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fmb-1835-12-06-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Schneider in Dessau <lb></lb>Leipzig, 6. Dezember 1835 Haben Sie Dank für diese mir so ehrenvolle Anrede, und für Ihren ganzen lieben Brief, durch den Sie mich von ganzem Herzen erfreut haben. In welcher unglücklichen Zeit er mich traf wird Ihnen vielleicht Freund Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1264.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Berlin D-B Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz Handschriftenabteilung Nachl. Familie Mendelssohn, Kasten 4,4, Bl. 2. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Schneider in Dessau; Leipzig, 6. Dezember 1835 Haben Sie Dank für diese mir so ehrenvolle Anrede, und für Ihren ganzen lieben Brief, durch den Sie mich von ganzem Herzen erfreut haben. In welcher unglücklichen Zeit er mich traf wird Ihnen vielleicht Freund

2 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Acht ungedruckte Briefe von Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Schneider in Dessau, in: Signale für die Musikalische Welt 24 (1866), S. 770. Wehner, Friedrich Schneider, S. 63, Dokument 3.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

6. Dezember 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853) Dessau Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Verehrter Freund

Haben Sie Dank für diese mir so ehrenvolle Anrede, und für Ihren ganzen lieben Brief, durch den Sie mich von ganzem Herzen erfreut haben. In welcher unglücklichen Zeit er mich traf wird Ihnen vielleicht Freund SchubringSchubring, Karl Julius (1806-1889) schon gesagt haben, und Sie werden die Verspätung meiner Antwort damit entschuldigen. Ich war die vorige Woche in Berlin, wohin mich der Verlust meines VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) gerufen hatte. Es ist dies das erste schwere Unglück, das mich trifft, freilich auch das härteste, das mich treffen konnte, und ich weiß nicht ob und wie es mir möglich werden wird die Arbeiten, auf die ich mich bis jetzt gefreut hatte, und überhaupt meinen Lebensberuf wieder anzuknüpfen und fortzusetzen; doch sehe ich wohl ein, daß das meine Schuldigkeit ist, und so will ich es versuchen. Ich will es darum auch nicht aufschieben, Ihnen für die Freundlichkeit und Güte, die Sie mir durch Ihre Schreiben bewiesen, meinen Dank zu sagen, und Sie um die Erhaltung derselben zu bitten; viel Anderes weiß ich für heut nicht zu schreiben, und bin überzeugt, Sie werden mir das verzeihen. – Nur noch meinen Dank für die Übersendung der Symphonie<name key="PSN0114646" style="hidden" type="author">Schneider, Johann Christian Friedrich (1786-1853)</name><name key="CRT0110731" style="hidden" type="music">21. Sinfonie h-Moll</name>, auf deren Aufführung ich mich sehr freue, und sie recht genau dazu durchstudiren will. Ich denke sie in einem der ersten ConcerteGewandhausLeipzigDeutschland des nächsten Jahres anzusetzen (da die zwei in diesem schon bestimmt waren) und bitte Sie also mir, Ihrem gütigen Anerbieten zufolge, die nöthigen Stimmen davon (nämlich 3 Violinen von jeder Seite, 2 Bratschen und 3 Bässe) etwa bis gegen Weihnachten zukommen zu lassen. – Die Cantaten<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107789" style="hidden" type="music">Liebster Gott, wenn werd ich sterben? BWV 8 (BC A 137a)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107769" style="hidden" type="music">Jesu, der du meine Seele BWV 78 (BC A 130)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107911" style="hidden" type="music">Was frag ich nach der Welt BWV 94 (BC A 115)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107761" style="hidden" type="music">Herr Jesu Christ, du höchstes Gut BWV 113 (BC A 122)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107700" style="hidden" type="music">Ach, lieben Christen, seid getrost BWV 114 (BC A 139)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107753" style="hidden" type="music">Gelobet sei der Herr, mein Gott BWV 129 (BC A 93)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107790" style="hidden" type="music">Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren BWV 137 (BC A 124)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107910" style="hidden" type="music">Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 140 (BC A 166)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107765" style="hidden" type="music">Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ BWV 177 (BC A 103)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107916" style="hidden" type="music">Wo Gott der Herr nicht bei uns hält BWV 178 (BC A 112)</name> von BachBach, Johann Sebastian (1685-1750) erfolgen hiebei zurück, und ich bin Ihnen für diese Gefälligkeit vielmal verbunden; ich besitze dieselben bereits und bin namentlich von der<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107789" style="hidden" type="music">Liebster Gott, wenn werd ich sterben? 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KalliwodaKalliwoda (Kalivoda), Johann (Baptist) Wenzel (Jan Křtitel Václav) (1801-1866) habe ich ganz versäumt, und jetzt könnte ich Sie bitten, mir über ihn zu schreiben, da er wie ich höre, nach Dessau gegangen ist, und Sie ihn dort gewiß recht viel hören werden, auch die PixisPixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904) habe ich nur einmal gehört, und nicht auf dem Theater, doch nehme ich mir vor Ihnen nächstens über sie einiges zu schreiben; heute ist es mir unmöglich ein ordentliches Urtheil und einen ordentlichen Brief zusammenzubringen. Entschuldigen Sie mich! Der Pastor ist seit jenem Morgen verschwunden und hat sich nicht wieder blicken lassen.

Leben Sie wohl, lieber Herr Kapellmeister, bleiben Sie wohl und glücklich und erhalten Sie mir Ihre freundliche Gesinnung.Ihr ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.Leipzig den 6ten Dec. 1835.
            Verehrter Freund
Haben Sie Dank für diese mir so ehrenvolle Anrede, und für Ihren ganzen lieben Brief, durch den Sie mich von ganzem Herzen erfreut haben. In welcher unglücklichen Zeit er mich traf wird Ihnen vielleicht Freund Schubring schon gesagt haben, und Sie werden die Verspätung meiner Antwort damit entschuldigen. Ich war die vorige Woche in Berlin, wohin mich der Verlust meines Vaters gerufen hatte. Es ist dies das erste schwere Unglück, das mich trifft, freilich auch das härteste, das mich treffen konnte, und ich weiß nicht ob und wie es mir möglich werden wird die Arbeiten, auf die ich mich bis jetzt gefreut hatte, und überhaupt meinen Lebensberuf wieder anzuknüpfen und fortzusetzen; doch sehe ich wohl ein, daß das meine Schuldigkeit ist, und so will ich es versuchen. Ich will es darum auch nicht aufschieben, Ihnen für die Freundlichkeit und Güte, die Sie mir durch Ihre Schreiben bewiesen, meinen Dank zu sagen, und Sie um die Erhaltung derselben zu bitten; viel Anderes weiß ich für heut nicht zu schreiben, und bin überzeugt, Sie werden mir das verzeihen. – Nur noch meinen Dank für die Übersendung der Symphonie, auf deren Aufführung ich mich sehr freue, und sie recht genau dazu durchstudiren will. Ich denke sie in einem der ersten Concerte des nächsten Jahres anzusetzen (da die zwei in diesem schon bestimmt waren) und bitte Sie also mir, Ihrem gütigen Anerbieten zufolge, die nöthigen Stimmen davon (nämlich 3 Violinen von jeder Seite, 2 Bratschen und 3 Bässe) etwa bis gegen Weihnachten zukommen zu lassen. – Die Cantaten von Bach erfolgen hiebei zurück, und ich bin Ihnen für diese Gefälligkeit vielmal verbunden; ich besitze dieselben bereits und bin namentlich von der aus e# 12 8 ganz entzückt. Das 3 Clavierige Concert von ihm wurde so aufgenommen, wie (meiner Überzeugung nach) alles was man den Leuten auf die rechte Art vorbringt, wenn es wirklich gut ist. Sie klatschten nach beiden Sätzen und schienen seelenvergnügt. Ob es darum irgend einen Eindruck gemacht hat, will ich dahingestellt sein lassen, aber wir haben es doch einmal gehört und Freude daran gehabt, und so würde ich auch ganz zufrieden gewesen sein, wenn sie etwas raisonnirt hätten. Kalliwoda habe ich ganz versäumt, und jetzt könnte ich Sie bitten, mir über ihn zu schreiben, da er wie ich höre, nach Dessau gegangen ist, und Sie ihn dort gewiß recht viel hören werden, auch die Pixis habe ich nur einmal gehört, und nicht auf dem Theater, doch nehme ich mir vor Ihnen nächstens über sie einiges zu schreiben; heute ist es mir unmöglich ein ordentliches Urtheil und einen ordentlichen Brief zusammenzubringen. Entschuldigen Sie mich! Der Pastor ist seit jenem Morgen verschwunden und hat sich nicht wieder blicken lassen.
Leben Sie wohl, lieber Herr Kapellmeister, bleiben Sie wohl und glücklich und erhalten Sie mir Ihre freundliche Gesinnung. Ihr ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Leipzig den 6ten Dec. 1835.          
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BWV 8 (BC A 137a)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107769" style="hidden" type="music">Jesu, der du meine Seele BWV 78 (BC A 130)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107911" style="hidden" type="music">Was frag ich nach der Welt BWV 94 (BC A 115)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107761" style="hidden" type="music">Herr Jesu Christ, du höchstes Gut BWV 113 (BC A 122)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107700" style="hidden" type="music">Ach, lieben Christen, seid getrost BWV 114 (BC A 139)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107753" style="hidden" type="music">Gelobet sei der Herr, mein Gott BWV 129 (BC A 93)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107790" style="hidden" type="music">Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren BWV 137 (BC A 124)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107910" style="hidden" type="music">Wachet auf, ruft uns die Stimme BWV 140 (BC A 166)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107765" style="hidden" type="music">Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ BWV 177 (BC A 103)</name><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107916" style="hidden" type="music">Wo Gott der Herr nicht bei uns hält BWV 178 (BC A 112)</name></title> von <persName xml:id="persName_c42a95fa-a479-42e6-aa31-1836f107bb5d">Bach<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> erfolgen hiebei zurück, und ich bin Ihnen für diese Gefälligkeit vielmal verbunden; ich besitze dieselben bereits und bin namentlich <title xml:id="title_24c5f6f8-03c2-4fc2-b20f-d25a49a46ad8">von der<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107789" style="hidden" type="music">Liebster Gott, wenn werd ich sterben? 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Ob es darum irgend einen Eindruck gemacht hat, will ich dahingestellt sein lassen, aber wir haben es doch einmal gehört und Freude daran gehabt, und so würde ich auch ganz zufrieden gewesen sein, wenn sie etwas raisonnirt hätten. <persName xml:id="persName_9d710c5a-ed24-4f8f-b3ad-b6389bdfa18d">Kalliwoda<name key="PSN0112303" style="hidden">Kalliwoda (Kalivoda), Johann (Baptist) Wenzel (Jan Křtitel Václav) (1801-1866)</name></persName> habe ich ganz versäumt, und jetzt könnte ich Sie bitten, mir über ihn zu schreiben, da er wie ich höre, nach Dessau gegangen ist, und Sie ihn dort gewiß recht viel hören werden, auch die <persName xml:id="persName_c3065a3e-a6e2-4a16-afc6-e4e982d44822">Pixis<name key="PSN0113893" style="hidden">Pixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904)</name></persName> habe ich nur einmal gehört, und nicht auf dem Theater, doch nehme ich mir vor Ihnen nächstens über sie einiges zu schreiben; heute ist es mir unmöglich ein ordentliches Urtheil und einen ordentlichen Brief zusammenzubringen. Entschuldigen Sie mich! Der Pastor ist seit jenem Morgen verschwunden und hat sich nicht wieder blicken lassen.</p><closer rend="left" xml:id="closer_fd1a8f6a-02ae-4e46-aa49-13b5c9ccc37c">Leben Sie wohl, lieber Herr Kapellmeister, bleiben Sie wohl und glücklich und erhalten Sie mir Ihre freundliche Gesinnung.</closer><signed rend="right">Ihr ergebner</signed><signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed><dateline rend="left">Leipzig den <date cert="high" when="1835-12-06" xml:id="date_d52c2434-fa48-431b-bd3a-feb445a1c8f5">6<hi rend="superscript">ten</hi> Dec. 1835</date>.</dateline></div></body> </text></TEI>