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fmb-1835-11-24-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Carl Klingemann in London<lb></lb>Berlin, 24. November 1835 Ich habe Dir im Namen meiner Familie die Nachricht zu geben, daß wir meinen Vater verloren haben. Er ist ohne Krankheit, ganz sanft von uns geschieden, sein Wunsch eines schnellen schmerzlosen Todes ist ihm erfüllt Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1247.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

- - - Autograph, ehemals Klingemann-Nachlass (Mikrofilmkopie vor 1960) - - Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel an Carl Klingemann in London; Berlin, 24. November 1835 Ich habe Dir im Namen meiner Familie die Nachricht zu geben, daß wir meinen Vater verloren haben. Er ist ohne Krankheit, ganz sanft von uns geschieden, sein Wunsch eines schnellen schmerzlosen Todes ist ihm erfüllt

2 beschr. S.; Adresse von Fanny Hensels und Felix Mendelssohn Bartholdy Hand, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy, Fanny Hensel

-

Klingemann, Briefwechsel, S. 191. J. A. Stargardt, Berlin, Katalog 689, Auktion, 25. und 26. November 2008, Nr. 779 (mit Faksimile, S. 345).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. November 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) London Großbritannien deutsch
A Monsieur C. Klingemann à Londres. [Felix Mendelssohn Bartholdy:] 37 Bury Street, St James’. [Fanny Hensel:] fr.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Lieber Freund

Ich habe Dir im Namen meiner FamilieMendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy die Nachricht zu geben, daß wir meinen VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) verloren haben. Er ist ohne Krankheit, ganz sanft von uns geschieden, sein Wunsch eines schnellen schmerzlosen Todes ist ihm erfüllt worden, am Donnerstag den 19ten Morgens klagte er zuerst über Beklemmungen nachdem sich der Husten an dem er die Woche vorher litt gelegt hatte, MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und die SchwesternHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) glaubten es werde ein kaltes Fieber werden, und in einigen Stunden, um 1 2 11 Uhr lebte er nicht mehr. MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) erträgt diesen Schmerz mit unglaublichem Muthe, und erhält sich in dem Gedanken an uns; Gott möge nur ihr und uns allen Kraft dazu geben. Was wir alle und vor allem wohl ich nun verloren haben, das weißt Du, denn Du hast ihn gekannt, und er hat Dich lieb gehabt; wie mein Leben weiter gehen wird, davon habe ich noch keinen Begriff. Schreibe mir bald und oft in dieser dunkeln Zeit. Ich muß in wenig Tagen zurück nach Leipzig. Laß mich oft von Dir hören. Lebewohl.

Dein Felix Mendelssohn Bartholdy. Berlin am 24sten Nov. 1835.
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Theurer Freund, es ist mir Bedürfniß Ihnen ein Wort zu sagen, und ein Wort von Ihnen zu erbitten. Was haben wir erlebt in der kurzen Zeit, seit wir uns sahen. Felix ist ganz zerbrochen, MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) hält sich merkwürdig aufrecht. Zwei Stunden nach VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Scheiden reiste HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) nach Leipzig, Felix die Nachricht zu bringen, und ihn herzubegleiten. Sie wissen, wie er den VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) vergötterte. RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) wird zu MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) ziehn, und die Wirthschaft übernehmen.

Leben Sie wohl. Fanny.
            Lieber Freund
Ich habe Dir im Namen meiner Familie die Nachricht zu geben, daß wir meinen Vater verloren haben. Er ist ohne Krankheit, ganz sanft von uns geschieden, sein Wunsch eines schnellen schmerzlosen Todes ist ihm erfüllt worden, am Donnerstag den 19ten Morgens klagte er zuerst über Beklemmungen nachdem sich der Husten an dem er die Woche vorher litt gelegt hatte, Mutter und die Schwestern glaubten es werde ein kaltes Fieber werden, und in einigen Stunden, um 1 2 11 Uhr lebte er nicht mehr. Mutter erträgt diesen Schmerz mit unglaublichem Muthe, und erhält sich in dem Gedanken an uns; Gott möge nur ihr und uns allen Kraft dazu geben. Was wir alle und vor allem wohl ich nun verloren haben, das weißt Du, denn Du hast ihn gekannt, und er hat Dich lieb gehabt; wie mein Leben weiter gehen wird, davon habe ich noch keinen Begriff. Schreibe mir bald und oft in dieser dunkeln Zeit. Ich muß in wenig Tagen zurück nach Leipzig. Laß mich oft von Dir hören. Lebewohl.
Dein
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Berlin am 24sten Nov. 1835.
Theurer Freund, es ist mir Bedürfniß Ihnen ein Wort zu sagen, und ein Wort von Ihnen zu erbitten. Was haben wir erlebt in der kurzen Zeit, seit wir uns sahen. Felix ist ganz zerbrochen, Mutter hält sich merkwürdig aufrecht. Zwei Stunden nach Vaters Scheiden reiste Hensel nach Leipzig, Felix die Nachricht zu bringen, und ihn herzubegleiten. Sie wissen, wie er den Vater vergötterte. Rebecka wird zu Mutter ziehn, und die Wirthschaft übernehmen.
Leben Sie wohl. Fanny.          
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