fmb-1835-12-07-02
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 7. Dezember 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; Adresse, Empfängervermerk auf der Adressenseite: »Beoordeling von no. 22, 23, 24. – [Übersetzung: Beurteilung von no. 22, 23, 24]«.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenDec. 1835
Das
Die
stesSyst. 1
sterTact letztes Achtel schlecht ist) Aber pag. 5 die letzten 14 Tacte zeigen von der Unkenntniß des Verfassers; und die rythmischen Fehler pag. 7, 3
tesSyst., Tact 2 und folgende sind höchst wiederwärtig. Da das Stück ebenfalls weder neue noch elegante Formen oder Gedanken enthält, und hierin den gewöhnlichen Modeerzeugnissen nachsteht, so ist es nicht würdig nach meiner Meinung für die Gesellschaft gedruckt zu werden.
Dasselbe was von den beiden Vorigen habe ich von dem letzten der mir übersandten Stücke dem
Indem ich bedaure, daß ich abermals nicht umhin konnte ein so ungünstiges Urtheil über sämmtliche mir zugesandten Stücke abzugeben, hoffe ich, Sie werden mit mir der Meinung sein, daß es Pflicht ist im Interesse Ihrer Gesellschaft die reine, ungeschmückte Wahrheit derselben gegenüber auszusprechen, und kann also nicht umhin, diese meine Meinung Ihnen vorzulegen.
tenDec. 1835
Leipzig d. 7ten Dec. 1835. Hochgeehrter Herr Das Rondo in E# mit dem motto: vive la musique ist meines Erachtens nicht würdig, für Rechnung und im Namen der Gesellschaft zu Beförderung der Tonkunst gedruckt zu werden. Es fehlt demselben durchgängig an neuen, oder sonst ausgezeichneten Gedanken oder Wendungen. Dabei verräth sich Unkenntniß der Formen, wie z. B. die ganze Modulationsfolge pag. 3, welche ohne etwas Nothwendiges in sich zu haben, ganz gesucht und auffallend hereinkommt; ferner ist pag 2 am Ende des Themas (Syst. S, Tact 1 und 2) ein sehr unangenehmer rythmischer Fehler, der sich später auch wiederholt; die Modulationen nach des pag. 8 sind ebenfalls steif und ohne Fluß, ebenso die kurz vor dem Schluß pag. 12. – Es fehlt dem Stück ferner ganz an einer regelmäßigen Construction, da sich nichts darin wiederholt, als das Thema und das immer auf dieselbe Art. – Da endlich die ganze Tendenz dieses Stücks durchaus nicht nach etwas Höherem strebt, sondern nur etwa nach dem, was Herz, Hünten und v. a. mit viel mehr Glück und Fertigkeit schon oft wiederholt haben, so scheint es mir nicht würdig im Namen der Gesellschaft zu erscheinen. Die Fantasie auf Themas aus Emma von Auber mit demselben Motto scheint mir ebenfalls desselben unwürdig. Schon die bloße Behandlung des Themas pag. 3 mit dem leeren Basse ist nicht claviermäßig, und paßt nicht auf eine so moderne Einleitung, wie diese ist (in welcher ebenfalls die harmonische Folge pag. 2, letztes Syst. Tact 1 letztes Achtel, und pag. 3 1stes Syst. 1ster Tact letztes Achtel schlecht ist) Aber pag. 5 die letzten 14 Tacte zeigen von der Unkenntniß des Verfassers; und die rythmischen Fehler pag. 7, 3tes Syst., Tact 2 und folgende sind höchst wiederwärtig. Da das Stück ebenfalls weder neue noch elegante Formen oder Gedanken enthält, und hierin den gewöhnlichen Modeerzeugnissen nachsteht, so ist es nicht würdig nach meiner Meinung für die Gesellschaft gedruckt zu werden. Dasselbe was von den beiden Vorigen habe ich von dem letzten der mir übersandten Stücke dem Rondo in g mit demselben Motto zu sagen. Auch hier findet sich nirgends etwas Neues, Gutes; die Passagen sind gewöhnlich (pag. 3, Syst. 1 & 2, pag. 10, Syst. 5 und 6, &c &c. ) auch hier der fehlerhafte Rythmus (pag. 3, Syst. 6, Tact 2 und 3) wie im Rondo aus e. Das ganze Stück vom Thema des Rondos an ist eine französische Quadrille, und auch als solche könnte und sollte es piquanter sein. Es entfernt sich von diesem Style fast kein Tact des ganzen Stücks, und obwohl es eben darum vielleicht hier und da manchen Liebhaber finden mag, so scheint es mir desselb nicht würdig für die Gesellschaft herausgegeben zu werden. Indem ich bedaure, daß ich abermals nicht umhin konnte ein so ungünstiges Urtheil über sämmtliche mir zugesandten Stücke abzugeben, hoffe ich, Sie werden mit mir der Meinung sein, daß es Pflicht ist im Interesse Ihrer Gesellschaft die reine, ungeschmückte Wahrheit derselben gegenüber auszusprechen, und kann also nicht umhin, diese meine Meinung Ihnen vorzulegen. Mit vollkommner Hochachtung Ihr ergebenster Felix Mendelssohn Bartholdy. Leipzig den 7ten Dec. 1835.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1835-12-07-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1835-12-07-02" xml:id="title_afb8472a-9a3d-410a-a6f1-599e1344de21">Felix Mendelssohn Bartholdy an Adrianus Catharinus Gerardus Vermeulen in Rotterdam <lb></lb>Leipzig, 7. Dezember 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_5b1deac0-699f-4145-9b99-a84a8b71f917">Das Rondo in E# mit dem motto: vive la musique ist meines Erachtens nicht würdig, für Rechnung und im Namen der Gesellschaft zu Beförderung der Tonkunst gedruckt zu werden. Es fehlt demselben durchgängig an neuen,</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_25c8d0c8-4ac7-4258-bfa8-069e42518320">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 4, 1268. </idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_8731aad3-b276-456a-acba-275bfaec5cbe"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Niederlande</country> <settlement>Amsterdam</settlement> <institution key="RISM">NL-Aca</institution> <repository>Amsterdam City Archives</repository> <collection>Het Archief van de Maatschapij (611)</collection> <idno type="signatur">Inv.-Nr. 443.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1835-12-07-02" type="letter" xml:id="title_3a5f5442-7479-4700-a51b-3c5f47948524">Felix Mendelssohn Bartholdy an Adrianus Catharinus Gerardus Vermeulen in Rotterdam; Leipzig, 7. Dezember 1835</title> <incipit>Das Rondo in E# mit dem motto: vive la musique ist meines Erachtens nicht würdig, für Rechnung und im Namen der Gesellschaft zu Beförderung der Tonkunst gedruckt zu werden. Es fehlt demselben durchgängig an neuen,</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>3 beschr. S.; Adresse, Empfängervermerk auf der Adressenseite: »Beoordeling von no. 22, 23, 24. – [Übersetzung: Beurteilung von no. 22, 23, 24]«.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-12-07" xml:id="date_b336f7c1-5b32-4c4d-aca4-5f9020cf64ea">7. Dezember 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_27a95345-a96d-41a3-9a16-6608b5410c10">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_4c9fb983-726e-41c7-902a-fbbc01fcec2c"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0115490" resp="receiver" xml:id="persName_3fd54617-5bfa-4333-970a-34d865c8acc7">Vermeulen, Adrianus Catharinus Gerardus (1798-1872)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_0e2aa857-1f42-419e-83ee-6e373332ca51"> <settlement key="STM0100166">Rotterdam</settlement> <country>Niederlande</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_6f613f6a-4805-4f26-b34b-63e589bd99db"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn A. C. G. Vermeulen</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Rotterdam.</addrLine> </address> </head> </div> <div type="annotation" xml:id="div_7be96f01-4db5-4549-998d-63825d6d88f4"> <note type="receiver-annotation" xml:id="note_0a885a9a-c88b-43c9-bd60-1f87e5741c83">Empfängervermerk auf der Adressenseite: »Beoordeling von no. 22, 23, 24. –«</note> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_c86f2920-4d19-4ca4-a179-c10075c64948"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1835-12-07" xml:id="date_dc4a2f8d-3f79-4a1e-a0e2-1a4256454f17">7<hi rend="superscript">ten</hi> Dec. 1835</date>.</dateline><salute rend="left">Hochgeehrter Herr</salute><p style="paragraph_without_indent">Das <title xml:id="title_a4bb3376-c642-44b7-98d9-ceeedffb2a1e">Rondo in E# mit dem motto: vive la musique<name key="PSN0111012" style="hidden" type="author">Fastré, Hendrik Franciscus (1816-?)</name><name key="CRT0108693" style="hidden" type="music">Rondo E-Dur (Vive la musique)</name></title> ist meines Erachtens nicht würdig, für Rechnung und im Namen der Gesellschaft zu Beförderung der Tonkunst gedruckt zu werden. Es fehlt demselben durchgängig an neuen, oder sonst ausgezeichneten Gedanken oder Wendungen. Dabei verräth sich Unkenntniß der Formen, wie z. B. die ganze Modulationsfolge pag. 3, welche ohne etwas Nothwendiges in sich zu haben, ganz gesucht und auffallend hereinkommt; ferner ist pag 2 am Ende des Themas (Syst. S, Tact 1 und 2) ein sehr unangenehmer rythmischer Fehler, der sich später auch wiederholt; die Modulationen nach des pag. 8 sind ebenfalls steif und ohne Fluß, ebenso die kurz vor dem Schluß pag. 12. – Es fehlt dem Stück ferner ganz an einer regelmäßigen Construction, da sich nichts darin wiederholt, als das Thema und das immer auf dieselbe Art. – Da endlich die ganze Tendenz dieses Stücks durchaus nicht nach etwas Höherem strebt, sondern nur etwa nach dem, was <persName xml:id="persName_4c520757-62d1-40e2-8ea6-95533f2500f4">Herz<name key="PSN0111939" style="hidden">Herz, Henri (Heinrich) (1803-1888)</name></persName>, <persName xml:id="persName_802b1d23-75b7-4c0d-abd8-8a7528b21bc1">Hünten<name key="PSN0112153" style="hidden">Hünten, Franz (François) (1792-1878)</name></persName> und v. a. mit viel mehr Glück und Fertigkeit schon oft wiederholt haben, so scheint es mir nicht würdig im Namen der Gesellschaft zu erscheinen.</p><p>Die <title xml:id="title_5a4f6ded-16bb-41f7-ac43-2a6b427e6c22">Fantasie<name key="PSN0111012" style="hidden" type="author">Fastré, Hendrik Franciscus (1816-?)</name><name key="CRT0108692" style="hidden" type="music">Fantasie auf Themen aus Emma von Daniel François-Esprit Auber</name></title> auf <title xml:id="title_480b28e3-7d3b-400a-b5b2-8a917f818568">Themas aus Emma von Auber<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782–1871)</name><name key="CRT0107673" style="hidden" type="music">Emma AWV 6</name></title> mit demselben Motto scheint mir ebenfalls desselben unwürdig. Schon die bloße Behandlung des Themas pag. 3 mit dem leeren Basse ist nicht claviermäßig, und paßt nicht auf eine so moderne Einleitung, wie diese ist (in welcher ebenfalls die harmonische Folge pag. 2, letztes Syst. Tact 1 letztes Achtel, und pag. 3 1<hi rend="superscript">stes</hi> Syst. 1<hi rend="superscript">ster</hi> Tact letztes Achtel schlecht ist) Aber pag. 5 die letzten 14 Tacte zeigen von der Unkenntniß des Verfassers; und die rythmischen Fehler pag. 7, 3<hi rend="superscript">tes</hi> Syst., Tact 2 und folgende sind höchst wiederwärtig. Da das Stück ebenfalls weder neue noch elegante Formen oder Gedanken enthält, und hierin den gewöhnlichen Modeerzeugnissen nachsteht, so ist es nicht würdig nach meiner Meinung für die Gesellschaft gedruckt zu werden.</p><p>Dasselbe was von den beiden Vorigen habe ich von dem letzten der mir übersandten Stücke dem <title xml:id="title_dd7653a5-cc28-443c-89af-2fb6dc25e644">Rondo in g<name key="PSN0111012" style="hidden" type="author">Fastré, Hendrik Franciscus (1816-?)</name><name key="CRT0108694" style="hidden" type="music">Rondo g-Moll</name></title> mit demselben Motto zu sagen. Auch hier findet sich nirgends etwas Neues, Gutes; die Passagen sind gewöhnlich (pag. 3, Syst. 1 & 2, pag. 10, Syst. 5 und 6, &c &c.) auch hier der fehlerhafte Rythmus (pag. 3, Syst. 6, Tact 2 und 3) wie im Rondo aus e. Das ganze Stück vom Thema des Rondos an ist eine französische Quadrille, und auch als solche könnte und sollte es piquanter sein. Es entfernt sich von diesem Style fast kein Tact des ganzen Stücks, und obwohl es eben darum vielleicht hier und da manchen Liebhaber finden mag, so scheint es mir desselb nicht würdig für die Gesellschaft herausgegeben zu werden.</p><p>Indem ich bedaure, daß ich abermals nicht umhin konnte ein so ungünstiges Urtheil über sämmtliche mir zugesandten Stücke abzugeben, hoffe ich, Sie werden mit mir der Meinung sein, daß es Pflicht ist im Interesse Ihrer Gesellschaft die reine, ungeschmückte Wahrheit derselben gegenüber auszusprechen, und kann also nicht umhin, diese meine Meinung Ihnen vorzulegen. <seg type="closer" xml:id="seg_74f55970-a2b5-49d0-acbb-1b2a50232b20">Mit vollkommner Hochachtung</seg></p><signed rend="right">Ihr ergebenster</signed><signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed><dateline rend="left">Leipzig den <date cert="high" when="1835-12-07" xml:id="date_fd7a568f-27c3-40de-ac96-5abedc20a5e5">7<hi rend="superscript">ten</hi> Dec. 1835</date>.</dateline></div></body> </text></TEI>