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fmb-1835-01-17-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London <lb></lb>Düsseldorf, 17. Januar 1835 Vor allem habe Du Dank für Deinen lieben, lieben Brief vom 2ten, und nun laß mich gleich schimpfen, auf meine eigne Sendung nämlich, mit der es wirklich nun geht, wie mit dem Berg der in Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1074.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

- - - Autograph, ehemals Klingemann-Nachlass (Mikrofilmkopie vor 1960). - - Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Düsseldorf, 17. Januar 1835 Vor allem habe Du Dank für Deinen lieben, lieben Brief vom 2ten, und nun laß mich gleich schimpfen, auf meine eigne Sendung nämlich, mit der es wirklich nun geht, wie mit dem Berg der in

4 beschr. S.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Abschrift, D-B, Musikabteilung, MA Nachl. 7,37,34. Klingemann, Briefwechsel, S. 166 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

17. Januar 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) London Großbritannien deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 17ten Jan. 1835.Lieber Klingemann

Vor allem habe Du Dank für Deinen lieben, lieben Brief vom 2ten, und nun laß mich gleich schimpfen, auf meine eigne Sendung nämlich, mit der es wirklich nun geht, wie mit dem Berg der in Wochen kommt. – Graf HakeHacke, Carl Alexander Wilhelm Graf von (1770-1835), mit dem ich immer reizend stehe, wenn was nach England soll, wollte sie besorgen, endlich nachdem er verreis’t, und der Notenschreiber mit Leyer und Schwert<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111255" style="hidden" type="music">Leyer und Schwerdt op. 42 (WeV H. 4)</name> nicht fertig war, sollte heut vor 8 Tagen alles abgehen, ich schmierte Englische Briefe nach der Gelegenheit, und mir brummte der Kopf noch vom Posttag, als der Bote wieder kam es habe noch 8 Tage Zeit, und jetzt wird es wieder erst den 20sten abgehen. Indeß schick ich meinen Monatsbrief dennoch lieber mit, um alles zu erklären, um Porto zu sparen, und namentlich weil ich in den nächsten Tagen doch nicht hätte wieder schreiben können, weil ich jetzt ein beschäftigter Mann bin und mein Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dpamhiwe-zdv7-wlkj-tvud-44fovztz33a0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. 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Überhaupt mußt Du aber wissen, daß so ein Brief von Dir ein Düsseldorfer évènement ist; denn daß er mir einen extravergnügten Tag und folgenden Tag macht, weißt Du wohl, aber nun kommen SchadowSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) und HübnerHübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882) und andre politische Freunde und wollen wissen, was in England vorgeht, da unsre Zeitung hier kein Englisch kann, und dann werden die Briefe heraufgeholt und vorgelesen, und citirt und gestritten, und dann fragen sie nach meinen Nachrichten aus England (das bist Du nämlich) u. s. w. Übrigens bin ich die Zeit her etwas unwohl gewesen, erkältet, Halsschmerzen u. dgl. was mich immer sehr verstimmt macht, daher glaube ich sind die MoschelesschenMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)Moscheles, Charlotte (1805-1889) Briefe etwas minor und in verminderten Akkorden. Es ist schlimm, aber doch wahr, daß Deine Nummer gar nichts gewonnen hat, ich las zum erstenmal in meinem Leben die Listen in der Zeitung mit gespannter Aufmerksamkeit, verstand zum erstenmal ihre Bedeutung und ihr Interesse, an die ich sonst gar nicht gedacht, und ärgerte mich wenn irgend eine 76000 kam, aber nicht 76222; als mir endlich Herr ReissReiss, Herr bestätigte, es sey nichts herausgekommen, und mir ein neues Loos anbot, so dankte ich und nahm es rather not. – Wer ist der herrliche Gleichgültige, der Dir nicht auf dem Spaziergange begegnet ist? SchlesingerSchlesinger, Daniel (1799-1839) könnte es sein. Du willst Musik haben, und dennoch kann ich bei der (+++) Sendung nur die beiden Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3dfmvtnk-4wff-qqmz-uugl-350ffvrcocph"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_two_players" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100513" style="hidden">Two Fugues, 11. 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Ich glaube, gar nicht. Das Gedicht für MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889) zu ihrem Geburtstag<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109531" style="hidden" type="literature">In den jungen Frühlingstagen</name> kann ich nicht componiren – dazu müßte ich verheirathet sein, denn bis dahin glaube ich nicht an die Eine – zum Sonntag<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7uq5x10d-cky4-68bf-zxrb-opsvuojuhht1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100283" style="hidden">Sonntagslied (Sonntags) »Ringsum erschallt in Wald und Flur«, 28. 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Vielleicht geht es durch die prinzliche Gelegenheit die meine (+++) Sendung bringt, aber schick mir auch gewiß Deine Composition des alten Camraden<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109525" style="hidden" type="music">Der gute Kamerad (Vertonung nach → Ludwig Uhland)</name> mit. Nun schließt das Papier schon. So grüße denn RosenRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) viel tausendmal von mir, und sag dem lieben Freunde, wie ich ihm zu seiner Befreiung von der einen Gefälligkeitslast gratulire und mich drüber freue daß er 1835 lebt, und daß ich ihm nächstens schreiben will, und daß erRosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837) doch nur seine Gesundheit nicht vergesse über die Französische Vedas<name key="PSN0114283" style="hidden" type="author">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name><name key="CRT0110561" style="hidden" type="science">Rigveda-Sanhita, liber primus, sanscritè et latinè</name>. Nun schreib Du mir am 1sten Febr. wieder, und wenn ich Dir erst heut zum 2ten December und zum neuen Jahre Glück und alles Gute, Frohe wünschen kann, so gratulire mir denn im voraus zum 3ten Febr. und bleibe mir gut.

Dein Felix MB
            Düsseldorf den 17ten Jan. 1835. Lieber Klingemann
Vor allem habe Du Dank für Deinen lieben, lieben Brief vom 2ten, und nun laß mich gleich schimpfen, auf meine eigne Sendung nämlich, mit der es wirklich nun geht, wie mit dem Berg der in Wochen kommt. – Graf Hake, mit dem ich immer reizend stehe, wenn was nach England soll, wollte sie besorgen, endlich nachdem er verreis’t, und der Notenschreiber mit Leyer und Schwert nicht fertig war, sollte heut vor 8 Tagen alles abgehen, ich schmierte Englische Briefe nach der Gelegenheit, und mir brummte der Kopf noch vom Posttag, als der Bote wieder kam es habe noch 8 Tage Zeit, und jetzt wird es wieder erst den 20sten abgehen. Indeß schick ich meinen Monatsbrief dennoch lieber mit, um alles zu erklären, um Porto zu sparen, und namentlich weil ich in den nächsten Tagen doch nicht hätte wieder schreiben können, weil ich jetzt ein beschäftigter Mann bin und mein Oratorium schreibe, daß es pufft. Aber davon nachher, nur erst tausend Dank für den Brief, und noch mehr für den Entschluß mir oft Verse zu schicken. Die letzten sind wieder ganz prächtig, aber ich habe sie noch nicht componirt, weil ich zu tief in einigen 5stimmigen Oratoriensätzen stecke, den „Sontag“ hingegen habe ich in adur 6 8 componirt, aber das Ende taugt gar nichts und somit mag ichs durchaus nicht schicken, bis es wenigstens so gut ist, wie ichs kriegen kann. Mein Vorsatz Dir nun den 15ten immer die Verse des 1sten componirt zu schicken, wird dadurch gebrochen, ehe ich ihn gefaßt hatte, aber den vom Briefschreiben halte ich fest, und freue mich daß er Dir gefällt und bitte Dich herzlich ihn auch festzuhalten, und mir immer am 1sten zu schreiben. Womit ich übrigens nicht sagen will, daß mir nicht die 4 Lieder aus den Parks auch sehr am Herzen liegen, und ich sie gern hätte. Überhaupt mußt Du aber wissen, daß so ein Brief von Dir ein Düsseldorfer évènement ist; denn daß er mir einen extravergnügten Tag und folgenden Tag macht, weißt Du wohl, aber nun kommen Schadow und Hübner und andre politische Freunde und wollen wissen, was in England vorgeht, da unsre Zeitung hier kein Englisch kann, und dann werden die Briefe heraufgeholt und vorgelesen, und citirt und gestritten, und dann fragen sie nach meinen Nachrichten aus England (das bist Du nämlich) u. s. w. Übrigens bin ich die Zeit her etwas unwohl gewesen, erkältet, Halsschmerzen u. dgl. was mich immer sehr verstimmt macht, daher glaube ich sind die Moschelesschen Briefe etwas minor und in verminderten Akkorden. Es ist schlimm, aber doch wahr, daß Deine Nummer gar nichts gewonnen hat, ich las zum erstenmal in meinem Leben die Listen in der Zeitung mit gespannter Aufmerksamkeit, verstand zum erstenmal ihre Bedeutung und ihr Interesse, an die ich sonst gar nicht gedacht, und ärgerte mich wenn irgend eine 76000 kam, aber nicht 76222; als mir endlich Herr Reiss bestätigte, es sey nichts herausgekommen, und mir ein neues Loos anbot, so dankte ich und nahm es rather not. – Wer ist der herrliche Gleichgültige, der Dir nicht auf dem Spaziergange begegnet ist? Schlesinger könnte es sein. Du willst Musik haben, und dennoch kann ich bei der (+++) Sendung nur die beiden Fugen für Attwood schicken, aber nächstens kommt einiges expreß für usum Delphini, (nicht Mrs. Handley sondern Deinen) ich habe vor einigen Wochen mein bei weitem bestes Lied ohne Worte gemacht, das Du bald haben sollst, und mir sagen, ob ich es überschreiben soll: der Sommerabend, oder gar nicht? Ich glaube, gar nicht. Das Gedicht für Moscheles zu ihrem Geburtstag kann ich nicht componiren – dazu müßte ich verheirathet sein, denn bis dahin glaube ich nicht an die Eine – zum Sonntag hingegen wenn ich ihn schicke, will ich Dir eine Durchzeichnung einer kleinen Skizze von Bendemann schicken, die der vor längrer Zeit gemacht hat, und die ganz denselben Gegenstand behandelt. Ach à propos ich bitte Dich schick mir durch die erste beste Gelegenheit aber recht bald die versprochnen Carricaturen von H. B. (bis zu 4 rt. können Sie kosten) Du machtest mir einen besondern Spas damit, ich hätte sie gar zu gern; dann mußt Du mir aber bei jeder Figur drunter schreiben, wer es sein soll, denn ich bin sehr zurückgekommen in Kenntnissen. Vielleicht geht es durch die prinzliche Gelegenheit die meine (+++) Sendung bringt, aber schick mir auch gewiß Deine Composition des alten Camraden mit. Nun schließt das Papier schon. So grüße denn Rosen viel tausendmal von mir, und sag dem lieben Freunde, wie ich ihm zu seiner Befreiung von der einen Gefälligkeitslast gratulire und mich drüber freue daß er 1835 lebt, und daß ich ihm nächstens schreiben will, und daß er doch nur seine Gesundheit nicht vergesse über die Französische Vedas. Nun schreib Du mir am 1sten Febr. wieder, und wenn ich Dir erst heut zum 2ten December und zum neuen Jahre Glück und alles Gute, Frohe wünschen kann, so gratulire mir denn im voraus zum 3ten Febr. und bleibe mir gut.
Dein Felix MB          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-01-17" xml:id="date_a068f78f-35cd-425e-aadc-c74512e09b38">17. Januar 1835</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_640890be-246d-48f4-aded-42c2c3791b61">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_6f77166b-c365-4358-ac47-5004e5a5bae7"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country></placeName></correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0112434" resp="receiver" xml:id="persName_c966e6b1-f3e8-4523-ad31-acf0c4da92d7">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_2839bb08-5f65-40d6-a658-7e6ca5721353"> <settlement key="STM0100126">London</settlement> <country>Großbritannien</country> </placeName></correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_79a686be-6efa-4018-97a2-121cdd9504e1"><docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor><dateline rend="right">Düsseldorf den <date cert="high" when="1835-01-17" xml:id="date_02d5dff3-aa7d-42c0-82c0-58bb2b3ef114">17<hi rend="superscript">ten</hi> Jan. 1835</date>.</dateline><salute rend="left">Lieber Klingemann</salute><p style="paragraph_without_indent">Vor allem habe Du Dank für Deinen lieben, lieben Brief vom 2<hi rend="superscript">ten</hi>, und nun laß mich gleich schimpfen, auf meine eigne Sendung nämlich, mit der es wirklich nun geht, wie mit dem Berg der in Wochen kommt. – <persName xml:id="persName_c72ea781-d600-4f45-a2b9-8ea4d3419e75">Graf Hake<name key="PSN0111654" style="hidden">Hacke, Carl Alexander Wilhelm Graf von (1770-1835)</name></persName>, mit dem ich immer reizend stehe, wenn was nach England soll, wollte sie besorgen, endlich nachdem er verreis’t, und der <title xml:id="title_397a1022-863c-4c2a-a7bd-95a8a6e809d9">Notenschreiber mit Leyer und Schwert<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111255" style="hidden" type="music">Leyer und Schwerdt op. 42 (WeV H. 4)</name></title> nicht fertig war, sollte heut vor 8 Tagen alles abgehen, ich schmierte Englische Briefe nach der Gelegenheit, und mir brummte der Kopf noch vom Posttag, als der Bote wieder kam es habe noch 8 Tage Zeit, und jetzt wird es wieder erst den 20<hi rend="superscript">sten</hi> abgehen. Indeß schick ich meinen Monatsbrief dennoch lieber mit, um alles zu erklären, um Porto zu sparen, und namentlich weil ich in den nächsten Tagen doch nicht hätte wieder schreiben können, weil ich jetzt ein beschäftigter Mann bin und <title xml:id="title_6ca54905-f24b-4b0e-bde4-ae9031722079">mein Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_dpamhiwe-zdv7-wlkj-tvud-44fovztz33a0"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> schreibe, daß es pufft. Aber davon nachher, nur erst tausend Dank für den Brief, und noch mehr für den Entschluß mir oft Verse zu schicken. <title xml:id="title_d2142e1e-3191-4e59-8266-bead2ff78891">Die letzten<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109509" style="hidden" type="literature">An Bord</name></title> sind wieder ganz prächtig, aber ich habe sie noch nicht componirt, weil ich zu tief in einigen 5stimmigen Oratoriensätzen stecke, den <title xml:id="title_ce0ec3dd-e4b5-4fa5-afc3-faa781cb2186">„Sontag“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pkxpdzdw-ajmj-w0b2-8iva-4gzghkai4dq7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100283" style="hidden">Sonntagslied (Sonntags) »Ringsum erschallt in Wald und Flur«, 28. Dezember 1834<idno type="MWV">K 84</idno><idno type="op">34/5</idno></name></title> hingegen habe ich in adur <formula rend="fraction_slash"> <hi rend="supslash">6</hi> <hi rend="barslash"></hi> <hi rend="subslash">8</hi></formula> componirt, aber das Ende taugt gar nichts und somit mag ichs durchaus nicht schicken, bis es wenigstens so gut ist, wie ichs kriegen kann. Mein Vorsatz Dir nun den 15<hi rend="superscript">ten</hi> immer die Verse des 1<hi rend="superscript">sten</hi> componirt zu schicken, wird dadurch gebrochen, ehe ich ihn gefaßt hatte, aber den vom Briefschreiben halte ich fest, und freue mich daß er Dir gefällt und bitte Dich herzlich ihn auch festzuhalten, und mir immer am 1<hi rend="superscript">sten</hi> zu schreiben. Womit ich übrigens nicht sagen will, daß mir nicht die <title xml:id="title_5f441e27-55af-492b-b66b-5487f6ca8a6b">4 Lieder aus den Parks<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109522" style="hidden" type="literature">Gedichte</name></title> auch sehr am Herzen liegen, und ich sie gern hätte. Überhaupt mußt Du aber wissen, daß so ein Brief von Dir ein Düsseldorfer évènement ist; denn daß er mir einen extravergnügten Tag und folgenden Tag macht, weißt Du wohl, aber nun kommen <persName xml:id="persName_0f53141a-5cc1-4009-bd17-802e9ddd3d86">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> und <persName xml:id="persName_abce159b-12ff-477f-b9bc-c3a19f4a65d2">Hübner<name key="PSN0112130" style="hidden">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name></persName> und andre politische Freunde und wollen wissen, was in England vorgeht, da unsre Zeitung hier kein Englisch kann, und dann werden die Briefe heraufgeholt und vorgelesen, und citirt und gestritten, und dann fragen sie nach meinen Nachrichten aus England (das bist Du nämlich) u. s. w. Übrigens bin ich die Zeit her etwas unwohl gewesen, erkältet, Halsschmerzen u. dgl. was mich immer sehr verstimmt macht, daher glaube ich sind die <persName xml:id="persName_44d37ce3-a9d4-466f-8977-45406560f49a">Moschelesschen<name key="PSN0113441" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> Briefe etwas minor und in verminderten Akkorden. Es ist schlimm, aber doch wahr, daß Deine Nummer gar nichts gewonnen hat, ich las zum erstenmal in meinem Leben die Listen in der Zeitung mit gespannter Aufmerksamkeit, verstand zum erstenmal ihre Bedeutung und ihr Interesse, an die ich sonst gar nicht gedacht, und ärgerte mich wenn irgend eine 76000 kam, aber nicht 76222; als mir endlich <persName xml:id="persName_d2cdc254-5c64-4dad-8560-7d7e9a88e7b2">Herr Reiss<name key="PSN0114127" style="hidden">Reiss, Herr</name></persName> bestätigte, es sey nichts herausgekommen, und mir ein neues Loos anbot, so dankte ich und nahm es rather not. – Wer ist der herrliche Gleichgültige, der Dir nicht auf dem Spaziergange begegnet ist? <persName xml:id="persName_f5b297eb-5b00-435f-9310-d724381d0a1a">Schlesinger<name key="PSN0114578" style="hidden">Schlesinger, Daniel (1799-1839)</name></persName> könnte es sein. Du willst Musik haben, und dennoch kann ich bei der (+++) Sendung nur die <title xml:id="title_5dc615ec-865f-4ba3-8a8f-0ae947a697e9">beiden Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3dfmvtnk-4wff-qqmz-uugl-350ffvrcocph"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="organ_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="organ_works_for_two_players" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100513" style="hidden">Two Fugues, 11. Januar 1835<idno type="MWV">V 1</idno><idno type="op"></idno></name></title> für <persName xml:id="persName_2e22b5e4-d030-4f22-980b-1e8951d8978b">Attwood<name key="PSN0109576" style="hidden">Attwood, Thomas (1765-1838)</name></persName> schicken, aber nächstens kommt einiges expreß für usum <persName xml:id="persName_3dae8b8a-3316-48a7-835e-e6fd8e050d80">Delphini, (nicht Mrs. Handley<name key="PSN0111999" style="hidden">Hill-Handley, Delphine (Adolphine)</name></persName> sondern Deinen) ich habe vor einigen Wochen mein bei weitem <title xml:id="title_214e0bed-5b1a-483b-a009-5a4b0c7cbfd1">bestes Lied ohne Worte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_fkn7m0h9-a4ew-slzf-i6xl-9zfupwxao9dy"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100450" style="hidden">Lied ohne Worte Es-Dur, [November 1834]<idno type="MWV">U 103</idno><idno type="op">30/1</idno></name></title> gemacht, das Du bald haben sollst, und mir sagen, ob ich es überschreiben soll: der Sommerabend, oder gar nicht? Ich glaube, gar nicht. Das Gedicht für <persName xml:id="persName_34ddcc40-5c41-437d-9d3b-5a1e0c31eff4">Moscheles<name key="PSN0113436" style="hidden">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> <title xml:id="title_20d5b394-991f-44ac-a008-dfc472cfdec6">zu ihrem Geburtstag<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109531" style="hidden" type="literature">In den jungen Frühlingstagen</name></title> kann ich nicht componiren – dazu müßte ich verheirathet sein, denn bis dahin glaube ich nicht an die Eine – <title xml:id="title_88dbaa42-1047-4bf6-a818-f6dccb67e3dc">zum Sonntag<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7uq5x10d-cky4-68bf-zxrb-opsvuojuhht1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100283" style="hidden">Sonntagslied (Sonntags) »Ringsum erschallt in Wald und Flur«, 28. Dezember 1834<idno type="MWV">K 84</idno><idno type="op">34/5</idno></name></title> hingegen wenn ich ihn schicke, will ich Dir eine <title xml:id="title_50b6d4fc-c49f-4a76-8785-a50b0889dbfd">Durchzeichnung einer kleinen Skizze von Bendemann<name key="PSN0109806" style="hidden" type="author">Bendemann, Eduard Julius Friedrich (1811-1889)</name><name key="CRT0108126" style="hidden" type="art">Einsames Mädchen am Sonntag</name></title> schicken, die der vor längrer Zeit gemacht hat, und die ganz denselben Gegenstand behandelt. Ach à propos ich bitte Dich schick mir durch die erste beste Gelegenheit aber recht bald die versprochnen <title xml:id="title_99cbb987-75e5-4278-9c35-09e6b8a33674">Carricaturen von H. B.<name key="PSN0110730" style="hidden" type="author">Doyle, John (1797-1868)</name><name key="CRT0108603" style="hidden" type="art">Political Sketches</name></title> (bis zu 4 rt. können Sie kosten) Du machtest mir einen besondern Spas damit, ich hätte sie gar zu gern; dann mußt Du mir aber bei jeder Figur drunter schreiben, wer es sein soll, denn ich bin sehr zurückgekommen in Kenntnissen. Vielleicht geht es durch die prinzliche Gelegenheit die meine (+++) Sendung bringt, aber schick mir auch gewiß <title xml:id="title_85129052-76b9-44e6-b707-d0a9a64a82b3">Deine Composition des alten Camraden<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="CRT0109525" style="hidden" type="music">Der gute Kamerad (Vertonung nach → Ludwig Uhland)</name></title> mit. Nun schließt das Papier schon. So grüße denn <persName xml:id="persName_8f77b556-229f-41da-897c-a350333d9564">Rosen<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> viel tausendmal von mir, und sag dem lieben Freunde, wie ich ihm zu seiner Befreiung von der einen Gefälligkeitslast gratulire und mich drüber freue daß er 1835 lebt, und daß ich ihm nächstens schreiben will, und daß <persName xml:id="persName_a6030923-93f5-48e4-ad8a-00589df7d10e">er<name key="PSN0114283" style="hidden">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name></persName> doch nur seine Gesundheit nicht vergesse über die <title xml:id="title_c559449a-5df8-4aea-b418-9b74af4fa1fb">Französische Vedas<name key="PSN0114283" style="hidden" type="author">Rosen (bis 1817: Ballhorn), Friedrich August (1805-1837)</name><name key="CRT0110561" style="hidden" type="science">Rigveda-Sanhita, liber primus, sanscritè et latinè</name></title>. Nun schreib Du mir am 1<hi rend="superscript">sten</hi> Febr. wieder, und wenn ich Dir erst heut zum 2<hi rend="superscript">ten</hi> December und zum neuen Jahre Glück und alles Gute, Frohe wünschen kann, so gratulire mir denn im voraus zum 3<hi rend="superscript">ten</hi> Febr. und <seg type="closer" xml:id="seg_772c97fe-03df-4fd6-97a0-6deeebb0d9cb">bleibe mir gut.</seg></p><signed rend="right">Dein Felix MB</signed></div></body></text></TEI>