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fmb-1836-01-20-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb> Leipzig, 20. Januar 1836 Als ich gestern Deinen Brief empfing machte ich mir doppelte Vorwürfe Dir so lange nicht geschrieben zu haben und auch mein Versprechen, Montag wieder zu schreiben noch nicht erfüllt zu haben. Verzeih es mir. In Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1280.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IVa/26 (258). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 20. Januar 1836 Als ich gestern Deinen Brief empfing machte ich mir doppelte Vorwürfe Dir so lange nicht geschrieben zu haben und auch mein Versprechen, Montag wieder zu schreiben noch nicht erfüllt zu haben. Verzeih es mir. In

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel. – Der Poststempel des Briefs trägt das Datum 20. Januar 1836. Deshalb ist Felix Mendelssohn Bartholdys Angabe »21. Jan.« am Ende des Briefs ein Irrtum.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief von Marie Catherine Kiéné an Felix Mendelssohn Bartholdy (nicht in den »Green Books« nachweisbar).

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

20. Januar 1836 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren in Berlin Leipziger Straße no. 3
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Leipzig d. 20sten Jan. 36Liebe Mutter

Als ich gestern Deinen Brief empfing machte ich mir doppelte Vorwürfe Dir so lange nicht geschrieben zu haben und auch mein Versprechen, Montag wieder zu schreiben noch nicht erfüllt zu haben. Verzeih es mir. In dieser Zeit, wo mich meine Umgebungen weniger zerstreuen und anziehen als sonst, verfliegen die Tage mir, daß ich selbst nicht begreife wo sie bleiben; daß ich aber körperlich ganz gesund bin, das glaube mir, Du weißt ich schreibe darüber immer die ganze Wahrheit, verschweige sogar meine kleinen Quengeleien nicht, also wirst Du mirs glauben, daß ich mich jetzt so gesund und stark körperlich fühle, wie nur jemals. Ich besuche durchaus keine Gesellschaften, da mir es ganz zuwider wäre, aber ein kleiner Kreis von jungen Leuten, die FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) oder PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) Dir näher beschreiben können, SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881), ApelApel, Guido Theodor (1811-1867), SchlemmerSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) und (last not least) DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) findet sich fast täglich zusammen, und so bin ich die Abende und auch auf meinen Spaziergängen niemals allein. Neulich gingen wir (bei der scharfen Kälte) unsrer sechs in einen Wald eine Meile weit, fanden da ein Feuer, wärmten uns in der freien Luft, tranken mitgenommnen Bischof, aßen Wurst dazu, ApelApel, Guido Theodor (1811-1867), ein gewaltiger Jäger zeigte die Spuren von Rehen, Hasen, Kaninchen, Füchsen im Schnee, so kehrten wir nachdem wir 4 Stunden im Freien gewesen waren zur Stadt zurück als es dunkel wurde und aßen unser Mittagbrod. Dergleichen kommt öfter vor, und Abend wird mit DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) viel Quartett gemacht. Seine Soirée am vorigen Sonnabend hat über alle Erwartung gefallen; jedes Stück von allen 3 Quartetten<name key="PSN0111789" style="hidden" type="author">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name><name key="CRT0109097" style="hidden" type="music">Streichquartett C-Dur, Hob. III : 77 (»Kaiserquartett«)</name><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110146" style="hidden" type="music">Streichquartett d-Moll, KV 421</name><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108089" style="hidden" type="music">Streichquartett C-Dur, op. 59/3</name> wurde lebhaft applaudirt, und die Leute sind ganz entzückt von DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), und dem Zusammenspiel der viereDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)Uhlrich, Wilhelm Carl (1815-1874)Queisser, Carl Traugott (1800-1846)Grabau, Johann Andreas (1808-1884). Daß ihn das sehr freut, kannst Du Dir denken, und auch auf die Concertmeister-Angelegenheit wird es den besten Einfluß haben. Ich muß von jetzt an bis Ostern alle 8 Tage Concert dirigiren, was mir viel zu thun giebt; über 8 Tage werde ich das Mozartsche Concert<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110101" style="hidden" type="music">Klavierkonzert d-Moll, KV 466</name> aus dmol spielen müssen, da die DirectorenGewandhausLeipzigDeutschland mich nicht los lassen wollen. An FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) will ich morgen die Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ruh3vwz9-wp1w-poro-dmfv-72llzfukwbqe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name>, die eben 4händig herausgekommen ist, mit der Fahrpost schicken; für Dich liebe Mutter habe ich eine kleine Zeichnung, die Aussicht aus meinem Fenster, angefangen; wenn sie gut wird, schicke ich sie Dir mit. Der inliegende Brief von Mde. KiénéKiéné, Marie Catherine (1765-1855) wird Dir gewiß gefallen, er erinnert so ganz und gar an die Weise der freundlichen, guten FrauKiéné, Marie Catherine (1765-1855). Und nun muß ich den Brief schließen, der wirklich nicht viel besser ist, als der Kleks, den ich machen sollte, der aber dann doch ein Lebens- und Wohlbefindenszeichen vorstellt. Lebe Du wohl, liebe Mutter, und Ihr Lieben alleMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy, und bleibt mir gut.

EuerFelix MB.Leipzig d. 21 Jan. 36.Der Poststempel des Briefs trägt das Datum 20. Januar 1836. Deshalb ist Felix Mendelssohn Bartholdys Angabe »21. Jan.« am Ende des Briefs ein Irrtum.
            Leipzig d. 20sten Jan. 36Liebe Mutter
Als ich gestern Deinen Brief empfing machte ich mir doppelte Vorwürfe Dir so lange nicht geschrieben zu haben und auch mein Versprechen, Montag wieder zu schreiben noch nicht erfüllt zu haben. Verzeih es mir. In dieser Zeit, wo mich meine Umgebungen weniger zerstreuen und anziehen als sonst, verfliegen die Tage mir, daß ich selbst nicht begreife wo sie bleiben; daß ich aber körperlich ganz gesund bin, das glaube mir, Du weißt ich schreibe darüber immer die ganze Wahrheit, verschweige sogar meine kleinen Quengeleien nicht, also wirst Du mirs glauben, daß ich mich jetzt so gesund und stark körperlich fühle, wie nur jemals. Ich besuche durchaus keine Gesellschaften, da mir es ganz zuwider wäre, aber ein kleiner Kreis von jungen Leuten, die Fanny Beckchen oder Paul Dir näher beschreiben können, Schleinitz, Apel, Schlemmer und (last not least) David findet sich fast täglich zusammen, und so bin ich die Abende und auch auf meinen Spaziergängen niemals allein. Neulich gingen wir (bei der scharfen Kälte) unsrer sechs in einen Wald eine Meile weit, fanden da ein Feuer, wärmten uns in der freien Luft, tranken mitgenommnen Bischof, aßen Wurst dazu, Apel, ein gewaltiger Jäger zeigte die Spuren von Rehen, Hasen, Kaninchen, Füchsen im Schnee, so kehrten wir nachdem wir 4 Stunden im Freien gewesen waren zur Stadt zurück als es dunkel wurde und aßen unser Mittagbrod. Dergleichen kommt öfter vor, und Abend wird mit David viel Quartett gemacht. Seine Soirée am vorigen Sonnabend hat über alle Erwartung gefallen; jedes Stück von allen 3 Quartetten wurde lebhaft applaudirt, und die Leute sind ganz entzückt von David, und dem Zusammenspiel der viere. Daß ihn das sehr freut, kannst Du Dir denken, und auch auf die Concertmeister-Angelegenheit wird es den besten Einfluß haben. Ich muß von jetzt an bis Ostern alle 8 Tage Concert dirigiren, was mir viel zu thun giebt; über 8 Tage werde ich das Mozartsche Concert aus dmol spielen müssen, da die Directoren mich nicht los lassen wollen. An Fanny und Beckchen will ich morgen die Melusina, die eben 4händig herausgekommen ist, mit der Fahrpost schicken; für Dich liebe Mutter habe ich eine kleine Zeichnung, die Aussicht aus meinem Fenster, angefangen; wenn sie gut wird, schicke ich sie Dir mit. Der inliegende Brief von Mde. Kiéné wird Dir gewiß gefallen, er erinnert so ganz und gar an die Weise der freundlichen, guten Frau. Und nun muß ich den Brief schließen, der wirklich nicht viel besser ist, als der Kleks, den ich machen sollte, der aber dann doch ein Lebens- und Wohlbefindenszeichen vorstellt. Lebe Du wohl, liebe Mutter, und Ihr Lieben alle, und bleibt mir gut.
Euer
Felix MB.
Leipzig d. 21 Jan. 36.          
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III : 77 (»Kaiserquartett«)</name><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110146" style="hidden" type="music">Streichquartett d-Moll, KV 421</name><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108089" style="hidden" type="music">Streichquartett C-Dur, op. 59/3</name></title> wurde lebhaft applaudirt, und die Leute sind ganz entzückt von <persName xml:id="persName_9fbe9510-3bb4-47cc-8a0c-a5974388e0c7">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, und dem Zusammenspiel der <persName xml:id="persName_0e72ab26-06e7-45ee-b541-319c73d17543">viere<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name><name key="PSN0115420" style="hidden">Uhlrich, Wilhelm Carl (1815-1874)</name><name key="PSN0114038" style="hidden">Queisser, Carl Traugott (1800-1846)</name><name key="PSN0111498" style="hidden">Grabau, Johann Andreas (1808-1884)</name></persName>. Daß ihn das sehr freut, kannst Du Dir denken, und auch auf die Concertmeister-Angelegenheit wird es den besten Einfluß haben. Ich muß von jetzt an bis Ostern alle 8 Tage Concert dirigiren, was mir viel zu thun giebt; über 8 Tage werde ich das <title xml:id="title_c2b3bf52-337b-4757-bd73-3f7e2e0b4d62">Mozartsche Concert<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110101" style="hidden" type="music">Klavierkonzert d-Moll, KV 466</name></title> aus dmol spielen müssen, da die <placeName xml:id="placeName_33e60879-0fb5-4053-be8d-c50276247572">Directoren<name key="NST0100328" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mich nicht los lassen wollen. An <persName xml:id="persName_54828bc0-89a8-4036-bec8-ae137e5721b4">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_0e9e8250-36f8-4d96-832a-b7a176426c19">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> will ich morgen die <title xml:id="title_486e300f-3e6b-415c-8c11-39da1ee77a33">Melusina<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ruh3vwz9-wp1w-poro-dmfv-72llzfukwbqe"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title>, die eben 4händig herausgekommen ist, mit der Fahrpost schicken; für Dich liebe Mutter habe ich eine kleine Zeichnung, die Aussicht aus meinem Fenster, angefangen; wenn sie gut wird, schicke ich sie Dir mit. Der inliegende Brief von <persName xml:id="persName_db8edc3b-399e-4e8e-882b-f96dd2c45b94">Mde. Kiéné<name key="PSN0112372" style="hidden">Kiéné, Marie Catherine (1765-1855)</name></persName> wird Dir gewiß gefallen, er erinnert so ganz und gar an die Weise der <persName xml:id="persName_717e06c4-e9dc-477b-9ce7-901562d34bf1">freundlichen, guten Frau<name key="PSN0112372" style="hidden">Kiéné, Marie Catherine (1765-1855)</name></persName>. Und nun muß ich den Brief schließen, der wirklich nicht viel besser ist, als der Kleks, den ich machen sollte, der aber dann doch ein Lebens- und Wohlbefindenszeichen vorstellt. Lebe Du wohl, liebe Mutter, und <persName xml:id="persName_86e1373b-9dc8-47cc-9fcb-275a0b8b0573">Ihr Lieben alle<name key="PSN0113241" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, und <seg type="closer" xml:id="seg_1f0b3f0c-de09-47dc-99a8-d93b7f5a0191">bleibt mir gut.</seg></p><signed rend="right">Euer</signed><signed rend="left">Felix MB.</signed><dateline rend="left">Leipzig d. <date cert="high" when="1836-01-20" xml:id="date_75ee5667-244d-44de-95a1-68e9fb1f05a4">21 Jan. 36</date>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7550c8de-4b5e-421a-a29f-b8a9df0bb3d8" xml:lang="de">Der Poststempel des Briefs trägt das Datum 20. Januar 1836. Deshalb ist Felix Mendelssohn Bartholdys Angabe »21. Jan.« am Ende des Briefs ein Irrtum.</note></dateline></div></body> </text></TEI>