]> Brief: fmb-1834-12-01-01

fmb-1834-12-01-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 1. Dezember 1834 Liebe Mutter heut kam Dein lieber Brief vom 28sten mit dem von Fanny und da will ich gleich danken und um sehr viele Briefe wieder bitten. Du schreibst sie auch gar zu nett und behaglich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1042.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIc/6 (214). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Düsseldorf, 1. Dezember 1834 Liebe Mutter heut kam Dein lieber Brief vom 28sten mit dem von Fanny und da will ich gleich danken und um sehr viele Briefe wieder bitten. Du schreibst sie auch gar zu nett und behaglich

4 beschr. S.; Adresse, 1 Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Mendelssohn, Briefe 1833-1847, S. 57-59 (Teildruck, unter dem Datum »4. November«, von »Mit dem Paulus bin ich« an. Der Beginn des abgedruckten Brieftextes ist dem Brief Nr. 1025 entnommen).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Dezember 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren Berlin Leipziger Straße no. 3.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Düsseldorf den 1ten Dec 34

Liebe Mutter heut kam Dein lieber Brief vom 28sten mit dem von FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und da will ich gleich danken und um sehr viele Briefe wieder bitten. Du schreibst sie auch gar zu nett und behaglich und genau, es steht alles darin. Was Du von LafontLafont, Charles Philippe (1781-1839) sagst und der Vergleich von ihm mit Berliner Geigern ist mir ganz anschaulich, mir hat auch seine vollendete Eleganz sehr viele Freude gemacht und ich habe sie bei jenen Vortrefflichen gewiß vermißt, die immer warm und edel spielen wollen, und unrein dazu greifen &c. Hier ist auch so ’ne Sorte. Mit ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) giebt es freilich wohl eine Erkältung, ich kanns aber nicht ändern, und da er fast mit allen Leuten so steht, die er nicht brauchen kann oder die ihm nicht dienen wollen, so ist wenig Aussicht zur Wiedererwärmung da. Dank auch für den eingelegten VarnhagenschenVarnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858) Zettel, ich wünsche aber nur daß die „Fürstinn“Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Pawlowna (Marija Pavlovna) von (1786-1859) die so sehr „reine Luft athmet“ mich nicht hätte ins Bedientenzimmer sperren wollen, als ich ihr was vorspielen sollte, damals muß offenbar dicke Luft gewesen sein, und mir wars zwar nicht so merkwürdig, daß ich mirs denselben Abend aufschrieb, aber doch merkwürdig genug, daß ichs nicht los werden kann, sobald ich von dieser „Frau Großherzoginn“Sachsen-Weimar-Eisenach, Luise Augusta von (1757-1830) höre; übrigens soll mirs lieb sein, wenn sie anders ist, aber ich komme ihr nicht mehr in den Wurf. – Brrr! sagst Du und schilst Deinen nachtragenden, magern Sohn; ach thätest Du es nur in Wirklichkeit bald wieder, müßte es nicht brieflich geschehen, und wäre die Weihnachtzeit erst wieder herum, da fühlt man immer doppelt, daß man nach Hause gehört. Übrigens geht es mir gut und wohl, nun hab ich wieder Zeit für mich, und wie herrlich mir nach der abgeschmackten Theaterhetzerei meine Stube und meine Arbeit wieder thut, kann ich gar nicht sagen. Ich hab auch wieder drei nette neue Lieder ohne Worte, zwei mit Worten, ein Paar Fugen und ein ganz Stück Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pgiah2h3-12tn-vn8o-7w2t-rb8asrdtlo3s"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. 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Du frägst mich ob ich in Leipzig keine musikal. Verlaggeschäfte gemacht habe, liebe Mutter; aber Breitkopf & H.Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig haben mir jetzt kürzlich erklärt, sie wollten alles von mir kaufen, was ich herausgeben wollte, und zwar wegen einer künftigen Ausgabe sämmtlicher Werke (klingt das nicht höchst vornehm?) und sind durch eine Ankündigung eines andern Verlegers, wie sie mir schreiben, sehr gekränkt worden. Den Leuten kann also geholfen werden. Außerdem habe ich aber noch von PetersC. F. Peters, Musikverlag in Leipzig, SimrockN. Simrock, Musikverlag in Bonn, KistnerFriedrich Kistner, Musikverlag und Musikalienhandlung in Leipzig, AndréAndré, Johann Anton (1775-1842), FischerFischer, Johann Adolph (1786-1854) in Frankfurt, SchlesingerA. M. Schlesinger, Musikverlag in Berlin und noch andern Briefe bekommen, in denen sie Sachen verlangen, also geht es mir in der Beziehung gut, und ich werde auch nächstens wieder einiges herausgeben. Dies schmeckt sehr nach Renommage, aber ich weiß doch Du liesest dergl. gerne, und lässest mir es hingehen. – Die Homöopathie hat allerdings SchadowSchadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862) sehr gut gethan, ja sie hat seine Augen die in einem fast trostlosen Zustande waren, doch wieder so weit gebracht, daß wir heut erst um 4 da essen konnten, da er den ganzen Tag an einem Kopf gemalt, und vor 3 Jahren konnte er den ganzen Winter über weder lesen, noch schreiben; freilich muß er sich Abends mit dem Licht äußerst in Acht nehmen, und thut es auch gewissenhaft, setzt einen Schirm vor die Lichter, wo er auch sein mag, und wo eine Lampe ist, da geht er wo möglich aus dem Zimmer. Auch sonst ist sein Befinden außerordentlich verändert und gebessert; so wünsche ich denn, daß die Homöopathie sich auch bei Dir gut bewähren möge; aber wahrlich Deine kleinen herrlich egalen Buchstaben, so scharf und fest, zeigen keine Augenschwäche; wenn Dir nur das Schreiben nicht doch die Augen angreift. Doch hoffe ichs nicht, sonst könntest Du nicht einen ganzen dicht gedrängten Brief so durch und durch gleichmäßig schreiben, und unter der Bedingung kann ich mir wohl recht bald wieder einen wünschen. Lieber VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835), ich muß Dir in den nächsten Tagen einen ordentlichen, ausführlichen Brief schreiben, denn es ist schon lange her, daß es geschehen sollte und unterblieb. Und nun addio; grüß das tuschende BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) und den Commiß- so wie den Parade PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und seid gesund und glücklich. Felix MB

            Düsseldorf den 1ten Dec 34Liebe Mutter heut kam Dein lieber Brief vom 28sten mit dem von Fanny und da will ich gleich danken und um sehr viele Briefe wieder bitten. Du schreibst sie auch gar zu nett und behaglich und genau, es steht alles darin. Was Du von Lafont sagst und der Vergleich von ihm mit Berliner Geigern ist mir ganz anschaulich, mir hat auch seine vollendete Eleganz sehr viele Freude gemacht und ich habe sie bei jenen Vortrefflichen gewiß vermißt, die immer warm und edel spielen wollen, und unrein dazu greifen &c. Hier ist auch so ’ne Sorte. Mit Immermann giebt es freilich wohl eine Erkältung, ich kanns aber nicht ändern, und da er fast mit allen Leuten so steht, die er nicht brauchen kann oder die ihm nicht dienen wollen, so ist wenig Aussicht zur Wiedererwärmung da. Dank auch für den eingelegten Varnhagenschen Zettel, ich wünsche aber nur daß die „Fürstinn“ die so sehr „reine Luft athmet“ mich nicht hätte ins Bedientenzimmer sperren wollen, als ich ihr was vorspielen sollte, damals muß offenbar dicke Luft gewesen sein, und mir wars zwar nicht so merkwürdig, daß ich mirs denselben Abend aufschrieb, aber doch merkwürdig genug, daß ichs nicht los werden kann, sobald ich von dieser „Frau Großherzoginn“ höre; übrigens soll mirs lieb sein, wenn sie anders ist, aber ich komme ihr nicht mehr in den Wurf. – Brrr! sagst Du und schilst Deinen nachtragenden, magern Sohn; ach thätest Du es nur in Wirklichkeit bald wieder, müßte es nicht brieflich geschehen, und wäre die Weihnachtzeit erst wieder herum, da fühlt man immer doppelt, daß man nach Hause gehört. Übrigens geht es mir gut und wohl, nun hab ich wieder Zeit für mich, und wie herrlich mir nach der abgeschmackten Theaterhetzerei meine Stube und meine Arbeit wieder thut, kann ich gar nicht sagen. Ich hab auch wieder drei nette neue Lieder ohne Worte, zwei mit Worten, ein Paar Fugen und ein ganz Stück Paulus gemacht; es geht flott, jetzt bin ich mit dem Oratorium auf dem Punct, wo ich es gar zu gerne jemand vorspielen möchte, aber nun ist niemand so recht da; Franck und Streifensand und Hildebrand, die sind wohl sehr außer sich drüber, aber es will nicht viel beweisen, der Cantor fehlt mit den dicken Augenbrauen und der Kritik; ein Chor ist drin „mache Dich auf werde Licht“ Jes. 60, V. 1 und 2, darin kommt glaube ich eine der besten Stellen vor, die ich gemacht habe, ich möchte es Euch jetzt gar zu gerne vorspielen. Den zweiten Theil habe ich nun auch beinahe ganz im Kopfe, bis auf die Stelle, wo sie den Paulus für Jupiter halten und ihm opfern wollen, wohin einige sehr gute Chöre müssen, von denen ich bis jetzt aber keine Ahndung habe – es ist schwer. Du frägst mich ob ich in Leipzig keine musikal. Verlaggeschäfte gemacht habe, liebe Mutter; aber Breitkopf & H. haben mir jetzt kürzlich erklärt, sie wollten alles von mir kaufen, was ich herausgeben wollte, und zwar wegen einer künftigen Ausgabe sämmtlicher Werke (klingt das nicht höchst vornehm?) und sind durch eine Ankündigung eines andern Verlegers, wie sie mir schreiben, sehr gekränkt worden. Den Leuten kann also geholfen werden. Außerdem habe ich aber noch von Peters, Simrock, Kistner, André, Fischer in Frankfurt, Schlesinger und noch andern Briefe bekommen, in denen sie Sachen verlangen, also geht es mir in der Beziehung gut, und ich werde auch nächstens wieder einiges herausgeben. Dies schmeckt sehr nach Renommage, aber ich weiß doch Du liesest dergl. gerne, und lässest mir es hingehen. – Die Homöopathie hat allerdings Schadow sehr gut gethan, ja sie hat seine Augen die in einem fast trostlosen Zustande waren, doch wieder so weit gebracht, daß wir heut erst um 4 da essen konnten, da er den ganzen Tag an einem Kopf gemalt, und vor 3 Jahren konnte er den ganzen Winter über weder lesen, noch schreiben; freilich muß er sich Abends mit dem Licht äußerst in Acht nehmen, und thut es auch gewissenhaft, setzt einen Schirm vor die Lichter, wo er auch sein mag, und wo eine Lampe ist, da geht er wo möglich aus dem Zimmer. Auch sonst ist sein Befinden außerordentlich verändert und gebessert; so wünsche ich denn, daß die Homöopathie sich auch bei Dir gut bewähren möge; aber wahrlich Deine kleinen herrlich egalen Buchstaben, so scharf und fest, zeigen keine Augenschwäche; wenn Dir nur das Schreiben nicht doch die Augen angreift. Doch hoffe ichs nicht, sonst könntest Du nicht einen ganzen dicht gedrängten Brief so durch und durch gleichmäßig schreiben, und unter der Bedingung kann ich mir wohl recht bald wieder einen wünschen. Lieber Vater, ich muß Dir in den nächsten Tagen einen ordentlichen, ausführlichen Brief schreiben, denn es ist schon lange her, daß es geschehen sollte und unterblieb. Und nun addio; grüß das tuschende Beckchen und den Commiß- so wie den Parade Paul und seid gesund und glücklich. Felix MB          
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Dank auch für den eingelegten <persName xml:id="persName_5a64eab5-8531-4521-a088-e18574b4863c">Varnhagenschen<name key="PSN0115453" style="hidden">Varnhagen (seit 1826) von Ense, Karl August Ludwig Philipp (1785-1858)</name></persName> Zettel, ich wünsche aber nur daß die <persName xml:id="persName_85ddaee5-4846-414f-84e4-8fd33893d15f">„Fürstinn“<name key="PSN0114417" style="hidden">Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Pawlowna (Marija Pavlovna) von (1786-1859)</name></persName> die so sehr „reine Luft athmet“ mich nicht hätte ins Bedientenzimmer sperren wollen, als ich ihr was vorspielen sollte, damals muß offenbar dicke Luft gewesen sein, und mir wars zwar nicht so merkwürdig, daß ich mirs denselben Abend aufschrieb, aber doch merkwürdig genug, daß ichs nicht los werden kann, sobald ich von dieser <persName xml:id="persName_b736f913-9008-4dbf-9f45-e9b5f8927138">„Frau Großherzoginn“<name key="PSN0114415" style="hidden">Sachsen-Weimar-Eisenach, Luise Augusta von (1757-1830)</name></persName> höre; übrigens soll mirs lieb sein, wenn sie anders ist, aber ich komme ihr nicht mehr in den Wurf. – Brrr! sagst Du und schilst Deinen nachtragenden, magern Sohn; ach thätest Du es nur in Wirklichkeit bald wieder, müßte es nicht brieflich geschehen, und wäre die Weihnachtzeit erst wieder herum, da fühlt man immer doppelt, daß man nach Hause gehört. Übrigens geht es mir gut und wohl, nun hab ich wieder Zeit für mich, und wie herrlich mir nach der abgeschmackten Theaterhetzerei meine Stube und meine Arbeit wieder thut, kann ich gar nicht sagen. Ich hab auch wieder drei nette neue Lieder ohne Worte, zwei mit Worten, ein Paar Fugen und ein ganz Stück <title xml:id="title_a333d19e-1b18-48ca-9bed-d3e58f976412">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_pgiah2h3-12tn-vn8o-7w2t-rb8asrdtlo3s"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> gemacht; es geht flott, jetzt bin ich mit dem <title xml:id="title_5733734e-9549-4b81-9f35-dc6296de10bc">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qgvt1kl4-p6ei-emx0-qdij-xh39hbk8rgdk"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> auf dem Punct, wo ich es gar zu gerne jemand vorspielen möchte, aber nun ist niemand so recht da; <persName xml:id="persName_0f24f393-9f0f-40ec-a857-08aaad29e207">Franck<name key="PSN0111119" style="hidden">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> und <persName xml:id="persName_000e6500-7242-4878-828c-d780465cffca">Streifensand<name key="PSN0115084" style="hidden">Steifensand, Wilhelm (1812-1882)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f301e0ab-ed29-4c17-8115-39923122b8c0">Hildebrand<name key="PSN0111982" style="hidden">Hildebrandt, Ferdinand Theodor (1804-1874)</name></persName>, die sind wohl sehr außer sich drüber, aber es will nicht viel beweisen, der Cantor fehlt mit den dicken Augenbrauen und der Kritik; ein Chor ist drin „mache Dich auf werde Licht“ Jes. 60, V. 1 und 2, darin kommt glaube ich eine der besten Stellen vor, die ich gemacht habe, ich möchte es Euch jetzt gar zu gerne vorspielen. <title xml:id="title_6f0ce3de-f513-4c95-a2d8-ce30c1a03612">Den zweiten Theil<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_arx8whgn-dvcv-zokl-cypn-bnvwbft24yao"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> habe ich nun auch beinahe ganz im Kopfe, bis auf die Stelle, wo sie den Paulus für Jupiter halten und ihm opfern wollen, wohin einige sehr gute Chöre müssen, von denen ich bis jetzt aber keine Ahndung habe – es ist schwer. Du frägst mich ob ich in Leipzig keine musikal. Verlaggeschäfte gemacht habe, liebe Mutter; aber <persName xml:id="persName_d6963bcd-54b1-45b3-9708-e861a47f7f59">Breitkopf &amp; H.<name key="PSN0110112" style="hidden">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> haben mir jetzt kürzlich erklärt, sie wollten alles von mir kaufen, was ich herausgeben wollte, und zwar wegen einer künftigen Ausgabe sämmtlicher Werke (klingt das nicht höchst vornehm?) und sind durch eine Ankündigung eines andern Verlegers, wie sie mir schreiben, sehr gekränkt worden. Den Leuten kann also geholfen werden. Außerdem habe ich aber noch von <persName xml:id="persName_dd7456ec-1712-4887-806e-9ab83c2697b3">Peters<name key="PSN0113831" style="hidden">C. F. Peters, Musikverlag in Leipzig</name></persName>, <persName xml:id="persName_ef9ce1b1-a936-420b-a957-7f00af8d9f5c">Simrock<name key="PSN0114935" style="hidden">N. Simrock, Musikverlag in Bonn</name></persName>, <persName xml:id="persName_a2f70e43-ee1d-4742-9d26-452306d90181">Kistner<name key="PSN0112404" style="hidden">Friedrich Kistner, Musikverlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName>, <persName xml:id="persName_3db48ad0-c0c2-4512-8a35-0860f180b438">André<name key="PSN0109484" style="hidden">André, Johann Anton (1775-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_f1ed56b0-dd18-478c-8ded-91d1c8b7e922">Fischer<name key="PSN0111068" style="hidden">Fischer, Johann Adolph (1786-1854)</name></persName> in Frankfurt, <persName xml:id="persName_a5b91b21-d1ea-416d-9cab-aca679986bd2">Schlesinger<name key="PSN0114585" style="hidden">A. M. Schlesinger, Musikverlag in Berlin</name></persName> und noch andern Briefe bekommen, in denen sie Sachen verlangen, also geht es mir in der Beziehung gut, und ich werde auch nächstens wieder einiges herausgeben. Dies schmeckt sehr nach Renommage, aber ich weiß doch Du liesest dergl. gerne, und lässest mir es hingehen. – Die Homöopathie hat allerdings <persName xml:id="persName_dc9e3300-108c-42ed-b76d-d553e01fab62">Schadow<name key="PSN0114494" style="hidden">Schadow, Friedrich Wilhelm (seit 1843) von Godenhaus (1788-1862)</name></persName> sehr gut gethan, ja sie hat seine Augen die in einem fast trostlosen Zustande waren, doch wieder so weit gebracht, daß wir heut erst um 4 da essen konnten, da er den ganzen Tag an einem Kopf gemalt, und vor 3 Jahren konnte er den ganzen Winter über weder lesen, noch schreiben; freilich muß er sich Abends mit dem Licht äußerst in Acht nehmen, und thut es auch gewissenhaft, setzt einen Schirm vor die Lichter, wo er auch sein mag, und wo eine Lampe ist, da geht er wo möglich aus dem Zimmer. Auch sonst ist sein Befinden außerordentlich verändert und gebessert; so wünsche ich denn, daß die Homöopathie sich auch bei Dir gut bewähren möge; aber wahrlich Deine kleinen herrlich egalen Buchstaben, so scharf und fest, zeigen keine Augenschwäche; wenn Dir nur das Schreiben nicht doch die Augen angreift. Doch hoffe ichs nicht, sonst könntest Du nicht einen ganzen dicht gedrängten Brief so durch und durch gleichmäßig schreiben, und unter der Bedingung kann ich mir wohl recht bald wieder einen wünschen. Lieber <persName xml:id="persName_317e2fa9-547e-4fc2-a44d-bcdebd57c0a3">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName>, ich muß Dir in den nächsten Tagen einen ordentlichen, ausführlichen Brief schreiben, denn es ist schon lange her, daß es geschehen sollte und unterblieb. Und nun addio; grüß das tuschende <persName xml:id="persName_bc1adb33-c8bb-485f-8ffe-b1cad61b700b">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> und den Commiß- so wie den Parade <persName xml:id="persName_a04533e4-0d80-48f0-9ab5-29bd0bfb6c59">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <seg type="closer" xml:id="seg_bf9995e6-6f98-4d35-a143-d48d332576ab">seid gesund und glücklich.</seg> <seg type="signed">Felix MB</seg></p></div></body> </text></TEI>