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fmb-1835-04-10-03

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Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, adressiert an Julius Nacken <lb></lb>Düsseldorf, 10. April 1835 erhalten hiebei die Partitur des Reichardischen Morgengesangs, die ich so eben vom Abschreiber bekomme. Ich bitte Sie nun sämmtliche Stimmen, zu allererst aber die Chorstimmen daraus schreiben zu lassen, damit das Einstudiren sobald als möglich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1134.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA Washington, DC US-Wc Washington, DC, The Library of Congress, Music Division Whittall Collection Box 2, folder 3. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an das Komitee des 17. Niederrheinischen Musikfestes in Köln, adressiert an Julius Nacken; Düsseldorf, 10. April 1835 erhalten hiebei die Partitur des Reichardischen Morgengesangs, die ich so eben vom Abschreiber bekomme. Ich bitte Sie nun sämmtliche Stimmen, zu allererst aber die Chorstimmen daraus schreiben zu lassen, damit das Einstudiren sobald als möglich

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

Partitur von Johann Friedrich Reichardts Hymne Miltons Morgengesang.

-

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. April 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Köln, 17. Niederrheinisches Musikfest (1835), Komitee Köln Deutschland deutsch
An das hochlöbl. Comité für das diesjährige NiederRheinische Musikfest zu Händen des Herrn Julius Nacken Wohlgeboren Cöln. hiebei H. N. ein Packet mit Musikalien in Wachsleinwand
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Ew Wohlgeboren

erhalten hiebei die Partitur des Reichardischen Morgengesangs<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name>, die ich so eben vom Abschreiber bekomme. Ich bitte Sie nun sämmtliche Stimmen, zu allererst aber die Chorstimmen daraus schreiben zu lassen, damit das Einstudiren sobald als möglich anfangen könne. Herr HirteHirte, August Heinrich Bernhard sagt mir, daß in Bonn bei Prof. BreidensteinBreidenstein, Heinrich Carl (1796-1876) ebenfalls eine Partitur des Morgengesangs<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> sei, die zum Ausschreiben benutzt werden könne; ich bin aber genöthigt gewesen, mehrere wesentliche Aenderungen, namentlich in den Chören, zu machen, die ReichardReichardt, Johann Friedrich (1752-1814) damals für die Berliner Sing-AkademieSing-AkademieBerlinDeutschland als ein Probestück, schrieb und deshalb die Bässe bis zum tiefen c und hohen g, die Alte auch bis g und sämmtliche Stimmen so schnell er nur irgend konnte, setzte; dies hätte einen so großen Übelstand gegeben, besonders da das Stück<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> und der ComponistReichardt, Johann Friedrich (1752-1814) fast ganz vergessen waren, daß ich diese schwierigen Stellen erleichtern mußte, und wir alle dennoch genug dabei zu thun finden werden. Ich bitte deshalb, sämmtliche Stimmen (Chor und Orchester) nur aus der hiebei überschickten Partitur<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> ausziehen zu lassen, und rechne bestimmt auf Ihre gütige Erfüllung dieses meines Wunsches.

Am 6ten April ist von Berlin ein Packet unter Adresse des Comites17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland abgegangen, enthaltend sämmtliche Stimmen der Cdur Ouvertüre von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108051" style="hidden" type="music">Ouvertüre Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124</name>, und der fdur Sinfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108069" style="hidden" type="music">8. Sinfonie F-Dur, op. 93</name>, wobei 6 erste, 6 zweite Violinen, 8 Bratschen und 5 Baßstimmen von beiden Werken. Sie werden hoffentlich in den nächsten Tagen in Ihren Händen sein.

Wenn die Solostücke nicht von dem ganzen, vollständigen Orchester begleitet werden können, so meine ich, daß 3 oder 4 Pulte Geigen auf jeder Seite, und ebensoviel Bratschen und Bässe genügend sei. Doch steht mir hierüber eigentlich kein Urtheil zu, da ich die Mitwirkenden und ihre Fähigkeiten nicht genug kenne, und nicht weiß, in wiefern sie nützen oder schaden können. Ich überlasse die Entscheidung daran also gänzlich dem Comité17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland, welches darüber gewiß alles Nähere weiß.

Die Orgelstimme zum Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name> werde ich selbst ausschreiben. Es wäre mir lieb, wenn ich bei meiner nächsten Anwesenheit in Cöln die Orgel versuchen könnte. Wird dies möglich sein?

Ferner bitte ich Sie, mir die Tage zu nennen, an welchen Sie Ihre GesangProben halten werden, und die Zeit, wo ich nach unsrer mündlichen Verabredung hinüberkommen sollte, um zwei davon zu leiten. Nach dem 26sten d. M. ist mir jede Woche dazu gleich angenehm.

Sehr leid thut es mir zu erfahren, daß das Cherubinische Stück<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name>, welches im Druck mir vorlag, als Manuscript in den Circularen angekündigt ist. Ich hatte gleich nach dem Empfange dem Herrn Präsidenten VerkeniusVerkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) geschrieben, daß ich statt des erwarteten Manuscripts, die gedruckten <title xml:id="title_cbda03b4-0a5b-474c-9a58-a0bb9a354df6">Motetten<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108396" style="hidden" type="music">Tantum ergo B-Dur</name>Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)Iste dies Es-DurCherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur erhalten hatte, und ihnVerkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) gefragt, ob dieselben schon in Cöln bekannt wären, was ich allerdings fürchten mußte. ErVerkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) antwortete, dies sei nicht der Fall, und ich glaubte ganz gewiß, daß erVerkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) den Mitgliedern des Comités17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland diesen Umstand mittheilen würde, da ich wußte daß erVerkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841) mit mehreren sehr bekannt ist. Freilich hätte ich es noch außerdem an das Comité17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland direct schreiben sollen, und es thut mir leid daß ich es unterlassen habe. Ich bitte deshalb recht sehr um Entschuldigung. – Vielleicht läßt sich die Sache in einer späteren Anzeige redressiren, und man könnte dann sagen, daß es<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name> nicht ein Manuscr. sey, das erCherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842) ausgesucht, indeß ein in Deutschland noch ganz unbekanntes Stück, das erCherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842) selbst zur Aufführung am Musikfest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland von seinen Sachen für das geeignetste gehalten hat.

Ich bitte Sie namentlich auf die Baßstimmen (des Orchesters) ein besonderes Augenmerk zu richten. Es ist hier gewöhnlich gewesen, die Contrabässe an ein eignes, von den Cellos gesondertes Pult zu stellen, was ich nicht für gut halte, des Klanges wegen und dann auch wegen des Raumes, da an einem Pult 2 Cellos und ein Contrabaß sehn können, während so für 2 Cellos und 2 Contrab. auch 2 Pulte gebraucht werden. Nun sind die Stimmen des Salomo<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name> so ausgeschrieben, daß Cellos und Contrabaß zusammen in der Stimme stehen. Es wird auch (wenn ich nicht irre) bei der fdur Sinf.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108069" style="hidden" type="music">8. Sinfonie F-Dur, op. 93</name> so der Fall sein. Nur bei der Cdur Ouvert.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108051" style="hidden" type="music">Ouvertüre Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124</name> wäre es also nicht so, und deshalb wäre es mir lieb wenn diesmal die Anordnung so getroffen werden könnte, daß an jedem Baßpult 2 Cellos und 1 Contrabaß säßen, und wenn also auch die BaßStimmen zum Cherubini<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108378" style="hidden" type="music">Krönungsmesse A-Dur für Charles X.</name><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name> und zum Morgengesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> in derselben Art ausgeschrieben würden, wie die zum Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name>.

Indem ich Sie auf die Puncte dieses Briefes um recht baldige Antwort bitte, bin ich mit vollkommner Hochachtung Ihr ergebnerFelix Mendelssohn BartholdyDüsseldorf 10ten April 1835.
            Ew Wohlgeboren
erhalten hiebei die Partitur des Reichardischen Morgengesangs, die ich so eben vom Abschreiber bekomme. Ich bitte Sie nun sämmtliche Stimmen, zu allererst aber die Chorstimmen daraus schreiben zu lassen, damit das Einstudiren sobald als möglich anfangen könne. Herr Hirte sagt mir, daß in Bonn bei Prof. Breidenstein ebenfalls eine Partitur des Morgengesangs sei, die zum Ausschreiben benutzt werden könne; ich bin aber genöthigt gewesen, mehrere wesentliche Aenderungen, namentlich in den Chören, zu machen, die Reichard damals für die Berliner Sing-Akademie als ein Probestück, schrieb und deshalb die Bässe bis zum tiefen c und hohen g, die Alte auch bis g und sämmtliche Stimmen so schnell er nur irgend konnte, setzte; dies hätte einen so großen Übelstand gegeben, besonders da das Stück und der Componist fast ganz vergessen waren, daß ich diese schwierigen Stellen erleichtern mußte, und wir alle dennoch genug dabei zu thun finden werden. Ich bitte deshalb, sämmtliche Stimmen (Chor und Orchester) nur aus der hiebei überschickten Partitur ausziehen zu lassen, und rechne bestimmt auf Ihre gütige Erfüllung dieses meines Wunsches.
Am 6ten April ist von Berlin ein Packet unter Adresse des Comites abgegangen, enthaltend sämmtliche Stimmen der Cdur Ouvertüre von Beethoven, und der fdur Sinfonie, wobei 6 erste, 6 zweite Violinen, 8 Bratschen und 5 Baßstimmen von beiden Werken. Sie werden hoffentlich in den nächsten Tagen in Ihren Händen sein.
Wenn die Solostücke nicht von dem ganzen, vollständigen Orchester begleitet werden können, so meine ich, daß 3 oder 4 Pulte Geigen auf jeder Seite, und ebensoviel Bratschen und Bässe genügend sei. Doch steht mir hierüber eigentlich kein Urtheil zu, da ich die Mitwirkenden und ihre Fähigkeiten nicht genug kenne, und nicht weiß, in wiefern sie nützen oder schaden können. Ich überlasse die Entscheidung daran also gänzlich dem Comité, welches darüber gewiß alles Nähere weiß.
Die Orgelstimme zum Salomon werde ich selbst ausschreiben. Es wäre mir lieb, wenn ich bei meiner nächsten Anwesenheit in Cöln die Orgel versuchen könnte. Wird dies möglich sein?
Ferner bitte ich Sie, mir die Tage zu nennen, an welchen Sie Ihre GesangProben halten werden, und die Zeit, wo ich nach unsrer mündlichen Verabredung hinüberkommen sollte, um zwei davon zu leiten. Nach dem 26sten d. M. ist mir jede Woche dazu gleich angenehm.
Sehr leid thut es mir zu erfahren, daß das Cherubinische Stück, welches im Druck mir vorlag, als Manuscript in den Circularen angekündigt ist. Ich hatte gleich nach dem Empfange dem Herrn Präsidenten Verkenius geschrieben, daß ich statt des erwarteten Manuscripts, die gedruckten Motetten erhalten hatte, und ihn gefragt, ob dieselben schon in Cöln bekannt wären, was ich allerdings fürchten mußte. Er antwortete, dies sei nicht der Fall, und ich glaubte ganz gewiß, daß er den Mitgliedern des Comités diesen Umstand mittheilen würde, da ich wußte daß er mit mehreren sehr bekannt ist. Freilich hätte ich es noch außerdem an das Comité direct schreiben sollen, und es thut mir leid daß ich es unterlassen habe. Ich bitte deshalb recht sehr um Entschuldigung. – Vielleicht läßt sich die Sache in einer späteren Anzeige redressiren, und man könnte dann sagen, daß es nicht ein Manuscr. sey, das er ausgesucht, indeß ein in Deutschland noch ganz unbekanntes Stück, das er selbst zur Aufführung am Musikfest von seinen Sachen für das geeignetste gehalten hat.
Ich bitte Sie namentlich auf die Baßstimmen (des Orchesters) ein besonderes Augenmerk zu richten. Es ist hier gewöhnlich gewesen, die Contrabässe an ein eignes, von den Cellos gesondertes Pult zu stellen, was ich nicht für gut halte, des Klanges wegen und dann auch wegen des Raumes, da an einem Pult 2 Cellos und ein Contrabaß sehn können, während so für 2 Cellos und 2 Contrab. auch 2 Pulte gebraucht werden. Nun sind die Stimmen des Salomo so ausgeschrieben, daß Cellos und Contrabaß zusammen in der Stimme stehen. Es wird auch (wenn ich nicht irre) bei der fdur Sinf. so der Fall sein. Nur bei der Cdur Ouvert. wäre es also nicht so, und deshalb wäre es mir lieb wenn diesmal die Anordnung so getroffen werden könnte, daß an jedem Baßpult 2 Cellos und 1 Contrabaß säßen, und wenn also auch die BaßStimmen zum Cherubini und zum Morgengesang in derselben Art ausgeschrieben würden, wie die zum Salomon.
Indem ich Sie auf die Puncte dieses Briefes um recht baldige Antwort bitte, bin ich mit vollkommner Hochachtung Ihr ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy
Düsseldorf 10ten April 1835.          
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Niederrheinisches Musikfest (1835), Komitee</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_be5a3e1b-b6d3-4a56-a684-b9c6d886aad1"> <settlement key="STM0100107">Köln</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_b92fefa0-144c-46de-a4a7-ce2aff0c509b"> <head> <address> <addrLine>An das</addrLine> <addrLine>hochlöbl. Comité für das diesjährige NiederRheinische</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Musikfest</hi></addrLine> <addrLine>zu Händen des Herrn Julius Nacken</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine><hi n="1" rend="underline">Cöln</hi>.</addrLine> <addrLine>hiebei H. N. ein Packet mit</addrLine> <addrLine>Musikalien in Wachsleinwand</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_58b1e78c-d53d-4d6e-9f4c-e43ac30ea1ec"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><salute rend="left">Ew Wohlgeboren</salute><p style="paragraph_without_indent">erhalten hiebei die Partitur des <title xml:id="title_e436a04f-966b-46ab-a207-e6b39731a1d0">Reichardischen Morgengesangs<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title>, die ich so eben vom Abschreiber bekomme. Ich bitte Sie nun sämmtliche Stimmen, zu allererst aber die Chorstimmen daraus schreiben zu lassen, damit das Einstudiren sobald als möglich anfangen könne. <persName xml:id="persName_ad9babbf-774e-4a5e-b78e-71fa15c200e7">Herr Hirte<name key="PSN0112021" style="hidden">Hirte, August Heinrich Bernhard</name></persName> sagt mir, daß in Bonn bei <persName xml:id="persName_4672f35e-7592-4223-9bf3-69332fc08a26">Prof. Breidenstein<name key="PSN0110109" style="hidden">Breidenstein, Heinrich Carl (1796-1876)</name></persName> ebenfalls eine Partitur des <title xml:id="title_7691dcf6-4ed1-4222-a780-8f0e2b4608a7">Morgengesangs<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> sei, die zum Ausschreiben benutzt werden könne; ich bin aber genöthigt gewesen, mehrere wesentliche Aenderungen, namentlich in den Chören, zu machen, die <persName xml:id="persName_11e1c2bc-3690-4288-b9e1-ceaa908b15f8">Reichard<name key="PSN0114109" style="hidden">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name></persName> damals für die <placeName xml:id="placeName_a8c0d3df-0cea-406f-b0b6-efcf89070a7c">Berliner Sing-Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> als ein Probestück, schrieb und deshalb die Bässe bis zum tiefen c und hohen g, die Alte auch bis g und sämmtliche Stimmen so schnell er nur irgend konnte, setzte; dies hätte einen so großen Übelstand gegeben, besonders da das <title xml:id="title_f24cd20b-c0f0-4c45-9fc1-5e9322cc131c">Stück<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> und der <persName xml:id="persName_99eb7ec8-ab88-46da-a4aa-f28e88e05664">Componist<name key="PSN0114109" style="hidden">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name></persName> fast ganz vergessen waren, daß ich diese schwierigen Stellen erleichtern mußte, und wir alle dennoch genug dabei zu thun finden werden. Ich bitte deshalb, <hi rend="underline">sämmtliche</hi> Stimmen (Chor und Orchester) nur aus der hiebei <title xml:id="title_9734af80-343e-4aa8-ab04-012ef23a1aa2">überschickten Partitur<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> ausziehen zu lassen, und rechne bestimmt auf Ihre gütige Erfüllung dieses meines Wunsches.</p><p>Am 6<hi rend="superscript">ten</hi> April ist von Berlin ein Packet unter Adresse des <placeName xml:id="placeName_7db83365-f1fe-4ccd-bb14-760bb5703262">Comites<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> abgegangen, enthaltend sämmtliche Stimmen der <title xml:id="title_2c84a047-a81e-411d-8552-9cf4ae21bf8e">Cdur Ouvertüre von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108051" style="hidden" type="music">Ouvertüre Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124</name></title>, und der <title xml:id="title_7dcb08d0-24f0-40cc-abc2-61576110830c">fdur Sinfonie<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108069" style="hidden" type="music">8. Sinfonie F-Dur, op. 93</name></title>, wobei 6 erste, 6 zweite Violinen, 8 Bratschen und 5 Baßstimmen von beiden Werken. Sie werden hoffentlich in den nächsten Tagen in Ihren Händen sein.</p><p>Wenn die Solostücke nicht von dem ganzen, vollständigen Orchester begleitet werden können, so meine ich, daß 3 oder 4 Pulte Geigen auf jeder Seite, und ebensoviel Bratschen und Bässe genügend sei. Doch steht mir hierüber eigentlich kein Urtheil zu, da ich die Mitwirkenden und ihre Fähigkeiten nicht genug kenne, und nicht weiß, in wiefern sie nützen oder schaden können. Ich überlasse die Entscheidung daran also gänzlich dem <placeName xml:id="placeName_2d31f380-2c29-4346-a605-1bd3daa94eae">Comité<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, welches darüber gewiß alles Nähere weiß.</p><p>Die Orgelstimme zum <title xml:id="title_4888c0ec-484e-4828-b491-1391dfec9fb8">Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title> werde ich selbst ausschreiben. Es wäre mir lieb, wenn ich bei meiner nächsten Anwesenheit in Cöln die Orgel versuchen könnte. Wird dies möglich sein?</p><p>Ferner bitte ich Sie, mir die Tage zu nennen, an welchen Sie Ihre GesangProben halten werden, und die Zeit, wo ich nach unsrer mündlichen Verabredung hinüberkommen sollte, um zwei davon zu leiten. Nach dem 26<hi rend="superscript">sten</hi> d. M. ist mir jede Woche dazu gleich angenehm.</p><p>Sehr leid thut es mir zu erfahren, daß das <title xml:id="title_01725ed7-56cb-4765-9b5f-a379fae2e582">Cherubinische Stück<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name></title>, welches im Druck mir vorlag, als Manuscript in den Circularen angekündigt ist. Ich hatte gleich nach dem Empfange dem <persName xml:id="persName_a2a0ce4c-91e8-4a73-a073-dfae9f3154a5">Herrn Präsidenten Verkenius<name key="PSN0115488" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> geschrieben, daß ich statt des erwarteten Manuscripts, die <hi rend="underline">gedruckten</hi> <title xml:id="title_eb1146d8-8679-434e-8f48-f3f3fc36563a"><title xml:id="title_cbda03b4-0a5b-474c-9a58-a0bb9a354df6">Motetten<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760–1842)</name><name key="CRT0108396" style="hidden" type="music">Tantum ergo B-Dur</name></title><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108377" style="hidden" type="music">Iste dies Es-Dur</name><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name></title> erhalten hatte, und <persName xml:id="persName_d63763ab-71ef-4afa-825e-32e35c72162d">ihn<name key="PSN0115488" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> gefragt, ob dieselben schon in Cöln bekannt wären, was ich allerdings fürchten mußte. <persName xml:id="persName_c413cd16-62e1-41b7-af53-f402e6636646">Er<name key="PSN0115488" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> antwortete, dies sei nicht der Fall, und ich glaubte ganz gewiß, daß <persName xml:id="persName_4a944837-8922-4f03-a1ea-fefc0f2e1678">er<name key="PSN0115488" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> den Mitgliedern des <placeName xml:id="placeName_558b2f6e-c23d-45bb-899f-57cfc046a38c">Comités<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> diesen Umstand mittheilen würde, da ich wußte daß <persName xml:id="persName_ef6be247-2c04-47db-963b-aa25b6cf4237">er<name key="PSN0115488" style="hidden">Verkenius, Erich Heinrich Wilhelm (1776-1841)</name></persName> mit mehreren sehr bekannt ist. Freilich hätte ich es noch außerdem an das <placeName xml:id="placeName_0437eeb9-02a2-419e-a72f-16afa6575187">Comité<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> direct schreiben sollen, und es thut mir leid daß ich es unterlassen habe. Ich bitte deshalb recht sehr um Entschuldigung. – Vielleicht läßt sich die Sache in einer späteren Anzeige redressiren, und man könnte dann sagen, daß <title xml:id="title_c8edfabd-2a90-4a66-b84a-3b981ce0ea57">es<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name></title> nicht ein Manuscr. sey, das <persName xml:id="persName_22665e45-c981-43c4-b00f-31796a4a99dc">er<name key="PSN0110361" style="hidden">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name></persName> ausgesucht, indeß ein in Deutschland noch ganz unbekanntes Stück, das <persName xml:id="persName_68855bae-0827-4d7d-8464-8970a8a6f79d">er<name key="PSN0110361" style="hidden">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name></persName> selbst zur Aufführung am <placeName xml:id="placeName_23977e88-c8a4-48d7-a325-3729c15a10e3">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> von seinen Sachen für das geeignetste gehalten hat.</p><p>Ich bitte Sie namentlich auf die Baßstimmen (des Orchesters) ein besonderes Augenmerk zu richten. Es ist hier gewöhnlich gewesen, die Contrabässe an ein eignes, von den Cellos gesondertes Pult zu stellen, was ich nicht für gut halte, des Klanges wegen und dann auch wegen des Raumes, da an einem Pult 2 Cellos <hi rend="underline">und</hi> ein Contrabaß sehn können, während so für 2 Cellos und 2 Contrab. auch 2 Pulte gebraucht werden. Nun sind die Stimmen des <title xml:id="title_bfb2d2f3-0f10-41d6-bbda-5e5b9d25e200">Salomo<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title> so ausgeschrieben, daß Cellos und Contrabaß <hi rend="underline">zusammen</hi> in der Stimme stehen. Es wird auch (wenn ich nicht irre) bei der <title xml:id="title_53025e43-b191-40da-a5bc-45e49befb949">fdur Sinf.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108069" style="hidden" type="music">8. Sinfonie F-Dur, op. 93</name></title> so der Fall sein. Nur bei der <title xml:id="title_d99f434f-205c-4790-a908-915438a37972">Cdur Ouvert.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108051" style="hidden" type="music">Ouvertüre Die Weihe des Hauses C-Dur, op. 124</name></title> wäre es also nicht so, und deshalb wäre es mir lieb wenn diesmal die Anordnung so getroffen werden könnte, daß an jedem Baßpult 2 Cellos und 1 Contrabaß säßen, und wenn also auch die BaßStimmen zum <title xml:id="title_4b25c914-77a0-4c78-abca-60f3d2954def">Cherubini<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108378" style="hidden" type="music">Krönungsmesse A-Dur für Charles X.</name><name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name></title> und zum <title xml:id="title_0c6e5568-253c-4647-8167-3cfbe43b05d7">Morgengesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> in derselben Art ausgeschrieben würden, wie die zum <title xml:id="title_142af870-db37-4779-bd3b-0a7ff97bbf65">Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title>.</p><closer rend="left" xml:id="closer_36031063-01bf-4df3-892f-2ed7c301f127">Indem ich Sie auf die Puncte dieses Briefes um recht baldige Antwort bitte, bin ich mit vollkommner Hochachtung </closer><signed rend="right">Ihr ergebner</signed><signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy</signed><dateline rend="left">Düsseldorf <date cert="high" when="1835-04-10" xml:id="date_4248bd96-2b03-439d-9a60-959f8be63767">10<hi rend="superscript">ten</hi> April 1835</date>.</dateline></div></body> </text></TEI>