fmb-1835-06-22-01
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Düsseldorf, 22. Juni 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
3 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel, Zusatz zur Adresse von fremder Hand: »fr.«.
Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet, Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Paris
Wir bekommen eben Brief aus Berlin, worin die Worte stehen: „mit der 1 2
Lieber Schatz Sebastian, auf dem Rasenplatz in Weiher lag ein Lämmchen, weiß wie Schnee, das im Weiher schön gewaschen war, und sich daher im Grün viel beßer ausnahm als Deins. Es wird aber abgewischt, denn es ist ein Bock. Sei darum recht artig, mein Junge! sonst werfen sie Dich aus Paris!
– Heut Abend wird die Sauerei für
dausendmal, mein Bapchen aber noch ganz apart zärtlich. –
Heut habe ich drei Kaufmannsbriefe geschrieben, die Hand ist mir ganz steif davon, sonst schreibe ich noch an
Der Morning Chronicle ist fertig, Beckchen auch, nun kriege ich die Feder und will blos grüßen, Euch gutes Wetter und gute Reise wünschen, und bitten Sebastian in meinem Namen ein Stück Kuchen oder Zucker oder was sonst Gutes im Zimmer steht zu geben,
Düßeldorf 22 Juni Wir bekommen eben Brief aus Berlin, worin die Worte stehen: „mit der Fr. Prof. Hensel geht es beßer; Auguste bringt ihr fortwährend Spargel, Bohnen etc. aus dem Garten. – – Wie oft wir Eurer gestern gedacht und uns des schönen Reisewetters gefreut, brauche ich Dir nicht zu sagen. Wir haben aber auch den allerangenehmsten Tag in Weiher am Wald verlebt. Mit voller Ueberzeugung sagte ich unsern lieben Wirthen beim Abschied: wenn man eine Beschreibung davon in einem Roman läse, würde mans für übertrieben halten. Zwei der nettesten Häuser, wie man sie wohl nur in Engl. od. Holl. findet, stehen am Wege, sind nur durch einen allerliebsten Garten getrennt. In einem wohnen unsre Kyllmanns, im andern ihre Eltern mit ihrer freundlichen Gesellschafterin: K. s 2 Kinder sind wahre Bilder v. Schönheit, die Einrichtung der kleinen bequemen Zimmer ganz elegant und doch wohnlich; auf dem Flügel liegen Bach und Felix. Wir wurden höchst freundlich empfangen; der alte Papa sieht wie ein niederländisches portrait aus, so wohlthätig, ruhig und vergnügt, die Mama ist höchst zuthulich und umgänglich, obschon sie nicht wußte, daß Leipz. näher als Düß. an Berl. sei. Das ganze Haus, der kleine 3 jähr. Max mit inbegriffen liebt Felixen sehr. Nach den ersten Bewillkommnungen verweilten wir im Garten, wo alles, fast wie am Zürchersee gedrängt voll von Gemüsen und den schönsten Blumen stand; Rosen, Jasmin, Nachtviolen, Federnelken in größter Fülle und Schönheit, Bäume mit Epheu umrankt: Reinlichkeit und Zier der Wege holländisch. Die Mahlzeit war in rheinländischer Fülle: Deine Geschwister leisteten viel, und obgleich die Frau vom Hause eine große Schüßel weißer Bohnen vor Felix hinstellte, bemerkte ich doch nicht, daß er sonst irgend eine stiefväterlich behandelt hätte. Nachher wurde im Garten Kaffe getrunken und nebich wieder etwas dazu gegeßen. Dann machten wir einen Spatziergang v. 1 1 2 Stunden „zwischen Weizen und Korn, zwischen Hecken und Dorn“, zwischen Hügel und Thal, und wenn es zu bewundern war, daß der 3 jähr. Max mit stapfte, so war es noch absonderlicher, daß ich den Leithammel vorstellte. Zu Hause angekommen, spielte K. mit Felix das Ottett, sehr fertig und nett, dann vieles andre allein, und nach eingenommenem Thee und gar angenehm verbrachten Tage fuhren wir zurück, mit Bedauern, Walterchen nicht mitgenommen zu haben. Lieber Schatz Sebastian, auf dem Rasenplatz in Weiher lag ein Lämmchen, weiß wie Schnee, das im Weiher schön gewaschen war, und sich daher im Grün viel beßer ausnahm als Deins. Es wird aber abgewischt, denn es ist ein Bock. Sei darum recht artig, mein Junge! sonst werfen sie Dich aus Paris! – Heut Abend wird die Sauerei für Spohr losgelaßen, liebe Fanny! Die Probe war bei Felix der sein Spiel sehr schön findet, und selbst wohl das Quintett verüben wird, falls es noch in Krähwinkel aufzutreiben ist. – Mr. Taylor, Suzans Onkel ist hier, Felix saß heut an der WirthsTafel zwischen ihm und Mr. Sixama aus Rotterd., denen er mit Rüdesheimer die honneurs machte. Vater sagt, Rebecka habe englisch, franz. deutsch und taubstummisch geredet, (Dunker war ihr Nachbar. ) Vater hat merkwürdiges Glück; denn er muß sich in Düß. aufhalten, um Kabrun abzuwarten, der mit Braumüller angekommen ist. Er nimmt ihn als Jurist mit, um seine brüderl. Angelegenheiten zu ordnen. – Wie neugierig bin ich auf Eure Par. Briefe! was Minna für Wißbegier entwickelt, muß ich auch erfahren. – Ich grüße alles viel dausendmal, mein Bapchen aber noch ganz apart zärtlich. – Taylor erzählt uns, die Malib. sei als Fidelio in Lond. aufgetreten. After the finale the whole just started up & gave a shout. Aus lauter Müßiggang muß ich schlafen gehen und empfehle mich Euch zu baldigen Briefen. addio. Lea Mendelssohn Bartholdy Hensel würde etwa sagen: Herr Kyllmann ist ein Idyllmann, und hätte Recht, aber ein Idyllmann für Hensel, nicht mit Milch und Früchten, sondern mit Braten und Wein. Kinder wißt Ihr wohl, daß ihr schön Wetter habt, und jetzt wahrscheinlich auf Brüssel lossteuert. Das ist das Neuste, was von hier zu berichten, denn daß Woringens und wir uns heut früh sehr gefreut haben, uns nach eintägiger Trennung wieder zu sehen, ist nichts Neues. Ich bin aber sehr neugierig, aus Eurem morgenden Briefe (denn wir erwarten bestimmt einen) zu hören, was die Frankenburg und der Lousberg zu Minna gesagt haben. – Das Repertoir der nächsten Woche ist folgendes: Dienstag Singverein, vielleicht Frühstück im Beckerschen Garten, Mittwoch Spohr bei Woringens, Donnerstag Gersteins mit Wor. und Kyllmann, Freitag Nichts, Sonnabend bis Montag Saarn, wohin Sophie heut reis’t, ich will mich nach dort beurlauben, und drum gehen, Vater und Mutter ruhn auf ihren Lorbeern, Felix lies’t die morning chronicle vom 16ten, die mir Herr Taylor verehrt hat. Nun ists alle. Vater dehnt sich eben, und meint, es wäre Zeit, zu gehn. Heut habe ich drei Kaufmannsbriefe geschrieben, die Hand ist mir ganz steif davon, sonst schreibe ich noch an Paul und Albertine, die nicht wissen, wie schmählich sie um Deinen Brief gekommen, ich werde Bruchstücke draus benutzen, und als meine eignen Gedanken ihnen schreiben. Adieu, fallt Sebastian von mir um den Hals. Walter war gestern lachender Erbe und stolzirte mit Sebastians halber Patrontasche und Degenscheide ganz mächtig einher, die Erbschaft half ihm den Verlust tragen, aber doch sagt er noch oft Jebajan weg. Zum 6ten Male Adieu. Rebecka Lejeune Dirichlet Der Morning Chronicle ist fertig, Beckchen auch, nun kriege ich die Feder und will blos grüßen, Euch gutes Wetter und gute Reise wünschen, und bitten Sebastian in meinem Namen ein Stück Kuchen oder Zucker oder was sonst Gutes im Zimmer steht zu geben, dann denkt er meiner; adies! Felix MB.
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Sei darum recht artig, mein Junge! sonst werfen sie Dich aus Paris!</p> <p style="paragraph_without_indent">– Heut Abend wird die Sauerei für <persName xml:id="persName_12727def-8123-40ca-accf-06fdb4e7cdfa">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> losgelaßen, liebe Fanny! Die Probe war bei Felix der <title xml:id="title_f6990b49-fbf4-4b33-b72e-46de3922f0bd">sein Spiel<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xdff8le1-k1km-ahvc-sz14-sq8uv343emet"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_works_without_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100392" style="hidden">Quintett A-Dur für zwei Violinen, zwei Violen und Violoncello, April bis 31. Mai 1826<idno type="MWV">R 21</idno><idno type="op">18</idno></name></title> sehr schön findet, und selbst wohl das <title xml:id="title_fdb1266b-6ec8-4fca-884f-a2cb2323f04f">Quintett<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110922" style="hidden" type="music">Klavierquintett c-Moll, op. 53</name><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110935" style="hidden" type="music">Quintett für Klavier und Blasinstrumente c-Moll, op. 52</name><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0111509" style="hidden" type="music">Streichquintette op. 33</name><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110951" style="hidden" type="music">3. Streichquintett h-Moll, op. 69</name><name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110952" style="hidden" type="music">4. Streichquintett a-Moll, op. 91</name></title> verüben wird, falls es noch in Krähwinkel aufzutreiben ist. – <persName xml:id="persName_134c0298-efcc-4dd7-87f8-9e042b6dc0f6">Mr. Taylor<name key="PSN0115268" style="hidden">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName>, <persName xml:id="persName_d2203419-283e-4d08-a0cc-cb7eb01d16e4">Suzans<name key="PSN0115277" style="hidden">Taylor, Susan (Susanne) (1812-1841)</name></persName> Onkel ist hier, Felix saß heut an der WirthsTafel zwischen <persName xml:id="persName_3bca7395-710e-498f-a4c4-6960209d8d1a">ihm<name key="PSN0115268" style="hidden">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e6895c46-4b38-4210-b9ae-6e87c3acec18">Mr. Sixama<name key="PSN0114941" style="hidden">Sixama, Herr</name></persName> aus Rotterd., denen er mit Rüdesheimer die honneurs machte. <persName xml:id="persName_645c972c-4d2b-476e-9f7a-47794c159157">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> sagt, Rebecka habe englisch, franz. deutsch und taubstummisch geredet, (<persName xml:id="persName_b2125c2e-f9e8-45f6-94d7-c7c5cdf12333">Dunker<name key="PSN0110777" style="hidden">Duncker, Maximilian Wolfgang Theodor Julius (eigtl. Wolff) (1811-1886)</name></persName> war ihr Nachbar.) <persName xml:id="persName_267b8713-5ac0-4613-98a8-485f6df537ca">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> hat merkwürdiges Glück; denn er muß sich in Düß. aufhalten, um <persName xml:id="persName_40ebf36e-d34a-40e4-a555-7cf8cbaafcd2">Kabrun<name key="PSN0112291" style="hidden">Kabrun, August (1807-1878)</name></persName> abzuwarten, der mit <persName xml:id="persName_51a3b99c-87c5-429c-8dbf-688d6716e1c2">Braumüller<name key="PSN0110092" style="hidden">Braumüller, Herr</name></persName> angekommen ist. <persName xml:id="persName_f2a338f8-7566-477c-bbce-834fa4ff2dc5">Er<name key="PSN0112291" style="hidden">Kabrun, August (1807-1878)</name></persName> nimmt <persName xml:id="persName_f17d4129-760f-4549-a56f-03204453e4b2">ihn<name key="PSN0110092" style="hidden">Braumüller, Herr</name></persName> als Jurist mit, um seine brüderl. Angelegenheiten zu ordnen. – Wie neugierig bin ich auf Eure Par. Briefe! was <persName xml:id="persName_f24aec45-dd67-474d-8300-552423802db9">Minna<name key="PSN0111900" style="hidden">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> für Wißbegier entwickelt, muß ich auch erfahren. – Ich grüße alles viel <hi rend="underline">d</hi>ausendmal, mein Bapchen aber noch ganz apart zärtlich. – <persName xml:id="persName_cb208b95-10e5-4ac9-b58f-185992b86da7">Taylor<name key="PSN0115268" style="hidden">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> erzählt uns, die <persName xml:id="persName_5b1805fb-3cf1-4d95-826f-887fd6cb6955">Malib.<name key="PSN0113047" style="hidden">Malibran, María Felicità (1808-1836)</name></persName> sei als <title xml:id="title_846412e8-974c-4b8b-ac4a-35e46b9cf302">Fidelio<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108010" style="hidden" type="music">Fidelio op. 72</name></title> in Lond. aufgetreten. After the finale the whole just started up & gave a shout. <seg type="closer" xml:id="seg_7a1e3db6-543f-4166-9682-2ace5b58f6b7">Aus lauter Müßiggang muß ich schlafen gehen und empfehle mich Euch zu baldigen Briefen. addio.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_5cc520e5-3a04-40ce-b005-db0812f2233a"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_2de0f6fa-f949-4c53-b622-bd6b876fbe88">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_b15c119d-c8e8-44bd-8f21-6d632ed93064">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811–1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><persName xml:id="persName_3f242799-d76d-49c6-87e4-4115e72c417a">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> würde etwa sagen: <persName xml:id="persName_50f81d72-4a59-4297-856e-c3a81c40a41f">Herr Kyllmann<name key="PSN0112614" style="hidden">Kyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)</name></persName> ist ein Idyllmann, und hätte Recht, aber ein Idyllmann für <persName xml:id="persName_40fb09ab-39a9-4f86-8204-0fdf7727abea">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, nicht mit Milch und Früchten, sondern mit Braten und Wein. Kinder wißt Ihr wohl, daß ihr schön Wetter habt, und jetzt wahrscheinlich auf Brüssel lossteuert. Das ist das Neuste, was von hier zu berichten, denn daß <persName xml:id="persName_1f25d046-cf58-49d2-b3c3-8f875ff5acd4">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> und wir uns heut früh sehr gefreut haben, uns nach eintägiger Trennung wieder zu sehen, ist nichts Neues. Ich bin aber sehr neugierig, aus Eurem morgenden Briefe (denn wir erwarten bestimmt einen) zu hören, was die Frankenburg und der Lousberg zu <persName xml:id="persName_72a5d8dc-0a72-4ec6-afa5-596671be86e7">Minna<name key="PSN0111900" style="hidden">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName> gesagt haben. – Das Repertoir der nächsten Woche ist folgendes: Dienstag <placeName xml:id="placeName_22e84d1e-fb49-40be-b13f-4fe36be1f2e7">Singverein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, vielleicht Frühstück im <placeName xml:id="placeName_91b8772e-49c8-459e-a3a6-f8080c2974f0">Beckerschen Garten<name key="NST0100362" style="hidden" subtype="" type="institution">Beckerscher Garten</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, Mittwoch <persName xml:id="persName_63acdd5b-faad-4d72-b842-534cc1b7dd65">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> bei <persName xml:id="persName_e85e3182-3bbf-4957-8ed4-0e6c212688a4">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName>, Donnerstag Gersteins mit <persName xml:id="persName_89fdf2de-1053-49f0-bea0-b36e92dd7301">Wor.<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> und <persName xml:id="persName_fc733909-e639-478f-b806-272d18a23d5b">Kyllmann<name key="PSN0112614" style="hidden">Kyllmann, Carl Gottlieb (1803-1878)</name></persName>, Freitag Nichts, Sonnabend bis Montag Saarn, wohin <persName xml:id="persName_0a4017ca-e8ef-4cb1-bac2-fe94e187d154">Sophie<name key="PSN0115883" style="hidden">Woringen, Sophie von (1808-?)</name></persName> heut reis’t, ich will mich nach dort beurlauben, und drum gehen, <persName xml:id="persName_307856c1-4b52-4f2c-a7e9-42559895bf0c">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> und Mutter ruhn auf ihren Lorbeern, Felix lies’t die morning chronicle vom 16ten, die mir <persName xml:id="persName_70f9238e-6a6e-45a1-9946-7c78671e825e">Herr Taylor<name key="PSN0115268" style="hidden">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> verehrt hat. Nun ists alle. <persName xml:id="persName_9b206e51-b5c7-4695-9d29-2c25834b643f">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> dehnt sich eben, und meint, es wäre Zeit, zu gehn.</p> <p>Heut habe ich drei Kaufmannsbriefe geschrieben, die Hand ist mir ganz steif davon, sonst schreibe ich noch an <persName xml:id="persName_39c4776d-0a1a-45f0-8373-249c75b80410">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_700daa44-b414-4e0c-977e-8c488d662847">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, die nicht wissen, wie schmählich sie um Deinen Brief gekommen, ich werde Bruchstücke draus benutzen, und als meine eignen Gedanken ihnen schreiben. Adieu, fallt Sebastian von mir um den Hals. <persName xml:id="persName_3bbe9bdf-cb68-4d38-ad1b-eed079caf72a">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> war gestern lachender Erbe und stolzirte mit Sebastians halber Patrontasche und Degenscheide ganz mächtig einher, die Erbschaft half <persName xml:id="persName_50db4b24-61c6-485b-9cc7-6e7c62a32631">ihm<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> den Verlust tragen, aber doch sagt <persName xml:id="persName_e17fcd08-db66-411a-8010-9cba1f8d5170">er<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> noch oft Jebajan weg. <seg type="closer" xml:id="seg_9e6a288c-7b7c-4a5a-b945-d6102feb62ba">Zum 6ten Male Adieu.</seg></p> <signed rend="right"><add resp="UT" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_ea0bae2d-07ae-4610-a177-5d0d3adb503b"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Der Morning Chronicle ist fertig, Beckchen auch, nun kriege ich die Feder und will blos grüßen, Euch gutes Wetter und gute Reise wünschen, und bitten Sebastian in meinem Namen ein Stück Kuchen oder Zucker oder was sonst Gutes im Zimmer steht zu geben, <seg type="closer" xml:id="seg_4aec47f0-b882-4fab-8a4a-ffbd7a0bfabd">dann denkt er meiner; adies!</seg></p> <signed rend="right">Felix MB.</signed> </div> </body> </text></TEI>