fmb-1836-01-29-02
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Leipzig, 29. Januar 1836
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse. – Felix Mendelssohn Bartholdy datierte diesen Brief irrtümlich auf den 30. Januar 1836. Die Datierung auf den 29. Januar erschließt sich aus einem Vermerk in Mendelssohns Schreibkalender (siehe Klein / Ward Jones, Schreibkalender, S. 17) sowie aus dem Brief selbst. Da mit dem »gestrigen Concerte« (Z. 36) das 14. Abonnementkonzert vom 28. Januar 1836 gemeint ist, muss der 29. Januar das Schreibedatum gewesen sein.
Felix Mendelssohn Bartholdy
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
stenJan. 36
Heut endlich komme ich dazu, Dir Deine lieben Briefe zu beantworten, und Dich schrecklich anzufahren, daß Du im ersten schreibst, Du hättest mir so lange nichts zu Dank machen können, und mich frägst, woran das läge. Ich läugne ja das ganze factum, und versichre Dich, daß Du mir alles zu Dank machst, was Du machst. Wenn mir zwei oder drei Sachen nach einander nicht in eben solchem Maße zusagten, wie andre von Dir, so scheint mir der Grund liegt gar nicht tiefer, als darin daß Du jetzt weniger geschrieben hast als in früheren Zeiten, wo ein oder zwei Lieder, die mir nicht recht gefielen, so schnell gemacht, und wieder andre so schnell nachgeschrieben wurden, daß wir beide wenig drüber nachdachten, warum sie uns weniger gefielen, sondern eben drüber lachten, und damit gut. Hier citire ich nun
Büchervon Dir gab, die mir weniger lieb waren, als andre von Dir, weil ich eben mal meines Zeichens ein Schuhu bin, und zur wilden Nation der Brüder gehöre. Wie ich aber
alleDeine Sachen lieb habe, und nun gar die, die mir so recht ans Herz gewachsen sind, das weißt Du, und sollst mir umgehend schreiben, daß Du mir Unrecht thust, wenn Du mich für einen geschmacklosen Menschen hältst, und daß Du das nicht wieder thun willst.
Und dann schreibst Du mir weder in dem noch im letzten Briefe, ein Wort über den
&c. &c. bis zum Schluß in dmol.
Im zweiten Theil sollte ich vor Gewalt
Leipzig d. 30sten Jan. 36. Liebe Fanny Heut endlich komme ich dazu, Dir Deine lieben Briefe zu beantworten, und Dich schrecklich anzufahren, daß Du im ersten schreibst, Du hättest mir so lange nichts zu Dank machen können, und mich frägst, woran das läge. Ich läugne ja das ganze factum, und versichre Dich, daß Du mir alles zu Dank machst, was Du machst. Wenn mir zwei oder drei Sachen nach einander nicht in eben solchem Maße zusagten, wie andre von Dir, so scheint mir der Grund liegt gar nicht tiefer, als darin daß Du jetzt weniger geschrieben hast als in früheren Zeiten, wo ein oder zwei Lieder, die mir nicht recht gefielen, so schnell gemacht, und wieder andre so schnell nachgeschrieben wurden, daß wir beide wenig drüber nachdachten, warum sie uns weniger gefielen, sondern eben drüber lachten, und damit gut. Hier citire ich nun „die Schönheit nicht, o Mädchen“ und manche andre aus der prima maniera unsres Meisters, worüber wir Skandal erhoben. Dann kamen wieder die schönen, und so geht es jetzt auch, nur daß sie nicht so schnell auf einander folgen können, weil Du jetzt oft andre Gedanken haben mußt, als den, schöne Lieder zu machen. – Und das ist wohl ein rechtes Glück. – Wenn Du aber glaubst daß mir Deine neuen Compositionen irgend wie Deinen früheren nachzustehn scheinen, so irrst Du Dich ganz und gar, und ich kenne kein bessres Lied von Dir als das Englische aus gmoll, oder den Schluß des Liederkreises und so manche aus der neuern Zeit, und Du weißt auch, daß es früher ganze Bücher von Dir gab, die mir weniger lieb waren, als andre von Dir, weil ich eben mal meines Zeichens ein Schuhu bin, und zur wilden Nation der Brüder gehöre. Wie ich aber alle Deine Sachen lieb habe, und nun gar die, die mir so recht ans Herz gewachsen sind, das weißt Du, und sollst mir umgehend schreiben, daß Du mir Unrecht thust, wenn Du mich für einen geschmacklosen Menschen hältst, und daß Du das nicht wieder thun willst. Und dann schreibst Du mir weder in dem noch im letzten Briefe, ein Wort über den Paulus und die Melusine sowie es ein College an den andern schreibt d h Bemerkungen über Quinten, Rythmus und Stimmenführung, über Auffassung, Contrapunct & caetera Animalia. Das hättest Du aber thun sollen, und solltest es noch thun, denn wie viel mir gerade daran liegt, weißt Du, und beim Paulus der nun bald zum Druck fortgehn soll, würden mir jetzt noch Deine etwanigen Rüffel zur rechten Zeit kommen. Ich schreibe Dir auch deswegen heut, nur damit ich bald Antwort bekommen kann, denn ich bin sehr ermüdet und abgespannt vom gestrigen Concerte, wo ich außer dreimal dirigiren noch das Mozartsche dmol Concert spielen mußte. In den ersten Satz machte ich eine Cadenz die mir sehr gut gelang, und nach der die Leipziger einen Mordlärm machten. Ich muß Dir das Ende herschreiben. Du erinnerst Dich doch der Thema’s. Gegen das Ende der Cadenz kamen pianissimo Arpeggien in dmoll herauf dann dann wieder gmol Arpegg. pp dann dann Arpegg. und &c. &c. bis zum Schluß in dmol. Im zweiten Theil sollte ich vor Gewalt Lieder ohne Worte spielen, die von den hiesigen Dilettanten sehr viel georgelt werden, aber ich kam glücklich durch, weil ich schwitzte wie ein Bär, und entschuldigte mich bei den Publicums. Das wäre alles gut und schön, aber mir ist innerlich so trübe und traurig zu Muth, daß ich oft gar nicht weiß, was mir helfen soll, und dann nur hoffe daß es der kommende Frühling und die warmen Tage thun mögen. Halte Dich und die Deinigen gesund, und grüße sie und bleibe mir gut. Dein FMB.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1836-01-29" xml:id="date_aae9bf12-b214-45ff-b727-e7e875fdb349">29. 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Ich läugne ja das ganze factum, und versichre Dich, daß Du mir alles zu Dank machst, was Du machst. Wenn mir zwei oder drei Sachen nach einander nicht in eben solchem Maße zusagten, wie andre von Dir, so scheint mir der Grund liegt gar nicht tiefer, als darin daß Du jetzt weniger geschrieben hast als in früheren Zeiten, wo ein oder zwei Lieder, die mir nicht recht gefielen, so schnell gemacht, und wieder andre so schnell nachgeschrieben wurden, daß wir beide wenig drüber nachdachten, warum sie uns weniger gefielen, sondern eben drüber lachten, und damit gut. Hier citire ich nun <title xml:id="title_6d0d6294-7ced-435f-8b60-4e8e345af793">„die Schönheit nicht, o Mädchen“<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0111442" style="hidden" type="music">»Die Schönheit nicht, o Mädchen« für eine Singstimme und Klavier HU 10 (29. 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Gegen das Ende der Cadenz kamen pianissimo Arpeggien in dmoll herauf dann <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_0412992c-4a8f-d8dad-b48b4-dc733a4248ac" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> dann wieder gmol Arpegg. pp dann <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_219a5775-7a1b-44c4c-d4845-9eb52df3b2b3" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> dann <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_80fdaa40-b2ca-91db5-af7ea-82671d0a8c15" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> Arpegg. und</p><p> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_47cd60e1-b3f0-87637-1203e-4322fbeffd25" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe. </note></p><p>&c. &c. bis zum Schluß in dmol.</p><p>Im zweiten Theil sollte ich vor Gewalt <title xml:id="title_06f6a924-f093-41e1-bb67-5a7a7c88cd23">Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dnoamoga-o0nk-fc5v-tptw-0oq18q4vlfk3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100621" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, 1832; enthält MWV U 86, U 80, U 89, U 73, U 90 und U 78<idno type="MWV">SD 5</idno><idno type="op">19b</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2t1cxs76-p4io-hwxc-ocry-l0brq0qlm7b5"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100625" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, 1835; enthält MWV U 103, U 77, U 104, U 98, U 97 und U 110<idno type="MWV">SD 9</idno><idno type="op">30</idno></name></title> spielen, die von den hiesigen Dilettanten sehr viel georgelt werden, aber ich kam glücklich durch, weil ich schwitzte wie ein Bär, und entschuldigte mich bei den Publicums. Das wäre alles gut und schön, aber mir ist innerlich so trübe und traurig zu Muth, daß ich oft gar nicht weiß, was mir helfen soll, und dann nur hoffe daß es der kommende Frühling und die warmen Tage thun mögen. Halte Dich und die <persName xml:id="persName_3585e127-412c-4d30-bc2e-281728a4487a">Deinigen<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name><name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> gesund, und grüße sie und bleibe mir gut.</p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">FMB.</signed></div></body> </text></TEI>