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fmb-1835-11-20-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London <lb></lb>Leipzig, zwischen dem 16. und 20. oder am 20. November 1835 Schon längst hätte ich Dir geschrieben, aber die unangenehmste aller Abhaltungen, eine Unpäßlichkeit die mich mehrere Wochen lang quälte, nachdem sie sich mehrere Wochen lang angekündigt hatte, hinderte mich darin. Seit einigen Tagen bin ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1245.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 30/198. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, zwischen dem 16. und 20. oder am 20. November 1835 Schon längst hätte ich Dir geschrieben, aber die unangenehmste aller Abhaltungen, eine Unpäßlichkeit die mich mehrere Wochen lang quälte, nachdem sie sich mehrere Wochen lang angekündigt hatte, hinderte mich darin. Seit einigen Tagen bin ich

2 beschr. S. – Dieser Brief blieb wegen der am 20. November 1834 eintreffenden Nachricht vom Tod Abraham Mendelssohn Bartholdys ein undatiertes Fragment. Aufgrund der Erwähnung des Extrakonzerts von Johann Peter und Francilla Pixis vom 16. November 1835 im Gewandhaus muss er jedoch nach diesem Datum entstanden sein.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

zwischen dem 16. und 20. oder am 20. November 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) London Großbritannien deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Lieber Moscheles

Schon längst hätte ich Dir geschrieben, aber die unangenehmste aller Abhaltungen, eine Unpäßlichkeit die mich mehrere Wochen lang quälte, nachdem sie sich mehrere Wochen lang angekündigt hatte, hinderte mich darin. Seit einigen Tagen bin ich ganz wieder hergestellt, und eile nun Dir wieder zu schreiben, um Dich zuvörderst wegen des langen Stillschweigens um Verzeihung zu bitten. Für Deinen lieben Brief vom 17ten October mit der freundlichen Nachschrift Deiner FrauMoscheles, Charlotte (1805-1889) hätte ich Dir wohl lange gern gedankt; aber Du wirst Dir denken können, daß bei meinem neuen Aufenthalt mit lauter neuen Bekanntschaften und Umgebungen ein Unwohlsein von mehreren Wochen mich in die verdrießlichste Stimmung setzen, zu aller guten Laune unfähig machte, drum schrieb ich nicht. Auch am Arbeiten wurde ich gehindert, und konnte nichts thun, als malen; oder Bücherlesen (Peter Simple<name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792-1848)</name><name key="CRT0109887" style="hidden" type="literature">Peter Simple</name>, etwas Astronomie, Jacob Faithful<name key="PSN0113088" style="hidden" type="author">Marryat, Sir Frederick (1792-1848)</name><name key="CRT0109886" style="hidden" type="literature">Jacob Faithful</name>, GoetheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) &c.) Aber da es eigentlich nichts weiter war, als eine recht tüchtige Erkältung, die sich selbst à la HerzHerz, Henri (Heinrich) (1803-1888) variierte (d. h. sehr abgeschmackt) so brachten mich am Ende ein Paar gewöhnlich leichte Mittel wieder zurecht. Ich gebe auch heut das Büchlein Deiner FrauMoscheles, Charlotte (1805-1889) wohleingepackt an KistnerKistner, Carl Friedrich (1797-1844) zur Versendung nach Hamburg; ich habe zwei Lieder hineingeschrieben, und wollte eben das dritte schreiben, als mir einfiel es würde dann fast ganz voll sein, und das schien mir denn doch etwas unbescheiden Auch habe ich Dir die Partitur eines Psalms<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rendvdd3-ibod-hqiy-msxg-rkcwjva9mxat"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100109" style="hidden">Der 115. Psalm »Non nobis Domine« / »Nicht unserm Namen, Herr« für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1829] bis 15. November 1830<idno type="MWV">A 9</idno><idno type="op">31</idno></name> von mir, den ich gestern von Bonn erhalten habe, beigelegt und bitte Dich dieselbe freundlich von mir anzunehmen, und meiner dabei zu gedenken. Lustige Tage waren es doch, wie Du hier warst; die Leute sprechen noch fortwährend davon, und diesmal ist denn doch die Feiertagsstimmung nicht vom Alltagsleben gleich verwischt worden. Meine Stellung hier gefällt mir vortrefflich; mit dem OrchesterGewandhausLeipzigDeutschland befreunde ich mich mehr und mehr, habe Muße vollauf, die Aussicht im Sommer zu schwärmen – mehr kann ich mir von einer öffentlichen Stellung gar nicht wünschen. Dazu ist wirklich viel Leben und Treiben im musikalischen Fache hier. Jetzt ist der Concertmeister MatthaeiMatthäi, Heinrich August (1781-1835) gestorben, und nun kommen von allen Seiten Violinspieler und lassen sich hören. Auch KalliwodaKalliwoda (Kalivoda), Johann (Baptist) Wenzel (Jan Křtitel Václav) (1801-1866) ist eben gekommen und denkt länger zu bleiben, Ferd. DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) (der Bruder der DulkenDulcken, Marie Louise (1811-1850)) wird erwartet, PixisPixis, Johann Peter (1788-1874) und FrancillaPixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904) ist da – Hier mache ich einen Strich und seufze. O Jesus, daß ein guter und lobenswerther Mensch solch ein langweiliger Geldmann und Philister dazu werden soll. Ich behaupte er rechnet alles aus, bei Heller und Pfennig, Noten und den ganzen Plunder; die PflegetochterPixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904) ist eine Speculation, die Reise ist Speculation, das Musikmachen ebenfalls, das ganze Leben und Alles. Er spricht und denkt nichts andres. Vorigen Montag gab er (oder vielmehr siePixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904), mit seiner Unterstützung) ein Concert. Ihre Stimmung hat noch sehr gewonnen, und sie macht der MalibranMalibran, María Felicità (1808-1836) mit solcher Genauigkeit und so vielem Geschick nach, daß es ganz täuschend wird. Ob sie ein eignes Talent hat, ist wohl eine andre Frage; indeß ist doch schon vieles beisammen, wenn solch eine herrliche Stimme, und zugleich soviel Auffassungsgabe vorhanden ist. Aber interessiren kann sie mich erst dann, wenn

            Lieber Moscheles
Schon längst hätte ich Dir geschrieben, aber die unangenehmste aller Abhaltungen, eine Unpäßlichkeit die mich mehrere Wochen lang quälte, nachdem sie sich mehrere Wochen lang angekündigt hatte, hinderte mich darin. Seit einigen Tagen bin ich ganz wieder hergestellt, und eile nun Dir wieder zu schreiben, um Dich zuvörderst wegen des langen Stillschweigens um Verzeihung zu bitten. Für Deinen lieben Brief vom 17ten October mit der freundlichen Nachschrift Deiner Frau hätte ich Dir wohl lange gern gedankt; aber Du wirst Dir denken können, daß bei meinem neuen Aufenthalt mit lauter neuen Bekanntschaften und Umgebungen ein Unwohlsein von mehreren Wochen mich in die verdrießlichste Stimmung setzen, zu aller guten Laune unfähig machte, drum schrieb ich nicht. Auch am Arbeiten wurde ich gehindert, und konnte nichts thun, als malen; oder Bücherlesen (Peter Simple, etwas Astronomie, Jacob Faithful, Goethe &c. ) Aber da es eigentlich nichts weiter war, als eine recht tüchtige Erkältung, die sich selbst à la Herz variierte (d. h. sehr abgeschmackt) so brachten mich am Ende ein Paar gewöhnlich leichte Mittel wieder zurecht. Ich gebe auch heut das Büchlein Deiner Frau wohleingepackt an Kistner zur Versendung nach Hamburg; ich habe zwei Lieder hineingeschrieben, und wollte eben das dritte schreiben, als mir einfiel es würde dann fast ganz voll sein, und das schien mir denn doch etwas unbescheiden Auch habe ich Dir die Partitur eines Psalms von mir, den ich gestern von Bonn erhalten habe, beigelegt und bitte Dich dieselbe freundlich von mir anzunehmen, und meiner dabei zu gedenken. Lustige Tage waren es doch, wie Du hier warst; die Leute sprechen noch fortwährend davon, und diesmal ist denn doch die Feiertagsstimmung nicht vom Alltagsleben gleich verwischt worden. Meine Stellung hier gefällt mir vortrefflich; mit dem Orchester befreunde ich mich mehr und mehr, habe Muße vollauf, die Aussicht im Sommer zu schwärmen – mehr kann ich mir von einer öffentlichen Stellung gar nicht wünschen. Dazu ist wirklich viel Leben und Treiben im musikalischen Fache hier. Jetzt ist der Concertmeister Matthaei gestorben, und nun kommen von allen Seiten Violinspieler und lassen sich hören. Auch Kalliwoda ist eben gekommen und denkt länger zu bleiben, Ferd. David (der Bruder der Dulken) wird erwartet, Pixis und Francilla ist da – Hier mache ich einen Strich und seufze. O Jesus, daß ein guter und lobenswerther Mensch solch ein langweiliger Geldmann und Philister dazu werden soll. Ich behaupte er rechnet alles aus, bei Heller und Pfennig, Noten und den ganzen Plunder; die Pflegetochter ist eine Speculation, die Reise ist Speculation, das Musikmachen ebenfalls, das ganze Leben und Alles. Er spricht und denkt nichts andres. Vorigen Montag gab er (oder vielmehr sie, mit seiner Unterstützung) ein Concert. Ihre Stimmung hat noch sehr gewonnen, und sie macht der Malibran mit solcher Genauigkeit und so vielem Geschick nach, daß es ganz täuschend wird. Ob sie ein eignes Talent hat, ist wohl eine andre Frage; indeß ist doch schon vieles beisammen, wenn solch eine herrliche Stimme, und zugleich soviel Auffassungsgabe vorhanden ist. Aber interessiren kann sie mich erst dann, wenn          
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Auch <persName xml:id="persName_4e1b40bb-9755-4c1c-815d-9d68edef877f">Kalliwoda<name key="PSN0112303" style="hidden">Kalliwoda (Kalivoda), Johann (Baptist) Wenzel (Jan Křtitel Václav) (1801-1866)</name></persName> ist eben gekommen und denkt länger zu bleiben, <persName xml:id="persName_86616d9a-08b4-4aba-801f-a2fe9bcc9e2f">Ferd. David<name key="PSN0110564" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> (der Bruder der <persName xml:id="persName_49a3dcc0-f1ad-47cb-9aa9-33b78ef01f2e">Dulken<name key="PSN0110768" style="hidden">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName>) wird erwartet, <persName xml:id="persName_08006e1f-c6a4-497a-ac53-995c3a2bf8a0">Pixis<name key="PSN0113894" style="hidden">Pixis, Johann Peter (1788-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a36561af-4750-46ca-93fc-15145a68bc7f">Francilla<name key="PSN0113893" style="hidden">Pixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904)</name></persName> ist da – Hier mache ich einen Strich und seufze. O Jesus, daß ein guter und lobenswerther Mensch solch ein langweiliger Geldmann und Philister dazu werden soll. Ich behaupte er rechnet alles aus, bei Heller und Pfennig, Noten und den ganzen Plunder; die <persName xml:id="persName_a9ce8f87-aa14-4e4f-9917-61dd731abaa0">Pflegetochter<name key="PSN0113893" style="hidden">Pixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904)</name></persName> ist eine Speculation, die Reise ist Speculation, das Musikmachen ebenfalls, das ganze Leben und Alles. Er spricht und denkt nichts andres. Vorigen Montag gab er (oder vielmehr <persName xml:id="persName_ca0b40a9-b049-4fd3-b1b1-21f64e3ab249">sie<name key="PSN0113893" style="hidden">Pixis, Francilla (eigtl. Franziska Helma Göhringer) (1816-1904)</name></persName>, mit seiner Unterstützung) ein Concert. Ihre Stimmung hat noch sehr gewonnen, und sie macht der <persName xml:id="persName_658968a2-c347-4755-a5db-3fd740e81477">Malibran<name key="PSN0113047" style="hidden">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName> mit solcher Genauigkeit und so vielem Geschick nach, daß es ganz täuschend wird. Ob sie ein eignes Talent hat, ist wohl eine andre Frage; indeß ist doch schon vieles beisammen, wenn solch eine herrliche Stimme, und zugleich soviel Auffassungsgabe vorhanden ist. Aber interessiren kann sie mich erst dann, wenn</p></div></body> </text></TEI>