-4b2d-92f4-2e0eeff165d3">Musikfeste<name key="NST0100513" style="hidden" subtype="" type="institution">Musical Festival (1836)</name><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> wenigstens etwas daraus zu geben, da es zum Ganzen zu spät sei. Ich werde ihm das Ende des ersten Theiles von „mache dich auf“ an, und ein großes Stück des zweiten in den nächsten Tagen schicken; er schreibt mir <persName xml:id="persName_28082204-6d85-49e0-b91a-468577bae833">Edw. Taylor<name key="PSN0115268" style="hidden">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> werde <title xml:id="title_1e7b05ab-83f0-4367-a6e8-ccf419d34ead">es<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ibnmbst1-3tqk-x6ve-6s1r-w7jqhm7r0y1g"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> übersetzen, und der, <persName xml:id="persName_2279cde3-9523-4b9d-b348-97cedbaf642d">Smart<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> und er (<persName xml:id="persName_1efac8b1-5150-4464-8575-4b04244f2718">Novello<name key="PSN0113624" style="hidden">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName>) würden die selection machen. Gott gebe, daß sie es gnädig behandeln; aber wenn Du etwas Senf dazu geben könntest, so wäre ich doch über die Auswahl ruhiger. Wäre das denn nicht zu machen? O bitte, wenn Du kannst, so schmiege Dich an <persName xml:id="persName_7590715c-b66a-4d44-a22a-b9fe47aad6a4">Sir George<name key="PSN0114944" style="hidden">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName> und inspirire ihn, als sein und mein guter Engel. Denn Du weißt, wie es klingt, was sich allein ausnehmen wird, und kannst am besten entscheiden. <persName xml:id="persName_7513f9ea-15cb-41a5-af6e-9305e4bc87fc">Novello<name key="PSN0113624" style="hidden">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> schreibt, ich möge ihm 2 Chöre und eine Arie bezeichnen, um sie bei besagtem <placeName xml:id="placeName_e70924ca-557e-4e2e-8c2d-4639ce923ff9">Musikfest<name key="NST0100513" style="hidden" subtype="" type="institution">Musical Festival (1836)</name><settlement key="STM0100512" style="hidden" type="">Liverpool</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zu geben, da man meine Meinung darüber wünsche; ich werde ihm aber schreiben, das sey viel zu wenig, <title xml:id="title_338a4411-d90f-487d-b54d-865dd3959fec">unter 6 oder 7 Nummern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_z2k05xmt-omxd-lvmt-jcfj-ado9vezpwj2f"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> wäre durchaus nichts mit mir anzufangen. Darüber schreib mir doch auch etwas, und was soll das für ein Musikfest werden? In ExeterHall, oder Norwich, oder York oder Irland oder wo sonst?</p></div><div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_7c16dcee-7091-4cbf-9f4f-7daec9ba7a9d"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><p><seg type="inline">Jetzt ist schon wieder der <date cert="high" when="1836-07-21" xml:id="date_26890d37-847a-44b3-b9b2-c77bd5e49d14">21</date></seg><date cert="high" when="1836-07-21" xml:id="date_dbc5a9a1-879b-4def-a656-3f4d8aebca7b"><hi rend="superscript">ste</hi></date>, fast 8 Tage später, als ich schreiben sollte, und der Brief ist so ledern wie ein Feuereimer, oder als wäre ich ein angehender Comtoirist. à propos ich habe <title xml:id="title_aa4b4ceb-c5d9-4131-b381-6fc3c6dbc5c4">Deinen Aufsatz<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109507" style="hidden" type="literature">Account of the Musical Festival at Düsseldorf. Mendelssohn’s new oratorio »St. Paul«</name></title> über das <placeName xml:id="placeName_38d560a2-a34e-41d3-82fa-1183451e88a0">Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> doch gelesen, und danke vielmals; ein angehender Comtoirist hat ihn für <persName xml:id="persName_60bfc10d-d9c7-4023-a68a-428eba78ade1">Benecke<name key="PSN0109825" style="hidden">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName> abgeschrieben, und hergeschickt, mitten in einem Handlungsbrief steht er, und so bekam ich ihn zu lesen. Und was Du am Ende über die <title xml:id="title_59d8c755-24a0-4ba3-a61e-a104d55dade9">Beethovensche Symphonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title> gesagt hast, ist sehr wahr und sehr gut, und auch dafür habe Dank.</p><p>In welchem trouble ich hier die vorigen Wochen zubrachte ist kaum säglich; unter andern kam eines Abends plötzlich <persName xml:id="persName_89a7cc4b-b10c-487b-92de-3dfe3a291822">Lindblad<name key="PSN0112854" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name></persName> – der <persName xml:id="persName_00013f04-4ce3-4e79-9c9e-c2aa0f24b048">alte Lindblad<name key="PSN0112854" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name></persName> ins Zimmer; blühend, munter aussehend, viel harmonischer und behaglicher als sonst, mit dem wurden 4 vergnügte Tage verlebt, aber es brachte mich herunter so den ganzen Tag in Gesellschaft, und mit so curiosen Erinnerungen zu sein, er kam Morgens früh zum Frühstück, und wir trennten uns erst um Mitternacht. Dann ging er nach Schweden zurück, und ich weiß kaum zu sagen, ob er mir einen angenehmen Eindruck gemacht hat; es war gar zu viel unselbstständiges, und kränkliches immer noch in ihm, aber das machte mir Freude, <persName xml:id="persName_06f07103-7b9c-4d7c-8bd9-ec38c01a8b85">jemand<name key="PSN0112854" style="hidden">Lindblad, Adolf Fredrik (1801-1878)</name></persName> nach 10 Jahren so viel jünger, und muntrer und hübscher wieder zu finden, und das ist auch wohl ein großes Lob. Hierauf kam <persName xml:id="persName_b3dcf9b1-833c-4ee4-95e0-7bcb780c7696">Alexander Mendelssohn<name key="PSN0113213" style="hidden">Mendelssohn, Alexander (1798-1871)</name></persName> mit <persName xml:id="persName_72f3d25a-cf09-4ddb-ae44-1a741fc3cecb">seiner ganzen Familie<name key="PSN0113208" style="hidden">Mendelssohn, Familie von → Alexander M.</name></persName> und seinen zwei nun auch erwachsenden <persName xml:id="persName_04854daa-582f-4bff-a517-213de4673789">Töchtern<name key="PSN0113231" style="hidden">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name><name key="PSN0113229" style="hidden">Mendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890)</name></persName> durch; dabei gehn die Frankfurter Musikgesellschaften ihren Gang fort, ich habe aber ihrer, und aller andern in der Welt übergenug und bin sie satt; nur wenn ich Abends bei <persName xml:id="persName_239008d2-7e45-4ecf-affa-b59f86234b63">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> bin und mit ihm plaudere, oder bei <persName xml:id="persName_95d1eef4-4140-4b75-9743-6dd33c5ee00b">den schönen Nichten<name key="PSN0113252" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name><name key="PSN0112232" style="hidden">Jeanrenaud, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName>, da wird mir wohl, und ich habe wieder einige frohe Stunden, die ersten seit so langer Zeit. Dann verwünsche ich alle Gesellschaften, die Öffentlichkeit, und den vielen Lärm, und möchte ich lebte ruhig, und wir wären zusammen. <seg type="closer" xml:id="seg_1e85264f-e104-4f37-a7a7-6b37333f83a0">Lebe wohl, Du lieber Mensch; verzeih diesen Feuereimer, und lebewohl. Dein</seg></p><signed rend="right">Felix MB</signed></div></body> </text></TEI>