]> Brief: fmb-1835-10-05-03

fmb-1835-10-05-03

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Erich Heinrich Wilhelm Verkenius in Köln <lb></lb>Leipzig, 5. Oktober 1835 Gern hätte ich längst Ihnen für den freundlichen Brief vom 11ten Sept. gedankt, aber es drängten mich mancherlei Geschäfte, musikalische und andre, durchreisende Fremde, der Anfang der hiesigen Abonnements Concerte, u. s. w. so daß Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1222.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Deutschland Leipzig D-LEb Leipzig, Bach-Archiv - Rara III, 214. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Erich Heinrich Wilhelm Verkenius in Köln; Leipzig, 5. Oktober 1835 Gern hätte ich längst Ihnen für den freundlichen Brief vom 11ten Sept. gedankt, aber es drängten mich mancherlei Geschäfte, musikalische und andre, durchreisende Fremde, der Anfang der hiesigen Abonnements Concerte, u. s. w. so daß

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Brief Nr. 1221 (fmb-1835-10-05-02 Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln; Leipzig, vor dem oder am 5. Oktober 1835).

-

Wolff, Briefe an seine rheinischen Freunde, S. 121. Reich, Denkmal in Wort und Bild, S. 125-128.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

5. Oktober 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) Köln Deutschland deutsch
Herrn Herrn Appellazions-Rath Verkenius hochwohlgeboren in Cöln. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Hochgeehrter Herr Präsident

Gern hätte ich längst Ihnen für den freundlichen Brief vom 11ten Sept. gedankt, aber es drängten mich mancherlei Geschäfte, musikalische und andre, durchreisende Fremde, der Anfang der hiesigen Abonnements ConcerteGewandhausLeipzigDeutschland, u. s. w. so daß ich erst heute, wo ich das Schreiben an das Comité abschicke, dazu kommen kann. Vor einigen Tagen erhielt ich nämlich die herrlichen 32 Bände und kann Ihnen gar nicht sagen, was für eine Freude ich darüber hatte, und noch täglich habe. Es ist ein wahrer Schatz, und alles daran ist mir lieb und erfreulich, erst das wunderschöne Aeußere, dann wenn ich ein Werk nach dem andern hervorziehe der reiche Inhalt, dann die Erinnerung an die frohen Tage denen ich dies Geschenk verdan[ke,] für so etwas kann man gar nicht ordentlich und genügend danken, und so mag es kommen, daß der Brief an das Comité, (den ich hier einlege und Sie bitte denselben Herrn O. B. M. SteinbergerSteinberger, Johann Adolf Joseph (1777-1866) gütigst übergeben zu wollen) mir sehr schlecht und dumm vorkommt, aber ich weiß eben nicht besser zu sagen, welche große Freude mir dadurch geworden ist, und möchte Sie noch bitten, das den Herren in meinem Namen besser auszudrücken, als mein Brief es thut. Sie wissen es wohl wie glücklich mich der Besitz dieser herrlichen Sachen macht, und wie dankbar ich dafür sein muß; wenn ich noch hinzusetze, daß ich sehr wohl weiß, wie ich Ihnen ursprünglich alle diese frohen Erinnerungen und also auch jetzt dies Geschenk verdanke, so können Sie sich denken, wie oft ich mich in diesen Tagen nach Cöln gewünscht, um Ihnen noch einmal mündlich für alles das, und für Alles andre Liebe und Gute, das Sie mir erwiesen, danken zu können.

Wenn es nur mit Ihrer Gesundheit besser geht! In Ihrem letzten Briefe klagten Sie noch sehr über die hartnäckige Heiserkeit; hat denn der schöne Spätherbst mit der milden Luft nichts helfen wollen? Ich hoffe doch, daß Alles das jetzt schon vorübergegangen ist, und daß Sie nicht lange an dem Arbeiten mögen verhindert gewesen sein, da Ihnen gewiß dies das Allerunangenehmste sein muß. Ich bitte Sie recht herzlich mich bald durch einige Zeilen darüber zu benachrichtigen, und zu beruhigen, hoffentlich trifft Sie dieser Brief völlig wiederhergestellt. – Mir geht es hier, bis auf eine Erkältung die sich auch seit mehreren Wochen eingenistet hat und nicht weichen will, sehr wohl und vergnügt, und ich freue mich Ihren Rath befolgt zu haben, und für diesen Winter hiehergegangen zu sein; die Concerte haben bereits ihren Anfang genommen und ich habe einige meiner Ouvertüren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_reaimvyf-kium-idjl-xvq9-5ihnkocfxsfq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. 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Das Concert für 3 Claviere<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107780" style="hidden" type="music">Konzert für drei Cembali d-Moll, BWV 1063</name> werden wir morgen Nachmittag spielen, MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) (der auf 8 Tage hier ist und Freitag Concert giebt) Clara WieckWieck, Clara Josephine (1819-1896) und ich. Es scheint mir zwar auch auffallend, daß die Clavierstimme so hoch und tief über das System hinausgeht; doch ist das Exemplar, nach dem ich das Ihrige schreiben ließ, vom BachischenBach, Johann Sebastian (1685-1750) Original, welches ZelterZelter, Carl Friedrich (1758-1832) besaß, abgeschrieben und ich glaube mich bestimmt zu erinnern daß auch da die hohen und tiefen Noten vorkamen. Herrn Prof. KreuserKreuser, Johann Peter Balthasar (1795-1870) muß ich nunmehr recht sehr um Verzeihung bitten, das Buch<name key="PSN0112541" style="hidden" type="author">Kreuser, Johann Peter Balthasar (1795-1870)</name><name key="CRT0109589" style="hidden" type="dramatic_work">Die Overstolzen</name> ist in eine Kiste gekommen, die ich nach Berlin geschickt und gar nicht aufgemacht habe, und so kann es noch mehrere Monate dauern, ehe ich dorthin kommen und ihm dasselbe wiedererstatten kann. Ich hoffe er nimmt mir dieses Versehen nicht übel. Auch die KlingemannischeKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Übersetzung ruht mit anderen Scripturen in dieser Kiste, deshalb kann ich Ihnen die verlangten Arien und Chöre zum Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name> heut noch nicht schicken; doch werde ich an KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) deswegen schreiben und hoffe daß er noch ein Exemplar davon hat, und mir dasselbe für Sie zuschicken wird. Aber nun genug des Geplauders und nur noch die Bitte mich Ihrer Frau GemahlinnVerkenius, Frau und Frau TochterVerkenius, Sibylla (?-1872 (?)) auf das Angelegentlichste zu empfehlen; ich hoffe es geht der ersteren mit ihrer Gesundheit erwünscht. Daß Ihre Frau TochterVerkenius, Sibylla (?-1872 (?)) auf dem chemin de la gloire wieder ein großes Stück zurückgelegt hat ist wohl kein Zweifel, im nächsten Frühjahr hoffe ich wieder ein 2händiges Rondo von KückenKücken, Friedrich Wilhelm (1810-1882) 4händig zu spielen, oder ein Post-Rondo von ReissigerReißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859) (meinem jetzigen Landsmann und Nebenbuhler, aber le chemin est assez large) oder sonst eine neue Composition moderne & brillante (wie HaslingerHaslinger, Tobias Carl (1787-1842) seine jetzigen Verlagssachen nennt) von ThalbergThalberg, Sigismund (1812-1871), oder Berg, oder Thal, oder von HesseHesse, Adolph Friedrich (1809-1863).

Nun aber noch viele Grüße an alle dortige Bekannte, die sich meiner freundlich erinnern mögen, vor allem an den Herrn SeydlitzSeydlitz, Constanz Gabriel Ignaz (Ignatz) (1804-1870), und mit den besten Wünschen für Ihr und der Ihrigen völliges Wohlergehen bin ich

stets Ihr ergebnerFelix Mendelssohn Bartholdy.Leipzig den 5ten Oct. 1835.
            Hochgeehrter Herr Präsident
Gern hätte ich längst Ihnen für den freundlichen Brief vom 11ten Sept. gedankt, aber es drängten mich mancherlei Geschäfte, musikalische und andre, durchreisende Fremde, der Anfang der hiesigen Abonnements Concerte, u. s. w. so daß ich erst heute, wo ich das Schreiben an das Comité abschicke, dazu kommen kann. Vor einigen Tagen erhielt ich nämlich die herrlichen 32 Bände und kann Ihnen gar nicht sagen, was für eine Freude ich darüber hatte, und noch täglich habe. Es ist ein wahrer Schatz, und alles daran ist mir lieb und erfreulich, erst das wunderschöne Aeußere, dann wenn ich ein Werk nach dem andern hervorziehe der reiche Inhalt, dann die Erinnerung an die frohen Tage denen ich dies Geschenk verdanke,  für so etwas kann man gar nicht ordentlich und genügend danken, und so mag es kommen, daß der Brief an das Comité, (den ich hier einlege und Sie bitte denselben Herrn O. B. M. Steinberger gütigst übergeben zu wollen) mir sehr schlecht und dumm vorkommt, aber ich weiß eben nicht besser zu sagen, welche große Freude mir dadurch geworden ist, und möchte Sie noch bitten, das den Herren in meinem Namen besser auszudrücken, als mein Brief es thut. Sie wissen es wohl wie glücklich mich der Besitz dieser herrlichen Sachen macht, und wie dankbar ich dafür sein muß; wenn ich noch hinzusetze, daß ich sehr wohl weiß, wie ich Ihnen ursprünglich alle diese frohen Erinnerungen und also auch jetzt dies Geschenk verdanke, so können Sie sich denken, wie oft ich mich in diesen Tagen nach Cöln gewünscht, um Ihnen noch einmal mündlich für alles das, und für Alles andre Liebe und Gute, das Sie mir erwiesen, danken zu können.
Wenn es nur mit Ihrer Gesundheit besser geht! In Ihrem letzten Briefe klagten Sie noch sehr über die hartnäckige Heiserkeit; hat denn der schöne Spätherbst mit der milden Luft nichts helfen wollen? Ich hoffe doch, daß Alles das jetzt schon vorübergegangen ist, und daß Sie nicht lange an dem Arbeiten mögen verhindert gewesen sein, da Ihnen gewiß dies das Allerunangenehmste sein muß. Ich bitte Sie recht herzlich mich bald durch einige Zeilen darüber zu benachrichtigen, und zu beruhigen, hoffentlich trifft Sie dieser Brief völlig wiederhergestellt. – Mir geht es hier, bis auf eine Erkältung die sich auch seit mehreren Wochen eingenistet hat und nicht weichen will, sehr wohl und vergnügt, und ich freue mich Ihren Rath befolgt zu haben, und für diesen Winter hiehergegangen zu sein; die Concerte haben bereits ihren Anfang genommen und ich habe einige meiner Ouvertüren und eine Beethovensche Sinfonie mit vieler Vollkommenheit aufführen hören, auch ist das Orchester sehr eifrig und willig, und so sehe ich einer recht angenehmen Reihe musikalischer Aufführungen entgegen. – Das Bachische Concert hatte ich Sie bitten wollen, zum Andenken in Ihrer Bibliothek aufzustellen, und hoffe, Sie werden mir dies Vergnügen nicht versagen; im Falle es Sie interessirt ähnliches der Art von ihm zu haben, etwa ein Concert für 2, oder eines für 3 Claviere so würde ich Ihnen die Abschrift bald zuschicken können. Das Concert für 3 Claviere werden wir morgen Nachmittag spielen, Moscheles (der auf 8 Tage hier ist und Freitag Concert giebt) Clara Wieck und ich. Es scheint mir zwar auch auffallend, daß die Clavierstimme so hoch und tief über das System hinausgeht; doch ist das Exemplar, nach dem ich das Ihrige schreiben ließ, vom Bachischen Original, welches Zelter besaß, abgeschrieben und ich glaube mich bestimmt zu erinnern daß auch da die hohen und tiefen Noten vorkamen. Herrn Prof. Kreuser muß ich nunmehr recht sehr um Verzeihung bitten, das Buch ist in eine Kiste gekommen, die ich nach Berlin geschickt und gar nicht aufgemacht habe, und so kann es noch mehrere Monate dauern, ehe ich dorthin kommen und ihm dasselbe wiedererstatten kann. Ich hoffe er nimmt mir dieses Versehen nicht übel. Auch die Klingemannische Übersetzung ruht mit anderen Scripturen in dieser Kiste, deshalb kann ich Ihnen die verlangten Arien und Chöre zum Salomon heut noch nicht schicken; doch werde ich an Klingemann deswegen schreiben und hoffe daß er noch ein Exemplar davon hat, und mir dasselbe für Sie zuschicken wird. Aber nun genug des Geplauders und nur noch die Bitte mich Ihrer Frau Gemahlinn und Frau Tochter auf das Angelegentlichste zu empfehlen; ich hoffe es geht der ersteren mit ihrer Gesundheit erwünscht. Daß Ihre Frau Tochter auf dem chemin de la gloire wieder ein großes Stück zurückgelegt hat ist wohl kein Zweifel, im nächsten Frühjahr hoffe ich wieder ein 2händiges Rondo von Kücken 4händig zu spielen, oder ein Post-Rondo von Reissiger (meinem jetzigen Landsmann und Nebenbuhler, aber le chemin est assez large) oder sonst eine neue Composition moderne & brillante (wie Haslinger seine jetzigen Verlagssachen nennt) von Thalberg, oder Berg, oder Thal, oder von Hesse.
Nun aber noch viele Grüße an alle dortige Bekannte, die sich meiner freundlich erinnern mögen, vor allem an den Herrn Seydlitz, und mit den besten Wünschen für Ihr und der Ihrigen völliges Wohlergehen bin ich
stets Ihr ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Leipzig den 5ten Oct. 1835.          
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Steinberger<name key="PSN0115096" style="hidden">Steinberger, Johann Adolf Joseph (1777-1866)</name></persName> gütigst übergeben zu wollen) mir sehr schlecht und dumm vorkommt, aber ich weiß eben nicht besser zu sagen, welche große Freude mir dadurch geworden ist, und möchte Sie noch bitten, das den Herren in meinem Namen besser auszudrücken, als mein Brief es thut. Sie wissen es wohl wie glücklich mich der Besitz dieser herrlichen Sachen macht, und wie dankbar ich dafür sein muß; wenn ich noch hinzusetze, daß ich sehr wohl weiß, wie ich Ihnen ursprünglich alle diese frohen Erinnerungen und also auch jetzt dies Geschenk verdanke, so können Sie sich denken, wie oft ich mich in diesen Tagen nach Cöln gewünscht, um Ihnen noch einmal mündlich für alles das, und für Alles andre Liebe und Gute, das Sie mir erwiesen, danken zu können.</p><p>Wenn es nur mit Ihrer Gesundheit besser geht! In Ihrem letzten Briefe klagten Sie noch sehr über die hartnäckige Heiserkeit; hat denn der schöne Spätherbst mit der milden Luft nichts helfen wollen? Ich hoffe doch, daß Alles das jetzt schon vorübergegangen ist, und daß Sie nicht lange an dem Arbeiten mögen verhindert gewesen sein, da Ihnen gewiß dies das Allerunangenehmste sein muß. Ich bitte Sie recht herzlich mich bald durch einige Zeilen darüber zu benachrichtigen, und zu beruhigen, hoffentlich trifft Sie dieser Brief völlig wiederhergestellt. – Mir geht es hier, bis auf eine Erkältung die sich auch seit mehreren Wochen eingenistet hat und nicht weichen will, sehr wohl und vergnügt, und ich freue mich Ihren Rath befolgt zu haben, und für diesen Winter hiehergegangen zu sein; die Concerte haben bereits ihren Anfang genommen und ich habe <title xml:id="title_d1e817ee-a802-426b-bbc0-c753a03eee91">einige meiner Ouvertüren<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_reaimvyf-kium-idjl-xvq9-5ihnkocfxsfq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100363" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden / The Isles of Fingal (Zur einsamen Insel) h-Moll (»Fingals Höhle«), 7. August 1829 bis 16. Dezember 1830; Umarbeitung bis 20. Juni 1832<idno type="MWV">P 7</idno><idno type="op">26</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3iqly2xv-zjbn-tksg-jrdu-xca7wywtnj07"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100361" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 3 Meeresstille und glückliche Fahrt D-Dur, [Februar bis September 1828]; Umarbeitung 1833/1834<idno type="MWV">P 5</idno><idno type="op">27</idno></name></title> und eine <persName xml:id="persName_2be64aa1-bacf-4cc5-8e52-c4983167f43c">Beethovensche<name key="PSN0109771" style="hidden">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> <title xml:id="title_aa00f905-889b-49f3-84bf-61a48b65108f">Sinfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108065" style="hidden" type="music">4. Sinfonie B-Dur, op. 60</name></title> mit vieler Vollkommenheit aufführen hören, auch ist das <placeName xml:id="placeName_aa311298-92a5-4a79-97be-4657f498743b">Orchester<name key="NST0100494" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sehr eifrig und willig, und so sehe ich einer recht angenehmen Reihe musikalischer Aufführungen entgegen. – Das <persName xml:id="persName_5c779092-20f7-4ee6-b43d-2c4afafef9cc">Bachische<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> <title xml:id="title_5b733377-2239-4974-a19e-b083b3def1b6">Concert<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107778" style="hidden" type="music">Konzert für Cembalo d-Moll, BWV 1052</name></title> hatte ich Sie bitten wollen, zum Andenken in Ihrer Bibliothek aufzustellen, und hoffe, Sie werden mir dies Vergnügen nicht versagen; im Falle es Sie interessirt ähnliches der Art von ihm zu haben, etwa ein Concert für 2, oder eines für 3 Claviere so würde ich Ihnen die Abschrift bald zuschicken können. Das <title xml:id="title_23146e57-dca1-46c7-8ec9-b689bc83ba84">Concert für 3 Claviere<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107780" style="hidden" type="music">Konzert für drei Cembali d-Moll, BWV 1063</name></title> werden wir morgen Nachmittag spielen, <persName xml:id="persName_0f053052-7275-495c-9371-db90df8767e3">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> (der auf 8 Tage hier ist und Freitag Concert giebt) <persName xml:id="persName_e929a429-81f9-4a91-a8e1-8b19c8365460">Clara Wieck<name key="PSN0115759" style="hidden">Wieck, Clara Josephine (1819-1896)</name></persName> und ich. Es scheint mir zwar auch auffallend, daß die Clavierstimme so hoch und tief über das System hinausgeht; doch ist das Exemplar, nach dem ich das Ihrige schreiben ließ, vom <persName xml:id="persName_2405d3be-7b8f-4b9d-9b0a-9db1373c9026">Bachischen<name key="PSN0109617" style="hidden">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName> Original, welches <persName xml:id="persName_35572133-b8b8-4215-ba29-195dddee1c64">Zelter<name key="PSN0115916" style="hidden">Zelter, Carl Friedrich (1758-1832)</name></persName> besaß, abgeschrieben und ich glaube mich bestimmt zu erinnern daß auch da die hohen und tiefen Noten vorkamen. <persName xml:id="persName_1b2e3967-d573-4059-a08c-cb2386f5fcb4">Herrn Prof. Kreuser<name key="PSN0112541" style="hidden">Kreuser, Johann Peter Balthasar (1795-1870)</name></persName> muß ich nunmehr recht sehr um Verzeihung bitten, das <title xml:id="title_c0a8ddef-e886-4f5b-aa47-d7894cd4e5ff">Buch<name key="PSN0112541" style="hidden" type="author">Kreuser, Johann Peter Balthasar (1795-1870)</name><name key="CRT0109589" style="hidden" type="dramatic_work">Die Overstolzen</name></title> ist in eine Kiste gekommen, die ich nach Berlin geschickt und gar nicht aufgemacht habe, und so kann es noch mehrere Monate dauern, ehe ich dorthin kommen und ihm dasselbe wiedererstatten kann. Ich hoffe er nimmt mir dieses Versehen nicht übel. Auch die <persName xml:id="persName_9559ec4d-b9ef-4fde-803c-72ed7483574e">Klingemannische<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> Übersetzung ruht mit anderen Scripturen in dieser Kiste, deshalb kann ich Ihnen die verlangten Arien und Chöre zum <title xml:id="title_eacf20a3-32c7-4ec0-8e7f-8190f93330a0">Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title> heut noch nicht schicken; doch werde ich an <persName xml:id="persName_c9a2cdf8-44f4-4e33-b283-9c31524ae352">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> deswegen schreiben und hoffe daß er noch ein Exemplar davon hat, und mir dasselbe für Sie zuschicken wird. Aber nun genug des Geplauders und nur noch die Bitte mich <persName xml:id="persName_28624ef8-51e9-4026-becb-11914fa50942">Ihrer Frau Gemahlinn<name key="PSN0115486" style="hidden">Verkenius, Frau</name></persName> und <persName xml:id="persName_5aac3054-41f7-4bfd-967c-7ee0c8648fce">Frau Tochter<name key="PSN0115489" style="hidden">Verkenius, Sibylla (?-1872 (?))</name></persName> auf das Angelegentlichste zu empfehlen; ich hoffe es geht der ersteren mit ihrer Gesundheit erwünscht. Daß <persName xml:id="persName_5f79cb35-2f0e-4c5a-bc7d-164c9b732547">Ihre Frau Tochter<name key="PSN0115489" style="hidden">Verkenius, Sibylla (?-1872 (?))</name></persName> auf dem chemin de la gloire wieder ein großes Stück zurückgelegt hat ist wohl kein Zweifel, im nächsten Frühjahr hoffe ich wieder ein 2händiges Rondo von <persName xml:id="persName_b266fc7d-64ce-4c3a-ba47-fb72ff980fce">Kücken<name key="PSN0112570" style="hidden">Kücken, Friedrich Wilhelm (1810-1882)</name></persName> 4händig zu spielen, oder ein Post-Rondo von <persName xml:id="persName_20fd0cc1-a956-4a23-a326-97bd5da59d50">Reissiger<name key="PSN0114129" style="hidden">Reißiger (Reissiger), Carl Gottlieb (1798-1859)</name></persName> (meinem jetzigen Landsmann und Nebenbuhler, aber le chemin est assez large) oder sonst eine neue Composition moderne &amp; brillante (wie <persName xml:id="persName_d12cfe23-08d2-4f8d-9188-50c1779fbe0c">Haslinger<name key="PSN0111751" style="hidden">Haslinger, Tobias Carl (1787-1842)</name></persName> seine jetzigen Verlagssachen nennt) von <persName xml:id="persName_6e79745a-a24f-4a35-bacc-17d2a0c728ad">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName>, oder Berg, oder Thal, oder von <persName xml:id="persName_af9a4a44-30ee-4b92-803b-0f0238be7c02">Hesse<name key="PSN0111947" style="hidden">Hesse, Adolph Friedrich (1809-1863)</name></persName>.</p><p>Nun aber noch viele Grüße an alle dortige Bekannte, die sich meiner freundlich erinnern mögen, vor allem an den <persName xml:id="persName_0585696b-8a4b-4a69-be2c-18712f35226b">Herrn Seydlitz<name key="PSN0114883" style="hidden">Seydlitz, Constanz Gabriel Ignaz (Ignatz) (1804-1870)</name></persName>, <seg type="closer" xml:id="seg_a5e70b5a-2261-4156-82c7-53ad60aa7fa6">und mit den besten Wünschen für Ihr und der Ihrigen völliges Wohlergehen bin ich</seg></p><signed rend="right">stets Ihr ergebner</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed><dateline rend="left">Leipzig den <date cert="high" when="1835-10-05" xml:id="date_6e1b3352-e08b-472f-8bb1-1c785f915e1c">5<hi rend="superscript">ten</hi> Oct. 1835</date>.</dateline></div></body> </text></TEI>