fmb-1836-04-25-01
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Leipzig, 25. April 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
frei.
Seit ich Deinen Brief vorgestern empfing, der mir die freudige Nachricht Deines festen Reiseentschlusses brachte, wollte und konnte ich Dir nicht eher schreiben, bis ich von ten früh in Düsseldorf zu sein, vielleicht auch erst Sonntag. In jedem Fall bitte ich Dich und
Auch soll oder muß (Gerundium) auf jeden Fall einer der besten im Orchester, und daß er vielleicht ans erste Pult muß, von wegen einer guten Stütze für den Dirigenten. Ich freue mich absonderlich darauf, ihn im Orchester zu sehen, und das
Gern möchte ich einmal in meiner alten Manier das tolle Treiben der Musikalienhändler auf der stes Werk zugeeignet, betitelt die
stenApril 36
Liebe Fanny Seit ich Deinen Brief vorgestern empfing, der mir die freudige Nachricht Deines festen Reiseentschlusses brachte, wollte und konnte ich Dir nicht eher schreiben, bis ich von Mutter auf meinen vorigen Brief Antwort erhalten hätte. Ich hatte Furcht, Mutter möchte ihn mir übel nehmen, ich dachte – ich weiß nicht was. Nun ist gestern ihre Antwort gekommen, und so gütig und schön, wie ich sie freilich hätte erwarten sollen, und nun eile ich auch Dir zu antworten. Vor allen Dingen aber sage Mutter meinen gerührtesten Dank für die Freundlichkeit mit der sie meinen Brief aufgenommen und erwiedert hat. Es geht mit den Reiseplänen nun so durch einander, daß ich nicht einmal weiß, ob ich Dich nun in Düsseldorf sehen werde; Franck, der einige Tage hier war und bei mir wohnte wird auch nicht mitreisen können – daher schreibe mir nur bald, wie es nun definitiv wird. Du willst ich soll Dir sagen, ob mir der Plan gefällt, das weißt Du wohl am besten; aber die definitiven Pläne muß ich nun bald hören, denn nächsten Sonntag früh um 6 muß ich fortreisen, bleibe einen Tag in Weimar, einen in Frankfurt, und denke Sonnabend d. 7ten früh in Düsseldorf zu sein, vielleicht auch erst Sonntag. In jedem Fall bitte ich Dich und Mutter mir nächsten Freitag noch ein Paar Zeilen zu schreiben, damit ich noch Sonnabend vor meiner Abreise von hier Nachricht von Euch habe. Auch Pauls Brief mußt Du mir erlauben hierin zu beantworten. Vor allem Dank für seinen schönen Reiseentschluß. Dann die Versicherung, daß er einer ist, welcher mitspielen soll oder muß (Gerundium) auf jeden Fall einer der besten im Orchester, und daß er vielleicht ans erste Pult muß, von wegen einer guten Stütze für den Dirigenten. Ich freue mich absonderlich darauf, ihn im Orchester zu sehen, und das Comité kann sich apart bedanken, weil an guten Cellisten immer am meisten Mangel war. Die Stube bei Breidenbach ist bestellt, auf seinen und meinen Namen. Mutter schreibt mir ich solle mich nicht in Gedanken an das Musikfest, und während desselben agitiren; das wird nur allzuwenig diesmal der Fall sein. Weder auf das Fest selbst noch auf mein Oratorium kann ich mich bisjetzt ordentlich freuen; als ich Briefe bekam, worin mir geschrieben wurde daß die Chöre schon wunderschön gingen, hatte ich einen Moment von Plaisir, er ging aber auch bald vorüber, und da ich gewöhnlich schon beim Dirigiren ziemlich gelassen bin, so wird es diesmal gewiß noch mehr der Fall sein. Aber Arbeit giebt es allerdings mehr als je, auch mußt Du drum diesen confusen Brief entschuldigen. Gern möchte ich einmal in meiner alten Manier das tolle Treiben der Musikalienhändler auf der hiesigen Messe beschreiben, wie sie unter ihren Walzerballen in Hemdsärmeln stehn und auspacken – aber Humor und Zeit fehlen, und kommen nicht wieder. Czerny hat mir sein 400stes Werk zugeeignet, betitelt die Kunst des Fugenspiels, 24 Präludien und Fugen. Hierauf ist er selbst hergekommen; den müßte ich auch bei der Messe mitbeschreiben. Und das viele junge Deutschland was dazwischen mit herumläuft, und verlegt sein möchte. Die Glocke schlägt 6 und ich muß schließen. Aber nicht ohne Beckchen gebeten zu haben, mir oft, sehr oft zu schreiben, und Walter mancherlei von mir zu erzählen. Lebt alle wohl. Und Du, liebe Fanny, hoffentlich auf baldiges Wiedersehen; grüß Hensel und Dein Felix MB. Leipzig d. 25sten April 36.
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