]> Brief: fmb-1835-01-03-01

fmb-1835-01-03-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Kistner in Leipzig <lb></lb> Düsseldorf, 3. Januar 1835 Empfangen Sie meinen besten Dank für den freundlichen Antheil, den Sie an mir nehmen, und der sich in Ihrem gestern erhaltnen Briefe ausspricht. So sehr es mich freuen würde auf meine Weise für die Musik Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1062.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Tschechische Republik Prag CZ-Pnm Prag, Narodní muzeum – Muzeum České hudby, hudební archiv (Nationalmuseum – Museum der tschechischen Musik, Musikabteilung) - G 3039. Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Kistner in Leipzig; Düsseldorf, 3. Januar 1835 Empfangen Sie meinen besten Dank für den freundlichen Antheil, den Sie an mir nehmen, und der sich in Ihrem gestern erhaltnen Briefe ausspricht. So sehr es mich freuen würde auf meine Weise für die Musik

2 beschr. S.; Adresse.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Milan Poštolka, Musikerbriefe in der Musikabteilung des Nationalmuseums in Prag, in: Beiträge zur Musikdokumentation. Franz Grasberger zum 60. Geburtstag, hrsg. von Günter Brosche, Tutzing 1975, S. 376 f. Elvers, Briefe, S. 175 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. Januar 1835 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Kistner, Carl Friedrich (1797-1844) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Herrn Fr. Kistner (Firma H. A. Probst) Wohlgeboren in Leipzig
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Hochgeehrter Herr

Empfangen Sie meinen besten Dank für den freundlichen Antheil, den Sie an mir nehmen, und der sich in Ihrem gestern erhaltnen Briefe ausspricht. So sehr es mich freuen würde auf meine Weise für die Musik in Ihrer Stadt zu wirken, was in meinen Kräften steht, und so dankbar ich für Ihre gütige Mittheilung in dieser Hinsicht bin, so ist mir es leider doch unmöglich eine Stelle der Art, und wäre es auch unter den allervortheilhaftesten Bedingungen, anzunehmen. Ich bin nämlich durchaus nicht im Stande eine halbe Stunde lang ordentlich über Musik zu sprechen, geschweige denn ein ganzes Collegium hindurch, und ich glaube ich würde es nicht lernen können, und hinge mein ganzes Wohl davon ab. Nicht einmal gut folgen habe ich einem Collegium über Musik können, und kam immer unmusikalischer heraus, als ich hineingegangen war, so daß ich nach und nach mir immer fester das Ziel gesetzt habe ein practischer Musiker zu sein, und nicht ein theoretischer. Diesem Ziele habe ich jetzt hier meine Unabhängigkeit aufgeopfert, da ich zwar überall, in größeren und mir lieberen Städten beschäftigt oder unbeschäftigt leben könnte, da mirs aber vorkam, als würde ich hier noch manches Practische lernen und wieder ausüben können, was mir bis dahin fehlte. Dieses ist auch der Grund weshalb ich Ihre mir sonst so ehrenvolle Anerbietung in keinem Falle annehmen könnte – für mich ist der einzige Beweggrund irgend eine Stelle zu bekleiden, ihr Wirkungskreis, und so gern ich dem mein persönliches Vergnügen und Wohlleben, meine sonstigen Rücksichten alle nachsetze, so unmöglich ist mirs gerade in diesem Puncte von der Ansicht und dem Plane abzugehen, den ich mir für mein Fortschreiten in der Musik gemacht habe. Ich hoffe Sie selbst werden diese Ansicht billigen, wenn Sie sich in meine Lage versetzen, und werden dann nicht verkennen, daß ich, obwohl ich keinen Gebrauch von Ihrer Güte für mich in diesem Augenblick machen kann, Ihnen nichtsdestoweniger dafür ebenso dankbar bin, und Ihnen für das Interesse das Sie an mir und meiner musikalischen Laufbahn in dieser Sache genommen haben, immer verbunden bleiben werde.

Ich bin mit vollkommner Hochachtung Ihr ergebner Felix Mendelssohn Bartholdy. Düsseldorf den 3ten Jan. 1835.
            Hochgeehrter Herr
Empfangen Sie meinen besten Dank für den freundlichen Antheil, den Sie an mir nehmen, und der sich in Ihrem gestern erhaltnen Briefe ausspricht. So sehr es mich freuen würde auf meine Weise für die Musik in Ihrer Stadt zu wirken, was in meinen Kräften steht, und so dankbar ich für Ihre gütige Mittheilung in dieser Hinsicht bin, so ist mir es leider doch unmöglich eine Stelle der Art, und wäre es auch unter den allervortheilhaftesten Bedingungen, anzunehmen. Ich bin nämlich durchaus nicht im Stande eine halbe Stunde lang ordentlich über Musik zu sprechen, geschweige denn ein ganzes Collegium hindurch, und ich glaube ich würde es nicht lernen können, und hinge mein ganzes Wohl davon ab. Nicht einmal gut folgen habe ich einem Collegium über Musik können, und kam immer unmusikalischer heraus, als ich hineingegangen war, so daß ich nach und nach mir immer fester das Ziel gesetzt habe ein practischer Musiker zu sein, und nicht ein theoretischer. Diesem Ziele habe ich jetzt hier meine Unabhängigkeit aufgeopfert, da ich zwar überall, in größeren und mir lieberen Städten beschäftigt oder unbeschäftigt leben könnte, da mirs aber vorkam, als würde ich hier noch manches Practische lernen und wieder ausüben können, was mir bis dahin fehlte. Dieses ist auch der Grund weshalb ich Ihre mir sonst so ehrenvolle Anerbietung in keinem Falle annehmen könnte – für mich ist der einzige Beweggrund irgend eine Stelle zu bekleiden, ihr Wirkungskreis, und so gern ich dem mein persönliches Vergnügen und Wohlleben, meine sonstigen Rücksichten alle nachsetze, so unmöglich ist mirs gerade in diesem Puncte von der Ansicht und dem Plane abzugehen, den ich mir für mein Fortschreiten in der Musik gemacht habe. Ich hoffe Sie selbst werden diese Ansicht billigen, wenn Sie sich in meine Lage versetzen, und werden dann nicht verkennen, daß ich, obwohl ich keinen Gebrauch von Ihrer Güte für mich in diesem Augenblick machen kann, Ihnen nichtsdestoweniger dafür ebenso dankbar bin, und Ihnen für das Interesse das Sie an mir und meiner musikalischen Laufbahn in dieser Sache genommen haben, immer verbunden bleiben werde.
Ich bin mit vollkommner Hochachtung Ihr ergebner
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Düsseldorf den 3ten Jan. 1835.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1835-01-03-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1835-01-03-01" xml:id="title_9cfa5df8-b211-4ef4-9d11-32354ab73fd4">Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Kistner in Leipzig <lb></lb> Düsseldorf, 3. Januar 1835</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_d7d3d0ab-0e06-4567-b29e-656d9c88a607">Empfangen Sie meinen besten Dank für den freundlichen Antheil, den Sie an mir nehmen, und der sich in Ihrem gestern erhaltnen Briefe ausspricht. So sehr es mich freuen würde auf meine Weise für die Musik</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_717d416e-4644-4ed2-8a65-2bfdf14bf551">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="not_yet_determined" type="precursor">noch nicht ermittelt</title> <title key="not_yet_determined" type="successor">noch nicht ermittelt</title> <author key="PSN0000001">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 4, 1062. </idno> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_0d518ba6-e436-4ba5-b1d9-c12a22dca287"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Tschechische Republik</country> <settlement>Prag</settlement> <institution key="RISM">CZ-Pnm</institution> <repository>Prag, Narodní muzeum – Muzeum České hudby, hudební archiv (Nationalmuseum – Museum der tschechischen Musik, Musikabteilung)</repository> <collection>-</collection> <idno type="signatur">G 3039.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1835-01-03-01" type="letter" xml:id="title_c49d1cfc-5052-47a0-ba7d-864dfffc8133">Felix Mendelssohn Bartholdy an Friedrich Kistner in Leipzig;  Düsseldorf, 3. Januar 1835</title> <incipit>Empfangen Sie meinen besten Dank für den freundlichen Antheil, den Sie an mir nehmen, und der sich in Ihrem gestern erhaltnen Briefe ausspricht. So sehr es mich freuen würde auf meine Weise für die Musik</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>2 beschr. S.; Adresse.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance><p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Milan Poštolka, Musikerbriefe in der Musikabteilung des Nationalmuseums in Prag, in: Beiträge zur Musikdokumentation. Franz Grasberger zum 60. Geburtstag, hrsg. von Günter Brosche, Tutzing 1975, S. 376 f.</bibl> <bibl type="printed_letter">Elvers, Briefe, S. 175 f.</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1835-01-03" xml:id="date_c4c15579-e2f4-45cd-ba98-67721da2a5be">3. Januar 1835</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0000001" resp="author" xml:id="persName_ded4c29a-e709-4b91-a922-ba29f78329d4">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0000001" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_0643c790-58c6-4547-979e-302e815a716f"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0112402" resp="receiver" xml:id="persName_ce4de022-f42a-40b3-ae2b-bf0386b43e95">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_2966b7c8-cc02-442d-aead-60020c35ea50"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_01db944b-98cb-4742-8e24-6ace6a2569c8"> <head> <address> <addrLine>Herrn</addrLine> <addrLine>Herrn Fr. Kistner (Firma H. A. Probst)</addrLine> <addrLine>Wohlgeboren</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_606e5d55-6080-43cc-add1-a988b517551f"> <docAuthor key="PSN0000001" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0000001" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</docAuthor> <salute rend="left">Hochgeehrter Herr</salute> <p style="paragraph_without_indent">Empfangen Sie meinen besten Dank für den freundlichen Antheil, den Sie an mir nehmen, und der sich in Ihrem gestern erhaltnen Briefe ausspricht. So sehr es mich freuen würde auf meine Weise für die Musik in Ihrer Stadt zu wirken, was in meinen Kräften steht, und so dankbar ich für Ihre gütige Mittheilung in dieser Hinsicht bin, so ist mir es leider doch unmöglich eine Stelle der Art, und wäre es auch unter den allervortheilhaftesten Bedingungen, anzunehmen. Ich bin nämlich durchaus nicht im Stande eine halbe Stunde lang ordentlich über Musik zu sprechen, geschweige denn ein ganzes Collegium hindurch, und ich glaube ich würde es nicht lernen können, und hinge mein ganzes Wohl davon ab. Nicht einmal gut folgen habe ich einem Collegium über Musik können, und kam immer unmusikalischer heraus, als ich hineingegangen war, so daß ich nach und nach mir immer fester das Ziel gesetzt habe ein practischer Musiker zu sein, und nicht ein theoretischer. Diesem Ziele habe ich jetzt hier meine Unabhängigkeit aufgeopfert, da ich zwar überall, in größeren und mir lieberen Städten beschäftigt oder unbeschäftigt leben könnte, da mirs aber vorkam, als würde ich hier noch manches Practische lernen und wieder ausüben können, was mir bis dahin fehlte. Dieses ist auch der Grund weshalb ich Ihre mir sonst so ehrenvolle Anerbietung in keinem Falle annehmen könnte – für mich ist der einzige Beweggrund irgend eine Stelle zu bekleiden, ihr Wirkungskreis, und so gern ich dem mein persönliches Vergnügen und Wohlleben, meine sonstigen Rücksichten alle nachsetze, so unmöglich ist mirs gerade in diesem Puncte von der Ansicht und dem Plane abzugehen, den ich mir für mein Fortschreiten in der Musik gemacht habe. Ich hoffe Sie selbst werden diese Ansicht billigen, wenn Sie sich in meine Lage versetzen, und werden dann nicht verkennen, daß ich, obwohl ich keinen Gebrauch von Ihrer Güte für mich in diesem Augenblick machen kann, Ihnen nichtsdestoweniger dafür ebenso dankbar bin, und Ihnen für das Interesse das Sie an mir und meiner musikalischen Laufbahn in dieser Sache genommen haben, immer verbunden bleiben werde.</p> <closer rend="left" xml:id="closer_48d7fff5-731b-4e53-a777-48e27fd448ca">Ich bin mit vollkommner Hochachtung</closer> <signed rend="right">Ihr ergebner</signed> <signed rend="left">Felix Mendelssohn Bartholdy.</signed> <dateline rend="left">Düsseldorf den <date cert="high" when="1835-01-03" xml:id="date_329d7cb8-5dc6-42aa-9f53-1595de6b1370">3<hi rend="superscript">ten</hi> Jan. 1835</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>