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fmb-1834-11-23-01

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Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 23. November 1834 Mein liebes liebes Beckchen willst Du denn überhaupt noch was von mir lesen? Ich bin ein Strick, und zwar ein grober, eigentlich ein Tau gegen Dich gewesen, und wollte gewiß, es wäre nicht so. Aber Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) noch nicht ermittelt noch nicht ermittelt Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Bd. 4, 1034.

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

USA New York, NY US-NYp New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division *MNY++ Mendelssohn Letters Vol. IIIc/4+5 (212). Autograph Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 23. November 1834 Mein liebes liebes Beckchen willst Du denn überhaupt noch was von mir lesen? Ich bin ein Strick, und zwar ein grober, eigentlich ein Tau gegen Dich gewesen, und wollte gewiß, es wäre nicht so. Aber

6 beschr. S.; Adresse, mehrere Poststempel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

-

Mendelssohn, Briefe 1833-1847, S. 63-69 (Teildruck). Sietz, Leben in Briefen, S. 127-130 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

23. November 1834 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Düsseldorf Deutschland Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland deutsch
An Mde. Mde. Lejeune Dirichlet Wohlgeboren in Berlin Leipziger Straße no. 3. frey.
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)

Mein liebes liebes Beckchen willst Du denn überhaupt noch was von mir lesen? Ich bin ein Strick, und zwar ein grober, eigentlich ein Tau gegen Dich gewesen, und wollte gewiß, es wäre nicht so. Aber wer kanns ändern, wenn nur zum Bessermachen Gelegenheit da wäre; die ist aber auch nicht, und ich kann mir also blos sagen, daß ich doch hoffe Du bleibst mir gut, und daß ich sehr dumm war. Freilich hätte ich Dir dies schon längst sagen sollen – aber nicht können – denn ich hatte mir vorgenommen Dir den ersten freien Tag wieder einmal einen ordentlichen Privatbrief zu schreiben, und der erste freie Tag ist heute. Wie es nun so dunkel wird, und die Fensterladen zugehn, und Licht kommt um 5, da muß ich schreiben und gleichsam an die messingne Klingel ziehn um zu fragen ob Du zu Hause bist. Mach mir nur ein freundlich Gesicht. Wie mir es zeither gegangen ist, das kann ich gar nicht sagen, so scheuslich – aber Du mußt doch eine kleine Klage drüber hören, schon damit Du niemals auf den Einfall kommst Theaterdirector zu werden, oder Walter Intendant werden zu lassen oder Dirichlet. Du kannst auch sagen: weine man nicht und ich sage „einmal auf einer Landkutsche gefahren!“ Gleich als ich herkam wehte mich die Intendantenluft tüchtig an; Im Statut steht „Die Intendanz besteht aus einem Intendanten und einem Musikdirector“ der Intendant wollte nun ich solle Musikintendant sein, er Schauspielintendant, und nun sollten wir sehen, wer dem andern den Rang abliefe – darüber gab es gleich Skandal. Ich wollte nichts als Dirigiren und Einstudiren, das war ImmermannImmermann, Karl Leberecht (1796-1840) nicht genug, wir wechselten verzweifelt grobe Briefe, in denen ich meinen deutschen Styl sehr zusammennehmen mußte um keine Spitze unerwiedert zu lassen und meinen unabhängigen Grund und Boden zu behaupten – aber ich glaube ich habe Herrn HeyseHeyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855) Ehre gemacht. Wir verständigten uns drauf und zankten uns dann gleich wieder, weil ich nach Aachen reisen sollte um eine Sängerinn dort zu prüfen und zu engagiren, und weil ich das nicht wollte. Drauf mußte ich das Orchester engagiren d. h. für jedes Mitglied zwei Contracte ausfertigen und mich über einen Thaler Monatsgage vorher bis aufs Blut streiten, dann gingen sie weg, dann kamen sie wieder und unterschrieben doch, dann wollten sie wieder nicht am zweiten Pult sitzen, dann kam die Tante eines ganz erbärmlichen Musikers, den ich nicht engagiren konnte, und die Frau mit zwei unmündigen Kindern eines andern Erbärmlichen, um ein gutes Wort beim Herrn Derektor einzulegen, dann ließ ich drei Kerls Probe spielen, die geigten alle drei so infam, daß ich keinen von allen dreien annehmen konnte, dann waren sie demüthig und gingen still betrübt fort und hatten ihr Brod verloren, dann kam die Frau noch einmal wieder und weinte, die Männer schrieben Briefe „Herrn Bardolde Mändelßon“ unter 30 Leuten war ein einziger, der kurz sagte „ich bin zufrieden“ und seine Contracte unterschrieb, alle andern handelten und mäkelten erst eine Stunde bis sie mir glaubten daß ich prix fixe hätte, mir fiel VatersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) Spruch Handeln und Bieten mache den Kauf den ganzen Tag ein – aber es waren vier Tage, die jämmerlichsten die ich erlebt habe. Am vierten kam KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) des Morgens an, und sah das Wesen und entsetzte sich. Inzwischen studirte RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Morgen und Abend den Templer<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name><name key="CRT0109894" style="hidden" type="music">Der Templer und die Jüdin op. 60</name> ein, der Chor besoff sich und ich mußte mit Autorität reden, dann rebellirten sie gegen den Regisseur, und ich mußte sie anschreien wie ein Hausknecht, dann wurde die Beutler heiser und ich bekam Angst für sie (eine mir neue Art von Angst, eine der eklichsten), dann führte ich Cherubinis Requiem<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108392" style="hidden" type="music">Requiem c-Moll</name> in der Kirche auf (die beste Aufführung in den Düsseldorfer Annalen) zugleich kam das erste Concert – kurz ich sagte zu KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862): hör mal Du, wenn ich mich hetzen lassen will, so scheint mir ich dürfe nicht in Düsseldorf bleiben, worauf er mir Recht gab, worauf ich meinen Entschluß faßte, 3 Wochen nach Eröffnung des Theaters meinen Intendantenthron zu verlassen, den ich dann auch Gott sei Dank ausgeführt habe. Die übrigen Details schenke ich Dir, Du wirst genug Theater haben. Die Sache geht so gut, wie in Düsseldorf nur möglich; RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) macht sich ausgezeichnet gut, fleißig, bestimmt und sehr geschickt, so daß alle Leute mit ihm zufrieden sind und ihn loben, wir haben an Opern bis jetzt gegeben den Templer<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name><name key="CRT0109894" style="hidden" type="music">Der Templer und die Jüdin op. 60</name> 2mal, dann Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name> 2mal den ich dirigirte, dann Fra Diavolo<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name>, gestern den Freischützen<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name>, nun kommt die Entführung<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110090" style="hidden" type="music">Die Entführung aus dem Serail KV 384</name>, Zauberflöte<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name>, Ochsenmenuett<name key="PSN0112045" style="hidden" type="author">Hofmann, Georg Ernst Edler von (1771-1845)</name><name key="CRT0109324" style="hidden" type="dramatic_work">Die Ochsenmenuette (Libretto)</name>, Dorfbarbier<name key="PSN0114532" style="hidden" type="author">Schenk, Johann Baptist (1753-1836)</name><name key="CRT0110647" style="hidden" type="music">Der Dorfbarbier</name> und Wasserträger<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name> – die Opern sind alle knackevoll, die Schauspiele aber nicht, so daß den Actionairen zuweilen ein bischen bang wird. Fünf Mitglieder sind bis jetzt erst durchgegangen, zwei davon aus dem Orchester. Sämmtlichen Mitgliedern wurde von dem VerwaltungsrathStadttheaterDüsseldorfDeutschland ein souper gegeben, welches sehr ledern war, und jeden Rath des VerwaltungsrathsStadttheaterDüsseldorfDeutschland also auch mich 11 rt kostet, worüber ich mir alle Beileidsbezeugungen verbitte, um meine Thränen nicht wieder aufzufrischen. Seit ich aber aus der Geschichte bin, ist mir als wäre ich ein Hecht der wieder ins Wasser kommt, die Vormittage gehören wieder mein bis 1, (außer wenn der kleine FranckFranck, Eduard (1817-1893) um 12 sich runtermachen läßt, 3 mal wöchentlich) Abends kann ich wieder zu Hause sitzen und lesen und Butterbrod mit dem schönen Rothwein verspeisen, das Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gbzz9o03-iebj-a1zy-ozqo-ajpbjuce7fbx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> wird mir immer mehr zu Dank, ein Paar neue Lieder habe ich auch gemacht, im Singverein geht es hübsch wir führen nächstens die Jahreszeiten mit ganzem Orchester auf, nächstens will ich 6 Präludien und Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8r0qgihj-yuty-uiqu-msfb-gtmhr5z0vxa4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name> herausgeben, wovon Du erst 2 kennst, die beiden aus emol mit dem Choral<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mv3mtpyg-kggj-i5cf-q96q-oxl4wqwqttk3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100416" style="hidden">Fuge e-Moll, [1827?]<idno type="MWV">U 66</idno><idno type="op">35/1b</idno></name> und die klobige<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hflqm2ay-dcdn-hp4o-a4nx-nrqrumuisowv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100415" style="hidden">Fuge e-Moll (»Notre Temps«), 16. Juni 1827<idno type="MWV">U 65</idno><idno type="op"></idno></name>, mein Engländer klingt prächtig – das ist so ein Leben, wie ich es führen kann, aber das Intendantenleben nicht. Daß wir aber nicht am Ende von solch einem guten Tage alle zusammenkommen können, und uns so recht mit einander freuen, das ist doch schlimm.

Freilich weiß ichs anzuerkennen was ein DirichletischerDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Brief für ein unicum ist, und ich hätte wohl längst dafür danken sollen, aber klein und kurz war das Papier genugsam und die Zeilen desto weitläufiger; seitdem hat WergifosseWergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847) an mich geschrieben, und mich auch nach einem Dürener Musikdirector gefragt, bei welcher Gelegenheit ich erfuhr daß sie 300 rt Gehalt geben, was doch wirklich alles mögliche ist. (Ich hoffe DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) nimmt dies nicht übel.) Auch haben sich sogar von Berlin aus Musiker dazu gemeldet, und zwar ganz bekannte Leute über die ich nun begutachten sollte; sie verlangen aber wo möglich auch gleich eine Frau Musikdirectorinn mit, die guten Unterricht giebt, Stunden findet er und sie soviel zu geben als sie wollen (nur die Doctorinn nicht, an der ist Hopfen verloren) und ein Benefizconcert auch. Was sagst Du zu Deiner Vaterstadt? Zeichnet sie sich nicht aus durch Beschützung schöner Künste? Und ist es unter solchen Umständen recht, o Beckchen, daß Du Deinen Gesangsunterricht schon wieder an den Nagel gehängt hast? Schenkst Du mir denn auch was zu Weihnachten?

Das ist aber nicht gut, daß die Schweiz zu Wasser wird im nächsten Jahre, wir wollen nur sehen, daß wir wo möglich zusammenkommen, drum schreibes mir Eu[re] Pläne gleich sobald sie bestimmt sind, damit ich mich mit den meinigen danach einrichten kann. Wenn ich bis zum Frühjahr meinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ltv0ohli-n6tc-xowm-bptr-1go835powsdo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>, eine Sinfonie amol<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nuryorbr-upg1-zll0-rkqo-pgsca6fggwux"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name> und ein Clavierconcert fertig habe, so gehe ich im Mai wieder nach London und führe einiges auf; wo nicht so bleibe ich bis zur Beendigung der Sachen hier und erwarte ganz die Pläne der Leipziger Straße. Das ist bis jetzt mein Luft- und Lustschloß. Hier lege ich Dir meine Übersetzung des Alexanderfestes<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108949" style="hidden" type="music">Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75</name> bei Du mußt sie Abends drüben vortragen, und wenn Du mir an allen Stellen wo Reime fehlen und wo es holprig ist Verbesserungen schickst, so wär mirs lieb; es giebt gewiß nachher wieder manches fürs Streitbuch. Doch mache ich mir zur Bedingung, daß RamlerRamler, Karl Wilhelm (1725-1798) oder noch besser das Englische daneben gehalten wird. à propos ich bin seitdem noch einmal auf dem Pegasus gesessen (TyrolTyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy läßt grüßen und ist wohl) und habe Lord Byrons Gedicht<name key="PSN0110239" style="hidden" type="author">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name><name key="CRT0108326" style="hidden" type="literature">Sun of the sleepless</name> übersetzt, dessen erste Strophe bei ThereminTheremin, Ludwig Friedrich Franz (1780-1846) unverständlich, die zweite nicht treu ist. Meins holpert aber, find’ ich, vielleicht könnte Abends auch was Besseres ausgefunden werden:

Schlafloser Augen Sonne, Heller Stern! Der Du mit thränenvollem Schein, unendlich fern, Das Dunkel nicht erhellst, nur besser zeigst, O wie Du ganz des Glücks Erinnrung gleichst! So funkelt längstvergangner Freude Licht, Es scheint, doch wärmt sein matter Schimmer nicht, Der wache Gram erspäht die Nachtgestalt Hell, aber fern, klar – aber ach wie kalt!

Das Gedicht ist sehr sentimental, und ganz in meinem Genre wie Moritz VeitVeit, Moritz (1808-1864) sagt, und ich glaube ich hätte es schon mehremal aus gismol oder hdur componirt, (kurz mit vielen Kreuzen auf jeden Fall) aber da fällt mir dann jedesmal ein, daß Dir und FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) die Musik von Löwe<name key="PSN0112914" style="hidden" type="author">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796–1869)</name><name key="CRT0109792" style="hidden" type="music">Die Sonne der Schlaflosen op. 13/6</name> gefällt, und das bringt mich heraus und es wird nichts draus. Mein Haar befindet sich gar nicht übel, seit Du es ausgebessert hast, aber wenn nur erst die Sendung Öl da wäre, um die ich Mutter im vorigen Briefe bat, das hiesige ist wirklich ranzig. Hoffentlich kommt es nun bald und zwar durch Fahrpost, denn der Prinz macht oft sehr lange, und mittlerweile verwilderte ich wieder. Dein Reisesack ist von BendemannsBendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)Bendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866) mitgenommen, die wohl heut – es ist der 22ster – ankommen werden; ich danke noch schön. Du schreibst von Austern – um Gotteswillen, Ihr werdet mich doch nicht über 80 Meilen weit setzen wollen – ich hoffe, es ist nur Dein Spas gewesen – sonst schicke ich Dir Deine ganze Etage voll Schellfisch! Heut Abend muß ich noch Frau von SybelSybel, Charlotte Amalia von (1798-1846) besuchen und muß nun Adieu sagen. Liebe Gere leb wohl, grüß mir die Eltern und FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und HenselHensel, Wilhelm (1794-1861) und die kleinen PygmäenHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) die sich bald werden rasiren lassen – was sagt denn DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) zum duke of WellingtonWellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852)? Wenn es wahr ist daß BroughamBrougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868) mit ihm Minister bleibt raufe ich mir alle Haare aus – es ist ohnedies schon toll genug (O weh, sie kann nicht enden) – BassanoMaret, Hugues-Bernard (1763-1839), der Kaiser von RußlandRussland, Nikolaus I. Pawlowitsch (Nikolaj Pavlovič) von (1796-1855) und StraußStrauß, Johann Baptist (1804-1849) in Berlin das kann einem politisirenden Musikus zu denken geben. Ferner die Wiener Verhandlungen! – Nun will ich aber wirklich schließen. Ich esse alle Morgen von Deinem Eingemachten zum Frühstück; gestern kam RietzRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) dazu und machte eine gräuliche Bresche – Dein gelbes Kaffeezeug ist noch gut im Stande – Adies. Bleibe mir gut, Gere, und freue Dich.

DeinFelix MBDüsseldorf d. 23sten Nov. 34.
            Mein liebes liebes Beckchen willst Du denn überhaupt noch was von mir lesen? Ich bin ein Strick, und zwar ein grober, eigentlich ein Tau gegen Dich gewesen, und wollte gewiß, es wäre nicht so. Aber wer kanns ändern, wenn nur zum Bessermachen Gelegenheit da wäre; die ist aber auch nicht, und ich kann mir also blos sagen, daß ich doch hoffe Du bleibst mir gut, und daß ich sehr dumm war. Freilich hätte ich Dir dies schon längst sagen sollen – aber nicht können – denn ich hatte mir vorgenommen Dir den ersten freien Tag wieder einmal einen ordentlichen Privatbrief zu schreiben, und der erste freie Tag ist heute. Wie es nun so dunkel wird, und die Fensterladen zugehn, und Licht kommt um 5, da muß ich schreiben und gleichsam an die messingne Klingel ziehn um zu fragen ob Du zu Hause bist. Mach mir nur ein freundlich Gesicht. Wie mir es zeither gegangen ist, das kann ich gar nicht sagen, so scheuslich – aber Du mußt doch eine kleine Klage drüber hören, schon damit Du niemals auf den Einfall kommst Theaterdirector zu werden, oder Walter Intendant werden zu lassen oder Dirichlet. Du kannst auch sagen: weine man nicht und ich sage „einmal auf einer Landkutsche gefahren!“ Gleich als ich herkam wehte mich die Intendantenluft tüchtig an; Im Statut steht „Die Intendanz besteht aus einem Intendanten und einem Musikdirector“ der Intendant wollte nun ich solle Musikintendant sein, er Schauspielintendant, und nun sollten wir sehen, wer dem andern den Rang abliefe – darüber gab es gleich Skandal. Ich wollte nichts als Dirigiren und Einstudiren, das war Immermann nicht genug, wir wechselten verzweifelt grobe Briefe, in denen ich meinen deutschen Styl sehr zusammennehmen mußte um keine Spitze unerwiedert zu lassen und meinen unabhängigen Grund und Boden zu behaupten – aber ich glaube ich habe Herrn Heyse Ehre gemacht. Wir verständigten uns drauf und zankten uns dann gleich wieder, weil ich nach Aachen reisen sollte um eine Sängerinn dort zu prüfen und zu engagiren, und weil ich das nicht wollte. Drauf mußte ich das Orchester engagiren d. h. für jedes Mitglied zwei Contracte ausfertigen und mich über einen Thaler Monatsgage vorher bis aufs Blut streiten, dann gingen sie weg, dann kamen sie wieder und unterschrieben doch, dann wollten sie wieder nicht am zweiten Pult sitzen, dann kam die Tante eines ganz erbärmlichen Musikers, den ich nicht engagiren konnte, und die Frau mit zwei unmündigen Kindern eines andern Erbärmlichen, um ein gutes Wort beim Herrn Derektor einzulegen, dann ließ ich drei Kerls Probe spielen, die geigten alle drei so infam, daß ich keinen von allen dreien annehmen konnte, dann waren sie demüthig und gingen still betrübt fort und hatten ihr Brod verloren, dann kam die Frau noch einmal wieder und weinte, die Männer schrieben Briefe „Herrn Bardolde Mändelßon“ unter 30 Leuten war ein einziger, der kurz sagte „ich bin zufrieden“ und seine Contracte unterschrieb, alle andern handelten und mäkelten erst eine Stunde bis sie mir glaubten daß ich prix fixe hätte, mir fiel Vaters Spruch Handeln und Bieten mache den Kauf den ganzen Tag ein – aber es waren vier Tage, die jämmerlichsten die ich erlebt habe. Am vierten kam Klingemann des Morgens an, und sah das Wesen und entsetzte sich. Inzwischen studirte Rietz Morgen und Abend den Templer ein, der Chor besoff sich und ich mußte mit Autorität reden, dann rebellirten sie gegen den Regisseur, und ich mußte sie anschreien wie ein Hausknecht, dann wurde die Beutler heiser und ich bekam Angst für sie (eine mir neue Art von Angst, eine der eklichsten), dann führte ich Cherubinis Requiem in der Kirche auf (die beste Aufführung in den Düsseldorfer Annalen) zugleich kam das erste Concert – kurz ich sagte zu Klingemann: hör mal Du, wenn ich mich hetzen lassen will, so scheint mir ich dürfe nicht in Düsseldorf bleiben, worauf er mir Recht gab, worauf ich meinen Entschluß faßte, 3 Wochen nach Eröffnung des Theaters meinen Intendantenthron zu verlassen, den ich dann auch Gott sei Dank ausgeführt habe. Die übrigen Details schenke ich Dir, Du wirst genug Theater haben. Die Sache geht so gut, wie in Düsseldorf nur möglich; Rietz macht sich ausgezeichnet gut, fleißig, bestimmt und sehr geschickt, so daß alle Leute mit ihm zufrieden sind und ihn loben, wir haben an Opern bis jetzt gegeben den Templer 2mal, dann Oberon 2mal den ich dirigirte, dann Fra Diavolo, gestern den Freischützen, nun kommt die Entführung, Zauberflöte, Ochsenmenuett, Dorfbarbier und Wasserträger – die Opern sind alle knackevoll, die Schauspiele aber nicht, so daß den Actionairen zuweilen ein bischen bang wird. Fünf Mitglieder sind bis jetzt erst durchgegangen, zwei davon aus dem Orchester. Sämmtlichen Mitgliedern wurde von dem Verwaltungsrath ein souper gegeben, welches sehr ledern war, und jeden Rath des Verwaltungsraths also auch mich 11 rt kostet, worüber ich mir alle Beileidsbezeugungen verbitte, um meine Thränen nicht wieder aufzufrischen. Seit ich aber aus der Geschichte bin, ist mir als wäre ich ein Hecht der wieder ins Wasser kommt, die Vormittage gehören wieder mein bis 1, (außer wenn der kleine Franck um 12 sich runtermachen läßt, 3 mal wöchentlich) Abends kann ich wieder zu Hause sitzen und lesen und Butterbrod mit dem schönen Rothwein verspeisen, das Oratorium wird mir immer mehr zu Dank, ein Paar neue Lieder habe ich auch gemacht, im Singverein geht es hübsch wir führen nächstens die Jahreszeiten mit ganzem Orchester auf, nächstens will ich 6 Präludien und Fugen herausgeben, wovon Du erst 2 kennst, die beiden aus emol mit dem Choral und die klobige, mein Engländer klingt prächtig – das ist so ein Leben, wie ich es führen kann, aber das Intendantenleben nicht. Daß wir aber nicht am Ende von solch einem guten Tage alle zusammenkommen können, und uns so recht mit einander freuen, das ist doch schlimm.
Freilich weiß ichs anzuerkennen was ein Dirichletischer Brief für ein unicum ist, und ich hätte wohl längst dafür danken sollen, aber klein und kurz war das Papier genugsam und die Zeilen desto weitläufiger; seitdem hat Wergifosse an mich geschrieben, und mich auch nach einem Dürener Musikdirector gefragt, bei welcher Gelegenheit ich erfuhr daß sie 300 rt Gehalt geben, was doch wirklich alles mögliche ist. (Ich hoffe Dirichlet nimmt dies nicht übel. ) Auch haben sich sogar von Berlin aus Musiker dazu gemeldet, und zwar ganz bekannte Leute über die ich nun begutachten sollte; sie verlangen aber wo möglich auch gleich eine Frau Musikdirectorinn mit, die guten Unterricht giebt, Stunden findet er und sie soviel zu geben als sie wollen (nur die Doctorinn nicht, an der ist Hopfen verloren) und ein Benefizconcert auch. Was sagst Du zu Deiner Vaterstadt? Zeichnet sie sich nicht aus durch Beschützung schöner Künste? Und ist es unter solchen Umständen recht, o Beckchen, daß Du Deinen Gesangsunterricht schon wieder an den Nagel gehängt hast? Schenkst Du mir denn auch was zu Weihnachten?
Das ist aber nicht gut, daß die Schweiz zu Wasser wird im nächsten Jahre, wir wollen nur sehen, daß wir wo möglich zusammenkommen, drum schreibes mir Eure Pläne gleich sobald sie bestimmt sind, damit ich mich mit den meinigen danach einrichten kann. Wenn ich bis zum Frühjahr meinen Paulus, eine Sinfonie amol und ein Clavierconcert fertig habe, so gehe ich im Mai wieder nach London und führe einiges auf; wo nicht so bleibe ich bis zur Beendigung der Sachen hier und erwarte ganz die Pläne der Leipziger Straße. Das ist bis jetzt mein Luft- und Lustschloß. Hier lege ich Dir meine Übersetzung des Alexanderfestes bei Du mußt sie Abends drüben vortragen, und wenn Du mir an allen Stellen wo Reime fehlen und wo es holprig ist Verbesserungen schickst, so wär mirs lieb; es giebt gewiß nachher wieder manches fürs Streitbuch. Doch mache ich mir zur Bedingung, daß Ramler oder noch besser das Englische daneben gehalten wird. à propos ich bin seitdem noch einmal auf dem Pegasus gesessen (Tyrol läßt grüßen und ist wohl) und habe Lord Byrons Gedicht übersetzt, dessen erste Strophe bei Theremin unverständlich, die zweite nicht treu ist. Meins holpert aber, find’ ich, vielleicht könnte Abends auch was Besseres ausgefunden werden:
Schlafloser Augen Sonne, Heller Stern! Der Du mit thränenvollem Schein, unendlich fern, Das Dunkel nicht erhellst, nur besser zeigst, O wie Du ganz des Glücks Erinnrung gleichst! So funkelt längstvergangner Freude Licht, Es scheint, doch wärmt sein matter Schimmer nicht, Der wache Gram erspäht die Nachtgestalt Hell, aber fern, klar – aber ach wie kalt!
Das Gedicht ist sehr sentimental, und ganz in meinem Genre wie Moritz Veit sagt, und ich glaube ich hätte es schon mehremal aus gismol oder hdur componirt, (kurz mit vielen Kreuzen auf jeden Fall) aber da fällt mir dann jedesmal ein, daß Dir und Fanny die Musik von Löwe gefällt, und das bringt mich heraus und es wird nichts draus. Mein Haar befindet sich gar nicht übel, seit Du es ausgebessert hast, aber wenn nur erst die Sendung Öl da wäre, um die ich Mutter im vorigen Briefe bat, das hiesige ist wirklich ranzig. Hoffentlich kommt es nun bald und zwar durch Fahrpost, denn der Prinz macht oft sehr lange, und mittlerweile verwilderte ich wieder. Dein Reisesack ist von Bendemanns mitgenommen, die wohl heut – es ist der 22ster – ankommen werden; ich danke noch schön. Du schreibst von Austern – um Gotteswillen, Ihr werdet mich doch nicht über 80 Meilen weit setzen wollen – ich hoffe, es ist nur Dein Spas gewesen – sonst schicke ich Dir Deine ganze Etage voll Schellfisch! Heut Abend muß ich noch Frau von Sybel besuchen und muß nun Adieu sagen. Liebe Gere leb wohl, grüß mir die Eltern und Fanny und Paul und Hensel und die kleinen Pygmäen die sich bald werden rasiren lassen – was sagt denn Dirichlet zum duke of Wellington? Wenn es wahr ist daß Brougham mit ihm Minister bleibt raufe ich mir alle Haare aus – es ist ohnedies schon toll genug (O weh, sie kann nicht enden) – Bassano, der Kaiser von Rußland und Strauß in Berlin das kann einem politisirenden Musikus zu denken geben. Ferner die Wiener Verhandlungen! – Nun will ich aber wirklich schließen. Ich esse alle Morgen von Deinem Eingemachten zum Frühstück; gestern kam Rietz dazu und machte eine gräuliche Bresche – Dein gelbes Kaffeezeug ist noch gut im Stande – Adies. Bleibe mir gut, Gere, und freue Dich.
Dein
Felix MB
Düsseldorf d. 23sten Nov. 34.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="fmb-1834-11-23-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="fmb-1834-11-23-01" xml:id="title_9fffbb57-ce6d-4367-af9f-169aa2eece03">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin <lb></lb>Düsseldorf, 23. November 1834</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_c236716e-21aa-4e95-bdab-607b156610f5">Mein liebes liebes Beckchen willst Du denn überhaupt noch was von mir lesen? Ich bin ein Strick, und zwar ein grober, eigentlich ein Tau gegen Dich gewesen, und wollte gewiß, es wäre nicht so. 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Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> <idno type="MSB">Bd. 4, 1034. </idno></publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_42339bc7-3540-4434-b4a5-e525a4017154"> <msDesc> <msIdentifier> <country>USA</country> <settlement>New York, NY</settlement> <institution key="RISM">US-NYp</institution> <repository>New York, NY, The New York Public Library for the Performing Arts, Astor, Lenox and Tilden Foundations, Music Division</repository> <collection>*MNY++ Mendelssohn Letters</collection> <idno type="signatur">Vol. IIIc/4+5 (212).</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="fmb-1834-11-23-01" type="letter" xml:id="title_5265aca2-c486-46e3-a22f-ef9ba99f1c48">Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Düsseldorf, 23. 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S.; Adresse, mehrere Poststempel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl></accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>-</p> </provenance> </history> <additional> <listBibl> <bibl type="printed_letter">Mendelssohn, Briefe 1833-1847, S. 63-69 (Teildruck).</bibl> <bibl type="printed_letter">Sietz, Leben in Briefen, S. 127-130 (Teildruck).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1834-11-23" xml:id="date_4fa68eba-451f-49e8-b414-4c89881e27f1">23. 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Aber wer kanns ändern, wenn nur zum Bessermachen Gelegenheit da wäre; die ist aber auch nicht, und ich kann mir also blos sagen, daß ich doch hoffe Du bleibst mir gut, und daß ich sehr dumm war. Freilich hätte ich Dir dies schon längst sagen sollen – aber nicht können – denn ich hatte mir vorgenommen Dir den ersten freien Tag wieder einmal einen ordentlichen Privatbrief zu schreiben, und der erste freie Tag ist heute. Wie es nun so dunkel wird, und die Fensterladen zugehn, und Licht kommt um 5, da muß ich schreiben und gleichsam an die messingne Klingel ziehn um zu fragen ob Du zu Hause bist. Mach mir nur ein freundlich Gesicht. Wie mir es zeither gegangen ist, das kann ich gar nicht sagen, so scheuslich – aber Du mußt doch eine kleine Klage drüber hören, schon damit Du niemals auf den Einfall kommst Theaterdirector zu werden, oder Walter Intendant werden zu lassen oder Dirichlet. Du kannst auch sagen: weine man nicht und ich sage „einmal auf einer Landkutsche gefahren!“ Gleich als ich herkam wehte mich die Intendantenluft tüchtig an; Im Statut steht „Die Intendanz besteht aus einem Intendanten und einem Musikdirector“ der Intendant wollte nun ich solle Musikintendant sein, er Schauspielintendant, und nun sollten wir sehen, wer dem andern den Rang abliefe – darüber gab es gleich Skandal. Ich wollte nichts als Dirigiren und Einstudiren, das war <persName xml:id="persName_c368f590-a3f2-42b9-b45f-42e54f3faae4">Immermann<name key="PSN0112169" style="hidden">Immermann, Karl Leberecht (1796-1840)</name></persName> nicht genug, wir wechselten verzweifelt grobe Briefe, in denen ich meinen deutschen Styl sehr zusammennehmen mußte um keine Spitze unerwiedert zu lassen und meinen unabhängigen Grund und Boden zu behaupten – aber ich glaube ich habe <persName xml:id="persName_638c5764-a945-496d-9524-cef3496d4ca8">Herrn Heyse<name key="PSN0111970" style="hidden">Heyse, Carl Wilhelm Ludwig (1797-1855)</name></persName> Ehre gemacht. Wir verständigten uns drauf und zankten uns dann gleich wieder, weil ich nach Aachen reisen sollte um eine Sängerinn dort zu prüfen und zu engagiren, und weil ich das nicht wollte. Drauf mußte ich das Orchester engagiren d. h. für jedes Mitglied zwei Contracte ausfertigen und mich über einen Thaler Monatsgage vorher bis aufs Blut streiten, dann gingen sie weg, dann kamen sie wieder und unterschrieben doch, dann wollten sie wieder nicht am zweiten Pult sitzen, dann kam die Tante eines ganz erbärmlichen Musikers, den ich nicht engagiren konnte, und die Frau mit zwei unmündigen Kindern eines andern Erbärmlichen, um ein gutes Wort beim Herrn Derektor einzulegen, dann ließ ich drei Kerls Probe spielen, die geigten alle drei so infam, daß ich keinen von allen dreien annehmen konnte, dann waren sie demüthig und gingen still betrübt fort und hatten ihr Brod verloren, dann kam die Frau noch einmal wieder und weinte, die Männer schrieben Briefe „Herrn Bardolde Mändelßon“ unter 30 Leuten war ein einziger, der kurz sagte „ich bin zufrieden“ und seine Contracte unterschrieb, alle andern handelten und mäkelten erst eine Stunde bis sie mir glaubten daß ich prix fixe hätte, mir fiel <persName xml:id="persName_54d5fa51-018c-45de-b2b3-54ef820a4138">Vaters<name key="PSN0113247" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> Spruch Handeln und Bieten mache den Kauf den ganzen Tag ein – aber es waren vier Tage, die jämmerlichsten die ich erlebt habe. Am vierten kam <persName xml:id="persName_25bbf5d6-d1ab-416a-9467-b064d31902a5">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> des Morgens an, und sah das Wesen und entsetzte sich. Inzwischen studirte <persName xml:id="persName_bda21537-da08-490c-a2d6-4296a52b6d2d">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> Morgen und Abend den <title xml:id="title_fd7364cf-0f48-4f09-a9cc-65f17dbc065f">Templer<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name><name key="CRT0109894" style="hidden" type="music">Der Templer und die Jüdin op. 60</name></title> ein, der Chor besoff sich und ich mußte mit Autorität reden, dann rebellirten sie gegen den Regisseur, und ich mußte sie anschreien wie ein Hausknecht, dann wurde die Beutler heiser und ich bekam Angst für sie (eine mir neue Art von Angst, eine der eklichsten), dann führte ich <title xml:id="title_ec3679f3-d5f6-47c3-932d-36a7b675fe86">Cherubinis Requiem<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108392" style="hidden" type="music">Requiem c-Moll</name></title> in der Kirche auf (die beste Aufführung in den Düsseldorfer Annalen) zugleich kam das erste Concert – kurz ich sagte zu <persName xml:id="persName_9c7c518f-3585-48dc-993a-c68e9149339b">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName>: hör mal Du, wenn ich mich hetzen lassen will, so scheint mir ich dürfe nicht in Düsseldorf bleiben, worauf er mir Recht gab, worauf ich meinen Entschluß faßte, 3 Wochen nach Eröffnung des Theaters meinen Intendantenthron zu verlassen, den ich dann auch Gott sei Dank ausgeführt habe. Die übrigen Details schenke ich Dir, Du wirst genug Theater haben. Die Sache geht so gut, wie in Düsseldorf nur möglich; <persName xml:id="persName_34b0ac88-06f7-4e94-ac3d-8e570f6d7a78">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> macht sich ausgezeichnet gut, fleißig, bestimmt und sehr geschickt, so daß alle Leute mit ihm zufrieden sind und ihn loben, wir haben an Opern bis jetzt gegeben den <title xml:id="title_5c813570-3caf-4806-b586-61516db75620">Templer<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795-1861)</name><name key="CRT0109894" style="hidden" type="music">Der Templer und die Jüdin op. 60</name></title> 2mal, dann <title xml:id="title_6ee9409c-6781-46ad-8ed8-219bf2ed2266">Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title> 2mal den ich dirigirte, dann <title xml:id="title_56ffaa53-84a0-41c2-91bf-39e87236dcfa">Fra Diavolo<name key="PSN0109578" style="hidden" type="author">Auber, Daniel-François-Esprit (1782-1871)</name><name key="CRT0107674" style="hidden" type="music">Fra Diavolo ou L’Hôtellerie de Terracine AWV 18</name></title>, gestern den <title xml:id="title_4dae54db-03e3-4363-9412-6b4b4de44e80">Freischützen<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title>, nun kommt die <title xml:id="title_d1135374-00f0-4de8-a6f4-756e7dd31dbf">Entführung<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110090" style="hidden" type="music">Die Entführung aus dem Serail KV 384</name></title>, <title xml:id="title_5f59e481-1012-4d53-a834-f353ec8acf14">Zauberflöte<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110155" style="hidden" type="music">Die Zauberflöte KV 620</name></title>, <title xml:id="title_0b78d9b3-dd2e-4d9c-bbf2-40545abf4a8f">Ochsenmenuett<name key="PSN0112045" style="hidden" type="author">Hofmann, Georg Ernst Edler von (1771-1845)</name><name key="CRT0109324" style="hidden" type="dramatic_work">Die Ochsenmenuette (Libretto)</name></title>, <title xml:id="title_c0aa5cbb-a42d-4a10-a1a3-09935e46576d">Dorfbarbier<name key="PSN0114532" style="hidden" type="author">Schenk, Johann Baptist (1753-1836)</name><name key="CRT0110647" style="hidden" type="music">Der Dorfbarbier</name></title> und <title xml:id="title_badc16ef-7841-40db-93ff-7ff4826d6684">Wasserträger<name key="PSN0110361" style="hidden" type="author">Cherubini, Maria Luigi Carlo Zenobio Salvatore (1760-1842)</name><name key="CRT0108366" style="hidden" type="music">Les Deux Journées, ou Le Porteur d’eau</name></title> – die Opern sind alle knackevoll, die Schauspiele aber nicht, so daß den Actionairen zuweilen ein bischen bang wird. Fünf Mitglieder sind bis jetzt erst durchgegangen, zwei davon aus dem Orchester. Sämmtlichen Mitgliedern wurde von dem <placeName xml:id="placeName_fcc91398-66c4-4d3d-b0a5-b33c4f07bb63">Verwaltungsrath<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="Verwaltungsrat" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ein souper gegeben, welches sehr ledern war, und jeden Rath des <placeName xml:id="placeName_001ea98a-a95f-4c27-85d7-817a7009aa7c">Verwaltungsraths<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="Verwaltungsrat" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> also auch mich 11 rt kostet, worüber ich mir alle Beileidsbezeugungen verbitte, um meine Thränen nicht wieder aufzufrischen. Seit ich aber aus der Geschichte bin, ist mir als wäre ich ein Hecht der wieder ins Wasser kommt, die Vormittage gehören wieder mein bis 1, (außer wenn <persName xml:id="persName_9ae2da90-0717-4269-a97d-d62054597c99">der kleine Franck<name key="PSN0111119" style="hidden">Franck, Eduard (1817-1893)</name></persName> um 12 sich runtermachen läßt, 3 mal wöchentlich) Abends kann ich wieder zu Hause sitzen und lesen und Butterbrod mit dem schönen Rothwein verspeisen, das <title xml:id="title_8d78b7ad-1107-48b8-8b44-5ca2618e35eb">Oratorium<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_gbzz9o03-iebj-a1zy-ozqo-ajpbjuce7fbx"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> wird mir immer mehr zu Dank, ein Paar neue Lieder habe ich auch gemacht, im Singverein geht es hübsch wir führen nächstens die Jahreszeiten mit ganzem Orchester auf, nächstens will ich <title xml:id="title_611ef31f-312d-4d94-ba9e-e76c9a6fe024">6 Präludien und Fugen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8r0qgihj-yuty-uiqu-msfb-gtmhr5z0vxa4"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100630" style="hidden">Sechs Präludien und Fugen für Klavier, 1837; enthält MWV U 116 und U 66, U 129 und U 105, U 131 und U 91, U 122 und U 108, U 126 und U 106, U 135 und U 128<idno type="MWV">SD 14</idno><idno type="op">35</idno></name></title> herausgeben, wovon Du erst 2 kennst, die beiden aus emol mit dem <title xml:id="title_cbe0fcbf-9e24-45a2-ad61-608ed01ed486">Choral<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mv3mtpyg-kggj-i5cf-q96q-oxl4wqwqttk3"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100416" style="hidden">Fuge e-Moll, [1827?]<idno type="MWV">U 66</idno><idno type="op">35/1b</idno></name></title> und die <title xml:id="title_99217fe2-f3ac-4405-9e21-50705c25b06e">klobige<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_hflqm2ay-dcdn-hp4o-a4nx-nrqrumuisowv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100415" style="hidden">Fuge e-Moll (»Notre Temps«), 16. Juni 1827<idno type="MWV">U 65</idno><idno type="op"></idno></name></title>, mein Engländer klingt prächtig – das ist so ein Leben, wie ich es führen kann, aber das Intendantenleben nicht. Daß wir aber nicht am Ende von solch einem guten Tage alle zusammenkommen können, und uns so recht mit einander freuen, das ist doch schlimm.</p><p>Freilich weiß ichs anzuerkennen was ein <persName xml:id="persName_c6b3d0ed-523f-4c2f-a523-31249397a1aa">Dirichletischer<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> Brief für ein unicum ist, und ich hätte wohl längst dafür danken sollen, aber klein und kurz war das Papier genugsam und die Zeilen desto weitläufiger; seitdem hat <persName xml:id="persName_221e14e0-ffa1-4d72-b538-91ca2e5873a8">Wergifosse<name key="PSN0115708" style="hidden">Wergifosse, Cornelius Leonard Joseph (1797-1847)</name></persName> an mich geschrieben, und mich auch nach einem Dürener Musikdirector gefragt, bei welcher Gelegenheit ich erfuhr daß sie 300 rt Gehalt geben, was doch wirklich alles mögliche ist. (Ich hoffe <persName xml:id="persName_d1570b22-fded-45fc-b56d-4a5935f27b09">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> nimmt dies nicht übel.) Auch haben sich sogar von Berlin aus Musiker dazu gemeldet, und zwar ganz bekannte Leute über die ich nun begutachten sollte; sie verlangen aber wo möglich auch gleich eine Frau Musikdirectorinn mit, die guten Unterricht giebt, Stunden findet er und sie soviel zu geben als sie wollen (nur die Doctorinn nicht, an der ist Hopfen verloren) und ein Benefizconcert auch. Was sagst Du zu Deiner Vaterstadt? Zeichnet sie sich nicht aus durch Beschützung schöner Künste? Und ist es unter solchen Umständen recht, o Beckchen, daß Du Deinen Gesangsunterricht schon wieder an den Nagel gehängt hast? Schenkst Du mir denn auch was zu Weihnachten?</p><p style="paragraph_without_indent">Das ist aber nicht gut, daß die Schweiz zu Wasser wird im nächsten Jahre, wir wollen nur sehen, daß wir wo möglich zusammenkommen, drum schreibes mir Eu[re] Pläne gleich sobald sie bestimmt sind, damit ich mich mit den meinigen danach einrichten kann. Wenn ich bis zum Frühjahr <title xml:id="title_2b8b4272-32bb-4828-a651-08b8a681619e">meinen Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ltv0ohli-n6tc-xowm-bptr-1go835powsdo"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title>, eine <title xml:id="title_df822f86-0540-4181-9b59-f5202bce4676">Sinfonie amol<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nuryorbr-upg1-zll0-rkqo-pgsca6fggwux"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="symphonies" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100344" style="hidden">Sinfonie Nr. 3 a-Moll (»Schottische«) für Orchester, 30. Juli 1829; [ca. 1841] bis 20. Januar 1842<idno type="MWV">N 18</idno><idno type="op">56</idno></name></title> und ein Clavierconcert fertig habe, so gehe ich im Mai wieder nach London und führe einiges auf; wo nicht so bleibe ich bis zur Beendigung der Sachen hier und erwarte ganz die Pläne der Leipziger Straße. Das ist bis jetzt mein Luft- und Lustschloß. Hier lege ich Dir meine Übersetzung des <title xml:id="title_7ccf90e0-aafb-4274-85b8-c8d0fcf2c15e">Alexanderfestes<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108949" style="hidden" type="music">Alexander’s Feast or The Power of Musick HWV 75</name></title> bei Du mußt sie Abends drüben vortragen, und wenn Du mir an allen Stellen wo Reime fehlen und wo es holprig ist Verbesserungen schickst, so wär mirs lieb; es giebt gewiß nachher wieder manches fürs Streitbuch. Doch mache ich mir zur Bedingung, daß <persName xml:id="persName_079eda73-86f4-447e-b589-a31d3d70101f">Ramler<name key="PSN0114070" style="hidden">Ramler, Karl Wilhelm (1725-1798)</name></persName> oder noch besser das Englische daneben gehalten wird. à propos ich bin seitdem noch einmal auf dem Pegasus gesessen (<persName xml:id="persName_51ce5891-ab20-47f3-a924-b70e0b35de2f">Tyrol<name key="PSN0115413" style="hidden">Tyrol (Tirol), Pferd von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName> läßt grüßen und ist wohl) und habe <title xml:id="title_76532a2f-caa7-4129-a516-7f2bf5c757fd">Lord Byrons Gedicht<name key="PSN0110239" style="hidden" type="author">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name><name key="CRT0108326" style="hidden" type="literature">Sun of the sleepless</name></title> übersetzt, dessen erste Strophe bei <persName xml:id="persName_971c0e3b-f9e1-4c4a-b8c9-876a705140fa">Theremin<name key="PSN0115302" style="hidden">Theremin, Ludwig Friedrich Franz (1780-1846)</name></persName> unverständlich, die zweite nicht treu ist. Meins holpert aber, find’ ich, vielleicht könnte Abends auch was Besseres ausgefunden werden:</p><p style="paragraph_without_indent"> <lg rend="left" type="verse" xml:id="lg_1f4516ef-2c3c-4387-8080-7cd560a03831"> <l>Schlafloser Augen Sonne, Heller Stern!</l> <l>Der Du mit thränenvollem Schein, unendlich fern,</l> <l>Das Dunkel nicht erhellst, nur besser zeigst,</l> <l>O wie Du ganz des Glücks Erinnrung gleichst!</l> <l> </l> <l>So funkelt längstvergangner Freude Licht,</l> <l>Es scheint, doch wärmt sein matter Schimmer nicht,</l> <l>Der wache Gram erspäht die Nachtgestalt</l> <l>Hell, aber fern, klar – aber ach wie kalt!</l> </lg> </p><lg rend="left" type="verse" xml:id="lg_13ec820e-df53-4b0f-82e9-1eed9be8b707"> <l> </l></lg><p style="paragraph_without_indent">Das Gedicht ist sehr sentimental, und ganz in meinem Genre wie <persName xml:id="persName_2e8875b1-9c05-4014-afea-cad2e7ec4b93">Moritz Veit<name key="PSN0115471" style="hidden">Veit, Moritz (1808-1864)</name></persName> sagt, und ich glaube ich hätte es schon mehremal aus gismol oder hdur componirt, (kurz mit vielen Kreuzen auf jeden Fall) aber da fällt mir dann jedesmal ein, daß Dir und <persName xml:id="persName_abf03aeb-e88c-4748-91f6-2dc0826bea17">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> die <title xml:id="title_f7cabd16-0d76-495a-9fb7-3d9f317dc02a">Musik von Löwe<name key="PSN0112914" style="hidden" type="author">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796–1869)</name><name key="CRT0109792" style="hidden" type="music">Die Sonne der Schlaflosen op. 13/6</name></title> gefällt, und das bringt mich heraus und es wird nichts draus. Mein Haar befindet sich gar nicht übel, seit Du es ausgebessert hast, aber wenn nur erst die Sendung Öl da wäre, um die ich Mutter im vorigen Briefe bat, das hiesige ist wirklich ranzig. Hoffentlich kommt es nun bald und zwar durch Fahrpost, denn der Prinz macht oft sehr lange, und mittlerweile verwilderte ich wieder. Dein Reisesack ist von <persName xml:id="persName_09f0d3b6-779b-4293-99a0-7384880f22ae">Bendemanns<name key="PSN0109809" style="hidden">Bendemann, Fanny Eleonore (1778-1857)</name><name key="PSN0109805" style="hidden">Bendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866)</name></persName> mitgenommen, die wohl heut – es ist der 22<hi rend="superscript">ster</hi> – ankommen werden; ich danke noch schön. Du schreibst von Austern – um Gotteswillen, Ihr werdet mich doch nicht über 80 Meilen weit setzen wollen – ich hoffe, es ist nur Dein Spas gewesen – sonst schicke ich Dir Deine ganze Etage voll Schellfisch! Heut Abend muß ich noch <persName xml:id="persName_a2d9bedd-ceca-42cd-8617-8a802bf90dbc">Frau von Sybel<name key="PSN0115224" style="hidden">Sybel, Charlotte Amalia von (1798-1846)</name></persName> besuchen und muß nun Adieu sagen. Liebe Gere leb wohl, grüß mir die Eltern und <persName xml:id="persName_d580d6f1-37e5-4b62-9e4e-5507350a819a">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> und <persName xml:id="persName_f6a67b2d-6722-4536-85e7-5a01393ff217">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_fe890621-27dc-4892-a96d-f8607bb64c9a">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> und die kleinen <persName xml:id="persName_ac95e47f-65f2-42ef-81b8-209c354be4a7">Pygmäen<name key="PSN0111898" style="hidden">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name><name key="PSN0110666" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> die sich bald werden rasiren lassen – was sagt denn <persName xml:id="persName_7705c1c5-3f21-434e-aa86-0890cf34ef36">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> zum <persName xml:id="persName_1ded1a0d-1263-4c85-ba8e-4d1b49c63606">duke of Wellington<name key="PSN0115692" style="hidden">Wellesley, Arthur (seit 1814) 1st Duke of Wellington (1769-1852)</name></persName>? Wenn es wahr ist daß <persName xml:id="persName_b36d3d39-c8d4-4b70-9d68-7b2642aeebc2">Brougham<name key="PSN0110150" style="hidden">Brougham, Henry Peter (seit 1830) 1st Baron Brougham and Vaux (1778-1868)</name></persName> mit ihm Minister bleibt raufe ich mir alle Haare aus – es ist ohnedies schon toll genug (O weh, sie kann nicht enden) – <persName xml:id="persName_44b228b7-3aa5-4237-8f3b-5828f18be720">Bassano<name key="PSN0113063" style="hidden">Maret, Hugues-Bernard (1763-1839)</name></persName>, der <persName xml:id="persName_626fb388-0307-4268-a81f-4844336dede4">Kaiser von Rußland<name key="PSN0114371" style="hidden">Russland, Nikolaus I. Pawlowitsch (Nikolaj Pavlovič) von (1796-1855)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ba0a660b-dad4-4607-95c2-3970bb4e2d65">Strauß<name key="PSN0115174" style="hidden">Strauß, Johann Baptist (1804-1849)</name></persName> in Berlin das kann einem politisirenden Musikus zu denken geben. Ferner die Wiener Verhandlungen! – Nun will ich aber wirklich schließen. Ich esse alle Morgen von Deinem Eingemachten zum Frühstück; gestern kam <persName xml:id="persName_a60fa2da-8ed7-48a5-869e-ca8afcdab3f2">Rietz<name key="PSN0114200" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name></persName> dazu und machte eine gräuliche Bresche – Dein gelbes Kaffeezeug ist noch gut im Stande – <seg type="closer" xml:id="seg_d33b3faf-bcb0-4612-921f-c7ccbee7d9de">Adies. Bleibe mir gut, Gere, und freue Dich.</seg></p><signed rend="right">Dein</signed><signed rend="right">Felix MB</signed><dateline rend="left">Düsseldorf d. <date cert="high" when="1834-11-23" xml:id="date_b767ad50-9d7e-40e6-9f76-c3ec9e6ab640">23<hi rend="superscript">sten</hi> Nov. 34</date>.</dateline></div></body> </text></TEI>