fmb-1835-04-03-02
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Düsseldorf, 3. April 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Berlin.
tenApril 35
Nimm meinen Dank für Deine beiden letzten Briefe, durch den zweiten hast Du mich über Deinen abermaligen Unfall am Fuß mehr beruhigt, und durch den ersten mit den schönen Plänen zu unserm Wiedersehen in diesem Sommer mir die größte Freude bereitet. Du fragst nach meinen Reiseplänen, und ich eile Dir darauf zu antworten, was ich davon weiß. Die Hauptsache hängt von Dir ab. Denn curios genug schrieb ich an sten Juli ledig sein, und ich glaube nicht, daß ich ihn verlängern werde. In Frankfurt wird
Es freut mich sehr, daß Dir das Programm des
Düsseldorf den 3ten April 35. Lieber Vater Nimm meinen Dank für Deine beiden letzten Briefe, durch den zweiten hast Du mich über Deinen abermaligen Unfall am Fuß mehr beruhigt, und durch den ersten mit den schönen Plänen zu unserm Wiedersehen in diesem Sommer mir die größte Freude bereitet. Du fragst nach meinen Reiseplänen, und ich eile Dir darauf zu antworten, was ich davon weiß. Die Hauptsache hängt von Dir ab. Denn curios genug schrieb ich an Klingemann den Tag ehe ich Deinen Brief empfing, daß ich zweierlei im Sommer wünschte, mit Euch wieder etwas zusammen zu leben, und eine Fußreise mit ihm zu machen, daß ich aber die Möglichkeit von beiden zusammen noch nicht einsähe. Ich hatte nämlich die Absicht nach England zu gehen, er hatte sich sehr darauf gefreut, und da ichs ihm nun abschreiben mußte, habe ich ihn sehr gebeten, zu Pfingsten oder etwas später mich hier zu besuchen, und hoffe daß ers thun wird. Auch läßt sich der Sommer so prachtvoll an und ich baue so bestimmt auf den langschweifigen Cometen als Wettermacher, daß ich gern auf einige Wochen in die Schweiz gehen möchte. Der Hauptwunsch aber den ich habe ist Euch auf einige Zeit wiederzusehen und ich würde die andern Pläne deshalb gern aufgeben, wenn es sein müßte. Durch eine Reise von Euch ließe sich alles aber am leichtesten vereinigen, so hängt mein Project also ganz und hauptsächlich von dem Deinen ab, lieber Vater; reisest Du nicht, so denke ich Euch wieder in Berlin zu besuchen, vielleicht mit Hensels Rückreise die meinige zu combiniren, oder wie es sonst geht. Meines Contract kann ich am 1sten Juli ledig sein, und ich glaube nicht, daß ich ihn verlängern werde. In Frankfurt wird mein Oratorium wohl erst im November aufgeführt werden, wie mir Schelble schreibt, und so lieb es mir wäre, wenn Du es bald hörtest, so möchte ich doch noch lieber Du hörtest es beim Musikfest zuerst, wo es nächstes Jahr aufgeführt werden soll. Um dies bestimmt anzunehmen, habe ich mir vorbehalten die erste Aufführung in Frankfurt abzuwarten, damit ich selbst es erst höre und wisse, ob es für das Musikfest paßt; aber wenn das der Fall ist, wie ich hoffe und wünsche, so wird sichs gewiß schöner da ausnehmen, und dann ist es das Musikfest, das Du lieb hast, und Pfingsten statt November, und besonders weiß ich dann schon gewiß ob Dir es gefallen wird, oder nicht, worüber ich jetzt noch nicht recht gewiß bin. Drum wäre mir es eigentlich lieber wenn Du den Paulus zum erstenmale hier hörtest, indeß wäre es freilich auch wohl schön, wenn ich Dich bei der allerersten Aufführung sehn könnte. (Oder vielmehr „Euch sehn könnte“ denn Mutter reis’t doch wohl mit, trotz aller Reisescheu. ) Wie dies alles nun aber eingerichtet werden soll, das ist es eben worüber ich Deinen Plan erwarte, um den meinigen danach zu machen; weiß ich doch noch nicht einmal wo ich den nächsten Winter, die Zeit zwischen der Frankfurter Aufführung und dem hiesigen Musikfest zubringen soll. Bitte lieber Vater schreibe mir recht bald wieder darüber. Es freut mich sehr, daß Dir das Programm des Cölner Festes gefällt. Die Orgel zum Salomon werde ich nicht selbst spielen können, da sie im Hintergrunde des Orchesters stehn muß, und fast alle Stücke begleitet, während die hiesigen Chöre und Spieler an ein fast immerwährendes Tactschlagen gewöhnt sind. Ich werde daher die ganze Orgelstimme in der Art wie ich sie mir gespielt denke, schreiben müssen, und der dortige Domorganist Weber wird sie spielen; er soll ein fester Musikus und guter Spieler sein, also geht das recht gut, macht mir nur die große Arbeit des Schreibens, da ich die Sache so gut wie möglich zu haben wünschte. Auch mit dem Morgengesang habe ich Arbeit gehabt, da vieles darin geändert werden mußte, was bei den hiesigen Mitteln unmöglich war; es hat mir aber dabei von neuem ungemein gefallen, namentlich der Stern, der Mond, die Elemente, und der ganze vortreffliche Schluß. Bei den Worten „und schlich in dieser Nacht &c. zerstreu’s“ wird es so romantisch und poetisch, daß michs jedesmal von neuem erfreut und ergreift, drum macht mir es Vergnügen solch einem nobeln Manne einen Dienst erweisen zu können. Die vom Comité wunderten sich sehr, als ich behauptete es sey schön, und wollten kaum daran, aber das ganze Comité ist so infernalisch unmusikalisch daß sie leicht zu allem zu bereden waren und das ist mir schon ganz recht. Sogar eine Ouvertüre von Bach hätten sie geben müssen, wenn ich nicht eine allzustarke Conterrevolution gescheut hätte, so daß die Ouvertüre aus Euryanthe an deren Stelle nun gemacht wird. Von mir kommt gar nichts; dafür (wahrscheinlich aus Dankbarkeit) wollen sie durchaus mein „wohlgetroffnes Bildniß“ an den Pfingsttagen erscheinen lassen und ausgeben, wogegen ich mich tapfer wehre, und weder sitzen noch still halten will, weil ich all dergleichen Großthuerei nicht mag. Ein dritter Concertmorgen wird wohl nicht sein, auch würde ich es sogar zu vermeiden wünschen, damit über ein Jahr hier die Sache wieder recht gelingen und einschlagen möge; sonst wird es alltäglich oder alljährlich damit. – Von Kabrun weiß weder ich noch irgend jemand hier etwas Näheres und ich bitte um détails über diese traurige Geschichte, die ich nur durch Eure Briefe erfahren habe. – Liebe Mutter, habe Du tausend Dank für Deine lieben Briefe und schreibe mir recht oft und viel; wenn Du mir einen rechten frohen Tag machen willst. Ist denn mein Brief an den Kronprinzen auch richtig bei Euch angekommen? Und war das Ave von Luise Hensel in dem Paket aus Wien? Hier ist es nicht mehr darin gewesen. Von Bettina habe ich bei Hübners die Vorrede gelesen, und für alle Ewigkeit genug, an diesem gespreizten, unwahren Wesen. – Ich kann den Brief nicht schließen, ohne von dem göttlich schönen Wetter zu sprechen, das uns hier erfreut. Heitere, warme Luft und Sonnenschein und Grün und Lerchen vollauf. Heut ritt ich durch einen Wald und hielt wohl eine Viertelstunde still um den Vögeln zuzuhören, die in der großen Einsamkeit in einem fort sprangen und Lärm machten. Eingeheizt kann gar nicht mehr werden. Ist es bei Euch auch so? Nun lebt wohl, liebe Eltern, und so Gott will laßt mich sagen auf Wiedersehen. Euer Felix.
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Niederrheinisches Musikfest (1836)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, das Du lieb hast, und Pfingsten statt November, und besonders weiß ich dann schon gewiß ob Dir <title xml:id="title_b25eda0a-13c6-4e76-835d-03a6fb0c4f33">es<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8gjsuzy1-2qtf-a57k-ippo-mcrff9ugqlk3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> gefallen wird, oder nicht, worüber ich jetzt noch nicht recht gewiß bin. Drum wäre mir es eigentlich lieber wenn Du den <title xml:id="title_3d7058db-7d8d-4d02-83ae-42a76d2325ce">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_2bbidrrz-l6sh-1uba-1hke-3r80yncy2aho"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> zum erstenmale hier hörtest, indeß wäre es freilich auch wohl schön, wenn ich Dich bei der allerersten Aufführung sehn könnte. (Oder vielmehr „Euch sehn könnte“ denn Mutter reis’t doch wohl mit, trotz aller Reisescheu.) Wie dies alles nun aber eingerichtet werden soll, das ist es eben worüber ich Deinen Plan erwarte, um den meinigen danach zu machen; weiß ich doch noch nicht einmal wo ich den nächsten Winter, die Zeit zwischen der Frankfurter Aufführung und dem <placeName xml:id="placeName_c2ea40db-4d11-4deb-9069-f49b5ac04917">hiesigen Musik[fest]<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zubringen soll. Bitte lieber Vater schreibe mir recht bald wieder darüber.</p><p>Es freut mich sehr, daß Dir das Programm des <placeName xml:id="placeName_270dee3f-cf48-4b93-9a4d-7665ada1b43b">Cölner Festes<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gefällt. Die Orgel zum <title xml:id="title_281f6677-75a6-40d0-ab57-98f478b37d4f">Salomon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title> werde ich nicht selbst spielen können, da sie im Hintergrunde des Orchesters stehn muß, und fast alle Stücke begleitet, während die hiesigen Chöre und Spieler an ein fast immerwährendes Tactschlagen gewöhnt sind. Ich werde daher die ganze Orgelstimme in der Art wie ich sie mir gespielt denke, schreiben müssen, und der dortige <persName xml:id="persName_a4a4739f-1660-49b3-9a4c-f31d427e59c6">Domorganist Weber<name key="PSN0115647" style="hidden">Weber, Franz (1805-1876)</name></persName> wird sie spielen; <persName xml:id="persName_98de4254-bf5c-43f3-b6da-b90f619a2ed4">er<name key="PSN0115647" style="hidden">Weber, Franz (1805-1876)</name></persName> soll ein fester Musikus und guter Spieler sein, also geht das recht gut, macht mir nur die große Arbeit des Schreibens, da ich die Sache so gut wie möglich zu haben wünschte. Auch mit dem <title xml:id="title_bf30bd8d-b706-443f-bd05-86e79f7f0252">Morgengesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> habe ich Arbeit gehabt, da vieles <title xml:id="title_3fe35c6e-6943-466f-915d-7b0ca53e9d8e">darin<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> geände[rt] werden mußte, was bei den hiesigen Mitteln unmöglich war; <title xml:id="title_41a88783-5c7d-43a0-a7e2-38e1046a9382">es<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> hat mir aber dabei von neuem ungemein gefallen, namentlich der Stern, der Mond, die Elemente, und der ganze vortreffliche Schluß. Bei den Worten „und schlich in dieser Nacht &c. zerstreu’s“ wird es so romantisch und poetisch, daß <title xml:id="title_2b4b03f5-178f-4664-b48f-ca76a7a44f36">michs<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> jedesmal von neuem erfreut und ergreift, drum macht mir es Vergnügen solch <persName xml:id="persName_a92f0142-0ab9-41c3-a60e-de6f74af4dcd">einem nobeln Manne<name key="PSN0114109" style="hidden">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name></persName> einen Dienst erweisen zu können. Die vom <placeName xml:id="placeName_f279f231-5b79-472b-b324-fad94e204736">Comité<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wunderten sich sehr, als ich behauptete es sey schön, und wollten kaum daran, aber das ganze <placeName xml:id="placeName_33b627ef-3635-4c36-b4e1-821b28991d46">Comité<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ist so infernalisch unmusikalisch daß sie leicht zu allem zu bereden waren und das ist mir schon ganz recht. Sogar eine <title xml:id="title_b2c4f0e3-1dba-4f15-ba35-3757cca50554">Ouvertüre von Bach<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name><name key="CRT0107860" style="hidden" type="music">Ouvertüre D-Dur, BWV 1068</name></title> hätten sie geben müssen, wenn ich nicht eine allzustarke Conterrevolution gescheut hätte, so daß die <title xml:id="title_2347fac4-ca88-4fc1-9083-8634016df09d">Ouvertüre aus Euryanthe<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111242" style="hidden" type="music">Euryanthe op. 81 (WeV C. 9)</name></title> an deren Stelle nun gemacht wird. Von mir kommt gar nichts; dafür (wahrscheinlich aus Dankbarkeit) wollen <placeName xml:id="placeName_bcd1ab32-b09c-49aa-be5c-5c2a79e64c58">sie<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> durchaus mein „wohlgetroffnes Bildniß“ an den Pfingsttagen erscheinen lassen und ausgeben, wogegen ich mich tapfer wehre, und weder sitzen noch still halten will, weil ich all dergleichen Großthuerei nicht mag. Ein dritter Concertmorgen wird wohl nicht sein, auch würde ich es sogar zu vermeiden wünschen, damit über ein Jahr hier die Sache wieder recht gelingen und einschlagen möge; sonst wird es alltäglich oder alljährlich damit. – Von <persName xml:id="persName_fdc83a7a-a892-48a9-8f45-103f6c6577b9">Kabrun<name key="PSN0112292" style="hidden">Kabrun, Carl (1805-1835)</name></persName> weiß weder ich noch irgend jemand hier etwas Näheres und ich bitte um détails über diese traurige Geschichte, die ich nur durch Eure Briefe erfahren habe. – Liebe Mutter, habe Du tausend Dank für Deine lieben Briefe und schreibe mir recht oft und viel; wenn Du mir einen rechten frohen Tag machen willst. Ist denn mein Brief an den <persName xml:id="persName_eddcbde1-cbfe-4be1-83d1-41b7437c2f42">Kronprinzen<name key="PSN0113990" style="hidden">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> auch richtig bei Euch angekommen? Und war das <title xml:id="title_3fd8561d-8740-483e-b906-9a9c61959c9d">Ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_he9vggdx-2man-uqbo-opob-rt0dozt2yxke"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> von <persName xml:id="persName_ae2c4601-9e46-4ca9-829a-a65773470f5a">Luise Hensel<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> in dem Paket aus Wien? Hier ist es nicht mehr darin gewesen. Von <persName xml:id="persName_11d12835-fa3a-46fe-b010-cb30a2cceb7e">Bettina<name key="PSN0109532" style="hidden">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859)</name></persName> habe ich bei <persName xml:id="persName_7a2ff5bc-3e89-421c-87ec-fa724012669f">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName> die <title xml:id="title_ee5ababe-6078-48af-89e8-cf28306f8ec1">Vorrede<name key="PSN0109532" style="hidden" type="author">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859)</name><name key="CRT0107647" style="hidden" type="literature">Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde. Seinem Denkmal</name></title> gelesen, und für alle Ewigkeit genug, an diesem gespreizten, unwahren Wesen. – Ich kann den Brief nicht schließen, ohne von dem göttlich schönen Wetter zu sprechen, das uns hier erfreut. Heitere, warme Luft und Sonnenschein und Grün und Lerchen vollauf. Heut ritt ich durch einen Wald und hielt wohl eine Viertelstunde still um den Vögeln zuzuhören, die in der großen Einsamkeit in einem fort sprangen und Lärm machten. Eingeheizt kann gar nicht mehr werden. Ist es bei Euch auch so?</p><closer rend="left" xml:id="closer_52ef2c5a-d4f9-48d2-a105-30083b76a6ec">Nun lebt wohl, liebe Eltern, und so Gott will laßt mich sagen auf Wiedersehen.</closer><signed rend="right">Euer</signed><signed rend="right">Felix.</signed></div></body> </text></TEI>