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fmb-1835-04-02-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 31. März und 2. April 1835 Liebes Beckchen heut ist so schönes Wetter und Sonnenschein daß ich um 11 spazieren reiten will, und jetzt um 9 Deine Schreibmappe hervorhole und Dir schreibe. Das Oratorium muß bis morgen warten. Erstlich, warum bist Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1127.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIc/21 (228). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 31. März und 2. April 1835 Liebes Beckchen heut ist so schönes Wetter und Sonnenschein daß ich um 11 spazieren reiten will, und jetzt um 9 Deine Schreibmappe hervorhole und Dir schreibe. Das Oratorium muß bis morgen warten. Erstlich, warum bist

4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

31. März und 2. April 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Lejeune Dirichlet Wohlgeboren in Berlin Leipziger Straße no. 3. frei.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 31ten März frühmorgens

Liebes Beckchen heut ist so schönes Wetter und Sonnenschein daß ich um 11 spazieren reiten will, und jetzt um 9 Deine Schreibmappe hervorhole und Dir schreibe. Das Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_g5kytclz-zf18-yeqq-rq6n-rkaqmzrzi4h7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> muß bis morgen warten. Erstlich, warum bist Du so schweigsam geworden? Das beantworte mir. Zweitens warum bin ich so schweigsam geworden? theils wegen der Affen am Orinoco, theils wegen Deiner Schweigsamkeit, theils weil es eben blos wieder eines Briefs bedarf um uns beide gesprächig zu machen, und da verschiebt mans als Sünder von einem Tag auf den andern. Ich erschrecke ordentlich, wie ich eben Dein Datum vom 26sten Febr. sehe, da Du mir nicht seitdem geschrieben hast und ich Dir auch nicht. Und auch der ist eigentlich blos ein Brummbrief, so daß ich mir hiemit gleich eine lange 4seitige schöne Antwort ausbitte. Vorgehen thut hier ebensowenig was, wie bei EuchDirichlet (Lejeune Dirichlet), Familie von → Johann Peter Gustav Lejeune D.; ich lebe wie die Ratze im Käse, gehe um 1 2 11 zu Bette, bin heut um 6 aufgestanden, schreibe morgens an mein Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rcw8j3lu-mu4y-ub7m-gsxe-jmhrc4l0mop4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> (oder an meinem Beckchen, wie Heinr. BeerBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) sagen würde) esse Mittags Alles bei BreidenbachBreidenbacher Hof (Hotel)DüsseldorfDeutschland, reite TyrolumTyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy täglich warm weil er solch einen dicken Bauch seit dem Winter bekommen hat, spiele mal eine Parthie Schach (aber leider kann in ganz Düsseldorf kein Mensch erträglich spielen) und wenn Du auf Bälle gehst, so thue ichs im hiesigen „trouble“ gar nicht minder, und habe gestern Abend bis 10 getanzt, daß ich hätte umfallen mögen. Nämlich ich habe Redowar (und bei der Gelegenheit Mazureck) gelernt, den ein fashionabler Düsseldorfer können muß; wenn Du Dich der 4 Mülmannschen TöchterMühlmann, Töchter von → Albert von M. erinnerst, so erinnerst Du Dich meiner Tanzmaitres, denn die tanzen unstreitig am besten hier, und haben sich die Mühe genommen mit mir 2 Stunden lang Redowar in einem weg zu tanzen, wer sich ausruhn wollte, mußte Clavier dazu spielen. Nun kann ichs aber auch, und gedenke morgen bei HübnersHübner, Familie von → Rudolph Julius H. zu glänzen. Vorgestern bei AmmonsAmmon, von, Familie in Düsseldorf war auch Ball, ich war aber maussade, weil ich gegen einen Baum geritten war, worüber mich die Sonntagsjugend auslachte, und weil mir meine Haare den Tag sehr weh thaten und mir nicht gefielen. Das ist überhaupt ein subtiler Punct; heut früh habe ich selbst im Spiegel ein weißes Haar gefunden und mir ausgezogen, das hat mich eine Stunde lang brummig gemacht. Und dabei muß ich als wahrer Geschäftsmann leben, denn die Arbeiten häufen sich jetzt sehr, das Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lzutl0od-ud5j-izoa-jdhl-5c4d1ztlcjvb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> dehnt sich aus und zu FannysHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Herkunft muß ichs doch schon fertig haben, und ein großes Stück ausgeputzt dazu, dann fängt das Musikfest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland an sich fühlbar zu machen, der Morgengesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> mußte an vielen Stellen wegen der hiesigen Chöre geändert werden, denn wenn sie hier den Brausechor<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name> singen müßten, Bässe und Altstimmen bis zum hohen g so empörte sich das Singevolk, das ist aber auch heut fertig geworden und wandert zum Abschreiber; CherubiniCherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842) hat die Hymne<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name> geschickt, mit einigen prachtvollen CherubiniadenCherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842), aber sie muß übersetzt werden, und das muß ich als H. VoßVoß, Johann Heinrich (1751-1826) selbst besorgen, und mit dem Comité17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland correspondiren, daß die Post sich freut. Dann kommt das 2te Heft Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_impoazfz-iiln-1plz-t8j6-2fbxsk7d9bmx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100625" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, 1835; enthält MWV U 103, U 77, U 104, U 98, U 97 und U 110<idno type="MWV">SD 9</idno><idno type="op">30</idno></name> am 15ten Mai heraus (ein neues Gondolierlied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qpmsw9bs-uefo-9a6m-jgl3-eydlbdcbyclk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100457" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Gondolierlied) fis-Moll, 15. März 1835<idno type="MWV">U 110</idno><idno type="op">30/6</idno></name> ist drin, das Du spielen mußt hätte ich mich nicht geschämt so hätte ichs betitelt „Venetianisches Gondolierlied eine Stunde später“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_m4lijxoo-ydke-pukj-o5w0-mmmoy4ikp2pj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100457" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Gondolierlied) fis-Moll, 15. März 1835<idno type="MWV">U 110</idno><idno type="op">30/6</idno></name> aber nein.) Die habe ich selbst 3mal abschreiben müssen für SimrockN. Simrock, Musikverlag in Bonn, und London und Paris, weil es hier auch an Copisten fehlt, und nun kriege ich ungeheuer viel Geld dafür (etwa 30 Louisd’or ist das nicht honorig?) Und dann müssen einige Kirchenmusiken kommen, ich kann nur noch durchaus nicht drei herauskriegen, die mir recht passend scheinen. Die Nonnenstücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gtdbhq71-mxss-xwb3-fgir-mvbh28yabkio"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100132" style="hidden">»O beata et benedicta« für Frauenchor und Orgel, 30. Dezember 1830<idno type="MWV">B 22</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_teby9jmx-xayz-5uje-ev8l-lsbavyr7pjpw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100133" style="hidden">»Surrexit pastor« / »Er ist ein guter Hirte« für Solostimmen, Frauenchor und Orgel, 30. Dezember 1830<idno type="MWV">B 23</idno><idno type="op">39/3</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0qkza8t1-3p3r-dux2-yrny-1qbh9omfzjzy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100134" style="hidden">»Veni Domine« / »Herr, erhöre uns« für Frauenchor und Orgel, 31. Dezember 1830<idno type="MWV">B 24</idno><idno type="op">39/1</idno></name> wären ganz gut (à propos ich habe nur die Copie bekommen, nicht mein Manuscript „an FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)“) aber das dritte (aus adur)<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gwpuwygg-apbj-v9rv-ft6u-kpiabxrksali"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100132" style="hidden">»O beata et benedicta« für Frauenchor und Orgel, 30. Dezember 1830<idno type="MWV">B 22</idno><idno type="op"></idno></name> ist eben nicht ganz gut. Ein neues dazu zu componiren fehlt mir die Zeit, die Lust, der Text und die Nonnen. Machst Du denn noch keine Reisepläne für den Sommer? Jetzt fängt eben eine meiner Düsseldorfer Qualen an, das ist meine Nachbarinn Mamsell SchombartSchombart, Mamselles, die im Nebenhaus wohnt, und ihr Clavier an die Wand neben der meinigen gestellt hat, und alle Tage 2 Stunden zu meinem Unglück Clavier exerciert, täglich dieselben Fehler macht, und alle RossinischenRossini, Gioachino Antonio (1792-1868) Arien in einem so verzweifelt langsamen phlegmatischen Tempo spielt, daß ich ihr gewiß einigen Schabernack anthäte, wenn ich nicht bedächte daß ich sieSchombart, Mamselles mit meinem Clavier zu allen Zeiten gewiß noch mehr quäle, als sie mich. Dann hört man zuweilen den Lehrer oder die MutterSchombart, Mde. (ich weiß es nicht) mit ihrem Finger die richtige Note 17mal nach einander anschlagen, und wenn sie gar was von Blatt spielt, und sich aus dem Dunkel nach und nach irgend ein alter Gassenhauer entwickelt, den man an einer Note erkennen muß, das ist sehr hart. Ich kenne nun die Stücke schon auswendig, wenn sie den ersten Accord greift. Gestern sind auch die sämmtlichen Salomo<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name> Stimmen von der Sing-AkademieSing-AkademieBerlinDeutschland gekommen; sie sind aber nicht wie MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) sagt gemoseltMosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844), sondern die Veränderungen beschränken sich auf eine Baßposaune, ein Paar Hoboen und Hörner die RungenhagenRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851) dazu geschrieben hat, und die wir nun wieder davon schreiben müssen. So haben sie wohl die Lust HändelHändel, Georg Friedrich (1685-1759) abzuändern, aber nicht einmal das können sie ordentlich (mir schon recht) Aber für uns, die wir wissen, daß eine Baßposaune oder eine Hoboe lebendige Thiere sind, ist es gar keine Wonne solch einen Rüpel zu sehen, der mit ihnen Thierquälerei treibt; es sind da Hoboen in fismoll in der Tiefe zum Ausfüllen zugefügt, vor denen jedes Hoboenherz schaudern muß; und eine armselige Baßposaune! Die klingt wie ein alter Kamm; dann wollen sie G. F. HändelHändel, Georg Friedrich (1685-1759) instrumentiren, und würden vor Angst unter den Tisch kriechen, wenn der dicke HerrHändel, Georg Friedrich (1685-1759) noch lebte. Mamsell SchombartSchombart, Mamselles könnte das eben so gut, wie die Königl. Preuß. AkademikerKöniglich Preußische Akademie der KünsteBerlinDeutschland! Ohe, Ohe! Ich sage Dir, die Posaune ist niederwürdig. Was geht Dich aber die Baßposaune an? – Nun ist es der 2te April geworden, und der Brief ist noch in der Schreibmappe. HübnersHübner, Familie von → Rudolph Julius H. Gesellschaft ist vorbei und der Spazierritt, letzterer war aber glorios; durch eine ganz reizende Waldung mit Hügeln nach Unterbach, und Eller, über Gerresheim wieder hieher, überall mit kommendem Grün, und TyrolTyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy ist nur einmal fehlgetreten. Ich habe gleich überlegt, ob ich nicht mit HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) den Weg reiten könnte, und FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) ihn fahren, und es geht wahrhaftig. – Erlaube mir hier einige Episoden: erstlich, daß ich an FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) sage, wie ich mich auf die Zeit ihres Herkommens freue; das soll einzig werden, und Zimmer will ich in Cöln schon besorgen, wir wollen uns alle zusammenquartieren, wo dann Maitrank in Menge vertilgt werden soll. Den Tag nach dem Musikfest17. Niederrheinisches Musikfest (1835)KölnDeutschland kann ich zwar nicht fort, da ist das Essen, und den 2ten Tag auch nicht, da ist der Ball, aber dann bin ich ein disponibler Mensch, und fahre Rheinauf oder unter, wie das Schicksal oder HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H. wollen. Ich möchte nur recht bald das Kommen und die Zeit bestimmt wissen, um mich einzurichten, und unter musikal. Damen einige Spannung und Schrecken zu verbreiten, wichse die Finger, o Cantor. Zweitens an Fräulein LuiseHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876), der ich für das Zettelchen mit den freundlichen Worten über mein Ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kxrwjwwm-of3p-xp5t-z2dd-vvdtu7w2tfwd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name> vielmal danke, und das Ausgeschnittene Ave gern bald hätte; es ist doch nicht etwa verloren gegangen? Denn im Paquet lag nichts sonst als FuxianaFuchs, Aloys Anton (1799-1853), und MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) schrieb sieHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876) habe es dazu gelegt. Ich wollte ich könnte der Hofcapelle von der sieMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) mir schreibt, mal zuhören, denn ich habe das Stück noch niemals recht gut singen gehört. Nach Cöln gehe ich 14 Tage vor Pfingsten, etwa am Sonntag Rogate, d. 24 Mai, 4 Tage vor Himmelfarth, wo im Kalender steht „zielet auf kühles und fruchtbares Wetter“ da wird jeden Tag Probe gehalten, und die letzten Tage in einem fort. Die Ausstellung in ParisLouvreParisFrankreich ist nach allem was ich lese diesmal gar nicht so besonders und die Paar guten Sachen, die da sind, bleiben ja in den Atteliers zu sehen. Roberts Fischer in Venedig<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110532" style="hidden" type="art">Départ des Pêcheurs de l’Adriatique</name> sind gar nicht einmal mit aufgestellt. Hoffentlich macht die keinen Queerstrich, damit ich bald das Plaisir habe FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) als Altestina anzumelden, und im Textbuch gedruckt zu sehen: Alti „Berlin Mde. HenselHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)“. – Drittens an PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), daß ich ihn bitte mich wissen zu lassen, ob er oder AlbertineHeine, Pauline Louise Albertine (1814-1879) eine Vorliebe für StreicherStreicher, Johann Baptist (1796-1871) oder für GrafGraf, Conrad (1782-1851) hat? Beider Instrumente sind jetzt sehr vollkommen, und mir gleich lieb, deshalb bitte ich ihn darüber um Bescheid, da nach meiner Meinung nur zwischen diesen beiden gewählt werden kann. Ich bitte ihnMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) aber mir darauf gleich Antwort sagen zu lassen, da ich bald schreiben will. – An VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) will ich selbst schreiben und dann auch MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) für ihre lieben, nett ausführlichen Briefe danken. Sind die beiden eingelegten Annoncen der Sammlung würdig? Die Düsseldorfer Zeitung liefert in der Art viel. – O Beckchen, y Gere, y alter General schreib mir bald wieder! Du siehst am y daß ich jetzt fleißig Spanisch lese. Kennst Du Rinconete und Cortadillo von Cervantes<name key="PSN0110339" style="hidden" type="author">Cervantes Saavedra, Miguel de (1547-1616)</name><name key="CRT0108356" style="hidden" type="literature">Rinconete y Cortadillo</name>, das lese ich jetzt und amüsire mich prächtig dabei; ein lustiges Ding. Auch habe ich ein Neapel gemalt, das ohne Zweifel mein capo d’opera ist, der Vesuv gar nicht zu violett, und wenig salatgrün darin. Du wirst nachfühlen können, was es für eine Arbeit ist einen großen Meeresspiegel auszuflecken, damit er glatt werden soll und von Grün ins Blaue übergeht ohne einen Purzelbaum. Auch habe ich Kerls in einem Boot gemalt, weiße Segel ausgespart und Wiederschein angegeben, lauter Dinge vor denen ich sonst heiligen Respect hatte. ‒ Pauline HübnerHübner, Pauline Charlotte (1809-1895) läßt Dich grüßen und sagen sie wartete auf einen Brief von Dir; das thue ich auch. Grüß Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.oder auch D. yDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) und Walter von der VogelweideDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) (die jetzt wieder lustig wird, denn heut scheint wieder die Sonne) und lebwohl.

DeinFelix MB
            Düsseldorf den 31ten März frühmorgensLiebes Beckchen heut ist so schönes Wetter und Sonnenschein daß ich um 11 spazieren reiten will, und jetzt um 9 Deine Schreibmappe hervorhole und Dir schreibe. Das Oratorium muß bis morgen warten. Erstlich, warum bist Du so schweigsam geworden? Das beantworte mir. Zweitens warum bin ich so schweigsam geworden? theils wegen der Affen am Orinoco, theils wegen Deiner Schweigsamkeit, theils weil es eben blos wieder eines Briefs bedarf um uns beide gesprächig zu machen, und da verschiebt mans als Sünder von einem Tag auf den andern. Ich erschrecke ordentlich, wie ich eben Dein Datum vom 26sten Febr. sehe, da Du mir nicht seitdem geschrieben hast und ich Dir auch nicht. Und auch der ist eigentlich blos ein Brummbrief, so daß ich mir hiemit gleich eine lange 4seitige schöne Antwort ausbitte. Vorgehen thut hier ebensowenig was, wie bei Euch; ich lebe wie die Ratze im Käse, gehe um 1 2 11 zu Bette, bin heut um 6 aufgestanden, schreibe morgens an mein Oratorium (oder an meinem Beckchen, wie Heinr. Beer sagen würde) esse Mittags Alles bei Breidenbach, reite Tyrolum täglich warm weil er solch einen dicken Bauch seit dem Winter bekommen hat, spiele mal eine Parthie Schach (aber leider kann in ganz Düsseldorf kein Mensch erträglich spielen) und wenn Du auf Bälle gehst, so thue ichs im hiesigen „trouble“ gar nicht minder, und habe gestern Abend bis 10 getanzt, daß ich hätte umfallen mögen. Nämlich ich habe Redowar (und bei der Gelegenheit Mazureck) gelernt, den ein fashionabler Düsseldorfer können muß; wenn Du Dich der 4 Mülmannschen Töchter erinnerst, so erinnerst Du Dich meiner Tanzmaitres, denn die tanzen unstreitig am besten hier, und haben sich die Mühe genommen mit mir 2 Stunden lang Redowar in einem weg zu tanzen, wer sich ausruhn wollte, mußte Clavier dazu spielen. Nun kann ichs aber auch, und gedenke morgen bei Hübners zu glänzen. Vorgestern bei Ammons war auch Ball, ich war aber maussade, weil ich gegen einen Baum geritten war, worüber mich die Sonntagsjugend auslachte, und weil mir meine Haare den Tag sehr weh thaten und mir nicht gefielen. Das ist überhaupt ein subtiler Punct; heut früh habe ich selbst im Spiegel ein weißes Haar gefunden und mir ausgezogen, das hat mich eine Stunde lang brummig gemacht. Und dabei muß ich als wahrer Geschäftsmann leben, denn die Arbeiten häufen sich jetzt sehr, das Oratorium dehnt sich aus und zu Fannys Herkunft muß ichs doch schon fertig haben, und ein großes Stück ausgeputzt dazu, dann fängt das Musikfest an sich fühlbar zu machen, der Morgengesang mußte an vielen Stellen wegen der hiesigen Chöre geändert werden, denn wenn sie hier den Brausechor singen müßten, Bässe und Altstimmen bis zum hohen g so empörte sich das Singevolk, das ist aber auch heut fertig geworden und wandert zum Abschreiber; Cherubini hat die Hymne geschickt, mit einigen prachtvollen Cherubiniaden, aber sie muß übersetzt werden, und das muß ich als H. Voß selbst besorgen, und mit dem Comité correspondiren, daß die Post sich freut. Dann kommt das 2te Heft Lieder ohne Worte am 15ten Mai heraus (ein neues Gondolierlied ist drin, das Du spielen mußt hätte ich mich nicht geschämt so hätte ichs betitelt „Venetianisches Gondolierlied eine Stunde später“ aber nein. ) Die habe ich selbst 3mal abschreiben müssen für Simrock, und London und Paris, weil es hier auch an Copisten fehlt, und nun kriege ich ungeheuer viel Geld dafür (etwa 30 Louisd’or ist das nicht honorig?) Und dann müssen einige Kirchenmusiken kommen, ich kann nur noch durchaus nicht drei herauskriegen, die mir recht passend scheinen. Die Nonnenstücke wären ganz gut (à propos ich habe nur die Copie bekommen, nicht mein Manuscript „an Fanny“) aber das dritte (aus adur) ist eben nicht ganz gut. Ein neues dazu zu componiren fehlt mir die Zeit, die Lust, der Text und die Nonnen. Machst Du denn noch keine Reisepläne für den Sommer? Jetzt fängt eben eine meiner Düsseldorfer Qualen an, das ist meine Nachbarinn Mamsell Schombart, die im Nebenhaus wohnt, und ihr Clavier an die Wand neben der meinigen gestellt hat, und alle Tage 2 Stunden zu meinem Unglück Clavier exerciert, täglich dieselben Fehler macht, und alle Rossinischen Arien in einem so verzweifelt langsamen phlegmatischen Tempo spielt, daß ich ihr gewiß einigen Schabernack anthäte, wenn ich nicht bedächte daß ich sie mit meinem Clavier zu allen Zeiten gewiß noch mehr quäle, als sie mich. Dann hört man zuweilen den Lehrer oder die Mutter (ich weiß es nicht) mit ihrem Finger die richtige Note 17mal nach einander anschlagen, und wenn sie gar was von Blatt spielt, und sich aus dem Dunkel nach und nach irgend ein alter Gassenhauer entwickelt, den man an einer Note erkennen muß, das ist sehr hart. Ich kenne nun die Stücke schon auswendig, wenn sie den ersten Accord greift. Gestern sind auch die sämmtlichen Salomo Stimmen von der Sing-Akademie gekommen; sie sind aber nicht wie Mutter sagt gemoselt, sondern die Veränderungen beschränken sich auf eine Baßposaune, ein Paar Hoboen und Hörner die Rungenhagen dazu geschrieben hat, und die wir nun wieder davon schreiben müssen. So haben sie wohl die Lust Händel abzuändern, aber nicht einmal das können sie ordentlich (mir schon recht) Aber für uns, die wir wissen, daß eine Baßposaune oder eine Hoboe lebendige Thiere sind, ist es gar keine Wonne solch einen Rüpel zu sehen, der mit ihnen Thierquälerei treibt; es sind da Hoboen in fismoll in der Tiefe zum Ausfüllen zugefügt, vor denen jedes Hoboenherz schaudern muß; und eine armselige Baßposaune! Die klingt wie ein alter Kamm; dann wollen sie G. F. Händel instrumentiren, und würden vor Angst unter den Tisch kriechen, wenn der dicke Herr noch lebte. Mamsell Schombart könnte das eben so gut, wie die Königl. Preuß. Akademiker! Ohe, Ohe! Ich sage Dir, die Posaune ist niederwürdig. Was geht Dich aber die Baßposaune an? – Nun ist es der 2te April geworden, und der Brief ist noch in der Schreibmappe. Hübners Gesellschaft ist vorbei und der Spazierritt, letzterer war aber glorios; durch eine ganz reizende Waldung mit Hügeln nach Unterbach, und Eller, über Gerresheim wieder hieher, überall mit kommendem Grün, und Tyrol ist nur einmal fehlgetreten. Ich habe gleich überlegt, ob ich nicht mit Hensel den Weg reiten könnte, und Fanny ihn fahren, und es geht wahrhaftig. – Erlaube mir hier einige Episoden: erstlich, daß ich an Fanny sage, wie ich mich auf die Zeit ihres Herkommens freue; das soll einzig werden, und Zimmer will ich in Cöln schon besorgen, wir wollen uns alle zusammenquartieren, wo dann Maitrank in Menge vertilgt werden soll. Den Tag nach dem Musikfest kann ich zwar nicht fort, da ist das Essen, und den 2ten Tag auch nicht, da ist der Ball, aber dann bin ich ein disponibler Mensch, und fahre Rheinauf oder unter, wie das Schicksal oder Hensels wollen. Ich möchte nur recht bald das Kommen und die Zeit bestimmt wissen, um mich einzurichten, und unter musikal. Damen einige Spannung und Schrecken zu verbreiten, wichse die Finger, o Cantor. Zweitens an Fräulein Luise, der ich für das Zettelchen mit den freundlichen Worten über mein Ave vielmal danke, und das Ausgeschnittene Ave gern bald hätte; es ist doch nicht etwa verloren gegangen? Denn im Paquet lag nichts sonst als Fuxiana, und Mutter schrieb sie habe es dazu gelegt. Ich wollte ich könnte der Hofcapelle von der sie mir schreibt, mal zuhören, denn ich habe das Stück noch niemals recht gut singen gehört. Nach Cöln gehe ich 14 Tage vor Pfingsten, etwa am Sonntag Rogate, d. 24 Mai, 4 Tage vor Himmelfarth, wo im Kalender steht „zielet auf kühles und fruchtbares Wetter“ da wird jeden Tag Probe gehalten, und die letzten Tage in einem fort. Die Ausstellung in Paris ist nach allem was ich lese diesmal gar nicht so besonders und die Paar guten Sachen, die da sind, bleiben ja in den Atteliers zu sehen. Roberts Fischer in Venedig sind gar nicht einmal mit aufgestellt. Hoffentlich macht die keinen Queerstrich, damit ich bald das Plaisir habe Fanny als Altestina anzumelden, und im Textbuch gedruckt zu sehen: Alti „Berlin Mde. Hensel“. – Drittens an Paul, daß ich ihn bitte mich wissen zu lassen, ob er oder Albertine eine Vorliebe für Streicher oder für Graf hat? Beider Instrumente sind jetzt sehr vollkommen, und mir gleich lieb, deshalb bitte ich ihn darüber um Bescheid, da nach meiner Meinung nur zwischen diesen beiden gewählt werden kann. Ich bitte ihn aber mir darauf gleich Antwort sagen zu lassen, da ich bald schreiben will. – An Vater will ich selbst schreiben und dann auch Mutter für ihre lieben, nett ausführlichen Briefe danken. Sind die beiden eingelegten Annoncen der Sammlung würdig? Die Düsseldorfer Zeitung liefert in der Art viel. – O Beckchen, y Gere, y alter General schreib mir bald wieder! Du siehst am y daß ich jetzt fleißig Spanisch lese. Kennst Du Rinconete und Cortadillo von Cervantes, das lese ich jetzt und amüsire mich prächtig dabei; ein lustiges Ding. Auch habe ich ein Neapel gemalt, das ohne Zweifel mein capo d’opera ist, der Vesuv gar nicht zu violett, und wenig salatgrün darin. Du wirst nachfühlen können, was es für eine Arbeit ist einen großen Meeresspiegel auszuflecken, damit er glatt werden soll und von Grün ins Blaue übergeht ohne einen Purzelbaum. Auch habe ich Kerls in einem Boot gemalt, weiße Segel ausgespart und Wiederschein angegeben, lauter Dinge vor denen ich sonst heiligen Respect hatte. ‒ Pauline Hübner läßt Dich grüßen und sagen sie wartete auf einen Brief von Dir; das thue ich auch. Grüß oder auch D. y und Walter von der Vogelweide (die jetzt wieder lustig wird, denn heut scheint wieder die Sonne) und lebwohl.
Dein
Felix MB          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-03-31" xml:id="date_7525d698-ab2c-4b97-addb-c05deb379453">31. März</date> und <date cert="high" when="1835-04-02" xml:id="date_d6f9e2f2-cd1c-4583-9456-d03ddf41cb56">2. 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Und dabei muß ich als wahrer Geschäftsmann leben, denn die Arbeiten häufen sich jetzt sehr, das <title xml:id="title_7679c18e-c591-4248-8c5b-c1e6db3881df">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_lzutl0od-ud5j-izoa-jdhl-5c4d1ztlcjvb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> dehnt sich aus und zu <persName xml:id="persName_726727d3-c501-4590-88ea-2dae156f9c9e">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> Herkunft muß ichs doch schon fertig haben, und ein großes Stück ausgeputzt dazu, dann fängt das <placeName xml:id="placeName_20c308a1-e09d-4443-ac42-766b5e06917c">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> an sich fühlbar zu machen, der <title xml:id="title_80944e5c-4e67-481b-ba3b-c3cd86311cf7">Morgengesang<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> mußte an vielen Stellen wegen der hiesigen Chöre geändert werden, denn wenn sie hier den <title xml:id="title_990b3407-f46a-4169-9349-acb8f68b9f82">Brausechor<name key="PSN0114109" style="hidden" type="author">Reichardt, Johann Friedrich (1752-1814)</name><name key="CRT0110432" style="hidden" type="music">Miltons Morgengesang (»Allmächtiger, die herrliche Natur ist deiner Hände Werk«)</name></title> singen müßten, Bässe und Altstimmen bis zum hohen g so empörte sich das Singevolk, das ist aber auch heut fertig geworden und wandert zum Abschreiber; <persName xml:id="persName_a8c40b0b-c5e2-46b4-aded-5bdb714cdaf9">Cherubini<name key="PSN0110361" style="hidden">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name></persName> hat die <title xml:id="title_3271e23e-d249-4b00-a20f-af012d5b30fd">Hymne<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108365" style="hidden" type="music">Confirma hoc, Deus (Lobsinget dem Höchsten) F-Dur</name></title> geschickt, mit einigen prachtvollen <persName xml:id="persName_ebcd524b-8356-4e48-bc75-127903a00eff">Cherubiniaden<name key="PSN0110361" style="hidden">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name></persName>, aber sie muß übersetzt werden, und das muß ich als <persName xml:id="persName_2fea6fc6-70b8-4b04-85b3-43e7ee25f7eb">H. Voß<name key="PSN0115567" style="hidden">Voß, Johann Heinrich (1751-1826)</name></persName> selbst besorgen, und mit dem <placeName xml:id="placeName_fd7e7271-89bc-4a06-a875-aa779e74b54f">Comité<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="Komitee" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> correspondiren, daß die Post sich freut. Dann kommt das 2<hi rend="superscript">te</hi> Heft <title xml:id="title_26f4c786-5215-4ebf-8b5e-db428e5ec585">Lieder ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_impoazfz-iiln-1plz-t8j6-2fbxsk7d9bmx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100625" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 2. Heft, 1835; enthält MWV U 103, U 77, U 104, U 98, U 97 und U 110<idno type="MWV">SD 9</idno><idno type="op">30</idno></name></title> am 15<hi rend="superscript">ten</hi> Mai heraus (ein <title xml:id="title_267ce5a1-0b84-4cc0-b34c-7e405d99111e">neues Gondolierlied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qpmsw9bs-uefo-9a6m-jgl3-eydlbdcbyclk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100457" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Gondolierlied) fis-Moll, 15. März 1835<idno type="MWV">U 110</idno><idno type="op">30/6</idno></name></title> ist drin, das Du spielen mußt hätte ich mich nicht geschämt so hätte ichs betitelt <title xml:id="title_1b13878e-fe2c-49f5-88f9-beaac9204190">„Venetianisches Gondolierlied eine Stunde später“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_m4lijxoo-ydke-pukj-o5w0-mmmoy4ikp2pj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100457" style="hidden">Lied ohne Worte (Venetianisches Gondellied / Gondolierlied) fis-Moll, 15. März 1835<idno type="MWV">U 110</idno><idno type="op">30/6</idno></name></title> aber nein.) Die habe ich selbst 3mal abschreiben müssen für <persName xml:id="persName_c55bbe29-5fae-4d8c-a160-2d3c63c68173">Simrock<name key="PSN0114935" style="hidden">N. Simrock, Musikverlag in Bonn</name></persName>, und London und Paris, weil es hier auch an Copisten fehlt, und nun kriege ich ungeheuer viel Geld dafür (etwa 30 Louisd’or ist das nicht honorig?) Und dann müssen einige Kirchenmusiken kommen, ich kann nur noch durchaus nicht drei herauskriegen, die mir recht passend scheinen. Die <title xml:id="title_5de58061-9a3a-4e19-ac94-d73072a674b5">Nonnenstücke<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gtdbhq71-mxss-xwb3-fgir-mvbh28yabkio"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100132" style="hidden">»O beata et benedicta« für Frauenchor und Orgel, 30. Dezember 1830<idno type="MWV">B 22</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_teby9jmx-xayz-5uje-ev8l-lsbavyr7pjpw"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100133" style="hidden">»Surrexit pastor« / »Er ist ein guter Hirte« für Solostimmen, Frauenchor und Orgel, 30. Dezember 1830<idno type="MWV">B 23</idno><idno type="op">39/3</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_0qkza8t1-3p3r-dux2-yrny-1qbh9omfzjzy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100134" style="hidden">»Veni Domine« / »Herr, erhöre uns« für Frauenchor und Orgel, 31. Dezember 1830<idno type="MWV">B 24</idno><idno type="op">39/1</idno></name></title> wären ganz gut (à propos ich habe nur die Copie bekommen, <hi rend="underline">nicht</hi> mein Manuscript „an <persName xml:id="persName_a489a9bd-ad3d-4b06-99ad-3b7ec5cb5cfa">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>“) aber <title xml:id="title_62d827ee-3472-4360-947f-3a115fd5e177">das dritte (aus adur)<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gwpuwygg-apbj-v9rv-ft6u-kpiabxrksali"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100132" style="hidden">»O beata et benedicta« für Frauenchor und Orgel, 30. Dezember 1830<idno type="MWV">B 22</idno><idno type="op"></idno></name></title> ist eben nicht ganz gut. Ein neues dazu zu componiren fehlt mir die Zeit, die Lust, der Text und die Nonnen. Machst Du denn noch keine Reisepläne für den Sommer? Jetzt fängt eben eine meiner Düsseldorfer Qualen an, das ist <persName xml:id="persName_582ea56c-a795-40e9-9318-387e9d0c0c54">meine Nachbarinn Mamsell Schombart<name key="PSN0114664" style="hidden">Schombart, Mamselles</name></persName>, die im Nebenhaus wohnt, und ihr Clavier an die Wand neben der meinigen gestellt hat, und alle Tage 2 Stunden zu meinem Unglück Clavier exerciert, täglich dieselben Fehler macht, und alle <persName xml:id="persName_07f0f4fd-e0bc-4aa9-8b26-f3baf6146b07">Rossinischen<name key="PSN0114299" style="hidden">Rossini, Gioachino Antonio (1792-1868)</name></persName> Arien in einem so verzweifelt langsamen phlegmatischen Tempo spielt, daß ich ihr gewiß einigen Schabernack anthäte, wenn ich nicht bedächte daß ich <persName xml:id="persName_4fd4d3de-9803-48d1-bf25-dcc94c51bece">sie<name key="PSN0114664" style="hidden">Schombart, Mamselles</name></persName> mit meinem Clavier zu allen Zeiten gewiß noch mehr quäle, als sie mich. Dann hört man zuweilen den Lehrer oder die <persName xml:id="persName_41395fa1-1e73-43d4-8b64-06f9ae03ccc6">Mutter<name key="PSN0114665" style="hidden">Schombart, Mde.</name></persName> (ich weiß es nicht) mit ihrem Finger die richtige Note 17mal nach einander anschlagen, und wenn sie gar was von Blatt spielt, und sich aus dem Dunkel nach und nach irgend ein alter Gassenhauer entwickelt, den man an einer Note erkennen muß, das ist sehr hart. Ich kenne nun die Stücke schon auswendig, wenn sie den ersten Accord greift. Gestern sind auch die sämmtlichen <title xml:id="title_6be4bd00-c155-4dfe-ab2c-0409fd7ecd99">Salomo<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109020" style="hidden" type="music">Solomon HWV 67</name></title> Stimmen von der <placeName xml:id="placeName_b099ef15-16fa-442c-a501-c09e1eefe4d4">Sing-Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gekommen; sie sind aber nicht wie <persName xml:id="persName_ef4725f5-3fb3-4c58-9f5b-88a5cf64ed50">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> sagt <persName xml:id="persName_7cb59ca8-bc7d-472d-bdcf-8804ea46af35">gemoselt<name key="PSN0113444" style="hidden">Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)</name></persName>, sondern die Veränderungen beschränken sich auf eine Baßposaune, ein Paar Hoboen und Hörner die <persName xml:id="persName_2ddc68fe-fb7d-43de-abbd-3d53292febf2">Rungenhagen<name key="PSN0114359" style="hidden">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName> dazu geschrieben hat, und die wir nun wieder davon schreiben müssen. So haben sie wohl die Lust <persName xml:id="persName_403e40f3-6e45-424b-ac70-d60898417b22">Händel<name key="PSN0111693" style="hidden">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName> abzuändern, aber nicht einmal das können sie ordentlich (mir schon recht) Aber für uns, die wir wissen, daß eine Baßposaune oder eine Hoboe lebendige Thiere sind, ist es gar keine Wonne solch einen Rüpel zu sehen, der mit ihnen Thierquälerei treibt; es sind da Hoboen in fismoll in der Tiefe zum Ausfüllen zugefügt, vor denen jedes Hoboenherz schaudern muß; und eine armselige Baßposaune! Die klingt wie ein alter Kamm; dann wollen sie <persName xml:id="persName_81b266eb-0c6f-4b91-8797-f56b6b61b167">G. F. Händel<name key="PSN0111693" style="hidden">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName> instrumentiren, und würden vor Angst unter den Tisch kriechen, wenn der <persName xml:id="persName_3134ecb4-718c-4ef8-a8e1-f4b9afb12f55">dicke Herr<name key="PSN0111693" style="hidden">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName> noch lebte. <persName xml:id="persName_f1de26d5-0ec3-49b4-99a5-26414b735158">Mamsell Schombart<name key="PSN0114664" style="hidden">Schombart, Mamselles</name></persName> könnte das eben so gut, wie die Königl. <placeName xml:id="placeName_549b9758-5adf-4be4-8452-ed6463e79c36">Preuß. Akademiker<name key="NST0100240" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Preußische Akademie der Künste</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>! Ohe, Ohe! Ich sage Dir, die Posaune ist niederwürdig. Was geht Dich aber die Baßposaune an? – Nun ist es der <date cert="high" when="1835-04-02" xml:id="date_c5b02cee-bf0c-4a52-bd60-8a3b4cec161f">2<hi rend="superscript">te</hi> April</date> geworden, und der Brief ist noch in der Schreibmappe. <persName xml:id="persName_127bb402-9ee1-49db-b643-ab816034a982">Hübners<name key="PSN0112121" style="hidden">Hübner, Familie von → Rudolph Julius H.</name></persName> Gesellschaft ist vorbei und der Spazierritt, letzterer war aber glorios; durch eine ganz reizende Waldung mit Hügeln nach Unterbach, und Eller, über Gerresheim wieder hieher, überall mit kommendem Grün, und <persName xml:id="persName_0fd029bf-f8f6-46fb-817d-40853ebc190b">Tyrol<name key="PSN0115413" style="hidden">Tyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName> ist nur einmal fehlgetreten. Ich habe gleich überlegt, ob ich nicht mit <persName xml:id="persName_7b050828-ad21-4e0c-b687-f5ba5f4e41b8">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> den Weg reiten könnte, und <persName xml:id="persName_961db4b5-928b-4bd0-b1f6-e8b2de27985f">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> ihn fahren, und es geht wahrhaftig. – Erlaube mir hier einige Episoden: erstlich, daß ich an <persName xml:id="persName_e52e4288-832c-4e6f-b276-076296a5639b">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> sage, wie ich mich auf die Zeit ihres Herkommens freue; das soll einzig werden, und Zimmer will ich in Cöln schon besorgen, wir wollen uns alle zusammenquartieren, wo dann Maitrank in Menge vertilgt werden soll. Den Tag nach dem <placeName xml:id="placeName_0898c431-3fa8-4566-88f7-302a3eaf5709">Musikfest<name key="NST0100551" style="hidden" subtype="" type="institution">17. Niederrheinisches Musikfest (1835)</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> kann ich zwar nicht fort, da ist das Essen, und den 2<hi rend="superscript">ten</hi> Tag auch nicht, da ist der Ball, aber dann bin ich ein disponibler Mensch, und fahre Rheinauf oder unter, wie das Schicksal oder <persName xml:id="persName_07e8eee2-cbe1-45ee-92d4-337ae956f062">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> wollen. Ich möchte nur recht bald das Kommen und die Zeit bestimmt wissen, um mich einzurichten, und unter musikal. Damen einige Spannung und Schrecken zu verbreiten, wichse die Finger, o Cantor. Zweitens an <persName xml:id="persName_55d01efb-d5e9-42ea-9c3b-901dbb740314">Fräulein Luise<name key="PSN0111896" style="hidden">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName>, der ich für das Zettelchen mit den freundlichen Worten über <title xml:id="title_54777c82-a35c-4f46-a53f-30f68ac633b0">mein Ave<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kxrwjwwm-of3p-xp5t-z2dd-vvdtu7w2tfwd"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title> vielmal danke, und das Ausgeschnittene Ave gern bald hätte; es ist doch nicht etwa verloren gegangen? Denn im Paquet lag nichts sonst als <persName xml:id="persName_ca06b131-57f1-4e96-b800-b1e01c235530">Fuxiana<name key="PSN0111251" style="hidden">Fuchs, Aloys Anton (1799-1853)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_1c32b763-0855-4001-b568-33a5b8942d51">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> schrieb <persName xml:id="persName_5c58f8fe-5bc0-4bde-b479-0d77b2d7791e">sie<name key="PSN0111896" style="hidden">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName> habe es dazu gelegt. Ich wollte ich könnte der Hofcapelle von der <persName xml:id="persName_8843f6e6-c86a-4970-84e0-a0af5cca1082">sie<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> mir schreibt, mal zuhören, denn ich habe das Stück noch niemals recht gut singen gehört. Nach Cöln gehe ich 14 Tage vor Pfingsten, etwa am Sonntag Rogate, d. 24 Mai, 4 Tage vor Himmelfarth, wo im Kalender steht „zielet auf kühles und fruchtbares Wetter“ da wird jeden Tag Probe gehalten, und die letzten Tage in einem fort. Die Ausstellung in <placeName xml:id="placeName_f68847e8-753d-4df0-a95a-fcff3d768d9c">Paris<name key="NST0100347" style="hidden" subtype="" type="institution">Louvre</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> ist nach allem was ich lese diesmal gar nicht so besonders und die Paar guten Sachen, die da sind, bleiben ja in den Atteliers zu sehen. <title xml:id="title_929906b8-dd81-470d-b559-edad07f6ee6f">Roberts Fischer in Venedig<name key="PSN0114234" style="hidden" type="author">Robert, Louis Léopold (1794-1835)</name><name key="CRT0110532" style="hidden" type="art">Départ des Pêcheurs de l’Adriatique</name></title> sind gar nicht einmal mit aufgestellt. Hoffentlich macht die keinen Queerstrich, damit ich bald das Plaisir habe <persName xml:id="persName_f9850dd7-34ae-40be-9e68-a73326644c6f">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> als Altestina anzumelden, und im Textbuch gedruckt zu sehen: <hi rend="underline">Alti</hi> „Berlin <persName xml:id="persName_ef087c79-9101-43ba-b3ed-7b33e9fb75e3">Mde. Hensel<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>“. – Drittens an <persName xml:id="persName_f439758e-cd4e-4d64-93fb-97be612edbed">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, daß ich ihn bitte mich wissen zu lassen, ob er oder <persName xml:id="persName_4f6852e7-07c9-46bd-828e-b0e134a61bf4">Albertine<name key="PSN0117011" style="hidden">Heine, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> eine Vorliebe für <persName xml:id="persName_7a1f2518-c8c4-4ab8-a6d3-ef11e3ab58aa">Streicher<name key="PSN0115180" style="hidden">Streicher, Johann Baptist (1796-1871)</name></persName> oder für <persName xml:id="persName_7294f14b-e749-46b9-912d-9b5b6c7d262a">Graf<name key="PSN0111505" style="hidden">Graf, Conrad (1782-1851)</name></persName> hat? Beider Instrumente sind jetzt sehr vollkommen, und mir gleich lieb, deshalb bitte ich ihn darüber um Bescheid, da nach meiner Meinung nur zwischen diesen beiden gewählt werden kann. Ich bitte <persName xml:id="persName_64e9db06-60d9-4ffe-9353-ac0222d1bb43">ihn<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> aber mir darauf gleich Antwort sagen zu lassen, da ich bald schreiben will. – An <persName xml:id="persName_80008b94-bbed-45bf-8532-0ca21d157a58">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> will ich selbst schreiben und dann auch <persName xml:id="persName_c7733fb0-e117-441d-8353-8f6b629a2e12">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> für ihre lieben, nett ausführlichen Briefe danken. Sind die beiden eingelegten Annoncen der Sammlung würdig? Die Düsseldorfer Zeitung liefert in der Art viel. – O Beckchen, y Gere, y alter General schreib mir bald wieder! Du siehst am y daß ich jetzt fleißig Spanisch lese. Kennst Du <title xml:id="title_344a5326-3045-4d2c-ba3d-69ef8104b9d8">Rinconete und Cortadillo von Cervantes<name key="PSN0110339" style="hidden" type="author">Cervantes Saavedra, Miguel de (1547-1616)</name><name key="CRT0108356" style="hidden" type="literature">Rinconete y Cortadillo</name></title>, das lese ich jetzt und amüsire mich prächtig dabei; ein lustiges Ding. Auch habe ich ein Neapel gemalt, das ohne Zweifel mein capo d’opera ist, der Vesuv gar nicht zu violett, und wenig salatgrün darin. Du wirst nachfühlen können, was es für eine Arbeit ist einen großen Meeresspiegel auszuflecken, damit er glatt werden soll und von Grün ins Blaue übergeht ohne einen Purzelbaum. Auch habe ich Kerls in einem Boot gemalt, weiße Segel ausgespart und Wiederschein angegeben, lauter Dinge vor denen ich sonst heiligen Respect hatte. ‒ <persName xml:id="persName_d62f3f51-d49a-4697-b46c-7d39ac882b5b">Pauline Hübner<name key="PSN0112129" style="hidden">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> läßt Dich grüßen und sagen sie wartete auf einen Brief von Dir; das thue ich auch. Grüß <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_d51d13cb-eefb-d6aac-fb3ad-dac5ca998f3d" xml:lang="de">Noten, Grafiken, Sonderzeichen siehe FMB-Druckausgabe.</note>oder auch <persName xml:id="persName_6e7abdc5-a97a-4433-8b4b-9844afed2ffe">D. y<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2bdff6e0-7fe2-4b49-af4f-ba6d1ad4eab3">Walter von der Vogelweide<name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> (die jetzt wieder lustig wird, denn heut scheint wieder die Sonne) und <seg type="closer" xml:id="seg_886d617d-43a2-4d51-88f3-efd434cac191">lebwohl.</seg> </p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix MB</signed></div></body> </text></TEI>