fmb-1835-07-19-01
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Köln, 19. Juli 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy, Abraham Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Adr: Herrn A.
Scheuer
frey.
In Erwartung der Dinge die da kommen sollen, (nämlich eines Kalbsbratens mit Johannisbärgelée für
Nach Einnahme des Beefsteaks und der Johanisbeeren God save great Dish, mine host! Ist nicht Disch ein ominöser Name für einen Wirth? Ich komme nun in der Erzählung unsrer Abentheuer zu unsrer Ankunft in Cöln. Wir sind in brutto 3 1 2
Vater dictirt
Wo soll ich denn noch Zeit und auch wohl stuff herkriegen, nachdem Felix bereits 3 Seiten geschrieben meiner Seits noch tolles Zeug hinzuzufügen? Ich wünsche mir also gute Nacht, um von den unerhörten Mühseligkeiten unsrer Reise auszuruhen, und Euch gesegnete Mahlzeit, da ihr diesen Brief zur Eßstunde bekommen werdet. Felix mag für mich unterschreiben, da ich gar nicht sehn kann, was er statt des ihm Dictirten hingeschrieben haben könnte. Ich hoffe nur, daß er diesen Brief nicht an den
Vater dictirt
N.S. Ich bitte mir sofort meine Nachtmütze zu schicken, welche ich vergessen habe.
Cöln den 19ten Juli 1835 Liebe Mutter In Erwartung der Dinge die da kommen sollen, (nämlich eines Kalbsbratens mit Johannisbärgelée für Vater und eines Beefsteaks für mich) schreibe ich Dir um Dir unsre glückliche Ankunft hier zu melden und Dir die Abentheuer zu erzählen, die uns auf unserm Herwege begegneten. Das Bedeutendste war, daß Vater hinter Mülheim durchaus seinen Mantel anziehn wollte, und daß der Mantel sich durchaus nicht von ihm anziehn lassen wollte; im Moment des heftigsten Conflicts trat ich dazwischen, faßte den Kragen des Mantels, da setzte Vater sich durch einen Stoß des Wagens auf den Vordersitz, wieder hin, und ich mit ihm, und zugleich saß auch der Mantel. In Langenfeld hat Vater ein Glas Zuckerwasser getrunken. Gleich hinter Langenfeld gingen mehrere Leute, die mir verdächtig aus sahen, und von denen ich wohl wissen möchte, ob sie es wirklich waren. Später begegneten wir der Schnellpost nach Düsseldorf, aus der sich ein Mann mit einer grünen Brille legte, und uns sehr schneidende Blicke zuwarf. Der Conducteur grüßte uns kalt. Ein Mann und ein Mädchen gingen Arm in Arm und machten sich aus dem Staube, als sie unsern Wagen kommen sahen, denn es staubte wirklich sehr, obwohl es außerdem herrlich Wetter war. Nach Einnahme des Beefsteaks und der Johanisbeeren God save great Dish, mine host! Ist nicht Disch ein ominöser Name für einen Wirth? Ich komme nun in der Erzählung unsrer Abentheuer zu unsrer Ankunft in Cöln. Wir sind in brutto 3 1 2 Stunde hergefahren. Der Postillion blies herrlich und entschuldigte sich nachher noch wegen seines emboucher, wie er sagte, das ihm der Staub verdürbe. Hier wohnen wir in no. 6 mit zwei Himmelsbetten, einem rothen Sopha, und einer nackten Dame (von Eisen) auf dem Ofen. Morgen um 7 kommt der Barbier, dann machen wir Besuche. Nun schlägt es aber 11 und ich schließe diese Reisebilder. Morgen Abend schreibe ich wahrscheinlich nicht, sondern thue es erst übermorgen früh auf dem Dampfboot. Dieser Brief muß morgen um 7 abgehn, wenn wir alle beide noch in den Betten liegen, in deren eines Vater eben steigen will. Liebe Mutter, sey gesund, grüße das und den Cucumi Walter und lebewohl. Dein Felix MB. Vater dictirt Wo soll ich denn noch Zeit und auch wohl stuff herkriegen, nachdem Felix bereits 3 Seiten geschrieben meiner Seits noch tolles Zeug hinzuzufügen? Ich wünsche mir also gute Nacht, um von den unerhörten Mühseligkeiten unsrer Reise auszuruhen, und Euch gesegnete Mahlzeit, da ihr diesen Brief zur Eßstunde bekommen werdet. Felix mag für mich unterschreiben, da ich gar nicht sehn kann, was er statt des ihm Dictirten hingeschrieben haben könnte. Ich hoffe nur, daß er diesen Brief nicht an den General Jackson nach Nord-Amerika adressiren wird. AMBy Abraham Mendelssohn Bartholdy Felix Mendelssohn Bartholdy inv. et sculps. Joannes Volpato incise. D. D. D. Vater dictirt N. S. Ich bitte mir sofort meine Nachtmütze zu schicken, welche ich vergessen habe.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-07-19" xml:id="date_ddb2294d-fb76-48c5-b202-334553d54f24">19. 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