fmb-1835-02-11-01
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Düsseldorf, 11. Februar 1835
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
4 S. ; Adresse, mehrere Poststempel.
Felix Mendelssohn Bartholdy
-
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Düsseldorf den 11ten Febr. 1835Liebe Fanny Ich schreibe Dir heute, obgleich ich Allen schreiben, und für die lieben Geburtstagsbriefe danken sollte, weil ich Dir nun schon auf zwei Antwort schuldig bin. Ich werde aber dennoch wohl Alle anreden können, wie ich das so gern thue, um für die guten freundlichen Wünsche und die Freude, die mir dadurch bereitet wird, vielmal zu danken. Das schöne Granada das von beiden Geren ist, wie ich nun weiß, ist das Prachtstück von meinen diesjährigen Geschenken, und macht mir das größte Plaisir; ich sehe es mir durch und bin immer noch nicht dazu gekommen eine Seite in den Geschichten, die dabei stehn zu lesen, weil ich mir meine eignen Geschichten dazu denke. Ich habe sogar vor ein Clavierstück zu componiren, das mit den Kupfern in Rapport stehen soll. Die Maler sagen, wie Hensel, auch wohl es sei Manier und übertriebene Virtuosität, und so wie sie es im Schranke stehn sehn, nehmen sie es und geben es nicht wieder aus Händen und reißen sich drum. Es war ganz hübsch an meinem Geburtstage; früh brachten mir wieder die 40 Militairmusiker ein Ständchen, zogen ganz leise und unvermerkt in meine Nebenstube ein, und fingen plötzlich mit den starken Schlägen der Beethovenschen Festouvertüre (124) an, die sie bewundernswürdig gut und präcis spielten, so daß ich bis mirs ausbat, weil inzwischen Herr Kyllmann vom Weiher bei Wald hergekommen war, der es auch hören wollte. Er brachte mir einen Mälzelschen Metronom als Geschenk mit, weil er immer klagte, daß meine Sachen nicht damit bezeichnet wären. Auch Woringen kam mit einem großen bekränzten Kuchen, den seine Schwestern gemacht, und an dem ich bis heut früh gegessen habe, und einer Kanne Chocolade, und Schadow, der mich zum Abend einlud, wo er mir wieder einen Ball wie voriges Jahr gab. Die Musiker spielten mir noch die Aufforderung zum Tanze, den Braut-Chor aus meiner Hochzeit des Camacho, und Vivaldis edur Lied draus, und zum Schluß etwas aus dem Septett von Beethoven. Dann kamen Franck, Steifensand, Hr. von Sybel und eine Menge andrer Bekannter; Hermann Franck hatte von Neapel aus dazu geschrieben, zufällig kam der Brief wirklich am 3ten an; Mittags war ich bei Woringens mit Jordan und Hildebrand, dann war Singverein, und dann tanzten wir bis 3 Uhr in einem fort. Es war sehr lustig, Jordan hatte im Cotillon die schönsten Touren, unter andern die, die ich sehr goutire, daß zwei Damen hinter ein großes weißes Tischtuch gestellt werden (das tanzende Paar muß das Tuch halten) und dann hält jede blos einen Finger in die Höhe, und die zwei Herren müssen einen von den beiden Fingern wählen und mit der zugehörigen Dame tanzen. Schrötter hatte eine Tanzordnung angeschlagen, auf der 30 Galopps standen; oben als Vignette hatte er mich als Arion scheuslich portraitirt, auf dem Delphin; griechisch costumirt mit schwarzer Cravatte, und drunter die Verse: O fliehe nicht den Düsselstrand, Sonst d’ Musike liegt auf dem Sand. Wenn ich nun noch zusetze, daß Joseph Klein mir ein Heft Lieder schickte, das er mir zugeeignet hatte, so ist mein Geburtstag aus und inwendig und ganz und gar beschrieben. – Euer Reiseplan ist ja höchst vortrefflich, Gott gebe viel frohe Zeit und Gelingen dazu; aber ob wir uns im Mai hier oder wo sonst treffen können das weiß ich Dir heut durchaus noch nicht bestimmt zu sagen, denn ich habe noch niemals für ein Frühjahr und Sommer so wenig oder soviel Pläne gehabt wie für dieses. Es ist möglich, daß ich um diese Zeit in England bin, oder in Leipzig, aber bestimmt ist durchaus nichts; ich habe mir vorgenommen erst das Oratorium ruhig fertig zu machen, und dann weiter zu sehen. Dazu brauche ich aber 8 Wochen wenigstens noch. Auch über meinen künftigen Aufenthalt bestimme ich eher nichts, also bitte ich schön, o Beckchen, schreibe mir auch nette lange Briefe ehe ich Dir melden kann was für eine Art Musikdirector aus mir wird; es ist curios, wie sich Alles gerade so stellt, daß ich nicht recht weiß, was zum Sommer aus mir werden wird, wenn wir uns mal wiedersehen werde ich Euch das Alles erzählen können, was zu schreiben jetzt kein Ende nähme. Hoffentlich aber sehen wir uns bald. – Mich freut’s, daß meine neuen Lieder Deinen Bekannten gefallen; die Damen hier sind auch sehr dafür, und was mir noch lieber ist, Ritz mag das aus esdur am liebsten von allen meinen kleinern Sachen. Den lerne ich hier recht schätzen; es ist ein vollkommen durchgebildeter, musikalischer Musiker, und wenn ihm nur Gesundheit bleibt wird er es gewiß weit bringen. Das Orchester hier, so roh und wild es auch ist, läßt sich todt schlagen für ihn, obwohl er ihnen stärkere Sachen sagt, als irgend einer so daß er sie durch Probiren und Repetiren und Schelten seit den Paar Monaten schon ungemein verbessert hat. Morgen Abend ist wieder Concert; folgendermaßen: die gmol Sinfonie von Mozart, die Gesangscene von Spohr gespielt von Lübeck, einem ganz guten Geiger hier, die Arie aus Titus mit obligatem Bassethorn, dann spiele ich zur Veränderung das Concertstück von Weber weil ichs mit Orchester seit dem Delmarschen Wohlthätigkeitsconcerte nicht gehört habe; Im zweiten Theil kommt die Ouverture aus Ali Baba, und zwei andre Nummern daraus, und zum Schluß das Septett von Beethoven, mit Lübeck, Ritz &c. – Sind wir nicht sehr classisch? Nun geht das Papier schon zu Ende, und ich habe noch auf mehrere Fragen von Mutter zu antworten. Liebe Mutter, wegen des 6ten Bdes von Goethe-Zelter, und Blum hast Du meine Antwort wahrscheinlich den Tag als Dein Brief abging erhalten; ich habe nicht nach London um die Scottschen Romane geschrieben, und da mir Vater schreibt, daß er es bereits für mich gethan hat, so danke ich schon im Voraus vielemal dafür. An meinem Geburtstage kamen auch 2 Pfund Wachslichte und eine schwarze Halsbinde für die ich sehr danke und mich nun wieder in Staat setzen kann. Die Beinkleider habe ich allerdings von Jourez in Berlin machen lassen; dachte aber ich hätte sie damals bezahlt; da ichs wohl glauben muß, wenn er die Rechnung eingeschickt hat und auch im trouble der Paar Wochen es vergessen haben mag, so bitte ich ihm das Geld zu zahlen, und bei Vater auf meiner Rechnung zu bemerken Auch bitte ich mir Kerstorfs Adresse in München aus, da der Sohn soviel ich weiß in Paris ist, und ich ihm einen Brief des Inhalts nicht gern nachschicken ließe. Dir lieber Paul würde ich apart auf Deinen lieben Brief antworten, wenn ich nicht ein Mann wäre, der heut den ganzen Nachmittag Concertprobe gehalten hat, morgen um 10 wieder welche hält Abends das Concert, &c., und dazu fängt meine Nachbarinn eben an vierhändig zu spielen, ein Zeichen daß es 8 Uhr durch ist. Also muß ich Dir hier in Eile für den guten Brief danken, und Dir sagen, wie es mich freut, wenn Du mich was von Dir hören lässest. Willst Du die Sache (das Geschenk) von mir besorgen lassen, so kann ichs von hier aus sehr gut, indem ich einen ordentlichen Commissionair dort habe; da mußt Du mir aber vorher das Nähere und Genauere über Form, Preis, Eleganz &c. schreiben, und wenn Du mir genauen Auftrag gegeben hast, soll er pünctlich ausgeführt werden. – O Fanny, dies ist doch ein Familienbrief geworden; ich habe jetzt ein Stehpult zum Schreiben, und einen langen Über-überrock zum Reiten, in dem ich schändlich aussehe, denn ein Düsseldorfer Schneider ist ein Schrecken der Natur – Uhlenbruch heißt dieser Stümper – aber er hält warm, nämlich der Rock. Ich habe in diesen Tagen wenig Neues componirt, nach dem Concert gehts wieder los. Lebwohl Fenchel und grüß Hensel und Luise von mir, Deinem Felix MB.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-02-11" xml:id="date_b284ddf6-91a4-4cde-8ac9-c68a55470618">11. 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Auch <persName xml:id="persName_7c44dd85-bd52-4d7a-8ce1-5b454ef91c93">Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> kam mit einem großen bekränzten Kuchen, den seine <persName xml:id="persName_6ee8ac34-62d7-4f57-a4fe-07a6c385f43e">Schwestern<name key="PSN0115877" style="hidden">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> gemacht, und an dem ich bis heut früh gegessen habe, und einer Kanne Chocolade, und <persName xml:id="persName_57f5fb76-0516-4423-bd5c-76351b09c5a3">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName>, der mich zum Abend einlud, wo er mir wieder einen Ball wie voriges Jahr gab. 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August 1825; [1826/1827]<idno type="MWV">L 5</idno><idno type="op">10</idno></name></title>, und zum Schluß etwas aus dem <title xml:id="title_f6584676-6607-447d-a392-4001bd04c5b0">Septett von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108060" style="hidden" type="music">Septett Es-Dur, op. 20</name></title>. Dann kamen <persName xml:id="persName_cfa7430f-f3c2-40bb-b2f1-d09a47611358">Franck<name key="PSN0111119" style="hidden">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName>, <persName xml:id="persName_763f7953-8abe-4ad0-a755-bac977c14aeb">Steifensand<name key="PSN0115084" style="hidden">Steifensand, Wilhelm (1812-1882)</name></persName>, <persName xml:id="persName_e71e5e62-7313-42d0-82bb-920336ed81ad">Hr. von Sybel<name key="PSN0115226" style="hidden">Sybel, Heinrich Philipp Ferdinand (seit 1831) von (1781-1870)</name></persName> und eine Menge andrer Bekannter<persName xml:id="persName_0ac0e5ad-5904-40fe-9301-7d6514e2be1a">; Hermann Franck<name key="PSN0111123" style="hidden">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName> hatte von Neapel aus dazu geschrieben, zufällig kam der Brief wirklich am 3<hi rend="superscript">ten</hi> an; Mittags war ich bei <persName xml:id="persName_1380643b-2fdf-4e91-a2ae-1d2b3b8be319">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W.</name></persName> mit <persName xml:id="persName_4e429c1c-17f0-429b-9f97-b3d15908d124">Jordan<name key="PSN0112272" style="hidden">Jordan, Rudolf (1810-1887)</name></persName> und <persName xml:id="persName_45d9532e-49e0-4c64-86af-6e7db10b4691">Hildebrand<name key="PSN0111982" style="hidden">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName>, dann war <placeName xml:id="placeName_7416ef8a-7f81-4f5d-9583-2ec905266a14">Singverein<name key="NST0100306" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und dann tanzten wir bis 3 Uhr in einem fort. Es war sehr lustig, <persName xml:id="persName_6c517625-2856-4826-8c6c-2f892283fd58">Jordan<name key="PSN0112272" style="hidden">Jordan, Rudolf (1810-1887)</name></persName> hatte im Cotillon die schönsten Touren, unter andern die, die ich sehr goutire, daß zwei Damen hinter ein großes weißes Tischtuch gestellt werden (das tanzende Paar muß das Tuch halten) und dann hält jede blos einen Finger in die Höhe, und die zwei Herren müssen einen von den beiden Fingern wählen und mit der zugehörigen Dame tanzen. <persName xml:id="persName_d27d39be-dd99-49bc-a7ff-ea3bc80fc52e">Schrötter<name key="PSN0114708" style="hidden">Schrödter, Adolf (1805-1875)</name></persName> hatte eine Tanzordnung angeschlagen, auf der 30 Galopps standen; oben als Vignette hatte er mich als Arion scheuslich portraitirt, auf dem Delphin; griechisch costumirt mit schwarzer Cravatte, und drunter die Verse: O fliehe nicht den Düsselstrand, Sonst d’ Musike liegt auf dem Sand. Wenn ich nun noch zusetze, daß <persName xml:id="persName_4c6976bd-6d97-4417-9249-8accca143f2d">Joseph Klein<name key="PSN0112415" style="hidden">Klein, Joseph (1802-1862)</name></persName> mir ein <title xml:id="title_3ab29845-63ed-4544-ae1a-06605345676b">Heft Lieder<name key="PSN0112415" style="hidden" type="author">Klein, Joseph (1802-1862)</name><name key="CRT0109499" style="hidden" type="music">Lieder</name></title> schickte, das <persName xml:id="persName_6a8cd430-9833-46b4-839b-8e4532887f3e">er<name key="PSN0112415" style="hidden">Klein, Joseph (1802-1862)</name></persName> mir zugeeignet hatte, so ist mein Geburtstag aus und inwendig und ganz und gar beschrieben. – <persName xml:id="persName_954226b3-7601-4e24-9500-8cc092360585">Euer<name key="PSN0111890" style="hidden">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> Reiseplan ist ja höchst vortrefflich, Gott gebe viel frohe Zeit und Gelingen dazu; aber ob wir uns im Mai hier oder wo sonst treffen können das weiß ich Dir heut durchaus noch nicht bestimmt zu sagen, denn ich habe noch niemals für ein Frühjahr und Sommer so wenig oder soviel Pläne gehabt wie für dieses. Es ist möglich, daß ich um diese Zeit in England bin, oder in Leipzig, aber bestimmt ist durchaus nichts; ich habe mir vorgenommen erst das <title xml:id="title_3385ebd8-b339-4856-96e3-a90241c697fd">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tjdhmmtn-a5xq-9x2x-cgrs-wduyuuwzuvfa"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> ruhig fertig zu machen, und dann weiter zu sehen. Dazu brauche ich aber 8 Wochen wenigstens noch. Auch über meinen künftigen Aufenthalt bestimme ich eher nichts, also bitte ich schön, o <persName xml:id="persName_a0bd6f95-114e-48a0-a6b4-950626729833">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, schreibe mir auch nette lange Briefe <hi rend="underline">ehe</hi> ich <persName xml:id="persName_a02412cd-0027-4552-ba98-a4fe88e59f37">Dir<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> melden kann was für eine Art Musikdirector aus mir wird; es ist curios, wie sich Alles gerade so stellt, daß ich nicht recht weiß, was zum Sommer aus mir werden wird, wenn wir uns mal wiedersehen werde ich Euch das Alles erzählen können, was zu schreiben jetzt kein Ende nähme. Hoffentlich aber sehen wir uns bald. – Mich freut’s, daß <title xml:id="title_91a77448-6e8e-49fe-a928-edc08ad7c590">meine neuen Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7gppt2pn-kzmg-dqdc-iqtz-agr7e8h1byeb"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100449" style="hidden">Lied ohne Worte B-Dur, 23. November [1834]<idno type="MWV">U 102</idno><idno type="op">67/3</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_m4gkhgt1-saz5-swj2-uvmz-dusrt2og24go"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100450" style="hidden">Lied ohne Worte Es-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 103</idno><idno type="op">30/1</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_h1tib9ob-d2ra-bqec-lfbe-brqy3jtlf1s4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100451" style="hidden">Lied ohne Worte E-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 104</idno><idno type="op">30/3</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ms5hqyb0-htxu-iktr-xigo-o7oqe8loducm"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100454" style="hidden">Lied ohne Worte E-Dur, 2. Januar 1835<idno type="MWV">U 107</idno><idno type="op">38/3</idno></name></title> Deinen Bekannten gefallen; die Damen hier sind auch sehr dafür, und was mir noch lieber ist, <persName xml:id="persName_48c8706d-ef31-4566-bfad-fa226c917cf9">Ritz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> mag <title xml:id="title_aceb25a4-270b-4690-9986-e798131468e8">das aus esdur<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_kxykdyre-jcp8-cniu-78em-uvsgtxcux2zr"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100450" style="hidden">Lied ohne Worte Es-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 103</idno><idno type="op">30/1</idno></name></title> am liebsten von allen meinen kleinern Sachen. <persName xml:id="persName_3732e8fb-00e7-477b-be42-11d7d8a6d906">Den<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> lerne ich hier recht schätzen; <persName xml:id="persName_9b3043c6-dbfd-427f-93c5-9e42b80d7ff7">es<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> ist ein vollkommen durchgebildeter, musikalischer Musiker, und wenn ihm nur Gesundheit bleibt wird <persName xml:id="persName_4fc7c2ed-c750-4623-ad31-2f985991a3d0">er<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> es gewiß weit bringen. Das Orchester hier, so roh und wild es auch ist, läßt sich todt schlagen für ihn, obwohl <persName xml:id="persName_37fc84df-d8cf-4535-a249-a3e190e369f7">er<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> ihnen stärkere Sachen sagt, als irgend einer so daß <persName xml:id="persName_3a903f43-3123-4ca7-b77d-153b7258b582">er<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> sie durch Probiren und Repetiren und Schelten seit den Paar Monaten schon ungemein verbessert hat. Morgen Abend ist wieder Concert; folgendermaßen: die <title xml:id="title_fa3a17f9-9702-4a15-a3f9-9968749a0eb6">gmol Sinfonie von Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110139" style="hidden" type="music">Sinfonie g-Moll, KV 550</name></title>, die <title xml:id="title_c76b0b95-5b92-4e87-8806-aac871837ead">Gesangscene von Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110957" style="hidden" type="music">8. Violinkonzert [Nr. 12] a-Moll, op. 47 (in modo di scena cantante)</name></title> gespielt von <persName xml:id="persName_34a43d61-0899-40fe-8390-dea8ed1c0042">Lübeck<name key="PSN0112958" style="hidden">Lübeck, Friedrich Wilhelm (1811-1850)</name></persName>, einem ganz guten Geiger hier, die <title xml:id="title_3cd080d3-2510-4510-b9fc-8c70a934573b">Arie aus Titus mit obligatem Bassethorn<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110085" style="hidden" type="music">La clemenza di Tito KV 621</name></title>, dann spiele ich zur Veränderung das <title xml:id="title_395e5b38-1fcf-4c2c-ab82-b17da006204b">Concertstück von Weber<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111254" style="hidden" type="music">Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll, op. 79 (WeV N. 17)</name></title> weil ichs mit Orchester seit dem <persName xml:id="persName_c39864f1-7cd0-43ac-9003-c29039daa867">Delmarschen<name key="PSN0110597" style="hidden">Delmar, Familie in Berlin und Paris</name></persName> Wohlthätigkeitsconcerte nicht gehört habe; Im zweiten Theil kommt <title xml:id="title_b50ad979-a019-46bf-ab52-6c61207263e6">die Ouverture aus Ali Baba<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108362" style="hidden" type="music">Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs</name></title>, und <title xml:id="title_d0425866-3f2f-429d-8056-c8202d9bc507">zwei andre Nummern daraus<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108362" style="hidden" type="music">Ali Baba, ou Les Quarante Voleurs</name></title>, und zum Schluß das <title xml:id="title_392daa4a-7bc4-4e03-8890-0c5c1c1d9ba4">Septett von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108060" style="hidden" type="music">Septett Es-Dur, op. 20</name></title>, mit <persName xml:id="persName_e52b69dd-cb90-4dd3-8a03-855b8f9f0a56">Lübeck<name key="PSN0112958" style="hidden">Lübeck, Friedrich Wilhelm (1811-1850)</name></persName>, <persName xml:id="persName_c35effd0-331a-4a57-8197-86c08ecacf19">Ritz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> &c. – Sind wir nicht sehr classisch? Nun geht das Papier schon zu Ende, und ich habe noch auf mehrere Fragen von <persName xml:id="persName_e4191ec1-ace6-454d-be89-b5eed5850bd4">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> zu antworten. Liebe <persName xml:id="persName_9723895b-e0f7-43a0-a86c-d3e16ba9cf48">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName>, wegen des 6<hi rend="superscript">ten</hi> Bdes von <title xml:id="title_1d882309-2432-4c2a-86d8-4d598462ba09">Goethe-Zelter<name key="PSN0114188" style="hidden" type="author">Riemer, Friedrich Wilhelm (1774-1845)</name><name key="CRT0110463" style="hidden" type="literature">Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter in den Jahren 1796 bis 1832 (Herausgabe)</name></title>, und <persName xml:id="persName_e01f24f7-6c5e-4909-830c-ec09bce5f9ce">Blum<name key="PSN0109980" style="hidden">Blum (eigtl. Blume), Carl Wilhelm August (1786-1844)</name></persName> hast Du meine Antwort wahrscheinlich den Tag als Dein Brief abging erhalten; ich habe <hi rend="underline">nicht</hi> nach London um die <title xml:id="title_a7b06a54-5384-4b4d-85cc-84d27c3b644f">Scottschen Romane<name key="PSN0114821" style="hidden" type="author">Scott, (seit 1820) Sir Walter (1771-1832)</name><name key="CRT0110825" style="hidden" type="literature">Waverley Novels</name></title> geschrieben, und da mir <persName xml:id="persName_863eed82-dc36-487a-9df5-5caef97964ea">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> schreibt, daß <persName xml:id="persName_e1f78017-a5e8-4e01-bdee-d9395f0ef3de">er<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> es bereits für mich gethan hat, so danke ich schon im Voraus vielemal dafür. An meinem Geburtstage kamen auch 2 Pfund Wachslichte und eine schwarze Halsbinde für die ich sehr danke und mich nun wieder in Staat setzen kann. Die Beinkleider habe ich allerdings von <persName xml:id="persName_f962b94a-6318-4a80-9e91-1ab77577bfe7">Jourez<name key="PSN0112279" style="hidden">Jourez, A.</name></persName> in Berlin machen lassen; dachte aber ich hätte sie damals bezahlt; da ichs wohl glauben muß, wenn er die Rechnung eingeschickt hat und auch im trouble der Paar Wochen es vergessen haben mag, so bitte ich ihm das Geld zu zahlen, und bei <persName xml:id="persName_bdd74c97-ca85-4ee0-9adc-c4c11d23501d">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> auf meiner Rechnung zu bemerken Auch bitte ich mir <persName xml:id="persName_4ecf7994-f18c-4b49-b258-c1512d4151cc">Kerstorfs<name key="PSN0112357" style="hidden">Kerstorf, Familie von → Heinrich Sigmund Friedrich von K.</name></persName> Adresse in München aus, da der <persName xml:id="persName_6fe65de3-75bd-42ef-92cf-3bb9c3f196f3">Sohn<name key="PSN0112359" style="hidden">Kerstorf, Friedrich Ferdinand Edler von (1803-1880)</name></persName> soviel ich weiß in Paris ist, und ich <persName xml:id="persName_96d01389-65e7-441c-ab43-d42d4b79fbf2">ihm<name key="PSN0112359" style="hidden">Kerstorf, Friedrich Ferdinand Edler von (1803-1880)</name></persName> einen Brief des Inhalts nicht gern nachschicken ließe. Dir lieber <persName xml:id="persName_ebef464c-8176-432d-b46d-2f6b35994b49">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> würde ich apart auf Deinen lieben Brief antworten, wenn ich nicht ein Mann wäre, der heut den ganzen Nachmittag Concertprobe gehalten hat, morgen um 10 wieder welche hält Abends das Concert, &c., und dazu fängt meine <persName xml:id="persName_38369539-8ae1-4576-8739-c604913b5fa9">Nachbarinn<name key="PSN0114664" style="hidden">Schombart, Mamselles</name></persName> eben an vierhändig zu spielen, ein Zeichen daß es 8 Uhr durch ist. Also muß ich <persName xml:id="persName_ec7a4013-d770-4faf-aecf-9b36f9387063">Dir<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hier in Eile für den guten Brief danken, und Dir sagen, wie es mich freut, wenn Du mich was von Dir hören lässest. Willst <persName xml:id="persName_33ce1e13-e7ab-49b5-a0bb-0bcde7316b9a">Du<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> die Sache (das Geschenk) von mir besorgen lassen, so kann ichs von hier aus sehr gut, indem ich einen ordentlichen Commissionair dort habe; da mußt <persName xml:id="persName_44f96ccc-9772-47c0-b441-a4c454810b0e">Du<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> mir aber vorher das Nähere und Genauere über Form, Preis, Eleganz &c. schreiben, und wenn Du mir genauen Auftrag gegeben hast, soll er pünctlich ausgeführt werden. – O Fanny, dies ist doch ein Familienbrief geworden; ich habe jetzt ein Stehpult zum Schreiben, und einen langen Über-überrock zum Reiten, in dem ich schändlich aussehe, denn ein Düsseldorfer Schneider ist ein Schrecken der Natur – <persName xml:id="persName_85c869b1-0e6a-4268-9b9a-3a1f1e6021cd">Uhlenbruch<name key="PSN0115419" style="hidden">Uhlenbruch, Herr</name></persName> heißt dieser Stümper – aber er hält warm, nämlich der Rock. Ich habe in diesen Tagen wenig Neues componirt, nach dem Concert gehts wieder los. <seg type="closer" xml:id="seg_08839c51-e930-4284-ac9a-c44a861aafa9">Lebwohl Fenchel</seg> und grüß <persName xml:id="persName_b30940b6-af85-45ef-9120-7c63c4d35893">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und <persName xml:id="persName_497955a5-c665-43c2-a42d-131e9c46ca6f">Luise<name key="PSN0111895" style="hidden">Hensel, Johanne Albertine Louise (1764-1835)</name></persName> von mir,</p><signed rend="right">Deinem Felix MB.</signed></div></body> </text></TEI>