fmb-1835-02-13-01
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Düsseldorf, 13. Februar 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
frei.
Vor allen Dingen habe ich Ihnen für Ihren freundlichen Brief vielmal zu danken und Sie zu bitten, die Belästigung zu entschuldigen, die ich Ihnen wegen der Stimmen verursacht habe. Sollten dieselben noch nicht abgegangen sein, so bitte ich Sie mir sie nicht mehr zu schicken, da ich sie inzwischen von einer andern Seite her empfangen hatte. Leider ist mir die Partitur des
Für Ihre Aeußerung hinsichtlich des nicht wünschen, daß die Wahl auf mich fiele. Ist Ihre Meinung dagegen die vorherrschende, so wiederhole ich Ihnen wie sehr mich das freuen und ehren würde, und bitte Sie also nur um eine baldige Antwort, auf meine obigen Fragen.
So weit von mir. Was die Musikstücke nun betrifft, so kenne ich
Nun lassen Sie mich Ihnen noch einmal danken für das freundliche gütige Andenken das Sie mir bewahrt haben und
Hochgeehrter Herr Präsident Vor allen Dingen habe ich Ihnen für Ihren freundlichen Brief vielmal zu danken und Sie zu bitten, die Belästigung zu entschuldigen, die ich Ihnen wegen der Stimmen verursacht habe. Sollten dieselben noch nicht abgegangen sein, so bitte ich Sie mir sie nicht mehr zu schicken, da ich sie inzwischen von einer andern Seite her empfangen hatte. Leider ist mir die Partitur des Bachschen Concertes sammt den Stimmen abhanden gekommen, wie ich vorigen Herbst in Berlin gesehen habe; doch werde ich versuchen mir die Stimmen und daraus die Partitur wieder zu verschaffen, und, wenn ich sie bekomme, Ihnen sogleich übersenden. Für Ihre Aeußerung hinsichtlich des Musikfestes nehmen Sie meinen herzlichen Dank. Selbst wenn ich nicht wüßte wie entscheidend Ihre Stimme und Ihr Urtheil in einer solchen Angelegenheit ist, so würde mich dieser Beweis fortgesetzter Freundlichkeit und Zutrauens von Ihnen hoch ehren und erfreuen. Erlauben Sie mir denn auch Ihnen meine Antwort ganz aufrichtig und im festen Vertrauen Ihrer Güte für mich zu sagen. Ich würde die Direction des Musikfestes mit der größten Freude annehmen, wenn das Comité sie mir übertrüge, ja mehrere Umstände kommen zusammen die mir es gerade bei diesem nächsten Feste wünschenswerther noch als sonst machen. Auch ist es wohl möglich daß ich zu Ende dieses Jahres Düsseldorf verlassen würde, so daß ich dann sobald nicht wieder einen solchen Genuß und solche Freude haben könnte, wie ich in dem letzten hiesigen erlebte. So würde also ein Antrag dieser Art für mich nur erfreulich und anregend sein. (Sie sehen daß ich ganz ohne Rückhalt zu Ihnen spreche und Sie dringend bitten muß, diese meine Worte nicht Andern mitzutheilen) Nun hatte ich aber so gewiß geglaubt, daß mir die Direction von Cöln aus nicht angetragen werden würde, daß ich für den Anfang Mai eine Reise nach England machen und in den dortigen Philharmonischen Concerten einiges Neuere aufführen wollte. Da mirs immer mein größter Wunsch ist im Vaterlande zu bleiben und zu wirken, wenn ich kann, so würde ich für das Musikfest diese Reise gern aufgeben. Eins von beiden aber möchte ich auf jeden Fall gern, daher bitte ich Sie nun mir recht bald einige Zeilen Antwort zu schreiben, um mir zu sagen, wie lange es dauern könne bis ich Gewißheit von Cöln aus erführe. Dauert dies bis in den nächsten Monat, so würde ich, um nicht beides einzubüßen, meine Vorbereitungen zur Reise ungesäumt machen, auch sagen Sie mir ja selbst, daß mehrere Mitglieder nicht wünschen, daß die Wahl auf mich fiele. Ist Ihre Meinung dagegen die vorherrschende, so wiederhole ich Ihnen wie sehr mich das freuen und ehren würde, und bitte Sie also nur um eine baldige Antwort, auf meine obigen Fragen. So weit von mir. Was die Musikstücke nun betrifft, so kenne ich Belsazzar nur wenig; was ich draus kenne ist wunderschön. Zu Jephta hingegen würde ich namentlich aus dem Grunde nicht rathen, weil in der Moselschen Bearbeitung davon, die schönsten Chöre aus Deborah hineingebracht sind, welche voriges Jahr in Aachen aufgeführt wurde (so z. B. gleich die beiden Anfangschöre und mehrere Arien danach) und ohne eine solche Bearbeitung würde sich es wieder nicht zur Aufführung beim Fest eignen. Auch in Belsazzar soll Mosel mehrere Chöre aus andern schon bekannten Oratorien eingelegt haben, was doch immer unangenehm. Indeß kenne ich dies, wie gesagt, wenig und die Bearbeitung nur von Hörensagen. Ist denn Saul schon bei den Pfingstfesten aufgeführt? Dies ist gewiß eins der ergreifendsten und effectreichsten Händelschen Oratorien, und so reich daß man nur etwa einiges wegzulassen, nicht zu bearbeiten und zuzufügen brauchte – also den ächten Händel hätte. Auch Salomon ist prächtig, und wohl noch nicht gehört. Von beiden könnte ich ebenfalls sämmtliche Chor- und Orchesterstimmen schaffen (von den Chorst. über 200) Ihre Wahl der Mozartschen ddur Sinfonie ist gewiß eine sehr glückliche. Ich liebe sie auch ganz vorzüglich, und für ein so massenhaftes Orchester muß sie sich gar prächtig machen. Nun lassen Sie mich Ihnen noch einmal danken für das freundliche gütige Andenken das Sie mir bewahrt haben und genehmigen Sie die vollkommne Hochachtung Ihres ergebnen Felix Mendelssohn Bartholdy. Düsseldorf d. 13 Febr. 1835.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-02-13" xml:id="date_aefd617e-bbb2-4efb-a5cf-b231e87e521f">13. 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