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fmb-1836-03-26-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf <lb></lb>Leipzig, 26. März 1836 Deinen gestern erhaltenen Brief eile ich sogleich zu beantworten, und Dich vor allen Dingen zu bitten, aus dem was meine Mutter von hier aus an Dich geschrieben ja kein Misverständniß werden zu lassen. Es ist Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1322.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Düsseldorf D-DÜhh Düsseldorf, Heinrich-Heine-Institut - Musikvereinsdepos. 9. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ferdinand von Woringen in Düsseldorf; Leipzig, 26. März 1836 Deinen gestern erhaltenen Brief eile ich sogleich zu beantworten, und Dich vor allen Dingen zu bitten, aus dem was meine Mutter von hier aus an Dich geschrieben ja kein Misverständniß werden zu lassen. Es ist

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von der Hand Ferdinand von Woringens auf der Adressenseite: »Ouverture zu Semiramis von [Charles-Simon] Catel.« – Textverlust durch Beschädigung des Seitenrands.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Fischer, Felix Mendelssohn-Bartholdy, S. 24 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

26. März 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) Düsseldorf Deutschland deutsch
Herrn Herrn Assessor F. von Woringen hochwohlgeb in Düsseldorf
Zusatz von der Hand Ferdinand von Woringens auf der Adressenseite: »Ouverture zu Semiramis von [Charles-Simon] Catel.«
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig den 26sten März 1836Lieber Ferdinand

Deinen gestern erhaltenen Brief eile ich sogleich zu beantworten, und Dich vor allen Dingen zu bitten, aus dem was meine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) von hier aus an Dich geschrieben ja kein Misverständniß werden zu lassen. Es ist mir durchaus nicht eingefallen, Dir in irgend einer Beziehung Saumseligkeit in den Anstalten des Musikfestes18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland Schuld geben zu wollen, und hoffentlich weißt Du, daß ich Dich zu gut kenne, um dergleichen nur einen Augenblick zu denken; was ich gegen meine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) äußerte, war daß es mir leid wäre, daß so viele wichtigen Bestimmungen über das herannahende Fest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland noch nicht getroffen seien, und daß ich dies für einen großen Übelstand hielte. Daß aber Du daran nicht die geringste Schuld hast, weiß ich gewiß, und so hoffe ich, Du werdest das Wort das meine MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) geschrieben, nicht so aufnehmen, wie es nicht gemeint gewesen sein kann. Denn Du bist ja auch meiner Meinung, daß es die höchste Zeit schon ist, mit Anordnungen, wie die Auswahl für den zweiten Tag, die [der] Solosänger ins Klare zu kommen, und doch wäre es gewiß gut gewesen über so wichtige Fragen mehr hin und her zu correspondiren, als bis jetzt hat geschehen können, denn ich bin nicht Deiner Meinung, daß ich die Verantwortlichkeit der Auswahl, ihre Billigung oder Misbilligung, allein zu tragen haben solle – eben so wenig, wie [ich] dies dem Comité18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland allein zuwenden möchte – sondern ich meine dies sei eine Verantwortlichkeit die das Comité18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland und ich gemeinschaftlich übernehmen, und wegen dem wir uns also genau verständigen müßten. Es ist mir daher doppelt lieb, daß Du mir die Vorschläge des Comités18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland für den zweiten Tag hast mitschicken können. Was erstlich die Wahl der Symphonie betrifft, so halte ich es nun für gewiß, das die neunte Beethovensche<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name> gemacht wird; ich wenigstens würde keine andre wünschen, sobald I[hr] die Schwierigkeit und den tiefen Ernst des Stückes nicht scheut; da nun gar no[ch] ein dritter Tag projectirt wird, wo es noch heitere Musik vollauf geben kann, so würde keine beßre Wahl zu treffen sein, als diese, und ich betrachte sie nun als definitiv. Sie wird also den zweiten Theil bilden.

Der Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name> von Händel bedarf allerdings nothwendig der verstärkten Instrumentirung, wenn es nicht möglich ist in den Saal eine Orgel zu bringen, wie voriges Jahr in Cöln17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland. Das ist allerdings die würdigste, oder einzig rechte Art den Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name> aufzuführen. Geht es aber nicht an, wie ich fast fürchte, so werde ich versuchen die Orgel durch zugefügte Blaseinstrumente zu ersetzen. Ich bitte Dich um baldige Antwort auf diesen Punct.

Die Ouvertüre zu Elisa<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108367" style="hidden" type="music">Eliza ou Le Voyage aux glaciers du Mont Saint-Bernard</name> von Cherubini ist schön, und ich wäre ganz einverstanden mit der Wahl derselben, aber ich möchte doch dem Comité18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland nochmals zu bedenken geben, ob die dritte Beethovensche zu Leonore<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name> nicht interessanter an dieser Stelle wäre? Du sagst, da sie nicht so schön sey als die beiden andern, sey sie nicht fürs Musikfest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland geeignet. Doch ist sie nach meiner Meinung in jedem Fall eben so schön, wohl noch viel schöner, und wirksamer als die Cherubinische<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108367" style="hidden" type="music">Eliza ou Le Voyage aux glaciers du Mont Saint-Bernard</name>, deren Schluß namentlich nicht kräftig ist, und endlich wäre die Beethovensche<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name> eine wahre Neuigkeit, da sie meines Wissens fast nirgends noch gehört worden ist. Daß sie nicht allein nicht ohne Interesse, sondern eine große Zierde Eures Musikfestes sein würde, kannst Du mir auf mein Wort glauben. Ich bitt[e] das Comité18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland zwischen den beiden zu entscheiden, und bitte Dich mir den Beschluß mitzutheilen. Ich glaube Dir schon im vorigen Briefe geschrieben zu haben, daß SchindlerSchindler, Anton Felix (1795-1864) in Aachen die Stimmen der Beethovenschen<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name> besitzen soll; es ist aber zweifelhaft, ob erSchindler, Anton Felix (1795-1864) sie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name> hergiebt, oder hergeben darf.

Über das folgende Gesangstück endlich kann ich heut noch nicht so definitiv schreiben wie ich möchte, da hier nirgends ein Exemplar des Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> von Radzivil existirt. Ich habe gestern gleich nach Empfang Deines Briefs nach Berlin darum schreiben lassen, und werde Dinstag (d. 29sten) die Partitur<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> hieher bekommen. Finde ich es dann irgend geeignet, so schicke ich die Partitur<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> sogleich an Dich ab, dann allerdings wäre mir es am liebsten wenn sich nur irgend geeignete Stücke fürs Concert darin fänden, den Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> zu [wä]hlen, der durch den VerfasserRadziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833) und die gänzliche Neuheit gewiß sehr interessiren würde. Die von Dir bezeichnete Hymne von Schneider „Jehova dir frohlockt p. p.“<name key="PSN0114646" style="hidden" type="author">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name><name key="CRT0110723" style="hidden" type="music">Jehova, dir frohlockt der König op. 94</name> habe ich hier gleich erhalten, aber sie ist für einen doppelten Männer-Chor, ganz ohne Frauenstimmen, und blos mit Begleitung von Blechinstrumenten und Contrabässen (für die Märkischen GesangfesteGesangfeste des Märkischen GesangvereinsBrandenburg (Region)Deutschland componirt) ich würde also in keinem Falle dafür stimmen. Ließe sich nun (wie Du zu fürchten scheinst) aus Radzivils Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> keine Auswahl fürs Fest treffen, so bliebe uns die Webersche Erndte (oder Jubel-) Cantate<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name>; (es liegen zwei Texte darunter, und der auf die Erndte bezügliche wäre der passendere für das Musikfest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland) auch diese<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name> habe ich mir seit gestern mit Rücksicht auf das Fest18. Niederrheinisches Musikfest (1836)DüsseldorfDeutschland angesehn; an Solostücken fehlt es darin nicht; einige Stellen z. B. der Anfang gefallen mir vorzüglich, und ich zweifle nicht, daß sie auf viele einen sehr guten Eindruck machen würde. Aber freilich ist sie<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name> ungleich, und einiges darin nicht ganz der Würde eines Musikfestes entsprechend. Darum erwarte ich den Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> mit Ungeduld, und schreibe das definitive hierüber erst nach dessen Empfang, am nächst[en] Dinstag. Bis dahin bitte ich Dich auch Deine Antwort zu verschieben. Die Webersche Cantate<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name> ist übrigens in Cöln, wo sie vor mehreren Jahren gegeben worden sein soll.

Ehe sich für den 3ten Tag etwas bestimmen läßt, müßte man wissen, welche Solosänger, und -spieler sich beim Fest einfinden werden. Vielleicht könnte ich mit RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) und dem Vorgeiger das Tripelconcert<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108103" style="hidden" type="music">Tripelkonzert C-Dur, op. 56</name> von Beethoven spielen. Oder sonst etwas mit RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Im Fall ein Finale gemacht werden sollte, werde ich Dir mit dem Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name> (falls er mir ausführbar scheint und ich ihn also schicke) ein Cherubinisches aus Anacreon<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108363" style="hidden" type="music">Anacréon, ou L’Amour fugitif</name> schicken, das sehr schön ist, viele und dankbare Solos enthält, und sich gewiß eignete. Falls es nicht gemacht würde, wäre es in jedem Falle für den Singverein eine gute Acquisition, und ich könnte die Partitur dann wieder mit zurücknehmen.

Die Sänger betreffend, so würde ich, falls die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) käme, es für überflüssig halten, auch die GrabauGrabau, Eleonore Henriette (1805-1852) zu engagiren; im andern Falle aber sehr dazu rathen. Auch könnte mirs natürlich nur lieb sein, wenn an BreitingBreiting, Hermann (1804-1860), oder MantiusMantius, Eduard (1806-1874) oder EichbergerEichberger, Joseph (1801-1862) (der auch in Berlin ist) geschrieben würde, denn das würde Deine Mitwirkung ja nicht ausschließen. Ich muß dies jedoch ganz dem Gutbefinden des Comités überlassen. Die Soloparthieen meines Orator.s sind nicht wichtig genug einen Sänger (außer dem Bassisten) dafür expreß zu engagiren.

Ich muß eilig schließen, weil die Post geht, also nur noch meinen Dank Deinem lieben VaterWoringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838) und der für EuerWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. gütiges Anerbieten, und mehr und ausführlich im nächsten Briefe.

DeinFelix Mendelssohn Bartholdy
            Leipzig den 26sten März 1836Lieber Ferdinand
Deinen gestern erhaltenen Brief eile ich sogleich zu beantworten, und Dich vor allen Dingen zu bitten, aus dem was meine Mutter von hier aus an Dich geschrieben ja kein Misverständniß werden zu lassen. Es ist mir durchaus nicht eingefallen, Dir in irgend einer Beziehung Saumseligkeit in den Anstalten des Musikfestes Schuld geben zu wollen, und hoffentlich weißt Du, daß ich Dich zu gut kenne, um dergleichen nur einen Augenblick zu denken; was ich gegen meine Mutter äußerte, war daß es mir leid wäre, daß so viele wichtigen Bestimmungen über das herannahende Fest noch nicht getroffen seien, und daß ich dies für einen großen Übelstand hielte. Daß aber Du daran nicht die geringste Schuld hast, weiß ich gewiß, und so hoffe ich, Du werdest das Wort das meine Mutter geschrieben, nicht so aufnehmen, wie es nicht gemeint gewesen sein kann. Denn Du bist ja auch meiner Meinung, daß es die höchste Zeit schon ist, mit Anordnungen, wie die Auswahl für den zweiten Tag, die der Solosänger ins Klare zu kommen, und doch wäre es gewiß gut gewesen über so wichtige Fragen mehr hin und her zu correspondiren, als bis jetzt hat geschehen können, denn ich bin nicht Deiner Meinung, daß ich die Verantwortlichkeit der Auswahl, ihre Billigung oder Misbilligung, allein zu tragen haben solle – eben so wenig, wie ich dies dem Comité allein zuwenden möchte – sondern ich meine dies sei eine Verantwortlichkeit die das Comité und ich gemeinschaftlich übernehmen, und wegen dem wir uns also genau verständigen müßten. Es ist mir daher doppelt lieb, daß Du mir die Vorschläge des Comités für den zweiten Tag hast mitschicken können. Was erstlich die Wahl der Symphonie betrifft, so halte ich es nun für gewiß, das die neunte Beethovensche gemacht wird; ich wenigstens würde keine andre wünschen, sobald Ihr die Schwierigkeit und den tiefen Ernst des Stückes nicht scheut; da nun gar noch ein dritter Tag projectirt wird, wo es noch heitere Musik vollauf geben kann, so würde keine beßre Wahl zu treffen sein, als diese, und ich betrachte sie nun als definitiv. Sie wird also den zweiten Theil bilden.
Der Psalm von Händel bedarf allerdings nothwendig der verstärkten Instrumentirung, wenn es nicht möglich ist in den Saal eine Orgel zu bringen, wie voriges Jahr in Cöln. Das ist allerdings die würdigste, oder einzig rechte Art den Händel aufzuführen. Geht es aber nicht an, wie ich fast fürchte, so werde ich versuchen die Orgel durch zugefügte Blaseinstrumente zu ersetzen. Ich bitte Dich um baldige Antwort auf diesen Punct.
Die Ouvertüre zu Elisa von Cherubini ist schön, und ich wäre ganz einverstanden mit der Wahl derselben, aber ich möchte doch dem Comité nochmals zu bedenken geben, ob die dritte Beethovensche zu Leonore nicht interessanter an dieser Stelle wäre? Du sagst, da sie nicht so schön sey als die beiden andern, sey sie nicht fürs Musikfest geeignet. Doch ist sie nach meiner Meinung in jedem Fall eben so schön, wohl noch viel schöner, und wirksamer als die Cherubinische, deren Schluß namentlich nicht kräftig ist, und endlich wäre die Beethovensche eine wahre Neuigkeit, da sie meines Wissens fast nirgends noch gehört worden ist. Daß sie nicht allein nicht ohne Interesse, sondern eine große Zierde Eures Musikfestes sein würde, kannst Du mir auf mein Wort glauben. Ich bitte das Comité zwischen den beiden zu entscheiden, und bitte Dich mir den Beschluß mitzutheilen. Ich glaube Dir schon im vorigen Briefe geschrieben zu haben, daß Schindler in Aachen die Stimmen der Beethovenschen besitzen soll; es ist aber zweifelhaft, ob er sie hergiebt, oder hergeben darf.
Über das folgende Gesangstück endlich kann ich heut noch nicht so definitiv schreiben wie ich möchte, da hier nirgends ein Exemplar des Faust von Radzivil existirt. Ich habe gestern gleich nach Empfang Deines Briefs nach Berlin darum schreiben lassen, und werde Dinstag (d. 29sten) die Partitur hieher bekommen. Finde ich es dann irgend geeignet, so schicke ich die Partitur sogleich an Dich ab, dann allerdings wäre mir es am liebsten wenn sich nur irgend geeignete Stücke fürs Concert darin fänden, den Faust zu wählen, der durch den Verfasser und die gänzliche Neuheit gewiß sehr interessiren würde. Die von Dir bezeichnete Hymne von Schneider „Jehova dir frohlockt p. p. “ habe ich hier gleich erhalten, aber sie ist für einen doppelten Männer-Chor, ganz ohne Frauenstimmen, und blos mit Begleitung von Blechinstrumenten und Contrabässen (für die Märkischen Gesangfeste componirt) ich würde also in keinem Falle dafür stimmen. Ließe sich nun (wie Du zu fürchten scheinst) aus Radzivils Faust keine Auswahl fürs Fest treffen, so bliebe uns die Webersche Erndte (oder Jubel-) Cantate; (es liegen zwei Texte darunter, und der auf die Erndte bezügliche wäre der passendere für das Musikfest) auch diese habe ich mir seit gestern mit Rücksicht auf das Fest angesehn; an Solostücken fehlt es darin nicht; einige Stellen z. B. der Anfang gefallen mir vorzüglich, und ich zweifle nicht, daß sie auf viele einen sehr guten Eindruck machen würde. Aber freilich ist sie ungleich, und einiges darin nicht ganz der Würde eines Musikfestes entsprechend. Darum erwarte ich den Faust mit Ungeduld, und schreibe das definitive hierüber erst nach dessen Empfang, am nächsten Dinstag. Bis dahin bitte ich Dich auch Deine Antwort zu verschieben. Die Webersche Cantate ist übrigens in Cöln, wo sie vor mehreren Jahren gegeben worden sein soll.
Ehe sich für den 3ten Tag etwas bestimmen läßt, müßte man wissen, welche Solosänger, und -spieler sich beim Fest einfinden werden. Vielleicht könnte ich mit Rietz und dem Vorgeiger das Tripelconcert von Beethoven spielen. Oder sonst etwas mit Rietz Im Fall ein Finale gemacht werden sollte, werde ich Dir mit dem Faust (falls er mir ausführbar scheint und ich ihn also schicke) ein Cherubinisches aus Anacreon schicken, das sehr schön ist, viele und dankbare Solos enthält, und sich gewiß eignete. Falls es nicht gemacht würde, wäre es in jedem Falle für den Singverein eine gute Acquisition, und ich könnte die Partitur dann wieder mit zurücknehmen.
Die Sänger betreffend, so würde ich, falls die Decker käme, es für überflüssig halten, auch die Grabau zu engagiren; im andern Falle aber sehr dazu rathen. Auch könnte mirs natürlich nur lieb sein, wenn an Breiting, oder Mantius oder Eichberger (der auch in Berlin ist) geschrieben würde, denn das würde Deine Mitwirkung ja nicht ausschließen. Ich muß dies jedoch ganz dem Gutbefinden des Comités überlassen. Die Soloparthieen meines Orator. s sind nicht wichtig genug einen Sänger (außer dem Bassisten) dafür expreß zu engagiren.
Ich muß eilig schließen, weil die Post geht, also nur noch meinen Dank Deinem lieben Vater und der für Euer gütiges Anerbieten, und mehr und ausführlich im nächsten Briefe.
Dein
Felix Mendelssohn Bartholdy          
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März 1836</title> <incipit>Deinen gestern erhaltenen Brief eile ich sogleich zu beantworten, und Dich vor allen Dingen zu bitten, aus dem was meine Mutter von hier aus an Dich geschrieben ja kein Misverständniß werden zu lassen. Es ist</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz von der Hand Ferdinand von Woringens auf der Adressenseite: »Ouverture zu Semiramis von [Charles-Simon] Catel.« – Textverlust durch Beschädigung des Seitenrands.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Fischer, Felix Mendelssohn-Bartholdy, S. 24 f.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-03-26" xml:id="date_20d527a7-2b90-41f6-a1c5-cf42c7352016">26. März 1836</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_4454489d-ae4e-4d63-9381-44fbb2de0953">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_adef6143-d3ee-46d6-a608-8fcc032a17a8"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0115884" resp="receiver" xml:id="persName_81617006-0c5c-49bd-ac9b-04d3a0c5d9a1">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_c98d03f6-6162-4e05-944f-149fa6b37430"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_22236807-16d3-4ad6-9d95-55dc47fd72d6"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Assessor F. von Woringen</addrLine> <addrLine>hochwohlgeb</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Düsseldorf</addrLine> </address> </head> </div> <div type="annotation" xml:id="div_caec40b0-bcaa-4eb6-af1f-21d31b1dfc6e"> <note type="receiver-annotation" xml:id="note_96bed3ac-a327-4cb6-87d2-b2ffefc4a103">Zusatz von der Hand Ferdinand von Woringens auf der Adressenseite: »Ouverture zu Semiramis von [Charles-Simon] Catel.«</note> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_1bea18a7-35c6-4693-84bd-bce261aa10e8"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig den <date cert="high" when="1836-03-26" xml:id="date_adc64417-2e47-4d41-9dbd-5b46e6907d27">26<hi rend="superscript">sten</hi> März 1836</date></dateline><salute rend="left">Lieber Ferdinand</salute><p style="paragraph_without_indent">Deinen gestern erhaltenen Brief eile ich sogleich zu beantworten, und Dich vor allen Dingen zu bitten, aus dem was <persName xml:id="persName_c18c2b90-8132-45cf-8df0-3e59d8c57335">meine Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> von hier aus an Dich geschrieben ja kein Misverständniß werden zu lassen. Es ist mir durchaus nicht eingefallen, Dir in irgend einer Beziehung Saumseligkeit in den Anstalten des <placeName xml:id="placeName_5e7bd496-d6df-4c34-b0f9-f24867fbc984">Musikfestes<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Schuld geben zu wollen, und hoffentlich weißt Du, daß ich Dich zu gut kenne, um dergleichen nur einen Augenblick zu denken; was ich gegen <persName xml:id="persName_b1122f17-1823-4da0-90c0-9bcd1f98b4af">meine Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> äußerte, war daß es mir leid wäre, daß so viele wichtigen Bestimmungen über <placeName xml:id="placeName_88f778b9-15b2-4653-817d-8b81e8abc121">das herannahende Fest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> noch nicht getroffen seien, und daß ich dies für einen großen Übelstand hielte. Daß aber <hi rend="underline">Du</hi> daran nicht die geringste Schuld hast, weiß ich gewiß, und so hoffe ich, Du werdest das Wort das <persName xml:id="persName_dc48076a-cc36-484e-be6c-a79a105b390c">meine Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> geschrieben, nicht so aufnehmen, wie es nicht gemeint gewesen sein kann. Denn Du bist ja auch meiner Meinung, daß es die höchste Zeit schon ist, mit Anordnungen, wie die Auswahl für den zweiten Tag, die [der] Solosänger ins Klare zu kommen, und doch wäre es gewiß gut gewesen über so wichtige Fragen mehr hin und her zu correspondiren, als bis jetzt hat geschehen können, denn ich bin nicht Deiner Meinung, daß <hi rend="underline">ich</hi> die Verantwortlichkeit der Auswahl, ihre Billigung oder Misbilligung, allein zu tragen haben solle – eben so wenig, wie [ich] dies dem <placeName xml:id="placeName_95779224-0cf3-42c8-8998-aa2276f3a5ac">Comité<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> allein zuwenden möchte – sondern ich meine dies sei eine Verantwortlichkeit die das <placeName xml:id="placeName_7a9a600f-7cbe-41ca-82e0-e614ab809cb6">Comité<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und ich <hi rend="underline">gemeinschaftlich</hi> übernehmen, und wegen dem wir uns also genau verständigen müßten. Es ist mir daher doppelt lieb, daß Du mir die Vorschläge des <placeName xml:id="placeName_93b3f707-a876-4f9f-8436-da3700698a7d">Comités<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> für den zweiten Tag hast mitschicken können. Was erstlich die Wahl der Symphonie betrifft, so halte ich es nun für gewiß, das die <title xml:id="title_38593b96-b6a5-497a-8a2e-a987370189b3">neunte Beethovensche<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title> gemacht wird; ich wenigstens würde keine andre wünschen, sobald I[hr] die Schwierigkeit und den tiefen Ernst des Stückes nicht scheut; da nun gar no[ch] ein dritter Tag projectirt wird, wo es noch heitere Musik vollauf geben kann, so würde keine beßre Wahl zu treffen sein, als diese, und ich betrachte sie nun als definitiv. Sie wird also den zweiten Theil bilden.</p><p>Der <title xml:id="title_4ff2aa65-0320-430f-86b9-b44dc989eec8">Psalm<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name></title> von Händel bedarf allerdings nothwendig der verstärkten Instrumentirung, wenn es nicht möglich ist in den Saal eine Orgel zu bringen, wie voriges Jahr in <placeName xml:id="placeName_153f772d-9d8e-4911-9cc0-20c0d32deb80">Cöln<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Das ist allerdings die würdigste, oder einzig rechte Art den <title xml:id="title_a228caaf-19e4-466c-9037-118d8b0732f8">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108966" style="hidden" type="music">O praise the Lord with one consent HWV 254</name></title> aufzuführen. Geht es aber nicht an, wie ich fast fürchte, so werde ich versuchen die Orgel durch zugefügte Blaseinstrumente zu ersetzen. Ich bitte Dich um baldige Antwort auf diesen Punct.</p><p>Die <title xml:id="title_2a7135dc-5164-4915-8d5c-7b7c691dc049">Ouvertüre zu Elisa<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108367" style="hidden" type="music">Eliza ou Le Voyage aux glaciers du Mont Saint-Bernard</name></title> von Cherubini ist schön, und ich wäre ganz einverstanden mit der Wahl derselben, aber ich möchte doch dem <placeName xml:id="placeName_b6e0c1f3-278b-488f-a5e0-a359cb0019d1">Comité<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nochmals zu bedenken geben, ob die dritte Beethovensche zu <title xml:id="title_47aa9567-014c-49d9-b96f-421fd6ed34e5">Leonore<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name></title> nicht interessanter an dieser Stelle wäre? Du sagst, da sie nicht so schön sey als die beiden andern, sey sie nicht fürs <placeName xml:id="placeName_dd7d2029-316e-4b86-9c9a-a7f41b6df2fb">Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geeignet. Doch ist sie nach meiner Meinung in jedem Fall eben so schön, wohl noch viel schöner, und wirksamer als die <title xml:id="title_b869c9f7-3ecf-4c84-b86b-8f9f5696c987">Cherubinische<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108367" style="hidden" type="music">Eliza ou Le Voyage aux glaciers du Mont Saint-Bernard</name></title>, deren Schluß namentlich nicht kräftig ist, und endlich wäre die <title xml:id="title_e935d57a-4781-46fd-9e05-4701966cd0d6">Beethovensche<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name></title> eine wahre Neuigkeit, da sie meines Wissens fast nirgends noch gehört worden ist. Daß sie nicht allein nicht ohne Interesse, sondern eine große Zierde Eures Musikfestes sein würde, kannst Du mir auf mein Wort glauben. Ich bitt[e] das <placeName xml:id="placeName_f90bd100-a934-48aa-8994-40766ad35a0b">Comité<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zwischen den beiden zu entscheiden, und bitte Dich mir den Beschluß mitzutheilen. Ich glaube Dir schon im vorigen Briefe geschrieben zu haben, daß <persName xml:id="persName_86c7dd28-a858-4883-8414-0d16d4faaff7">Schindler<name key="PSN0114551" style="hidden">Schindler, Anton Felix (1795-1864)</name></persName> in Aachen die Stimmen der <title xml:id="title_255173c9-55e5-45d5-bcf5-321f5d8ebf84">Beethovenschen<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name></title> besitzen soll; es ist aber zweifelhaft, ob <persName xml:id="persName_d71abc9d-833e-4177-87de-af87be7ad3b1">er<name key="PSN0114551" style="hidden">Schindler, Anton Felix (1795-1864)</name></persName> <title xml:id="title_3c315d10-9714-4196-baf6-0935fe192679">sie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108036" style="hidden" type="music">Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138</name></title> hergiebt, oder hergeben darf.</p><p>Über das folgende Gesangstück endlich kann ich heut noch nicht so definitiv schreiben wie ich möchte, da hier nirgends ein <title xml:id="title_e0936e5f-5606-46bb-aeb2-9dcdb0d23933">Exemplar des Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> von Radzivil existirt. Ich habe gestern gleich nach Empfang Deines Briefs nach Berlin darum schreiben lassen, und werde Dinstag (d. 29<hi rend="superscript">sten</hi>) die <title xml:id="title_0cc6803d-91a0-4576-953e-fa292bd11192">Partitur<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> hieher bekommen. Finde ich es dann irgend geeignet, so schicke ich die <title xml:id="title_2e21c3f4-80f6-45dd-afec-1610e42dce94">Partitur<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> sogleich an Dich ab, dann allerdings wäre mir es am liebsten wenn sich nur irgend geeignete Stücke fürs Concert darin fänden, den <title xml:id="title_f9ff4568-5f4a-4117-8ec8-78dbe271b27f">Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> zu [wä]hlen, der durch den <persName xml:id="persName_2f905bc2-9910-4b3b-af24-258f7fe5c4d1">Verfasser<name key="PSN0114055" style="hidden">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name></persName> und die gänzliche Neuheit gewiß sehr interessiren würde. Die von Dir bezeichnete <title xml:id="title_a28f3d09-ad32-4377-8435-47502dde96a4">Hymne von Schneider „Jehova dir frohlockt p. p.“<name key="PSN0114646" style="hidden" type="author">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name><name key="CRT0110723" style="hidden" type="music">Jehova, dir frohlockt der König op. 94</name></title> habe ich hier gleich erhalten, aber sie ist für einen doppelten Männer-Chor, ganz ohne Frauenstimmen, und blos mit Begleitung von Blechinstrumenten und Contrabässen (für die <placeName xml:id="placeName_3279db1b-8410-4c99-9e96-96a6ec0147e7">Märkischen Gesangfeste<name key="NST0103563" style="hidden" subtype="" type="institution">Gesangfeste des Märkischen Gesangvereins</name><settlement key="STM0103562" style="hidden" type="area">Brandenburg (Region)</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> componirt) ich würde also in keinem Falle dafür stimmen. Ließe sich nun (wie Du zu fürchten scheinst) aus <title xml:id="title_f34c6eda-4706-4b32-b8b2-c459827231fe">Radzivils Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> keine Auswahl fürs Fest treffen, so bliebe uns die <title xml:id="title_4afe7e0a-4890-41df-8b8e-ddc1a6d9e867">Webersche Erndte (oder Jubel-) Cantate<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name></title>; (es liegen zwei Texte darunter, und der auf die Erndte bezügliche wäre der passendere für das <placeName xml:id="placeName_ca1a9422-cfa6-46c1-92d0-09776a1aec2c">Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>) auch <title xml:id="title_c038824f-7fde-4300-a8e0-9ae4b35cef3a">diese<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name></title> habe ich mir seit gestern mit Rücksicht auf das <placeName xml:id="placeName_433b8a87-c21d-4bb6-85f5-6be5e45e774e">Fest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> angesehn; an Solostücken fehlt es darin nicht; einige Stellen z. B. der Anfang gefallen mir vorzüglich, und ich zweifle nicht, daß sie auf viele einen sehr guten Eindruck machen würde. Aber freilich ist <title xml:id="title_d212136d-bfce-4493-9da8-afd6f2af6eb3">sie<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name></title> ungleich, und einiges darin nicht ganz der Würde eines Musikfestes entsprechend. Darum erwarte ich den <title xml:id="title_6caa5984-23be-4b39-89de-d6ea2bf37363">Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> mit Ungeduld, und schreibe das definitive hierüber erst nach dessen Empfang, am nächst[en] Dinstag. Bis dahin bitte ich Dich auch Deine Antwort zu verschieben. Die <title xml:id="title_3544f828-e71f-4afa-bdb4-81d8ed71e860">Webersche Cantate<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111247" style="hidden" type="music">Jubel-Kantate op. 58 (WeV B. 15)</name></title> ist übrigens in Cöln, wo sie vor mehreren Jahren gegeben worden sein soll.</p><p>Ehe sich für den 3<hi rend="superscript">ten</hi> Tag etwas bestimmen läßt, müßte man wissen, welche Solosänger, und -spieler sich beim Fest einfinden werden. Vielleicht könnte ich mit <persName xml:id="persName_4b8c3fa8-3375-41a0-ab8e-609e4f37c0e0">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> und dem Vorgeiger das <title xml:id="title_e64b8047-6361-41f8-8b32-86d677e6a669">Tripelconcert<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108103" style="hidden" type="music">Tripelkonzert C-Dur, op. 56</name></title> von Beethoven spielen. Oder sonst etwas mit <persName xml:id="persName_32a8a940-e1ac-45e6-98aa-e2fedb9de974">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> Im Fall ein Finale gemacht werden sollte, werde ich Dir mit dem <title xml:id="title_c4961b19-6533-44b6-8e99-7edf8e217978">Faust<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title> (falls er mir ausführbar scheint und ich ihn also schicke) ein <title xml:id="title_fb34594a-ae53-4810-913e-8284280648ad">Cherubinisches aus Anacreon<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108363" style="hidden" type="music">Anacréon, ou L’Amour fugitif</name></title> schicken, das sehr schön ist, viele und dankbare Solos enthält, und sich gewiß eignete. Falls es nicht gemacht würde, wäre es in jedem Falle für den Singverein eine gute Acquisition, und ich könnte die Partitur dann wieder mit zurücknehmen.</p><p>Die Sänger betreffend, so würde ich, falls die <persName xml:id="persName_e17a83af-9698-4a48-bc7f-7304ea2fd8e0">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> käme, es für überflüssig halten, auch die <persName xml:id="persName_a898b9f8-dfa2-437a-aaab-24bd7f773e2b">Grabau<name key="PSN0111497" style="hidden">Grabau, Eleonore Henriette (1805-1852)</name></persName> zu engagiren; im andern Falle aber sehr dazu rathen. Auch könnte mirs natürlich nur lieb sein, wenn an <persName xml:id="persName_e0850173-5d74-480c-8dc6-6badaa1b79c8">Breiting<name key="PSN0110110" style="hidden">Breiting, Hermann (1804-1860)</name></persName>, oder <persName xml:id="persName_e52363b6-4f55-464b-88ea-d92a62ca7fd1">Mantius<name key="PSN0113058" style="hidden">Mantius, Eduard (1806-1874)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_241944ed-a520-4059-bd1c-e9bae26fe659">Eichberger<name key="PSN0110848" style="hidden">Eichberger, Joseph (1801-1862)</name></persName> (der auch <hi rend="underline">in Berlin</hi> ist) geschrieben würde, denn das würde Deine Mitwirkung ja nicht ausschließen. Ich muß dies jedoch ganz dem Gutbefinden des Comités überlassen. Die Soloparthieen meines Orator.s sind nicht wichtig genug einen Sänger (außer dem Bassisten) dafür expreß zu engagiren.</p><p><seg type="closer" xml:id="seg_0a5361de-bd45-4adc-87b4-0d6c3144572e">Ich muß eilig schließen, weil die Post geht,</seg> also nur noch meinen Dank <persName xml:id="persName_791926e1-fb8e-4f93-94b8-c53037c957f2">Deinem lieben Vater<name key="PSN0115880" style="hidden">Woringen, Georgius Otto Philippus von (1760-1838)</name></persName> und der für <persName xml:id="persName_ce12c905-e567-400f-ac3e-a9ab689a3f7c">Euer<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> gütiges Anerbieten, und <seg type="closer" xml:id="seg_7d168af0-9c04-4346-9037-08112185fb2a">mehr und ausführlich im nächsten Briefe.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed></div></body> </text></TEI>