fmb-1835-09-07-02
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 7. September 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, Bemerkung von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite: »Aus Leipzig / Vom 7ten Sept. 1835 / Ueber Anstalten zu meinem nächsten Concerte in Leipzig / über Kalkbrenner, Lindenau, Hauser«.. – In Ignaz Moscheles’ Briefalbum enthalten. Autographe Notiz von Moscheles in dessen Briefalbum zu diesem Brief: »Ueber Anstalten zu meinem nächsten Concert* in Leipzig / Ueber Kalkbrenner Lindenau Hauser / * NB Ueber den Erfolg dieses Concertes schreibt er meiner Frau am 11ten October.«
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sammlung William Thomas Freemantle, Rotherham, Yorkshire.
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
tenSept. 1835 / Ueber Anstalten zu meinem nächsten Concerte in Leipzig / über Kalkbrenner, Lindenau, Hauser«.
tenSept. 1835
Habe tausend Dank für Deinen eben empfangenen Brief;
Dein Blumensuchen auf den Steppen der neueren Compositionen macht mich eigentlich melancholisch. Es ist verzweifelt, wenn man die neueren Herren betrachtet, wie sie so leblos sind; es möchte mich zuweilen unbescheiden machen, und dann wieder recht das Gegentheil davon, ganz kleinmüthig. Wer ist denn t
Eben kommt
Du bist so freundlich mich nach einem Auftrage zu fragen, und da fällt mir eine Bitte ein, die Du mir vielleicht auf dem Wege hieher erfüllen könntest.
Leipzig d. 7ten Sept. 1835Lieber Moscheles Habe tausend Dank für Deinen eben empfangenen Brief; Kistners Leute (er selbst ist abwesend. ) schickten mir ihn zu und ließen mir sagen, ich möchte die Antwort bis heut Nachmittag ihnen zuschicken. So schreibe ich Dir denn eilig meinen Dank und meine gar zu große Freude, Dich bald wiederzusehen. Bis dahin zähle ich die Tage und sehne mich danach, und hoffe nur daß auch nichts dazwischen kommt, damit wir ein Paar recht frohe Tage wieder mit einander verleben können. Wegen des Concerts werden schon Anstalten getroffen, und so werde ich die doppelte Freude genießen, Dich wiederzusehen, und Deine neuen größern Sachen zugleich zu hören. Ob daß ein Genuß ist, das weißt Du wohl. Ich kann Dir noch nichts Näheres über die Einrichtung Deines Concertes sagen, da, wie gesagt, Dein Brief erst diesen Morgen eintraf, in dessen hat sich der Baumeister Limburger, der diese Sachen hier am besten betreiben soll, gleich darüber hergemacht und versprochen, alles bestmöglichst anzuordnen. Kistner selbst, der in einigen Tagen zurückkommt, wird Dir dann wohl das Nähere darüber schreiben, und wenn es geht füge ich auch noch ein Paar Zeilen dazu. Wie freue ich mich auf Dich! Dein Blumensuchen auf den Steppen der neueren Compositionen macht mich eigentlich melancholisch. Es ist verzweifelt, wenn man die neueren Herren betrachtet, wie sie so leblos sind; es möchte mich zuweilen unbescheiden machen, und dann wieder recht das Gegentheil davon, ganz kleinmüthig. Wer ist denn Elkamp, der den St Paulus bearbeitet? Hast Du was von ihm gesehen, und ist was daran oder nicht? Wenn die Hamburger Deine Erscheinung wie ein Intermezzo zwischen Chopin, Clara Wiek und Kalkbrenner ansehen, so können sie mir gestohlen werden. Ich würde ihnen die Sache plausibel machen, und sie fragen ob sie den Braten für das Intermezzo zwischen mix’d pickle, Ragout, und Fischpastetchen ansehen, oder nicht vielmehr umgekehrt? Dies Beispiel müßte ihnen recht anschaulich sein, dächte ich; Kalkbrenner ist das Fischpastetchen. Hast Du etwas von Lindenau, dem Geiger, gesehn oder gehört? Das letztemal das ich ihn hörte, in Düsseldorf, gefiel mir sein Spiel überaus gut. Solltest Du ihm begegnen, so bitte ich Dich ihn herzlich zu grüßen, und ihn zu fragen, ob er nicht einmal hieher kommen möchte, um öffentlich zu spielen; es scheint an guten Geigern zu fehlen, und es wäre mir lieb, wenn er bald einmal sich hier hören ließe. Mit der Musik hier bin ich noch gar nicht recht im Klaren. Es scheint viel Musik gemacht zu werden, ob aber mit vieler Liebe das weiß ich eben noch nicht recht. Darüber müssen wir ein Langes und Breites sprechen, und wiedersprechen, und kannegießern. Komm nur bald. Eben kommt Hauser herein, dem ich meinen schönen Witz über Kalkbrenner mittheile; er meint aber Kalkbr. habe mehr von einem ungehackten Salami, und verlangt ich solle dies dazu schreiben – und ihn Dir dann noch vielmals und angelegentlich empfehlen. Du bist so freundlich mich nach einem Auftrage zu fragen, und da fällt mir eine Bitte ein, die Du mir vielleicht auf dem Wege hieher erfüllen könntest. Klingemann schrieb mir neulich, daß er von Dir Geld für mich erhoben habe, und daß Du von Novello für meine Melodies noch etwas für mich habest; könntest Du dies auf der Durchreise durch Berlin an meinen Vater gelangen lassen, so geschähe mir ein großer Gefallen. Entschuldige die Belästigung. Ich muß schließen sonst kommt der Brief nicht mehr mit. Verzeih die unbedeutenden eilfertigen Zeilen. Du bringst doch alles von Deinen neuern Sachen mit? Das thue ja, das ist sehr nothwendig, und wird mich erquicken, und nun grüß Deine liebe Frau, und die Kinder, und lebewohl und bitte bleibe mir gut. Dein Felix Mendelssohn B.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1835-09-07-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1835-09-07-02" xml:id="title_0a2f4780-4077-418e-97e2-3a137f5b745b">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in Hamburg <lb></lb>Leipzig, 7. September 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_2e844d4d-8f8c-4209-8091-65941e9f78cc">Habe tausend Dank für Deinen eben empfangenen Brief; Kistners Leute (er selbst ist abwesend.) schickten mir ihn zu und ließen mir sagen, ich möchte die Antwort bis heut Nachmittag ihnen zuschicken. So schreibe ich Dir</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_005d50bd-bff7-41fd-b554-db80cbfc3944">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 4, 1211. </idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_5427d15d-1981-45e8-91e1-89765effc266"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Leeds</settlement> <institution key="RISM">GB-LEbc</institution> <repository>Leeds, University Library, The Brotherton Library</repository> <collection>Brotherton Collection</collection> <idno type="signatur">MS Mendelssohn, Letters 25.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1835-09-07-02" type="letter" xml:id="title_1a8c4b97-4064-4bdc-871f-e1caad53524a">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in Hamburg; Leipzig, 7. September 1835</title> <incipit>Habe tausend Dank für Deinen eben empfangenen Brief; Kistners Leute (er selbst ist abwesend.) schickten mir ihn zu und ließen mir sagen, ich möchte die Antwort bis heut Nachmittag ihnen zuschicken. So schreibe ich Dir</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>4 beschr. S.; Adresse, Bemerkung von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite: »Aus Leipzig / Vom 7ten Sept. 1835 / Ueber Anstalten zu meinem nächsten Concerte in Leipzig / über Kalkbrenner, Lindenau, Hauser«.. – In Ignaz Moscheles’ Briefalbum enthalten. Autographe Notiz von Moscheles in dessen Briefalbum zu diesem Brief: »Ueber Anstalten zu meinem nächsten Concert* in Leipzig / Ueber Kalkbrenner Lindenau Hauser / * NB Ueber den Erfolg dieses Concertes schreibt er meiner Frau am 11ten October.«</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Sammlung William Thomas Freemantle, Rotherham, Yorkshire.</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Moscheles, Briefe, S. 125-127.</bibl> <bibl type="printed_letter">Moscheles, Letters, S. 138-140 (engl. Übersetzung). Die Übersetzung ist auf den 5. September 1835 datiert und beginnt mit einem anderen Briefanfang als die Vorlage und der erstgenannte Druck.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-09-07" xml:id="date_a64ca37a-4d91-4901-9330-8ecd3b876b07">7. September 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_1de667dc-4344-4afc-aadf-26d207e642bc">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_503b8c2d-0478-4eba-8529-88ce3b79cc0e"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0113441" resp="receiver" xml:id="persName_0946fb99-5477-4f37-a37e-032a83ec26b9">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_d17b09ea-eb7c-40cb-816b-f863db55bce3"> <settlement key="STM0100127">Hamburg</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_21be8e77-0278-4734-a41d-085e443a6a8d"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn I. Moscheles</addrLine> <addrLine>berühmten Tonkünstler</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Hamburg.</addrLine> <addrLine>d[urch]. E[einschluß].</addrLine> </address> </head> </div> <div type="annotation" xml:id="div_99df3c81-6899-4c73-a772-f1cf2316336d"> <note type="receiver-annotation" xml:id="note_9ce5bbf0-6783-490b-b161-4b9933c83422">Bemerkung von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite: »Aus Leipzig / Vom 7<hi rend="superscript">ten</hi> Sept. 1835 / Ueber Anstalten zu meinem nächsten Concerte in Leipzig / über Kalkbrenner, Lindenau, Hauser«.</note> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_4404b79c-d474-464d-a93d-f31119339e66"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Leipzig d. <date cert="high" when="1835-09-07" xml:id="date_e013c5d5-d984-4fc5-8a16-cdcd07b210ba">7<hi rend="superscript">ten</hi> Sept. 1835</date></dateline><salute rend="left">Lieber Moscheles</salute><p style="paragraph_without_indent">Habe tausend Dank für Deinen eben empfangenen Brief; <persName xml:id="persName_6ddc5115-46e8-4c6d-adce-0a88eba9c5fc">Kistners<name key="PSN0112402" style="hidden">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> Leute (er selbst ist abwesend.) schickten mir ihn zu und ließen mir sagen, ich möchte die Antwort bis heut Nachmittag ihnen zuschicken. So schreibe ich Dir denn eilig meinen Dank und meine gar zu große Freude, Dich bald wiederzusehen. Bis dahin zähle ich die Tage und sehne mich danach, und hoffe nur daß auch nichts dazwischen kommt, damit wir ein Paar recht frohe Tage wieder mit einander verleben können. Wegen des Concerts werden schon Anstalten getroffen, und so werde ich die doppelte Freude genießen, Dich wiederzusehen, und Deine neuen größern Sachen zugleich zu hören. Ob daß ein Genuß ist, das weißt Du wohl. Ich kann Dir noch nichts Näheres über die Einrichtung Deines Concertes sagen, da, wie gesagt, Dein Brief erst diesen Morgen eintraf, in dessen hat sich der <persName xml:id="persName_a0e64d9b-9449-435f-b651-95ca703e60b0">Baumeister Limburger<name key="PSN0112847" style="hidden">Limburger, Jacob Bernhard (1770-1847)</name></persName>, der diese Sachen hier am besten betreiben soll, gleich darüber hergemacht und versprochen, alles bestmöglichst anzuordnen. <persName xml:id="persName_fa8f4641-e223-4091-aa3e-2dc277d6f67e">Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> selbst, der in einigen Tagen zurückkommt, wird Dir dann wohl das Nähere darüber schreiben, und wenn es geht füge ich auch noch ein Paar Zeilen dazu. Wie freue ich mich auf Dich!</p><p>Dein Blumensuchen auf den Steppen der neueren Compositionen macht mich eigentlich melancholisch. Es ist verzweifelt, wenn man die neueren Herren betrachtet, wie sie so leblos sind; es möchte mich zuweilen unbescheiden machen, und dann wieder recht das Gegentheil davon, ganz kleinmüthig. Wer ist denn <persName xml:id="persName_e04e6cfb-ae60-4a03-83e8-dcb1bd5c84fd">Elkamp<name key="PSN0110884" style="hidden">Elkamp, Heinrich (1812-1868)</name></persName>, der den S<hi rend="superscript">t</hi> <title xml:id="title_911f9fe8-5938-4e4a-a684-51de61697330">Paulus<name key="PSN0110884" style="hidden" type="author">Elkamp, Heinrich (1812-1868)</name><name key="CRT0108675" style="hidden" type="music">Paulus</name></title> bearbeitet? Hast Du was von ihm gesehen, und ist was daran oder nicht? Wenn die Hamburger Deine Erscheinung wie ein Intermezzo zwischen <persName xml:id="persName_7be7778b-1617-4dbd-b19f-52e39dec205c">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName>, <persName xml:id="persName_b28cdc3a-5d8e-42de-be17-cc7139ba40b2">Clara Wiek<name key="PSN0115759" style="hidden">Wieck, Clara Josephine (1819-1896)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4f98d29c-a662-482d-8949-edd302276e31">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> ansehen, so können sie mir gestohlen werden. Ich würde ihnen die Sache plausibel machen, und sie fragen ob sie den Braten für das Intermezzo zwischen mix’d pickle, Ragout, und Fischpastetchen ansehen, oder nicht vielmehr umgekehrt? Dies Beispiel müßte ihnen recht anschaulich sein, dächte ich; <persName xml:id="persName_a49ab15c-39f6-4711-b2b1-871f80b8eea0">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> ist das Fischpastetchen. Hast Du etwas von <persName xml:id="persName_ae006808-381f-49d7-97e0-fdf3b415609b">Lindenau<name key="PSN0112862" style="hidden">Lindenau, Leopold (1806-1859)</name></persName>, dem Geiger, gesehn oder gehört? Das letztemal das ich ihn hörte, in Düsseldorf, gefiel mir sein Spiel überaus gut. Solltest Du ihm begegnen, so bitte ich Dich ihn herzlich zu grüßen, und ihn zu fragen, ob er nicht einmal hieher kommen möchte, um öffentlich zu spielen; es scheint an guten Geigern zu fehlen, und es wäre mir lieb, wenn er bald einmal sich hier hören ließe. Mit der Musik hier bin ich noch gar nicht recht im Klaren. Es scheint viel Musik gemacht zu werden, ob aber mit vieler Liebe das weiß ich eben noch nicht recht. Darüber müssen wir ein Langes und Breites sprechen, und wiedersprechen, und kannegießern. Komm nur bald.</p><p>Eben kommt <persName xml:id="persName_380d2227-0a92-4cd5-bf5c-f4b39a6200f8">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> herein, dem ich meinen schönen Witz über <persName xml:id="persName_9792da65-97d3-4562-8a00-0d0ea11944bf">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> mittheile; er meint aber <persName xml:id="persName_2fbf6347-9eb7-4c84-afea-13b00e82dc96">Kalkbr.<name key="PSN0112301" style="hidden">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> habe mehr von einem ungehackten Salami, und verlangt ich solle dies dazu schreiben – und ihn Dir dann noch vielmals und angelegentlich empfehlen.</p><p>Du bist so freundlich mich nach einem Auftrage zu fragen, und da fällt mir eine Bitte ein, die Du mir vielleicht auf dem Wege hieher erfüllen könntest. <persName xml:id="persName_2367129d-b56c-42fa-a466-a12dba3d3efe">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> schrieb mir neulich, daß er von Dir Geld für mich erhoben habe, und daß Du von <persName xml:id="persName_66f99d26-f7c0-490e-a29b-3eb8fa890eaa">Novello<name key="PSN0113627" style="hidden">Novello, Vincent (1781-1861)</name></persName> für <title xml:id="title_1ff7e8a9-34bb-4efc-b6b4-870fc22950aa">meine Melodies<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_9m27mmze-giln-agr7-lati-rt0g3wmmhfda"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100621" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 1. Heft, 1832; enthält MWV U 86, U 80, U 89, U 73, U 90 und U 78<idno type="MWV">SD 5</idno><idno type="op">19b</idno></name></title> noch etwas für mich habest; könntest Du dies auf der Durchreise durch Berlin an <persName xml:id="persName_38d9aacc-348a-44e8-966c-24ce248c6511">meinen Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> gelangen lassen, so geschähe mir ein großer Gefallen. Entschuldige die Belästigung. Ich muß schließen sonst kommt der Brief nicht mehr mit. Verzeih die unbedeutenden eilfertigen Zeilen. Du bringst doch alles von Deinen neuern Sachen mit? Das thue ja, das ist sehr nothwendig, und wird mich erquicken, und nun grüß <persName xml:id="persName_d118b4bc-ac28-4ba9-938e-7fb5a3d68a38">Deine liebe Frau<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>, und die <persName xml:id="persName_d5f2c468-3c6b-4955-aa8b-d1dbab872412">Kinder<name key="PSN0113439" style="hidden">Moscheles, Emily Mary (1827-1889)</name><name key="PSN0113443" style="hidden">Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)</name><name key="PSN0113440" style="hidden">Moscheles, Felix Stone (1833-1917)</name></persName>, und <seg type="closer" xml:id="seg_c21b33e8-f602-443d-b1a0-27e7f8bacb80">lebewohl und bitte bleibe mir gut.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix Mendelssohn B.</signed></div></body> </text></TEI>