fmb-1835-08-16-01
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Berlin, 14. und 16. August 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: und 1 Bl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse von Felix Mendelssohn Bartholdys Hand, 6 Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy, Johann Gustav Droysen
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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Deinen Brief erhielt ich durch
Sie waren mir nach der Ihnen letztgesandten Rechnung schuldig Rt 69.13.6
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1 neues Loos zur 72st Classen Lotterie No. 8437 Nummer Achttausend Vierhundert und Siebenunddreißig genommen durch alle 5 Classen 34.25 –
Sie verschulden also jetzt Rt 85.6.6
Felix ist mit diesem Lebenszeichen nicht zufrieden, und will, daß ich Ihnen mehr schreibe, er weiß noch nicht, wie einem zu Muth ist, der sich seit 2 Jahren nicht mehr beschäftigen kann, und wie wüst und leer es in einem solchen Kopfe aussieht. Zudem behelligt man mit solchem Nichts nicht allein den Leser sondern auch den Schreiber, und besinnt sich zweimal. Ich habe Ihnen aber heute doch zu sagen, daß ich Ihr Projekt mit
(Da
Eben seh ich Felix an Sie schreiben; vieles seit Jahren das hab ich durch Ihre hiesigen Freunde von Ihnen gehört, was Wunder, daß auch der Fremde den Fernen lieb gewonnen, das mögen Sie mir durch diesen Gruß Ihnen zu sagen erlauben.
Es ist ein lieber, freundlicher Mensch und von einem wunderbaren Fleiß und Eifer; ich rede ihm aber sehr zu einer Reise im Herbst zu, weil ich fürchte, er thut zu viel und macht sich endlich krank, so daß ihm eine Erfrischung ganz nothwendig wäre. Denk Dir, daß
Es ist jetzt schon der te
Eigentlich ist das ein dummer Brief, wie ich eben beim Überlesen finde. Nimms nicht übel.
Berlin den 14 August 1835. Lieber Klingemann Ich schreibe Dir wieder einmal aus der Leipziger Straße no. 3, und will es fröhlich thun. Erstlich habe Dank, daß Du in der Welt bist, zweitens daß Du mir gut bist, dann für Deine Briefe, dann für Deinen Brief und so für alles Übrige. Wohl hast Du Recht, daß ich mich auf der ganzen Reise übertrieben ängstigte, aber hättest Du anders gekonnt? Den ersten Tag ging es noch an, ich dachte im schlimmsten Falle kehrt man um, oder holt den Doctor nach, aber als am zweiten Tag in Westphalen alle die Nester erschienen, wo man nicht gesund aushalten könnte, geschweige krank, da kannst Du denken, wie ich jede Miene und jedes Wort von Mutter mit Sorge zu beobachten hatte. Sie hielt es vortrefflich aus, und in Cassel, wo doch eine ordentliche Stadt mit Bekannten ist, wurde mir schon etwas leichter, auch machte ich mir weiß es sei der halbe Weg, obwohl ich wußte, daß es 20 Meilen weniger war. Da machten wir einen Ruhetag und das Pech wollte, daß Vater seine Ungeduld packte, und er so böser Laune und verstimmt wurde, daß Mutter wieder ihm zureden mußte und ich in einer schlimmen Lage war. Das dauerte noch die folgenden Tage bis die bekannten Thürme von Halle und Wittenberg kamen, da hielt es Vater nicht länger aus, sondern reis’te Extrapost voraus, und ich kam später mit Mutter in den Thorweg gefahren, und dieser Moment war auch wieder einer von den lang ersehnten, sonderbaren Gegenwarten, wo man sich etwas klein und dankbar fühlen muß. Jetzt habe ich die Freude daß beide Eltern so wohl aussehen, wie seit vielen Jahren nicht; heut früh als ich Vater die Zeitung vorlas überraschte mich sein frisches Aussehen so, daß ichs ihm sagen mußte. Wenn also die Augenkrankheit sich heben läßt mit Gottes Hülfe, so hoffe ich daß er gesünder sein wird, als lange zuvor. Ich wollte gleich nach der Ankunft wieder abreisen, weil mir dies Berlin ein höchst abscheuliches Nest zu sein scheint, aber die Eltern wären in der großen Wohnung so allein, daß ichs für meine Pflicht halte hier so lange zu bleiben, als ich irgend kann. Das sind freilich nur noch etwa 8–10 Tage, aber ich bin heut schon 14 hier, und muß nun deswegen meine Reise nach Frankfurt und Horchheim, auf die ich mich sehr gefreut hatte, ganz aufgeben. Paul und Albertine, die ein recht zierliches, nettes Ehepaar ausmachen, kommen zwar alle Abend und leisten den Eltern angenehme Gesellschaft, aber es ist daher besser wenn jemand bei ihnen wohnt, daher bleibe ich hier, reise nicht, und schreibe meinen Paulus ins Reine, daß mir der Kopf brummt. Ich habe mir nun auch fürs nächste Jahr meine Pläne (Compositions- und andre) geordnet, und will sie Dir jetzt mittheilen, obwohl Du die Luftschlösser nicht magst, aber ich kanns mal nicht lassen. Ich will von jetzt ab, den ganzen Winter hindurch unbändig fleißig sein, damit ich im nächsten Sommer eine Ferienreise machen kann. Du weißt daß meine Verbindlichkeit in Leipzig darin besteht, daß ich die AbonnementsConcerte dort dirigire; ehe ich das dort anfange (Ende Sept. ) denke ich mit dem Paulus zur Aufführung fertig zu sein; der wird dann im Winter in Frankfurt bei Schelble gegeben, ich werde es aber wohl nicht hören können, sondern nehme mir vor meine amol Sinfonie (von der Du schon so lange gehört hast) zu schreiben, ferner zur Walpurgisnacht (kennst Du die denn?) statt der Ouvertüre eine förmliche Sinfonie, so daß das Ding der Form nach eine große Sinfonie mit Chor wird, und außerdem noch was die Kelle giebt. Zum Musikfest (Pfingsten wollen sie in Düsseldorf mein Oratorium aufführen, da bin ich in Leipzig fertig und gehe hin, und von da aus hoffe ich dann, so Gott will, mich zu Fuß nach Basel und die Schweiz zu machen. Ich hatte erst vor, nächstes Frühjahr wieder nach England zu kommen, aber ich habe es aufgegeben; denn ohne ein neues Clavierconcert und eine neue Ouvertüre möchte ich nicht wieder ins Philharmonic kommen, und die werde ich bis dahin nicht gemacht haben. Ist es denn möglich, daß Du zum Musikfest nach Düsseldorf und nachher mit in die Schweiz kämest? Oder blos das Letztere? – Du brauchst mir hierauf gar nicht zu antworten, wenn Dich meine Luftschlösser wieder grimmig machen, aber behalte es nur im Gedächtniß, und laß mich hoffen, daß es möglich sei. Wenn Du aber doch antwortest, ist es noch schöner. Deinen Brief erhielt ich durch Moscheles, der in Hamburg glücklich angekommen, und die Stunde nach seiner Ankunft mir einige sehr freundliche Zeilen dazu schrieb. Er erwähnt seinen Petersburger Reiseplan, aber nur oberflächlich. Es ist doch bestimmt, daß er wieder nach London kommt? Denn ohnedies würde ich fast fürchten, daß die Barbaren, die für Musik wahrhaft radotiren sollen und alles mögliche thun, um recht zu glänzen, ihn so auf Händen tragen daß er die Lust zum Umkehren verliert, und sich wegen der Philharmonischen Intriguen an ihnen rächt. Weißt Du was Näheres von seinen Plänen? – Hier war eine sogenannte Revolution d. h. am ersten Tage zur Geburtstagsfeier des Königs sollte das Volk nicht schießen, schoß doch, und die Militairs, die betrunken gewesen sein sollen, hieben blindlings darauf ein, und eine Menge ganz Unschuldiger wurde auf den Straßen verwundet, ja getödtet. (Hier verlangt Vater den Brief, wegen einer communication ministérielle; nachher weiter) Felix Mendelssohn Bartholdy Sie waren mir nach der Ihnen letztgesandten Rechnung schuldig Rt 69. 13. 6 darauf zog 1 2 Loos in der 71t Lotterie a 40 –, beträgt “19. 2 – Rt 50. 11. 6 1 neues Loos zur 72st Classen Lotterie No. 8437 Nummer Achttausend Vierhundert und Siebenunddreißig genommen durch alle 5 Classen 34. 25 – Sie verschulden also jetzt Rt 85. 6. 6 Kaufmännisches Lebenszeichen Ihres AMBy Abraham Mendelssohn Bartholdy Felix ist mit diesem Lebenszeichen nicht zufrieden, und will, daß ich Ihnen mehr schreibe, er weiß noch nicht, wie einem zu Muth ist, der sich seit 2 Jahren nicht mehr beschäftigen kann, und wie wüst und leer es in einem solchen Kopfe aussieht. Zudem behelligt man mit solchem Nichts nicht allein den Leser sondern auch den Schreiber, und besinnt sich zweimal. Ich habe Ihnen aber heute doch zu sagen, daß ich Ihr Projekt mit Hensel mir selbst schon lange ausgedacht und die Ausführung nunmehr empfohlen habe. Ich glaube aber kaum, daß etwas daraus wird, Hensel ist zu ängstlich, und genau beleuchtet würde ich schwerlich mich selbst entschließen können, Frau, Schwester und kleines Kind in Frankreich zu lassen. Da wankt im engsten Verstande der Boden, und wie in einem ausgebrannten Hause drohen die stehen gebliebenen Mauern nahe am Einsturz. Ein einziger Mann dort nur, weiß was er will, und ist weder stich- noch schußfrei. England hat auch Bauchgrimmen und ich glaube nicht, daß die erbliche Majorats Pairie dort so alt wird wie Methusalem, allein der Kampf wird doch regelmäßiger, und man möchte sagen, menschlicher geführt, wenn nicht die Menschen gerade die unsinnigsten Bestien wären; confer: Spanien, Barcelona. Was aber geht das mich an? Ich will im Garten gehen, da es wunderschönes Wetter ist, und alles Uebrige Felix überlassen, dessen Aufenthalt hier uns aufs schönste über den Empörung der Enkel und Töchter weghilft. Er ist sehr fleißig und häuslich, spielt, bleibt stets um uns, und läßt sich auch sonst noch brauchen. Grüßen Sie Rosen, und sollten sie zufällig Miss Joanna Alexander sehen, so sagen Sie ihr, daß ich nächstens mit einem Brief einkommen werde. Nochmals Ihr AMBy Abraham Mendelssohn Bartholdy (Da Vater bis hieher geschrieben hat, so muß ich ein Couvert um den Brief machen, entschuldige das doppelte Porto, und laß mich weiter plaudern) Darauf wurde der Pöbel wüthend, und am folgenden Abend gab es großen Scandal, die Laternen und Bänke unter den Linden wurden insgesamt zertrümmert, der Fürstinn Liegnitz die Fensterscheiben eingeschmissen, die Officiere und Soldaten verlacht und verhöhnt, wo es möglich war, Kranzlers neuer Eisladen gestürmt und geplündert – so rächte sich das Volk. Am folgenden Tage wurden 200 Menschen, meist Gassenjungen arretirt, und das Volk schwört es wolle am Stralauer Fischzug noch viel tolleren Scandal machen. Während dessen reist alles von höheren Militair und Hofleuten nach Kalisch, wo der Kaiser von Rußland aus Attention für unsern König ihm sein ganzes hiesiges palais, tale quale aus Holz hat erbauen lassen; alle Möbel genau nachgemacht, sogar die alten schebigen, vor den Fenstern hängen in einiger Entfernung Decorationen die das Zeughaus, die Wache, den Lustgarten mit dem Dom vorstellen, und der Portier wird am Tag der Abreise des Königs, noch schneller dahingeschafft, damit er ihn dort gleich wieder empfängt, und damit die Täuschung vollkommen wird. Ist dies alles nicht sehr characteristisch? – Es geht hier nach wie vor, und wird auch niemals anders werden. Von meinen Freunden habe ich namentlich Droysen und Heydemanns unverändert und fleißig arbeitend wiedergefunden. Von Marx kann ich das leider nicht sagen; ich fürchte, er speculirt viel zu viel und arbeitet wenig oder gar nicht, indem er viel zu arbeiten meint. Wenigstens steht immer noch gar nichts da. Eben kommt Droysen herein er soll Dir selbst was schreiben. Felix Mendelssohn Bartholdy Eben seh ich Felix an Sie schreiben; vieles seit Jahren das hab ich durch Ihre hiesigen Freunde von Ihnen gehört, was Wunder, daß auch der Fremde den Fernen lieb gewonnen, das mögen Sie mir durch diesen Gruß Ihnen zu sagen erlauben. Droysen. Es ist ein lieber, freundlicher Mensch und von einem wunderbaren Fleiß und Eifer; ich rede ihm aber sehr zu einer Reise im Herbst zu, weil ich fürchte, er thut zu viel und macht sich endlich krank, so daß ihm eine Erfrischung ganz nothwendig wäre. Denk Dir, daß Hauser Leipzig verläßt, und kurz nach meiner Ankunft, von dort abreisen wird; er hat sich mit dem Theaterdirector nicht wieder geeinigt, ich weiß den Grund näher nicht, aber es ist mir recht unangenehm. Er war noch dazu der einzige Bekannte, den ich in Leipzig hatte, und da der mir nun auch abgeht, so werde ich den Winter gewiß in sehr profunder Einsamkeit leben. Und was Du auch sagen magst, das war schon die letzten Jahre in Düsseldorf der Fall, etwa nur mit Ausnahme der schlimmen 2 Monate, in die gerade Deine letzte Anwesenheit fallen mußte. Noch heute thut es mir leid, aber ich danke Dir auch noch, daß Du mich zur rechten Zeit auf diese unzeitige Quälerei, und die schlechte Wirthschaft aufmerksam gemacht, und mir dadurch herausgeholfen hast. An Rosen werde ich gewiß nach Detmold schreiben, sobald er dort sein kann; sollte er jetzt noch in London sein, so grüße ihn sehr vielmal, und bitte ihn, er möge meine langen Schreibpausen mir verzeihen. Sobald eine Gelegenheit sich findet, schick ich Dir etwelche Noten, neue Lieder und dgl. Für heut schließe ich und sage Dir auf Wiedersehn; Wenns doch recht bald wäre. Grüße mir sämtliche Horsley’s d. h. sämmtliche vielmal und herzlich, und bitte sie, sie möchten eines sehr großen Freundes der ihrer sehr oft gedenkt, nicht vergessen; ein solcher sei ich. Lebewohl. Dein Felix MB Es ist jetzt schon der 16te geworden, weil der Brief erst heut abgehen kann. Bis Ende des Monats treffen mich Briefe hier, von Sept. an unter Adresse Breitkopf & Härtel in Leipzig. Eigentlich ist das ein dummer Brief, wie ich eben beim Überlesen finde. Nimms nicht übel. Das Herz ist rosenfarb, sagt der Küster und Dein F.
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Das dauerte noch die folgenden Tage bis die bekannten Thürme von Halle und Wittenberg kamen, da hielt es <persName xml:id="persName_62da3e3a-e07b-47ff-a302-2d5ddd3df58d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> nicht länger aus, sondern reis’te Extrapost voraus, und ich kam später mit <persName xml:id="persName_e252bb80-f02e-4936-a922-1ed76320e195">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> in den Thorweg gefahren, und dieser Moment war auch wieder einer von den lang ersehnten, sonderbaren Gegenwarten, wo man sich etwas klein und dankbar fühlen muß. Jetzt habe ich die Freude daß <persName xml:id="persName_ce1a0616-15fa-44a5-8d15-506b4f703ef4">beide Eltern<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name><name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> so wohl aussehen, wie seit vielen Jahren nicht; heut früh als ich <persName xml:id="persName_717e3a3f-9d50-40d3-9450-bd772a37b914">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> die Zeitung vorlas überraschte mich sein frisches Aussehen so, daß ichs ihm sagen mußte. Wenn also die Augenkrankheit sich heben läßt mit Gottes Hülfe, so hoffe ich daß er gesünder sein wird, als lange zuvor. Ich wollte gleich nach der Ankunft wieder abreisen, weil mir dies Berlin ein höchst abscheuliches Nest zu sein scheint, aber die <persName xml:id="persName_3df1d55d-0bd5-468c-8780-1af2a4318f1c">Eltern<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name><name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> wären in der großen Wohnung so allein, daß ichs für meine Pflicht halte hier so lange zu bleiben, als ich irgend kann. Das sind freilich nur noch etwa 8–10 Tage, aber ich bin heut schon 14 hier, und muß nun deswegen meine Reise nach Frankfurt und Horchheim, auf die ich mich sehr gefreut hatte, ganz aufgeben. <persName xml:id="persName_bc750322-0e56-4ef9-8b49-2699ac13e0d8">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ee0b5aa6-2c20-4255-8df8-cb2ddf0086f1">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, die ein recht zierliches, nettes Ehepaar ausmachen, kommen zwar alle Abend und leisten den <persName xml:id="persName_48401009-04a0-498a-9af8-38bc0452f6e5">Eltern<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name><name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> angenehme Gesellschaft, aber es ist daher besser wenn jemand bei ihnen wohnt, daher bleibe ich hier, reise nicht, und schreibe <title xml:id="title_7afd0985-bb32-4b65-9d58-0ca64a65d273">meinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_h8um7o3c-kdhg-7pup-ezqe-hfyqo6ya4qiy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> ins Reine, daß mir der Kopf brummt. Ich habe mir nun auch fürs nächste Jahr meine Pläne (Compositions- und andre) geordnet, und will sie Dir jetzt mittheilen, obwohl Du die Luftschlösser nicht magst, aber ich kanns mal nicht lassen. Ich will von jetzt ab, den ganzen Winter hindurch unbändig fleißig sein, damit ich im nächsten Sommer eine Ferienreise machen kann. Du weißt daß meine Verbindlichkeit in Leipzig darin besteht, daß ich die <placeName xml:id="placeName_ea995bdd-5ef1-4681-a6ae-1135c88a8301">AbonnementsConcerte<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> dort dirigire; ehe ich das dort anfange (Ende Sept.) denke ich mit dem <title xml:id="title_dc2f54f6-eee8-45c5-b4f4-066c8f58ce5e">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_jx0tebdf-34da-4uq4-hqof-ywilynulipln"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> zur Aufführung fertig zu sein; der wird dann im Winter in Frankfurt bei <persName xml:id="persName_4e41224b-3c5a-4cb7-99d1-880cab3006fd">Schelble<name key="PSN0114524" style="hidden">Schelble, Johann Nepomuk (1789-1837)</name></persName> gegeben, ich werde es aber wohl nicht hören können, sondern nehme mir vor <title xml:id="title_4e9e4c33-98df-46c0-b984-a7238cad80ab">meine amol Sinfonie<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_n70zlir2-26pg-79kn-s9kq-nmfdidgmighz"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title> (von der Du schon so lange gehört hast) zu schreiben, ferner zur <title xml:id="title_a87c79b2-87ce-4a98-8938-f661354e661f">Walpurgisnacht<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_r9owjqid-dg2s-f0g8-2xpk-lhhqywcb4c8k"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_secular_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100172" style="hidden">Die erste Walpurgisnacht, Ballade für Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, [1830] bis 13. Februar 1832; Herbst 1840 bis Dezember 1842; 15. Juli 1843<idno type="MWV">D 3</idno><idno type="op">60</idno></name></title> (kennst Du die denn?) statt der Ouvertüre eine förmliche Sinfonie, so daß das Ding der Form nach eine große Sinfonie mit Chor wird, und außerdem noch was die Kelle giebt. <placeName xml:id="placeName_08325a9a-0423-43b9-97fc-ac49031c54e6">Zum Musikfest (Pfingsten<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wollen sie in Düsseldorf <title xml:id="title_5e281cde-7211-4a75-b38d-ca92bdcb7a20">mein Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kveys58q-satj-rmh9-a2mt-cptnpzc4k6gj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> aufführen, da bin ich in Leipzig fertig und gehe hin, und von da aus hoffe ich dann, so Gott will, mich zu Fuß nach Basel und die Schweiz zu machen. Ich hatte erst vor, nächstes Frühjahr wieder nach England zu kommen, aber ich habe es aufgegeben; denn ohne ein neues Clavierconcert und eine neue Ouvertüre möchte ich nicht wieder ins <placeName xml:id="placeName_1763aebf-888d-4fbb-8448-6b98f4d7423c">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="Concerts" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> kommen, und die werde ich bis dahin nicht gemacht haben. Ist es denn möglich, daß Du zum <placeName xml:id="placeName_3ea02499-5265-4152-a56e-486e9a00154e">Musikfest<name key="NST0100342" style="hidden" subtype="" type="institution">18. Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach Düsseldorf und nachher mit in die Schweiz kämest? Oder blos das Letztere? – Du brauchst mir hierauf gar nicht zu antworten, wenn Dich meine Luftschlösser wieder grimmig machen, aber behalte es nur im Gedächtniß, und laß mich hoffen, daß es möglich sei. Wenn Du aber doch antwortest, ist es noch schöner.</p> <p>Deinen Brief erhielt ich durch <persName xml:id="persName_e5c4a6e5-183b-4442-81ef-b392ee5cda00">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>, der in Hamburg glücklich angekommen, und die Stunde nach seiner Ankunft mir einige sehr freundliche Zeilen dazu schrieb. Er erwähnt seinen Petersburger Reiseplan, aber nur oberflächlich. Es ist doch bestimmt, daß er wieder nach London kommt? Denn ohnedies würde ich fast fürchten, daß die Barbaren, die für Musik wahrhaft radotiren sollen und alles mögliche thun, um recht zu glänzen, ihn so auf Händen tragen daß er die Lust zum Umkehren verliert, und sich wegen der Philharmonischen Intriguen an ihnen rächt. Weißt Du was Näheres von seinen Plänen? – Hier war eine sogenannte <placeName xml:id="placeName_85915fef-cc6f-40d6-b6c0-27e1d2537491">Revolution<name key="NST0100364" style="hidden" subtype="" type="institution">Feuerwerksrevolution</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> d. h. am ersten Tage zur Geburtstagsfeier des <persName xml:id="persName_ed5ff0a8-ec47-464c-858a-ad6d9e0e2f29">Königs<name key="PSN0113989" style="hidden">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> sollte das Volk nicht schießen, schoß doch, und die Militairs, die betrunken gewesen sein sollen, hieben blindlings darauf ein, und eine Menge ganz Unschuldiger wurde auf den Straßen verwundet, ja getödtet. (Hier verlangt <persName xml:id="persName_eacbd738-861a-40d4-90f5-144724c93cae">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> den Brief, wegen einer communication ministérielle; nachher weiter)</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_0cdd9957-1d84-44e4-9103-64866b96578c"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <p style="paragraph_right">Sie waren mir nach der Ihnen letztgesandten Rechnung schuldig Rt 69.13.6</p> <p style="paragraph_right">darauf zog <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">1</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">2</hi> </formula> Loos in der 71<hi rend="superscript">t</hi> Lotterie a 40 –, beträgt “19.2 –</p> <p style="paragraph_right">Rt 50.11.6</p> <p style="paragraph_right">1 neues Loos zur 72<hi rend="superscript">st</hi> Classen Lotterie No. 8437 Nummer Achttausend Vierhundert und Siebenunddreißig genommen durch alle 5 Classen 34.25 –</p> <p style="paragraph_right">Sie verschulden also jetzt Rt 85.6.6</p> <p style="paragraph_right"> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_7227b049-6e30-27727-10e5b-8b5517bf2213" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> </p> <signed rend="right">Kaufmännisches Lebenszeichen Ihres</signed> <signed rend="right">AMBy</signed> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_112f23db-d3eb-4230-ab7a-ac3706a4e198"> <docAuthor key="PSN0113247" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113247" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Felix ist mit diesem Lebenszeichen nicht zufrieden, und will, daß ich Ihnen mehr schreibe, er weiß noch nicht, wie einem zu Muth ist, der sich seit 2 Jahren nicht mehr beschäftigen kann, und wie wüst und leer es in einem solchen Kopfe aussieht. Zudem behelligt man mit solchem Nichts nicht allein den Leser sondern auch den Schreiber, und besinnt sich zweimal. Ich habe Ihnen aber heute doch zu sagen, daß ich Ihr Projekt mit <persName xml:id="persName_7625964a-be95-4aba-a2b4-c5fdc0536b80">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> mir selbst schon lange ausgedacht und die Ausführung nunmehr empfohlen habe. Ich glaube aber kaum, daß etwas daraus wird, <persName xml:id="persName_4f564192-7666-46f1-8ac6-0acdaf729ad1">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> ist zu ängstlich, und genau beleuchtet würde ich schwerlich mich selbst entschließen können, <persName xml:id="persName_1459a014-eb48-47fc-a9bd-46849f4d47fc">Frau<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, <persName xml:id="persName_5fc9320b-2717-49d6-b820-208eafb09a45">Schwester<name key="PSN0111896" style="hidden">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> und <persName xml:id="persName_03b3a155-7f84-4f9a-8c31-3e72dcd08fde">kleines Kind<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> in Frankreich zu lassen. Da wankt im engsten Verstande der Boden, und wie in einem ausgebrannten Hause drohen die stehen gebliebenen Mauern nahe am Einsturz. Ein einziger Mann dort nur, weiß was er will, und ist weder stich- noch schußfrei. England hat auch Bauchgrimmen und ich glaube nicht, daß die erbliche Majorats Pairie dort so alt wird wie Methusalem, allein der Kampf wird doch regelmäßiger, und man möchte sagen, menschlicher geführt, wenn nicht die Menschen gerade die unsinnigsten Bestien wären; confer: Spanien, Barcelona. Was aber geht das mich an? Ich will im Garten gehen, da es wunderschönes Wetter ist, und alles Uebrige Felix überlassen, dessen Aufenthalt hier uns aufs schönste über den Empörung der Enkel und Töchter weghilft. Er ist sehr fleißig und häuslich, spielt, bleibt stets um uns, und läßt sich auch sonst noch brauchen. Grüßen Sie Rosen, und sollten sie zufällig <persName xml:id="persName_bd7abbda-32e4-40e4-8a13-8ebec1be4eb3">Miss Joanna Alexander<name key="PSN0109428" style="hidden">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name></persName> sehen, so sagen Sie ihr, daß ich nächstens mit einem Brief einkommen werde.</p> <p style="paragraph_right"> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_30ef1700-6132-ccf62-48e3e-553b63db3b38" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note> </p> <signed rend="right">Nochmals Ihr AMBy</signed> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Abraham Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_11cceb57-a298-4c1b-87dd-698091489f83"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">(Da <persName xml:id="persName_44f30abd-687a-40e1-a49f-53497f6c044e">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> bis hieher geschrieben hat, so muß ich ein Couvert um den Brief machen, entschuldige das doppelte Porto, und laß mich weiter plaudern) Darauf wurde der Pöbel wüthend, und am folgenden Abend gab es großen Scandal, die Laternen und Bänke unter den Linden wurden insgesamt zertrümmert, der <persName xml:id="persName_3c2fd4a5-05a1-4566-b5e7-c9e2e7854a1e">Fürstinn Liegnitz<name key="PSN0111710" style="hidden">Harrach, Auguste Gräfin von (seit 1824) Fürstin von Liegnitz (1800-1873)</name></persName> die Fensterscheiben eingeschmissen, die Officiere und Soldaten verlacht und verhöhnt, wo es möglich war, <placeName xml:id="placeName_d36cea93-7409-4ddb-9841-f5848094e078">Kranzlers<name key="NST0100366" style="hidden" subtype="" type="institution">Kranzler</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> neuer Eisladen gestürmt und geplündert – so rächte sich das Volk. Am folgenden Tage wurden 200 Menschen, meist Gassenjungen arretirt, und das Volk schwört es wolle am <placeName xml:id="placeName_28886adc-6ea0-4ede-a97a-db844f71604b">Stralauer Fischzug<name key="NST0100367" style="hidden" subtype="" type="institution">Stralauer Fischzug</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> noch viel tolleren Scandal machen. Während dessen reist alles von höheren Militair und Hofleuten nach Kalisch, wo der <persName xml:id="persName_a7d8e8bf-3e66-40cb-8b13-8a1d4eb6850d">Kaiser von Rußland<name key="PSN0114371" style="hidden">Russland, Nikolaus I. Pawlowitsch (Nikolaj Pavlovič) von (1796-1855)</name></persName> aus Attention für unsern <persName xml:id="persName_9f884d9a-f356-4745-b32f-3564a48f79e4">König<name key="PSN0113989" style="hidden">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> ihm sein ganzes hiesiges palais, tale quale aus Holz hat erbauen lassen; alle Möbel genau nachgemacht, sogar die alten schebigen, vor den Fenstern hängen in einiger Entfernung Decorationen die das Zeughaus, die Wache, den Lustgarten mit dem Dom vorstellen, und der Portier wird am Tag der Abreise des <persName xml:id="persName_09ba36cc-ba0c-4aab-97ac-07953ddbd036">Königs<name key="PSN0113989" style="hidden">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName>, noch schneller dahingeschafft, damit er ihn dort gleich wieder empfängt, und damit die Täuschung vollkommen wird. Ist dies alles nicht sehr characteristisch? – Es geht hier nach wie vor, und wird auch niemals anders werden. Von meinen Freunden habe ich namentlich <persName xml:id="persName_38e71415-16a5-44e2-81ac-11a8c1d0758c">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> und <persName xml:id="persName_c486b8dd-2f64-48a7-ac21-64a46c4e9614">Heydemanns<name key="PSN0111958" style="hidden">Heydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H.</name></persName> unverändert und fleißig arbeitend wiedergefunden. Von <persName xml:id="persName_e6c46f33-0c80-41ab-ab08-84c158c4be9e">Marx<name key="PSN0113108" style="hidden">Marx, Adolph Bernhard (1795-1866)</name></persName> kann ich das leider nicht sagen; ich fürchte, er speculirt viel zu viel und arbeitet wenig oder gar nicht, indem er viel zu arbeiten meint. Wenigstens steht immer noch gar nichts da. Eben kommt <persName xml:id="persName_bec31805-4d41-4379-aeaf-484b5e3eadcd">Droysen<name key="PSN0110751" style="hidden">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808-1884)</name></persName> herein er soll Dir selbst was schreiben.</p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Felix Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_7277a541-8378-4de8-a751-bd346ee8e7e7"> <docAuthor key="PSN0110751" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_f836ebdd-bab4-4414-b623-7f8fef5527cd">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808–1884)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110751" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_2ff63840-301e-4727-8542-4d686fe1db76">Droysen, Johann Gustav Bernhard (Pseud.: Voß) (1808–1884)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Eben seh ich Felix an Sie schreiben; vieles seit Jahren das hab ich durch Ihre hiesigen Freunde von Ihnen gehört, was Wunder, daß auch der Fremde den Fernen lieb gewonnen, das mögen Sie mir durch diesen Gruß Ihnen zu sagen erlauben.</p> <signed rend="right">Droysen.</signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_d296da2f-987c-4dab-9636-c8da3862da59"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Es ist ein lieber, freundlicher Mensch und von einem wunderbaren Fleiß und Eifer; ich rede ihm aber sehr zu einer Reise im Herbst zu, weil ich fürchte, er thut zu viel und macht sich endlich krank, so daß ihm eine Erfrischung ganz nothwendig wäre. Denk Dir, daß <persName xml:id="persName_d98c1999-0883-4dc5-a365-4f95b2576afa">Hauser<name key="PSN0111775" style="hidden">Hauser, Franz (František) (1794-1870)</name></persName> Leipzig verläßt, und kurz nach meiner Ankunft, von dort abreisen wird; er hat sich mit dem <persName xml:id="persName_086bc93a-7867-4762-99fc-c03ba61009c3">Theaterdirector<name key="PSN0114217" style="hidden">Ringelhardt, Friedrich Sebald (1785-1855)</name></persName> nicht wieder geeinigt, ich weiß den Grund näher nicht, aber es ist mir recht unangenehm. Er war noch dazu der einzige Bekannte, den ich in Leipzig hatte, und da der mir nun auch abgeht, so werde ich den Winter gewiß in sehr profunder Einsamkeit leben. Und was Du auch sagen magst, das war schon die letzten Jahre in Düsseldorf der Fall, etwa nur mit Ausnahme der schlimmen 2 Monate, in die gerade Deine letzte Anwesenheit fallen mußte. Noch heute thut es mir leid, aber ich danke Dir auch noch, daß Du mich zur rechten Zeit auf diese unzeitige Quälerei, und die schlechte Wirthschaft aufmerksam gemacht, und mir dadurch herausgeholfen hast. An <persName xml:id="persName_aeb37023-b896-4f35-a8ce-5985befccf6b">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> werde ich gewiß nach Detmold schreiben, sobald er dort sein kann; sollte er jetzt noch in London sein, so grüße ihn sehr vielmal, und bitte ihn, er möge meine langen Schreibpausen mir verzeihen. Sobald eine Gelegenheit sich findet, schick ich Dir etwelche Noten, neue Lieder und dgl. Für heut schließe ich und sage Dir auf Wiedersehn; Wenns doch recht bald wäre. Grüße mir sämtliche <persName xml:id="persName_929a23ca-7d63-4a27-be3c-59863a48cb73">Horsley’s<name key="PSN0112100" style="hidden">Horsley, Familie von → William H.</name></persName> d. h. sämmtliche vielmal und herzlich, und bitte sie, sie möchten eines sehr großen Freundes der ihrer sehr oft gedenkt, nicht vergessen; ein solcher sei ich. <seg type="closer" xml:id="seg_738982ad-f534-457b-87cc-3c71669a8d5b">Lebewohl.</seg></p> <signed rend="right">Dein</signed> <signed rend="right">Felix MB</signed> </div> <div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_26d24ac2-6ad2-41a6-bb8e-1d47b81d396c"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Es ist jetzt schon der <date cert="high" when="1835-08-16" xml:id="date_3c07f7ca-a044-4eb6-adfd-e295ee59ec80">16<hi rend="superscript">te</hi></date> geworden, weil der Brief erst heut abgehen kann. Bis Ende des Monats treffen mich Briefe hier, von Sept. an unter Adresse <persName xml:id="persName_2530dc5f-d886-471e-9cd4-ebeaad198e2c">Breitkopf & Härtel<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> in Leipzig.</p> <p style="paragraph_without_indent">Eigentlich ist das ein dummer Brief, wie ich eben beim Überlesen finde. Nimms nicht übel. <seg type="closer" xml:id="seg_77a873be-ea0a-4456-84ad-ade563b44bdf">Das Herz ist rosenfarb, sagt der Küster und</seg> <seg type="signed">Dein F.</seg></p> </div> </body></text></TEI>