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fmb-1835-12-10-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Leipzig, 10. Dezember 1835 Ich will Dir doch noch ein Paar Worte schreiben, obwohl ich hoffe Dich nächste Woche wiederzusehen. Fast hätte ich diese Hoffnung schon aufgegeben, weil ich gegen Ende der vorigen Woche recht garstig unwohl war, mit Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1269.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIc/48 (254). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 10. Dezember 1835 Ich will Dir doch noch ein Paar Worte schreiben, obwohl ich hoffe Dich nächste Woche wiederzusehen. Fast hätte ich diese Hoffnung schon aufgegeben, weil ich gegen Ende der vorigen Woche recht garstig unwohl war, mit

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Dezember 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren in Berlin. Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Liebe Mutter

Ich will Dir doch noch ein Paar Worte schreiben, obwohl ich hoffe Dich nächste Woche wiederzusehen. Fast hätte ich diese Hoffnung schon aufgegeben, weil ich gegen Ende der vorigen Woche recht garstig unwohl war, mit Kopfschmerzen, schlaflosen Nächten, u. s. w. Doch ist der Anfall seit einigen Tagen vorüber, und so hoffe ich nun bestimmt Dich recht bald wiedersehen und sprechen zu können. Wenn ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) Dein Günstling geworden ist, so verdient er es recht durch die Art, wie er sich jetzt gegen mich zeigt; im Concerte kommt er in der Pause auf das Orchester um mir den Puls zu fühlen, und wenn er von Andern erzählen hört, mir sei nicht wohl, so kommt der alte freundliche HerrClarus, Johann Christian August (1774-1854) gleich selbst in aller Frühe und fragt nach. Aber alles das will mir immer noch nicht wieder rechte Freude machen, und überhaupt werde ich erst nach und nach merken können, wie mir zu Muth ist. Bis jetzt lebe ich dumm von einem Tag auf den andern, esse um 8 Suppe, und gehe um 10 zu Bett. Doch habe ich seit einigen Tagen wieder arbeiten können, natürlich am Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nazcelqp-kclx-1rwp-ncvq-zgcktccbak8q"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. 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Ich werde sie Dir nach Berlin mitbringen. Aber jetzt muß ich schließen, mich zum Dirigiren anziehen, und nach dem ConcertGewandhausLeipzigDeutschland gehn, wo DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) auftreten wird, ich hoffe und wünsche mit dem besten Erfolg. Ich schriebe Dir gern nach dem ConcerteGewandhausLeipzigDeutschland noch, aber dann muß der Brief schon zwischen Leipzig und Delitsch sein. Nun also, lebewohl auf Wiedersehen, liebe liebe Mutter, und Ihr liebe SchwesternDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) auf Wiedersehen in der nächsten Woche.

DeinFelix MB.
            Liebe Mutter
Ich will Dir doch noch ein Paar Worte schreiben, obwohl ich hoffe Dich nächste Woche wiederzusehen. Fast hätte ich diese Hoffnung schon aufgegeben, weil ich gegen Ende der vorigen Woche recht garstig unwohl war, mit Kopfschmerzen, schlaflosen Nächten, u. s. w. Doch ist der Anfall seit einigen Tagen vorüber, und so hoffe ich nun bestimmt Dich recht bald wiedersehen und sprechen zu können. Wenn Clarus Dein Günstling geworden ist, so verdient er es recht durch die Art, wie er sich jetzt gegen mich zeigt; im Concerte kommt er in der Pause auf das Orchester um mir den Puls zu fühlen, und wenn er von Andern erzählen hört, mir sei nicht wohl, so kommt der alte freundliche Herr gleich selbst in aller Frühe und fragt nach. Aber alles das will mir immer noch nicht wieder rechte Freude machen, und überhaupt werde ich erst nach und nach merken können, wie mir zu Muth ist. Bis jetzt lebe ich dumm von einem Tag auf den andern, esse um 8 Suppe, und gehe um 10 zu Bett. Doch habe ich seit einigen Tagen wieder arbeiten können, natürlich am Paulus, und auch die Concertgeschäfte sind mir fast willkommen, da sie mich zu einer gewissen, wenn auch mechanischen Thätigkeit zwingen. Eben bekomme ich einen komischen Brief von Mr. Oury, dem Mann von Mde. Belleville; er frägt mich, was er mir bezahlen solle, wenn ich ein neues Clavierconcert machen, und es seine Frau 6 Monat lang ausschließlich spielen lassen will; sie wünsche damit im nächsten März in Paris aufzutreten, und werde mir keine Schande machen. Dann schreibt er noch zwei Seiten der rasendsten Complimente, und schließt damit ich möge den unordentlichen Brief entschuldigen, aber er habe die Nacht nicht schlafen können, weil er den Abend zuvor meine Meeresstille vom Rotterdamer Orchester so vortrefflich gehört hätte. Das wäre recht gut und schön, aber mir ist nicht concertlich zu Sinn. Das würde aber Vater gefreut haben, wie sie in Rotterdam die Meeresstille aufführen, (wo sie sie allerdings am besten verstehen können) da die Dreimaster in den Straßen liegen, und auch daß sie mich in Amsterdam zum Ehrenmitglied irgend einer Gesellschaft gemacht haben (nebst Cherubini und Spontini) und ein holländisches Diploma dabei geschickt, welches sehr lächerlich klingt, nebst holländischen Acten und Statuten; dann würde er mich wieder antreiben mal nach Holland zu gehen, und sein Lieblingsland zu sehen. – Eben kommt wieder ein Brief vom alten Rodrigues; er schreibt freundlich; auch von Klingemann und Rosen habe ich freundliche Briefe heut empfangen. Ich werde sie Dir nach Berlin mitbringen. Aber jetzt muß ich schließen, mich zum Dirigiren anziehen, und nach dem Concert gehn, wo David auftreten wird, ich hoffe und wünsche mit dem besten Erfolg. Ich schriebe Dir gern nach dem Concerte noch, aber dann muß der Brief schon zwischen Leipzig und Delitsch sein. Nun also, lebewohl auf Wiedersehen, liebe liebe Mutter, und Ihr liebe Schwestern auf Wiedersehen in der nächsten Woche.
Dein
Felix MB.          
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Dann schreibt er noch zwei Seiten der rasendsten Complimente, und schließt damit ich möge den unordentlichen Brief entschuldigen, aber er habe die Nacht nicht schlafen können, weil er den Abend zuvor <title xml:id="title_f982ef6f-1987-4ad8-a3d9-80ced6c57535">meine Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xayihcex-3cwd-kz7g-ghdx-aovlrs8w3upq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> vom Rotterdamer Orchester so vortrefflich gehört hätte. Das wäre recht gut und schön, aber mir ist nicht concertlich zu Sinn. Das würde aber <persName xml:id="persName_b6efc21b-d44b-4ed5-b39a-67eb25a07eac">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> gefreut haben, wie sie in Rotterdam die <title xml:id="title_8e56ad2b-c0b5-475d-ab95-4f990860ea91">Meeresstille<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zsyygajj-fxi1-mx5v-jg4s-xsrtxuivvq8m"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> aufführen, (wo sie sie allerdings am besten verstehen können) da die Dreimaster in den Straßen liegen, und auch daß sie mich in Amsterdam zum Ehrenmitglied irgend einer <placeName xml:id="placeName_b64240d6-f104-4968-8c1d-951b8200e864">Gesellschaft<name key="NST0100314" style="hidden" subtype="" type="institution">Maatschappij tot Bevordering der Toonkunst (Gesellschaft zur Beförderung der Tonkunst)</name><settlement key="STM0100166" style="hidden" type="">Rotterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> gemacht haben (nebst <persName xml:id="persName_699d8ef0-1b39-4cb9-ba2e-3a6dbe0b27a6">Cherubini<name key="PSN0110361" style="hidden">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fee81e91-d84f-49b9-8b4e-a7e6852f0f09">Spontini<name key="PSN0115037" style="hidden">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName>) und ein holländisches Diploma dabei geschickt, welches sehr lächerlich klingt, nebst holländischen Acten und Statuten; dann würde er mich wieder antreiben mal nach Holland zu gehen, und sein Lieblingsland zu sehen. – Eben kommt wieder ein Brief vom alten Rodrigues; er schreibt freundlich; auch von <persName xml:id="persName_32ed66e9-d9cd-4872-a759-2814ae5a0cbe">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> und <persName xml:id="persName_da4eaee0-9754-43dc-bda2-30e350181eb4">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> habe ich freundliche Briefe heut empfangen. Ich werde sie Dir nach Berlin mitbringen. Aber jetzt muß ich schließen, mich zum Dirigiren anziehen, und nach dem <placeName xml:id="placeName_5c13a496-f24a-475e-b3a2-04145262ee89">Concert<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gehn, wo <persName xml:id="persName_b90eecab-2bdc-4988-81e9-d7ef05121c1d">David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> auftreten wird, ich hoffe und wünsche mit dem besten Erfolg. Ich schriebe Dir gern nach dem <placeName xml:id="placeName_37c0b98a-93ce-42ab-854c-7b61b79b1fe8">Concerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> noch, aber dann muß der Brief schon zwischen Leipzig und Delitsch sein. Nun also, lebewohl auf Wiedersehen, liebe liebe Mutter, und Ihr liebe <persName xml:id="persName_8e06eded-465c-40da-bdb9-c7b5a4222c47">Schwestern<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name><name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <seg type="closer" xml:id="seg_26d0cb00-a89f-4b6a-a47a-e9f8fe8d41e3">auf Wiedersehen in der nächsten Woche.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>